Mal angenommen, ich sänge ein Lied

…und verfolgte damit den Zweck, mir eine schöne Frau sexuell geneigt zu machen.

Wäre das eine Instinkt- oder eher eine Verstandeshandlung?

Wo sind die Grenzen zwischen Instinkt und Verstand?

Bei allen Tieren, aber insbesondere beim Menschen.

Gibt es eventuell gar keine?

Eine junge Mutter, die, in hoffnungsloser Lage, ihr Kind aussetzt, folgt sie eventuell einem zwingenden Instinkt, der da, seit Urzeiten, sagt, die Mutter (die gebärfähige Frau), ist wichtiger als ein Kind?

Na ja, und so weiter…

mfg

…und verfolgte damit den Zweck, mir eine schöne Frau sexuell
geneigt zu machen.

Wäre das eine Instinkt- oder eher eine Verstandeshandlung?

Meintest du DEIN Verhandeln, oder das ihrige?

Wo sind die Grenzen zwischen Instinkt und Verstand?

Wenn ich sänge, ergriffen noch mehr Frauen Verstandes wegen die Flucht, als solche, die es der Esthetik wegen instintiv tun.

Bei allen Tieren, aber insbesondere beim Menschen.

Gibt es eventuell gar keine?

Eine junge Mutter, die, in hoffnungsloser Lage, ihr Kind
aussetzt, folgt sie eventuell einem zwingenden Instinkt, der
da, seit Urzeiten, sagt, die Mutter (die gebärfähige Frau),
ist wichtiger als ein Kind?

Was ist heutzutage, in unseren Breiten, hoffnungslos?

Na ja, und so weiter…

Und so fort.
Ich esse gleich einen Apfel. Hunger. Aus Instinkt. Und aus Verstand, dass es Obst sei und kein Schweinsbraten.

Hallo,

wenn Dich soetwas interessiert, dann solltest Du Dich mit unseren unterschiedlichen Gehirnbereichen vertraut machen:
http://www.lebe-deine-staerken.com/pdf/03_wunderimko…

Und dann die Doku „Das automatische Gehirn“ anschauen.

Gruß
M.

Hallo,

…und verfolgte damit den Zweck, mir eine schöne Frau sexuell
geneigt zu machen.

Der sexuelle Trieb ist Instinkt, das Singen läuft auf einer bewusst geplanten Ebene ab - ob das nun „vernünftig“ ist, sei dabei egal. Wahrscheinlich kommt es eher auf die Situation und den Menschen an - früher wurde sehr viel gesungen um Damen zu beeindrucken (Minnesänger), was ja heute eher unüblich ist (zum Glück der Nachbarn).

Wäre das eine Instinkt- oder eher eine Verstandeshandlung?

S.o.

Wo sind die Grenzen zwischen Instinkt und Verstand?

Ein Instikt ist ein Trieb und läuft eher unbewusst ab, während der Verstand sich auf Kopfebene bewusst abspielt.

Bei allen Tieren, aber insbesondere beim Menschen.

Gibt es eventuell gar keine?

Eine junge Mutter, die, in hoffnungsloser Lage, ihr Kind
aussetzt, folgt sie eventuell einem zwingenden Instinkt, der
da, seit Urzeiten, sagt, die Mutter (die gebärfähige Frau),
ist wichtiger als ein Kind?

Nein, das ist kein Instinkt - auch keinen aus der Steinzeit. Das Menschenkind bleibt im Vergleich zu den meisten (allen?) Säugetieren am längsten von den Eltern abhängig. Das Bestreben der Arten ist es sich zwar zu vermehren, wie Du richtig schreibst, aber auch sich zu erhalten. Ein Neugeborenes wird, wenn es ausgesetzt wird, sterben, also nicht gerade förderlich um die Art zu erhalten. Eine Vernunftshandlung ist es aber auch nicht. Man sollte erstmal nach den Gründen des Aussetzens fragen. Die Mutter setzt das Kind ja sicherlich nicht aus, um möglichst schnell wieder schwanger zu werden (gebährfähige Frau…), sondern weil sie, wie Du schreibst, sich in einer hoffnungslosen Lage befindet. Also Panik, Angst, Tunnelblick - das fällt nicht unter dem Begriff Instinkt, sondern stellt eine Affekthandlung dar. Wäre sie vernünftig, dann würde sie überlegen, ob es eine Möglichkeit gibt das Kind selber groß zu ziehen oder es zur Adoption frei zu geben.

Viele Grüße

Wenns denn so einfach wäre (OT)
Moin,

wenn Dich soetwas interessiert, dann solltest Du Dich mit
unseren unterschiedlichen Gehirnbereichen vertraut machen:
http://www.lebe-deine-staerken.com/pdf/03_wunderimko…

Da ist ein auffälliger schwerer Fehler enthalten im Zusammenhang mit Großhirn/Neocortex:
„Tiere verfügen über kein Großhirn“.

Selbst Wikipedia http://de.wikipedia.org/wiki/Neocortex schreibt dies Säugetieren allgemein zu, andere Wissenschaftler gestehen einen Neocortex auch Vögeln * zu
http://books.google.de/books?id=jjazlYzfQSAC&pg=PA38…
http://books.google.de/books?id=jjazlYzfQSAC&pg=PA37…
(braucht man nicht unbedingt lesen).

