Mailknigge duzen oder siezen

Bildung & Beruf Karriere
#1

Hallo liebe Kniggeisten :smile:

Meine liebe Freundin Susi kam neulich mit einer interessanten Frage, die ich Euch nicht vorenthalten will:
Sie kennt seit ein paar Jahren den Hugo, die beiden haben sich in ihrem Verein kennen gelernt. Dort ist es üblich, dass mein einander duzt, unabhängig von Alter, Status etc.
So, nun ist’s aber so, dass der Hugo eine eigene Firma hat und die Susi im Namen ihrer Firma dort was bestellen will. Wie spricht sie Hugo an? „Lieber Hugo, hiermit bestellen wir…“ oder „Sehr geehrter Herr Maiermüllerschulze, hiermit bestellen wir…“ oder „Lieber Hugo, sehr geehrter Herr Maiermüllerschulze, hiermit bestellen wir…“?

Wie macht man das denn richtig?

#2

Dienst ist Dienst und Schnaps ist Schnaps. Würd ich mal empfehlen.

So habe ich das mit meiner Beraterin der Hausbank abgesprochen, die ich schon seit Kindertagen kenne, und die wiederum auch bei mir , in ihrer Eigenschaft als Privatperson, Kundin ist.

#3

Keine Knigge-Antwort, aber aus der Praxis. Ich halte es in solchen Fällen so:

Und „unterschreibe“ mit meinem Vornamen und der Firmensignatur. Ergänzend ist noch anzumerken, dass ich in einer eher lockeren, designorientierten Firma der Bierglasindustrie arbeite.

#4

Hallo,
Auf geschäftlicher Ebene setzen , in der Freizeit dutzen.
Mao

#6

siezen und duzen.

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#7

Hallo!

In den „alten Tagen“, als man (ich) noch richtige Briefe und Telexe verfasste, hätte man (ich) in einem solchen Falle folgende Anrede gebraucht:

Sehr geehrter Herr Maiermüllerschulze,
lieber Hugo!

Und unterschrieben würde ein solches Schreiben (Unterschriftsberechtigung des Verfassers für die Auftragserteilung vorausgesetzt - sonst geht alles garnicht) mit Firmensignum und Vorname und Name als Unterschrift.

Ob das heutigen Tages nicht zu uncool sein könnte - ich weiss es nicht…

Herzliche Grüße

Helmut

#8

Moin,

dass ich jemanden persönlich kenne geht nicht verloren, wenn ich ihm geschäftlich begegne. Ich würde drum beim Du bleiben. Falls daraus ein z.B. rechtliches Problem erwachsen könnte weil wir uns privat kennen, würde ich den Bestellvorgang an einen Kollegen abgeben und keine berufliche Distanz vortäuschen die nicht besteht.

Ist es für die rechtliche Verbindlichkeit notwendig, dass mein Nachnahme in der Unterschrift auftaucht täte ich das so lösen:

Tschüß,
Jot
-Jot Tilde- (Unterschrift)

Eine Kollege, den ich quasi mit „einstellte“ vor vielen Jahren, der aber im Unternehmen inzwischen bis sehr weit oben aufgestiegen ist, duze ich selbstverständlich auch weiterhin. Wäre sonst so auf Grund der Hierachie nicht angemessen.

HTH
J~

#9

Treiben wir etwas weiter auf die Spitze:
Du bestellst nicht bei Hugo, sondern bei deinem Sohn.
Willst du den siezen?

Also:
Wenn ich jemanden duze, dann duze ich denjenigen überall.

Grüße
Dirk

#10

Noch schlimmer:
Der Chef verkündet auf der betrieblichen Weihnachtsfeier beim ersten Bier generös: „Heute dürft ihr mich duzen - ich bin der Kurt.“
Und am Montag danach will er wieder gesiezt werden. Ekelhaft.

Aber ist natürlich wieder eine andere Situation.

Grüße
Dirk

#11

Moin,

meine Susi heißt Frank :joy:
Tatsächlich ist es so, dass wir uns privat öfters über den Weg laufen und uns auch gut verstehen. Nachdem ich allerdings dienstlich mit ihm telefoniert habe und er mir dann per Mail eine Bestätigung schickte, die da anfing mit Sehr geehrte Dr Soon, war mir klar, dass Frank in der Firma gesiezt werden möchte. Warum? Kann ich dir nicht sagen, gehe aber davon aus, dass das von der obersten Heeresleitung so gewünscht wird.
Will sagen, allgemeingültige Regeln wird es nicht geben. Fingerspitzengefühl ist angesagt.

Liebe Grüße

Soon

#12

hi

das ist zB in Banken auch gern genommen, dass man zwar per du sein kann im direkten Gespräch, aber Korrespondenz IMMER per Sie zu sein hat - auch hausintern.

Wohl auch deswegen, weil „du“ in Briefen/Mails gerne mal das Gefühl vermitteln könnte, es könnte jemand bevorzugt behandelt werden - in welcher Form auch immer.

Deshalb hat auch das hierarchieübergreifende „du“ mit Vorgesetzten / Mitarbeitenden immer ein „Geschmäckle“ … selbst dann, wenn es „historisch gewachsen“ ist.

Gruß h.

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#13

Vielen Dank für Eure zahlreichen Antworten, die der Susi zeigen, dass das wohl gar nicht so eindeutig ist. Sie lässt ausrichten, dass sie am Ende geschrieben hat „Sehr geehrter Herr Maiermüllerschulze, lieber Hugo…“. Achja, die Bestellung ist sogar schon angekommen :wink: