Magisterarbeit Philosophie

Hi!

Ich studiere Philosophie in München und bin dabei mich auf meine Magisterarbeit vorzubereiten (hoffentlich nächstes Semester…) und wäre deshalb für jeden Tip/Hinweis/etc. dankbar, solange ich mich noch in der Vorbereitungsphase befinde - gerade an für jegliche Erfahrung mit philosophischen Hausarbeiten!

Würde mich zudem freuen auch von anderen Leidensgenossen zu hören, um ihnen vielleicht mit meinen spärlichen Wissen weiter zu helfen… :]

Dank für jeden Tastendruck…
Richard

[email protected]

Informationen?
Hallo,

hast du denn schon ein Thema?
In welchem Bereich?
Bei wem (Prof.) willst du die Arbeit denn schreiben?
Welche Bereiche hast du bisher hauptsächlich belegt (tatsächlich gemacht)?

Fragen über Fragen.

Gruß

Thomas Miller

Alles noch offen

Hallo,

hast du denn schon ein Thema/Bereich/Prof.?

Nur in gröbsten Ansätzen, da ich erst gestern erfahren habe, wie der Philosoph wirklich laufen muss, um sein Thema unterzubringen (ungleiche Version zur Studienberatung). So wollen diese erst heute abend an der Uni genauer recherchiert werden, zumal ich anscheinend bei der Vorstellung die komplette Fragestellung und eine schon mehr oder weniger komplette Literaturliste vorlegen muss.

Welche Bereiche hast du bisher hauptsächlich belegt
(tatsächlich gemacht)?

Nichts spezielles, da ich sehr straff studiert habe und nicht zeitens uns willens bin, meinem gusto gemäß zu studieren. Entsprechend wünsche ich mir einen möglichst unkomplizierten Prof, der keine neue Phänomologie von mir will, sondern mir gerne hilft eine abgerundete wissenschaftliche Arbeit anzufertigen, die auch ihn noch faszinieren könnte -ich verlange keine Wunder, ergo sollte er auch keine Verlangen.

Studier(te)st du eigentlich auch in München ?

]

Richard

Vorgehensweise

Hallo,

Hallo Richard,

zuerst muss alles Technische geklärt sein (Scheine und so).

Dann würde ich die Professoren, die du gar nicht leiden kannst, ausschließen. Von denen, die übrigbleiben, würde ich mir die derzeitigen Forschungsgebiete besorgen (Welche Vorlesungen, Seminare bieten sie an, welche haben sie früher angeboten?). Frag mal in der Fachschaft nach, wer denn als besonders unkompliziert gilt (mehr als einer sollte es schon sein), aber richte dich nicht hauptsächlich danach, sondern besinne dich auf deine Stärken. Welche historische Epoche liegt dir besonders?
Welchen Philosophen hast du besonders gerne oder intensiv schon gelesen? Bevor du überhaupt zu einem Prof. gehst, solltest du über ein einigermaßen breites Arsenal an Vorschlägen verfügen (Den Profs musst du natürlich im mündlichen Gespräch später ein wenig das Gefühl geben, das sie selbst auf diese Idee gekommen sind.) Näheres kann ich dir aber erst vorschlagen, wenn du selbst etwas mehr erzählst.

Also:
Wissenschaftstheorie oder Religionsphilosophie?
Theoretische oder praktische Philosophie?
Ästhetik oder Logik?
usw. usw. usw.


Studier(te)st du eigentlich auch in München ?

Nein, ich habe in Münster studiert. Aber während der letzten Jahre habe ich das bundesweite Geschehen so gut wie möglich mitverfolgt, so dass ich meine, dir (ein wenig) helfen zu können.

Herzliche Grüße

Thomas Miller

Vorgehensweise bisher

Hallo,

Hallo Richard,

zuerst muss alles Technische geklärt sein (Scheine und so).

) Gerade dabei die letzten beiden Hausarbeiten zu schreiben.

Dann würde ich die Professoren, die du gar nicht leiden
kannst, ausschließen. Von denen, die übrigbleiben, würde ich
mir die derzeitigen Forschungsgebiete besorgen (Welche
Vorlesungen, Seminare bieten sie an, welche haben sie früher
angeboten?). Frag mal in der Fachschaft nach, wer denn als
besonders unkompliziert gilt (mehr als einer sollte es schon
sein), aber richte dich nicht hauptsächlich danach, sondern
besinne dich auf deine Stärken. Welche historische Epoche
liegt dir besonders?

Habe schon gestern und heute mit unseren beiden (und damit leider einzigen) Fachschaftsvertretern gesprochen; somit habe ich schon 3 Kandidaten in die nähere Wahl gezogen.

Welchen Philosophen hast du besonders gerne oder intensiv
schon gelesen? Bevor du überhaupt zu einem Prof. gehst,
solltest du über ein einigermaßen breites Arsenal an
Vorschlägen verfügen (Den Profs musst du natürlich im
mündlichen Gespräch später ein wenig das Gefühl geben, das
sie selbst auf diese Idee gekommen sind.) Näheres kann
ich dir aber erst vorschlagen, wenn du selbst etwas mehr
erzählst.
Also:
Wissenschaftstheorie oder Religionsphilosophie?
Theoretische oder praktische Philosophie?
Ästhetik oder Logik?
usw. usw. usw.

Nach einem ersten groben Brainstorming bin ich zu dem Schluss gekommen, dass sich meine Arbeit wohl nur schwer einem Gebiet der Philosophie bzw. gar einer Epoche oder einem Autor zuordnen lassen wird, da ich keine speziellen Schwerpunkte bisher hatte, welche ich gerne in im Rahmen einer Arbeit vertiefen wollen würde.
So sitze ich gerade im CIP-Pool, um für meine erste Unterredung Literaturlisten zu den jeweiligen Stichpunkten meiner Liste zu sammeln, als da wären : (wie gesagt alles sehr grob und bisher nur am Interesse ausgerichtet!) Philosophie in Verbindung mit Begriffen wie

Lebenskunst
Sinn des Lebens

Rhetorik

Tao
Magie
Parawissenschaften

Formen des Denkens
Entscheidungsfindung
Strategien
Verhandlungen

Internet
Software
Newsgroups

Medien
Film
Comic
Unterhaltungselektronik
Austellungen

Stellenweise hätte ich sogar schon einige Werke daheim(z.B. Sinn des Lebens) - bin aber für jede/n Kritik/Hinweis offen.

Dies sind Punkte, die mich
a, sehr interessieren -> Langzeitmotivation
b, sicherlich kein so häufiges und damit für den Prof langweiliges Thema waren bzw. sind
c, in denen auch ein Prof überspezialisiert ist und damit auch keine übermäßige Erwartungen an die Litereaturtiefe haben wird

Studier(te)st du eigentlich auch in München ?

Nein, ich habe in Münster studiert. Aber während der letzten
Jahre habe ich das bundesweite Geschehen so gut wie möglich
mitverfolgt, so dass ich meine, dir (ein wenig) helfen zu
können.

Nochmals vielen Dank :smile:

Da oide Richard

Themenwahl
Hallo Richard,

schon 3 Kandidaten in die nähere Wahl gezogen.

wen denn? Kannst du mir die Namen sagen? Dann kann ich eher etwas dazu sagen.

Nach einem ersten groben Brainstorming bin ich zu dem Schluss
gekommen, dass sich meine Arbeit wohl nur schwer einem Gebiet
der Philosophie bzw. gar einer Epoche oder einem Autor
zuordnen lassen wird, da ich keine speziellen Schwerpunkte
bisher hatte, welche ich gerne in im Rahmen einer Arbeit
vertiefen wollen würde.

Das ist schlecht, weil die meisten Profs ihre eigene Arbeit epochenbezogen einschränken (es sei denn, sie arbeiten themenspezifisch).

