Maibaum

Hallo,

warum wir in manchen Gemeinden eine Birke und in anderen ein Nadelbaum als Maibaum aufgestellt?

Danke

Gruß

Josch

warum wir in manchen Gemeinden eine Birke und in anderen ein
Nadelbaum als Maibaum aufgestellt?

Das dürfte ähnliche Gründe haben, wie die Wahl einer Tanne oder einer Fichte oder einer Douglasie als Weihnachtsbaum.

Gruß
Fritz

Hallo !

Ist scheinbar egal, welchen Baum man nimmt.
Hier etwas zur Geschichte des Maibaumes :

Freiheitsbaum. Der Gebrauch, auf öffentlichen Plätzen Bäume (Maibäume) als Symbole des erwachenden Frühlings, dann auch bei Volksfesten zu errichten, führte während des nordamerikanischen Freiheitskrieges zu der Sitte, solche Bäume, meistens Pappeln, als Symbol der erwachenden Freiheit zu pflanzen. Im Mai 1790 ward in Frankreich auf jedem Dorfplatz feierlich eine junge Eiche als eine bleibende Erinnerung an das Wiedererwachen der Freiheit gepflanzt, und bis 1792 sollen 60,000 dergleichen Bäume (die meist mit der Jakobinermütze geschmückten arbres de la liberté) erstanden sein. In Deutschland wurden in der Februarrevolution 1848 Freiheitsbäume gepflanzt, allein schon im Februar 1850 durch einen Regierungserlaß beseitigt. Ähnlich erging es den 1848 in Italien gepflanzten Freiheitsbäumen. In der Schweiz wurde noch im März 1851 ein F. zu St. Imer im Kanton Bern gepflanzt.

[Lexikon: Freiheitsbaum, S. 1 ff.Digitale Bibliothek Band 100: Meyers Großes Konversations-Lexikon, S. 63323 (vgl. Meyer Bd. 7, S. 67 ff.)]

Gruß max

Hallo !

Hier noch etwas über das Maifest und dem Aufstellen einer Birke :

Maifest, eine altherkömmliche, durch das ganze nordwestliche Europa verbreitete und früher außerordentlich volkstümliche Feier des neu erwachenden Lebens in der Natur. Sie zerfiel in zwei getrennte Teile, deren erster, die Vertreibung des Winters, an vielen Orten bereits in den Fastenzeiten oder zu Ostern stattfand. Eine Puppe in Gestalt eines alten Mannes wurde hierbei bekämpft, in dramatischen Spielen besiegt, enthauptet oder gesteinigt und endlich verbrannt, ins Wasser gestürzt oder aufgehängt. Um damit symbolisch auch alles Ungemach, Krankheit und Tod, die der Winter im Gefolge führt, mit zu verbannen, ward diese Zeremonie auch das Todaustragen (s. d.) genannt. Auf die Verbannung des Winters folgt dann die Einführung oder Eroberung des Frühlings, denn oft, wie z. B. im englischen Morrisdance (s. d.), nahm das ganze Fest die Gestalt eines Kampfes (Niederwerfung des Winterdrachens) oder eines Waffentanzes (s. d.) an und wurde im Süden meist schon 23. April (Georgsfest), in Mitteldeutschland 1. Mai, in England am Pfingstfest gefeiert. Die Hauptrolle dabei spielt meist das Gesundheits- und Fruchtbarkeitssymbol, der Maibaum, gewöhnlich eine stattliche Birke mit eben entfaltetem Blätterschmuck (Maien), die feierlich eingeholt, mit Bändern, Kränzen, Kronen etc. aufgeputzt, in Prozession von Haus zu Haus geführt und schließlich auf einem Hauptplatz eingepflanzt wird, um darum zu tanzen oder die üblichen Spiele zu begehen. Auch pflanzen die jungen Leute zum M. ihren Bräuten einen Maibaum vor das Fenster. An vielen Orten wird der Mai auch noch durch die Laubeinkleidung, d. h. durch Puppen oder junge Leute personifiziert, die gänzlich in grünes Laub gekleidet werden (grüner Georg, Pfingstlümmel, Gras- oder Lattichkönig etc.) und zur Erzielung eines fruchtbaren Jahres schließlich ins Wasser geworfen werden. Häufig reiht sich ein Wettrennen zu Pferde an, womit in Thüringen, Bayern etc. ein Kran z- oder Bosselstechen verbunden wird. Der Sieger ist für das nächste Jahr Mai-, Blumengraf oder Pfingstkönig, der sich eine Pfingstkönigin wählt und alle beim M. stattfindenden Umzüge und Unterhaltungen als Anführer zu leiten hat. Vielfach verbindet sich mit dem M. der Gebrauch des Mailehen (s. d.). Die wichtigste der weitern Zeremonien besteht in einem Umzug durch die Ortschaft und um die Saatfelder, der gewöhnlich mit Musik und Pomp zu Pferde geschieht (Umritt, Mai- oder Pfingstritt), und mit dem in Hannover und Westfalen zugleich der erste allgemeine Austrieb des Viehes (Wettaustreiben) stattfindet. Auch das Maibad, ein Baden im Maientau der Wiesen in der Nähe der Walpurgiskapellen, und das Maientrinken, das der heil. Walpurgis gewidmete Minnetrinken im Maitau, durch das man sich neue Kraft und Gesundheit für das ganze Jahr zu erwerben hoffte, war weit verbreitet. Vgl. Mannhardt, Wald- und Feldkulte (Berl. 1875-77, 2 Bde.; Bd. 1 in 2. Aufl. von Heuschkel, 1904); Rochholz, Drei Gaugöttinnen als deutsche Kirchenheilige (Leipz. 1870); Pabst, Die Volksfeste der Maigrafen (Berl. 1865).

[Lexikon: Maifest, S. 1 ff.Digitale Bibliothek Band 100: Meyers Großes Konversations-Lexikon, S. 122683 (vgl. Meyer Bd. 13, S. 119 ff.)]

Gruß max

Hallo Josch,

warum wir in manchen Gemeinden eine Birke und in anderen ein
Nadelbaum als Maibaum aufgestellt?

die Frage hab ich mir auch schon gestellt, weil in unserem Dorf Nadelbäume gesetzt werden, sowohl als Dorfbaum als auch die ‚Privatbäume‘, im Nachbardorf werden für beide Zwecke Birken genommen.
Ein älterer Herr, den ich darauf ansprach sagte mir, daß es daher käme, daß früher die Birken zu schwer zu organisieren waren. 10 km mit einer recht großen Birke sind ohne LKW, bzw. ohne Hänger schon eine gute Strecke.
Fichten standen direkt um die Ecke.
Daraufhin hab ich mir mal angeschaut, wo Birken und wo Fichten genommen werden.
Das Ergebniss war nicht weiter verwunderlich.
Ist das Dorf in einem Tal und /oder in der Nähe eines Feuchtgebietes, waren es Birken, ist das Dorf eher auf dem Berg und ringsrum stehen Fichten, waren es eben diese.
Es scheint also so zu sein, das die Rohstoffbeschaffung der Grund für die Wahl ist, zumindestens in meiner Gegend.

Gandalf