wir sind seit einiger Zeit auf der Suche nach einem Häuschen - hatten schon mit vielen Maklern zu tun, die Courtage hin oder her, wenn alles super ist zahlt man die ja gerne, keine Frage…!
JETZT haben wir aber die Situation daß wir an einem Objekt dran sind - Bj 1955 - lt. Angabe (schriftliches Expose) der Maklerin wurde zwischen 2002-2004 alles vom derzeitigen Eigentümer (Verkäufer) renoviert/saniert, es wurde alles aufgezählt wie Eltektik, Wasser/Abwasser, Dach, Fenster, Heizung usw…
Nach dem 3. Termin nun kommen allerdings immer mehr Unstimmigkeiten auf - es sind 25 m² weniger als im Expose angegeben, die Fenster sind schon von Ende der 70er Jahre und das Dach schon von Anfang 90er…
Jetzt sind wir natürlich total verunsichert - WAS kommt da wohl noch???
Und wie geht man mit solchen Falschangaben um ???
Hat jemand ähnliche Erfahrungen?
Wie kann man in diesem Fall vorgehen??
Eigentlich sollten ja Absprachen alle über die Maklerin getroffen werden, aber wir würden uns gerne mal beim Verkäufer direkt informieren was Sache ist - Dürfen wir das rein rechtlich???
Wir haben den Eindruck daß die Maklerin nicht wirklich den Durchblick hat, sie hatte - abgesehen von den Falschangaben - z.B. auch keine Baupläne vom Objekt, keine Grundstückspreise des Ortes noch sonstwas…
Und sollten wir uns dann doch für dieses Objekt entscheiden würde/sollte diese von uns über 7000 Euro bekommen …!!!
Ist für mich nicht nachvollziehbar und nicht einzusehen - aber wenn wir dieses Haus evtl. trotzdem kaufen wollen kommen wir da wohl nicht drum herum, oder???
Wenn ihr das Gefühl habt, dass die Maklerin euch nur Mist erzählt und keine Ahnung habt und wenn ihr denkt, da kommt noch einiges auf euch zu, dann sucht euch was anderes.
Ihr scheint ein schlechtes Gefühl mit der Maklerin und dem Haus zu haben. Beim Kauf einer (Traum-)Immobilie sollte man das aber nicht haben.
Und natürlich dürft ihr mit dem Verkäufer reden. Der Makler ist ja nur zum zusammenführen da. Und ja, ihr müsst zahlen, wenn der Verkauf zum Abschluss kommt.
Aber wenn jetzt schon Ungereimtheiten auftauchen, die sich nicht zufriedenstellend auflösen lassen, dann sucht weiter und setzt die Maklerin auf eure „Black list“.
wir sind seit einiger Zeit auf der Suche nach einem Häuschen -
Und wie geht man mit solchen Falschangaben um?
Das ist wirklich ganz einfach: Man kümmert sich nicht um das Gerede von Makler und Verkäufer, nimmt deren Aussagen zu Bausubstanz, technischem Stand und angeblich durchgeführten Arbeiten nicht einmal zur Kenntnis. Statt dessen beauftragt man einen Architekten mit der Begutachtung des Objekts der Begierde.
Makler sind Vermittler und verfügen in aller Regel über keine belastbaren baulichen Fachkenntnisse. Sollte der Makler zu den seltenen Ausnahmen mit Fachkenntnissen gehören, ist er nicht unabhängig, hat jedenfalls kein Interesse an möglichst niedrigem Preis der Immobilie. Auch der Verkäufer weiß im Zweifel von nichts oder erzählt Unsinn. Wenn auch der potentielle Käufer keine Ahnung vom Bau hat, stehen da also lauter Laien auf einem Haufen und dröhnen sich gegenseitig mit haarsträubendem Unfug voll. Deshalb kann ich dir nur dringend ans Herz legen, einen unabhängigen Sachverständigen/Architekten zu beauftragen, sich das Haus bis in den letzten Winkel anzusehen, bevor du in Preisverhandlungen gehst und womöglich einen Kaufvertrag unterschreibst.
