Mahlzeit

Hallo, zusammen,
Marions Frage weiter unten veranlasste mich, darüber nachzudenken ob es heute überhaupt noch üblich ist, die Mahlzeiten gemeinsam in der Familie einzunehmen.

Und wenn es denn - wie es oft den Anschein hat - diese schöne Gewohnheit des gemeinsamen Essens mit den dazugehörigen Gesprächen und der ebenfalls dazugehörenden Sozialisation der nachwachsenden Generation gar nicht mehr gibt, so mag das erklären, warum das Kochen zu einer Kunst des Öffnens von Dosen verkommen ist.

Ganz zu schweigen von der mangelnden Kommunikation innerhalb der Familien, dem Hineinschlingen von Nahrung als Beilage zum indiskriminierenden Fernsehkonsum.

Also wird zumindest am Wochenende in den Familien noch gemeinsam gegessen?

Gruß
Eckard

Hallo Eckard,

sicherlich ist das sehr unterschiedlich. Vor einigen Jahren, war ich Kleinstfamilie bzw. Teilfamilie, also ich und ein Kind. Das bedeutet, dass es nicht viel Sinn macht, unterschiedlich zu essen, da es nur zwei Varianten gibt. Familie ist zusammen, oder nicht.

Kinder, zumindest meiner, haben auch schneckige Zeiten. Es gab also lange Strecken, wo ich nur wenig Varianten hatte. In der Zeit hab ich auch mal auf Fertigprodukte gegriffen, oder, mein Kind hat sich Kleinigkeiten, was man ja auch nicht überstrapazieren kann, zubreitet. Schließendlich wurde er aber zu einem Teenager, dem man dann nicht so einfach mit „nur grünem Salat“ kommen konnte.

Ich will damit sagen, viele Kinder haben streckenweise komische Essgewohnheiten. Nicht immer, aber häufig, relativiert es sich wieder.

Gemeinsame Essenszeiten hab ich in unserer Minifamilie allerdings nicht durchsetzen können. Das hat sich erst gelegt, als er junger Erwachsener war. Wobei es da teilweise am Zeitpunkt scheiterte, aber zumindest grundsätzlich möglich war.

Grüße

Sarah

Hallo Eckard,

Frühstück und Abendessen halte ich zusammen mit Frau und Kinder ab, zwar nicht jeden Tag, aber rund fünf mal die Wochen.

Mittags bin ich in der Woche auffe Arbeit, aber am Wochenende gibts meist Familienmampf.
Aber das ist bei vielen Familien in unserem Dunstkreis so.

Gandalf

Tach Eckard,

Also wird zumindest am Wochenende in den Familien noch
gemeinsam gegessen?

Wie es „in den Familien“ aussieht, weiß ich nicht. Aber bei uns ist es schon wichtig, möglichst oft mit den Kindern (18 und 20, beide noch im Haushalt lebend) gemeinsam abends zu essen. Es klappt halt nur nicht jeden Tag - auch nicht am Wochenende - weil die manchmal was anderes vorhaben.

Grüße
Pit

Hallo Eckard,

als wir noch eine ‚komplette‘ Familie waren, haben wir, abgesehen von berufl. Ausnahmen, täglich zusammen gegessen. Mindestens 1 x alle 3 zusammen, ich und mein Sohn 3 x tägl. Am WE waren oft Freunde da und es wurde gemeinsam gekocht. Auch ohne Feunde kochten wir ab und zu zusammen, oder mein Mann und Sohn. (Weil ich dich nicht gerne koche *g*)

Als wir dann nur noch zu 2. waren blieb es größtenteils bei 3 x tägl.
Es war halt alles so geregelt bei uns.
Er wechselte dann in eine andere Schule. Im Jugendzentrum nebenan konnte man für 2,10 € von einer Hausfrau in Kleinmengen zubereitetes Essen bekommen. Da aß ich dann auch oft dort, statt selbst zu kochen, da der Aufwand nicht lohnte und mein Sohn gleich in die dortige Hausaufgabenbetreuung ging. Das nach Hause fahren wäre zeitlich nicht gegangen. So konnten wir dann auch mittags weiterhin zusammen essen.

Im letzten Jahr hat sich das gemeinsame Essen extrem reduziert. Er geht weiterhin 3 Tage/Woche ins JZ, kommt aber an den anderen beiden Tagen oft nicht nach Hause. Auch abends ist das gemeinsame Vesper eher selten geworden. Er ist halt Teenie und zieht sich momentan lieber zurück. Ich lasse das durchgehen, da er bei Aufforderung sich durchaus losreist und mit gemeinsam ißt.

Unsere gemeinsame Esskultur ist momentan also alles andere als vorbildlich.

In meinem Umfeld gehört gemeinsames Essen aber unbedingt zum Fsamilienleben.

Grüße Marion