Es gibt definitiv keine Magmenzirkulation unter der Erdkruste.
Diese Idee entspringt einer völlig falschen Idee von der Beschaffenheit des Mantels. An den meisten Stellen unter der Erdkruste gibt es gar kein Magma. Als Magma bezeichnen wir flüssiges Gestein, welches sich innerhalb der Erde befindet (flüssiges Gestein ausserhalb, z.B. an Vulkanen nennen wir Lava).
Solches Magma bildet sich nur sehr lokal:
- Bereiche die besonders heiss sind (Stichwort Mantelplume)
- Bereiche in denen tektonische Aktivität (Stichwort Schwächezonen) zur Druckentlastung führt (niedrigere Drück -> niedrigere Schmelztemperatur)
- Bereiche in denen Fluide (z.B. Meerwasser) in Gesteine eingetragen werden und dort die Schmelztemperatur senken (Stichwort Subduktionszonen)
- Kombinationen der genannten Bildungsmöglichkeiten
Der Mantel als solcher ist eine relativ feste Masse, die nur im Topbereich etwas aufgeschmolzen ist (aber kaum soweit, dass man von Magma sprechen könnte).
Was du meinst bezeichnen wir als Mantelkonvektion, die sich schon deswegen nicht direkt beobachten läßt, weil sich der Mantel nicht beobachten läßt. Selbst die tiefsten Bohrungen der Menschheit haben die Mohorovicic-Diskontinuität (Die Krusten/Mantel-Grenze) nicht erreichen können.
Wir haben allerdings jede Menge indirekter Beweise für diese Konvektion.
- Zum einen ist es so, dass physikalische betrachtet ein fließfähiges System mit ungleich verteilter Wärme zwangsläufig beginnt zu fließen.
- Die Existenz Hawaiis belegt ehr gut die Existenz von Hot spots
- Die Bewegung der Platten belegt nicht nur, dass es Bewegung gibt, sondern auch in welche Richtung und mit welcher Geschwindigkeit sie von statten geht. Wirklich beobachten können wir die Plattenbewegungen nicht, denn die Beträge liegen in der Größenordnung von wenigen cm pro Jahr, aber mit entsprechenden Meßgeräten lassen sie sich durchaus nachweisen.
- Auch Vulkanismus, vor allem Intraplatten-Vulkanismus ist oft ein Indikator für erhöhte Mantelaktivität in einem Gebiet