Lebenskunst
Sinn des Lebens
Rhetorik

Alles schwierige Themen, für die du Spezialisten brauchst.

Tao
Magie
Parawissenschaften

Diese Themen sind völlig aussichtslos. Vergiss sie!

Formen des Denkens
Entscheidungsfindung
Strategien
Verhandlungen

Zu diesen vier Themen könnte man an das Gefangenendilemma und seine Rezeption denken. Ist das vielleicht was?

Internet
Software
Newsgroups

Diese drei sind ziemlich schwierig unterzubringen. Auch das würde ich vergessen.

Medien
Film
Comic
Unterhaltungselektronik
Austellungen

Für diese Themen bräuchtest du möglicherweise einen Prüfer aus einem anderen Fach. Da du unkompliziert arbeiten willst, würde ich auch davon Abstand nehmen.

Stellenweise hätte ich sogar schon einige Werke daheim(z.B.
Sinn des Lebens) - bin aber für jede/n Kritik/Hinweis offen.

Das Thema „Sinn des Lebens“ ist ziemlich aussichtslos. Oder hat in dem Meggle-Sammelband von 2000 einer deiner erwählten Profs etwas veröffentlicht. Das wäre immerhin ein Ansatz.

Dies sind Punkte, die mich
a, sehr interessieren -> Langzeitmotivation

Dieses Interessengebiet könnte man eventuell mit der Diskussion des Gefangenendilemmas verbinden.

b, sicherlich kein so häufiges und damit für den Prof
langweiliges Thema waren bzw. sind

Du überschätzt die Wichtigkeit der Prüfungsarbeiten für die Profs.

c, in denen auch ein Prof überspezialisiert ist und damit auch
keine übermäßige Erwartungen an die Litereaturtiefe haben wird

Auch das wird kein Prof bei einer Magisterarbeit erwarten, höchstens für eine Dissertation.

Vielleicht waren das schon ein paar sinnvolle Hinweise.
Also:

  1. Von Extremthemen solltest du die Finger lassen. Allein deren Erwähnung könnte dich schon in den Augen bzw. Ohren der angepeilten Prüfer diskreditieren.
  2. Das Gefangegendilemma hat zwar inzwischen auch massenweise Literatur hervorgebracht, aber die philosophischen Deutungen kann man in etwa überschauen. Du solltest dich darüber wenigstens ansatzweise informieren. Stichwort: (ethische) Entscheidungen unter Unsicherheit.
  3. Ohne die Namen der infrage kommenden Profs zu kennen, kann ich wenig zu den Personen sagen.

Ich brauche also noch mehr Infos, meine aber immer noch, helfen zu können.

Herzliche Grüße

Thomas Miller

Themenwahl Magister, Ergänzung zu Thomas
Hallo Richard,

ich möchte noch etwas zu Thomas ergänzen, wenn ich darf. Zwar habe ich weder in München noch Philosophie studiert, sondern Geschichte, germanistik und Byzantinistik in Köln, aber gewisse Dinge sind bei der Planung einer Magisterarbeit eben doch immer gleich.

Thomas hat da einen wichtigen Impuls gegeben: Schau mal nach, was in Frage kommende Profs so veröffentlicht haben. Du wirst Dich sicher erkundigt haben, welche Profs die von Dir erwähnten Bedingungen am ehesten erfüllen. Also schau Dir mal ihre Publikationslisten an, und versuche herauszufinden, ob es im Rahmen ihrer Themengebiete etwas gibt, das Dich interessiert. Die Themen, die Thomas „gestrichen“ hat, würde ich auch nicht in Betracht ziehen. Im Zweifelsfall sind das Themen, bei denen ein Prof die Stirn runzelt… und wenn Du relativ problemlos Durchrutschen willst, willst Du das Stirnrunzeln sicher nicht.

Eines fiel mir noch ein: Du schreibst Medien, Werbung etc. interessiere Dich. Werbe- und Medienphilosophie ist durchaus ein anerkanntes Thema, das jedoch sehr in den psychologischen Bereich mit reinreicht. Sieh nach, ob einer der Profs sich damit beschäftigt.
Du kannst auch Crossthemen (in dem Fall Psychologie / Philosophie) wählen, wenn der Prof einverstanden ist. Dann wäre der Phil-Prof Dein Hauptprüfer, der zweitprüfer käme aus dem anderen Fach - das habe ich bei meiner Mag auch so gemacht.

Viel Erfolg & liebe Grüße,
Nike

Danke!

Ich bin gerade dabei meine Recherche gemäß euren Vorschlägen auzurichten und damit konkreter und effektiver zu machen.

Nochmals Dank an dieser Stelle für Zeit und Aufwand.

Richard

Danke auch dir…

…für deine hilfreiche Kommentierung meiner Themenwahl!

Allein damit hast du mir schon sehr geholfen, da ich nun eine völlig neue Reihenfolge habe und somit auch die lohnenderen Punkte besser vorrecherchieren kann.

Meine Prof-Wahl soweit :

Eckhard Keßler

Eckart Förster

Nikolaus Knöpffler

anonsten

Eberhard Simons

Horst Bürkle

Wolfgang Balzer

Bin gespannt auf deine Meinung!

Gruss…Richard

Vorerst in aller Kürze …
Hallo Richard,

Eckhard Keßler
Eckart Förster
Nikolaus Knöpffler

von den drei genannten kommt m. E. besonders Knöpffler in Betracht, weil er bereits einen Lehrauftrag in Wirtschaftsethik hatte. Das bedeutet, dass er sich mit der Problematik des Gefangenendilemmas bestens auskennt. Leider ist er Privatdozent (und kein Prof) so dass ich nicht weiß, ob er in München für Magister prüfen darf, aber ich nehme es an (bitte erkundigen).

Förster als Kantforscher scheidet eigentlich aus, weil er sehr speziell arbeitet, und das von mir vorgeschlagene Thema konträr zum kantischen Ethikbegriff steht. Grundsätzlich aber wäre eine Gegenüberstellung denkbar.

Kessler, als Aristoteles- und Humanismusprofessor, hat m. E. mehr Affinität zum Thema, aber ich weiß nicht, ob er das weiß.:smile:
Vor 10 Jahren habe ich angefangen, über den Zusammenhang zwischen Aristoteles und der Entscheidungstheorie nachzudenken. Aber das wäre vielleicht eher ein Thema für eine Dissertation.

anonsten
Eberhard Simons
Horst Bürkle
Wolfgang Balzer

Simons ist klasse, aber kommt wohl aufgrund seiner Themen nicht in Betracht, ebenso Bürkle. Balzer hingegen könnte vom Thema her interessant und auch interessiert sein (er ist als Nachfolger von Stegmüller jemand, der wie auch z. B. Nida-Rümelin an dieser Thematik hängen dürfte). Aber du solltest vorsichtig sein, wenn du einen leichten Durchgang wünschst. Den kann ich dir mit Balzer nicht versprechen.

Ich - an deiner Stelle - würde mich schlau machen über Knöpffler, ihn (vorsichtig) fragen, ob er daran interessiert wäre, dir zu einem Magister über das Gefangenendilemma zu verhelfen. Vorher musst du dich natürlich ein wenig darüber erkundigt haben, was das ist. Ich denke, er wird zustimmen, wenn er darf. Wenn er nicht darf, besteht in der Regel die Möglichkeit, eine Zweitgutachter hinzuzunehmen. Aber Knöpffler müsste eigentlich wissen, ob und ggf. in welcher Form er prüfen darf. Am besten ist es, wenn du schon mit mehreren vorgefertigten Ideen zum Thema zu ihm gehst, denn dann hat er es am einfachsten, darauf zu reagieren, und ist dir eher wohlgesonnen.

Soweit erst mal.

Rückfragen beantworte ich gerne. Halte mich über dein Projekt auf dem Laufenden.

Gruß

Thomas Miller

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