Für den Kauf einer Immobilie müssen sich die meisten Leute finanziell weit aus dem Fenster lehnen und Darlehen aufnehmen, die über viele Jahre oder sogar Jahrzehnte abzuzahlen sind. Dabei ist es nicht so ganz egal, ob man, ohne es zunächst zu merken, eine hübsch tapezierte, hoffnungslos überteuerte Ruine kaufte, die sich etwas später (aber leider zu spät) finanziell als bodenloses Faß entpuppt oder ob man aufgrund sachkundiger Beratung einen angemessenen Preis zahlte. Bei einem über 50 Jahre alten Haus kann es schon mal passieren, dass Abriss und Neubau die billigste Lösung ist, obwohl im Exposé „nach kleineren Dekorationsarbeiten sofort bezugsfertig“ stand.
Natürlich verlangt ein Sachverständiger/ein Architekt Honorar. Das ist aber vergleichsweise Kleinkram, wenn du davor bewahrt wird, überteuert zu kaufen, eine abrissreife Ruine zu erwerben oder Sanierungsaufwand in 5- oder 6stelliger Hohe zu übersehen.
Wie die Mehrheit aller Immobilienkäufer kannst du natürlich lieber auf das anpreisende Gerede von Makler und Verkäufer hören. Immerhin sparst du damit das Honorar für den Architekten und kannst es direkt zum Rechtsanwalt tragen, der sich nur mühsam die Frage verkneift, warum zum Teufel du vor dem Kauf keinen sachverständigen Rat eingeholt hast.
Eigentlich sollten ja Absprachen alle über die Maklerin
getroffen werden
Nein. Für den Kauf relevant ist ausschließlich das, was der Verkäufer sagt, denn mit dem wird letztendlich der Kaufvertrag geschlossen. Und letztendlich zählt auch nur, was (beweissicher) im Kaufvertrag steht.
Dürfen wir das rein
rechtlich???
Ja. Aber vorsicht: Was am Ende nicht im Kaufvertrag steht, wurde auf wundersamme Weise nie gesagt.
Und sollten wir uns dann doch für dieses Objekt entscheiden
würde/sollte diese von uns über 7000 Euro bekommen …!!!
Ja, denn die Maklerin ist nur die Tippgeberin. Mehr nicht. Ihr könnt auch ab sofort direkt mit dem Verkäufer verhandeln - aber das ändert nichts an der Courtage.
Ist für mich nicht nachvollziehbar
Du hast eine falsche Vorstellung davon, wofür der Makler sein Geld bekommt.
wenn wir dieses Haus evtl. trotzdem kaufen wollen kommen wir
da wohl nicht drum herum, oder???
so ist es. Deswegen würde ich die makleribn auch für mich arbeiten lassen und ihr die Hölle heiß machen, daß sie mir die richtigen Informationen verschafft. SIE will ja schließlich, daß es zum Vertragsabschluß kommt. Warum soll ich mich da selbst mit dem Verkäufer rumärgern?
wir sind seit einiger Zeit auf der Suche nach einem Häuschen -
hatten schon mit vielen Maklern zu tun, die Courtage hin oder
her, wenn alles super ist zahlt man die ja gerne, keine
Frage…!
Doch, das ist schon eine Frage. Nämlich die, warum Käufer eigentlich immer wie selbstverständlich die Musik bezahlen sollen, die die Verkäufer bestellen.
Eigentlich sollten ja Absprachen alle über die Maklerin
getroffen werden, aber wir würden uns gerne mal beim Verkäufer
direkt informieren was Sache ist - Dürfen wir das rein
rechtlich???
Wir haben den Eindruck daß die Maklerin nicht wirklich den
Durchblick hat, sie hatte - abgesehen von den Falschangaben -
z.B. auch keine Baupläne vom Objekt, keine Grundstückspreise
des Ortes noch sonstwas…
Ist für mich nicht nachvollziehbar und nicht einzusehen - aber
wenn wir dieses Haus evtl. trotzdem kaufen wollen kommen wir
da wohl nicht drum herum, oder???
