Magnus/Flettner

Hallo,
Flettner hat mal Schiffe gebaut, die anstelle der Segel rotierende Zylinder hatten. Angeblich wird durch so einen Zylinder 9x mehr Vortrieb (oder Auftrieb) erzeugt als durch ein optimales Fluegelprofil. Werum baut man keine Flugzeuge oder Hubschrauber, die ihren Auftrieb aufgrund des (den Flettner-Rotoren zugrundeliegendern-) Magnus-Effektes haben? Also rotierende Zylinder anstelle der Flügel.
Gruss, Marcus

Hallo Marcus!
Das waren die beiden Motorschiffe „Barbara“ und „Buckau“.

Auf der „Barbara“ standen drei Rotoren, die durch den Wind angetrieben wurden, von 4 m Durchmesser und 17 m Höhe.
Diese Erfindung erwies sich aber als Schuß in den Ofen. Die meiste Zeit, vor allem bei Flußfahrten und Fahrten in und aus dem Hafen, mußten die Dieselmotoren ihren Dienst tun.
Eine Fahrt mit den Rotoren war nur sicher auf See, nicht in Küstennähe und bei vollem Wind.

Wolltest Du diese Rotoren denn durch Triebwerke antreiben und damit durch die Luft fliegen. Oder wolltest Du auf kräftigen Wind warten, der dann Dein Flugzeug auf der Startbahn fahren läßt? In die Luft würde wohl kein Flugzeug gehen, allein durch die Flettner-Rotoren.
Der Auftrieb durch die Flügel ist doch sehr viel einfacher, billiger und technisch auch machbar. Flettner-Rotoren als Flügel? Und wenn, dann käme ein Flugzeug kaum vom Fleck mit solchen Ungetümen, die auch ein Flugzeug haben müßte.

Gruß Werner

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Auf der „Barbara“ standen drei Rotoren, die durch den Wind
angetrieben wurden, von 4 m Durchmesser und 17 m Höhe.
Diese Erfindung erwies sich aber als Schuß in den Ofen. Die
meiste Zeit, vor allem bei Flußfahrten und Fahrten in und aus
dem Hafen, mußten die Dieselmotoren ihren Dienst tun.
Eine Fahrt mit den Rotoren war nur sicher auf See, nicht in
Küstennähe und bei vollem Wind.

Wolltest Du diese Rotoren denn durch Triebwerke antreiben und
damit durch die Luft fliegen. Oder wolltest Du auf kräftigen
Wind warten, der dann Dein Flugzeug auf der Startbahn fahren
läßt? In die Luft würde wohl kein Flugzeug gehen, allein durch
die Flettner-Rotoren.
Der Auftrieb durch die Flügel ist doch sehr viel einfacher,
billiger und technisch auch machbar. Flettner-Rotoren als
Flügel? Und wenn, dann käme ein Flugzeug kaum vom Fleck mit
solchen Ungetümen, die auch ein Flugzeug haben müßte.

Hallo *WERNER* (warum eigentlich die Sternchen?)
Die Tatsache, dass sich diese Erfindung nicht durchgesetzt hat spricht nicht gegen das tolle Prinzip. Flettner machte seine Erfindung zur falschen Zeit am falschen Ort (das war nur so’n Spruch) und so sind seine Schiffe (glaube ich) untergegangen. Der Magnus-Effekt ist aber kein untergegangenes Schiff, sondern eine physikalische Realitaet und ich fragte warum man sich diesen Effekt nicht zu Nutzen macht, um damit Flugobjekte zu bauen. Wie ich mir das vorstelle? Ganz einfach, ersetze z.B. bei einem Hubschrauber die Rotorblaetter durch rotierende Zylinder und das Ding wird fliegen - nach meinem Kausalschluss, den ich zog nachdem ich ein paar Artikel zum Magnus-Effekt gelesen hatte wuerde dieser Hubschrauber weit weniger Energie verbrauchen als ein normaler Hubschrauber. Bei einem Flugzeug wird der Einsatz der Zylinder sicher etwas komplizierter aber auch dort kann ich mir vorstellen, dass es fliegt- ob besser oder schlechter als ein normales Flugzeug kann ich so nicht sagen, aber dass soll eben meine Frage sein. warum nicht den Magnus-Effekt fuer den Auftrieb nutzen?
Gruss, Marcus

warum nicht den Magnus-Effekt fuer den Auftrieb nutzen?

Das macht jedes Flugzeug. Allerdings muß der tragende Wirbel beim Flügelprofil nicht durch einen rotierenden Zylinder erzeugt werden, sondern er entsteht von selbst, wenn das Profil angeströmt wird. Der Anwendung in Fluggeräten steht zum einen der große technische Aufwand (rotierende und gleichzietig tragende Konstruktion) und zum anderen der große Wiederstandsbeiwert entgegen, der den Vorteil durch den größeren Querkraftbeiwert wieder zunichte macht. Mit anderen Worten: Das Flugzeug erhält zwar einen größeren Auftrieb, aber es wird viel stärker abgebremst.

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Hallo MrStupid,
es ist immerwieder verblueffend- Dein Wissen und Dein Verstaendnis auf so unterschiedlichen Gebieten. Alle Achtung!
Gruß,
Marcus

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