Du hast Aufgabe und Verantwortung eines Immobilienmaklers nicht verstanden. Er hat genau eine einzige Aufgabe: Dir für teuer Geld die Adresse eines Verkäufers zu verhökern und nichts anderes.
Außer der Richtigkeit dieser Adresse und dem Einstreichen seiner Provision, kaum dass Du Deinen Kaiser Wilhelm auf den Kaufvertrag beim Notar gesetzt hast, hat der Makler keine weiteren Interessen. Nur für diese „Leistung“ bekommt er die 7000 Euro von Dir.
Und wie geht man mit solchen Falschangaben um ???
Ach ja, die „Falschangaben“ Irgendwo im Kleingedruckten der buntgedruckten Märchenschrift des Exposes steht, das die Maklerin keine Haftung für die „Angaben des Verkäufers“ übernimmt. Mit anderen Worten: Sie kann Dir das Blaue vom Himmel runtererzählen, Du hast aber keinerlei Handhabe, sie am Arsch zu kriegen, wenn die Angaben nicht stimmen.
Zum weiteren Vorgehen, sollte das Objekt noch immer Dein Interesse wecken, wurde schon alles gesagt. Der Frau Maklerin solltest Du aber noch mitteilen, dass Du auf ihre Schlechtleistung keinen weiteren Wert mehr legst und sie nur noch ein einziges Mal sehen willst: Beim Notar, wenn sie grinsend ihren Scheck abgreift. Und dem Verkäufer sagst Du, er möchte den Kaufpreis doch um die Höhe der Maklerinnenprovision reduzieren. Schließlich hattest Du durch seine Beauftragung dieser Tante keinen Vorteil.
Hallo,
diese Maklerin, die Ihr da erwischt habt, scheint etwas windig zu sein. Ein guter Makler(in) verhindert nicht das Zusammentreffen mit dem Eigentümer, empfiehlt den Käufern die Hinzuziehung eines Sachverständigen wenn einiges an Bausubstanz unklar ist oder die Käufer sich generell technisch nicht so auskennen.
Die Provision vom Käufer zu nehmen ist in dem Moment eine faire Sache, wenn der Makler dadurch auch wirklich zum geschäftlichen Einkaufs-Partner des Käufers wird, da heißt, er alle Fakten vom Verkäufer organisiert und kommuniziert und den Eigentümer ggf. auch über unrealistische Preisvorstellungen aufklärt! Dann spart der Käufer sogar bares Geld, obwohl er über einen Makler kauft! Ergo: Makler=Partner -> gute Sache;
Makler=Lügner, Betrüger -> schlechte Sache, dieser Makler(in) wird sich auf Dauer nicht am Markt halten können, er schadet der Maklerbranche (und gehört da aber zur Minderheit).
Wer bei einem Hauskauf und den Vorgesprächen nicht alle Angaben und Aussagen protokolliert und gegenzeichnen läßt ist selbst schuld.
Da wird doch zum Zwecke des Verkaufs gelogen, dass sich die Balken biegen.
Denke daran: Bei solchen Geschäften gilt grundsätzlich das „Schweinehundprinzip“.
man bedenke auch, dass Imobilienmakler hierzulande keinerlei Ausbildung benötigen und keiner fachspezifischen Kontrolle unterliegen.
Kurz, ev. habt Ihr nach diversem Suchen und Schlau machen mehr Ahnung von Immobilienbeurteilung, als Eure Maklerin.
Und: wenn man sich schlecht beraten fühlt, sofort Abstand nehmen und durchaus auch dem Verkäufer die Bedenken mitteilen, damit der weiß, was ihm da ev. angetan wird.
Und, wie von Vorpostern erwähnt: es gilt nur, was im Vertrag steht.