Und wenn man weiter nachliest, wird aus dem 3-Schichten-Modell (Stamm-, Zwischen- und Großhirn) ein 2-Klassenmodell
http://gehirnlernen.de/gehirn/das-gro%C3%9Fhirn/neoc…

Davon ausgehend beschäftigen sich Wissenschaftler mit dem Vorhandensein verschiedener Schichten und der evolutionären Entwicklung, u.a. von Reptilien, weshalb diese nur Teile der Schichten weiter- oder überhaupt entwickelt haben
http://cercor.oxfordjournals.org/content/11/12/1101…

* Die genannten Eigenschaften wie Erfahrungen speichern oder lernen sind die klassischen Beispiele für das Verhalten von Krähen, Raben und anderen Vögeln. Apropos:

Mal angenommen, er (Misanthrop) sänge ein Lied und verfolge damit den Zweck, sich eine schöne Frau sexuell geneigt zu machen …

Franz

Hallo Chili.

Folgen wir nicht in Allem, das wir tun, irgendeinem Trieb?
Ich habe vor kurzem hier von dem Rotkelchen erzählt, das gelernt hat, Mehlwürmer mit meiner Person, bzw. mit meiner geöffneten Haustür in Verbindung zu bringen. In meinen Augen ganz einwandfrei eine Verstandesleistung, die aber, da von einem Tier erbracht, als bloßer Instinkt abgetan wurde.

Kann man das so trennen?

Natürlich sind die Verstandesleistungen, die wir erbringen, um unsere Triebe zu befriedigen, weitaus komplexer als bei einem Rotkelchen, aber sind sie deshalb grundlegend anders?

Gibt es eine Trennlinie zwischen Instinkt und Verstand überhaupt, oder wurde die nur erfunden, um den Menschen (wieder mal), von den übrigen Tieren abzusondern?

Der sexuelle Trieb ist Instinkt, das Singen läuft auf einer
bewusst geplanten Ebene ab - ob das nun „vernünftig“ ist, sei
dabei egal. Wahrscheinlich kommt es eher auf die Situation und
den Menschen an - früher wurde sehr viel gesungen um Damen zu
beeindrucken (Minnesänger), was ja heute eher unüblich ist
(zum Glück der Nachbarn).

Du wirst lachen, aber es funktioniert. Was nun die Meisten wahrscheinlich nicht glauben werden, aber ein gutes Lied (gute Melodie vor allem), in der richtigen Stimmung, so aus dem Bauch heraus, vollkommen absichtslos gesungen, beeinflusst die Stimmung der Damen. (Leider wird mir das erst jetzt bewusst!) Da kommt dann schon mal: „Sing das doch bitte nochmal!“

Was andersherum das völlige Ausflippen junger Damen erklären könnte, die offenbar in Paarungsstimmumng geraten, wenn sie einer Boygroup oder Ähnlichem lauschen. (War mir bisher ein Rätsel.)

Wäre das eine Instinkt- oder eher eine Verstandeshandlung?

S.o.

So gesehen singen wir auch in der Badewanne aus Instinkt, oder? Wir haben gute Laune, weil der Dreck, samt imaginärem Ungeziefer endlich weg ist und teilen das der Umgebung (und uns selbst) mit.

Wo sind die Grenzen zwischen Instinkt und Verstand?

Ein Instikt ist ein Trieb und läuft eher unbewusst ab, während
der Verstand sich auf Kopfebene bewusst abspielt.

Setzen wir den Verstand nicht häufig lediglich ein, um das zu erreichen, was unser Instinkt will?

Eine junge Mutter, die, in hoffnungsloser Lage, ihr Kind
aussetzt, folgt sie eventuell einem zwingenden Instinkt, der
da, seit Urzeiten, sagt, die Mutter (die gebärfähige Frau),
ist wichtiger als ein Kind?

Nein, das ist kein Instinkt - auch keinen aus der Steinzeit.

Ach ja?

Klar, dass das alles mitspielt, aber:

Kindesaussetzung und Menschenfresserei in Zeiten großer Not gehören zum normalen Verhaltensmuster von Menschen.

In China noch zu geschichtlichen Zeiten nachgewiesen, lehrt uns das Märchen von „Hänsel und Gretel“ eindringlich, dass es bei uns früher nicht besser war.

Die Not ist uralt, den Ausweg gibt es noch nicht so lange.

Danke für deinen Beitrag!

Gruß, Nemo.

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Folgen wir nicht in Allem, das wir tun, irgendeinem Trieb?
Ich habe vor kurzem hier von dem Rotkelchen erzählt, das
gelernt hat, Mehlwürmer mit meiner Person, bzw. mit meiner
geöffneten Haustür in Verbindung zu bringen. In meinen Augen
ganz einwandfrei eine Verstandesleistung, die aber, da von
einem Tier erbracht, als bloßer Instinkt abgetan wurde.

Eine empfehlenswerte Lektüre zum Thema:

http://www.amazon.de/redete-mit-Vieh-V%C3%B6geln-Fis…

Konrad Lorenz hatte ja wie kaum ein zweiter Mensch Erfahrung mit zahmen, halbzahmen und wilden Vögeln. In einem Kapitel beschäftigt er sich auch mit den Rotkehlchen, die sich ja sehr leicht an den Menschen gewöhnen. (Die Rotkehlchen im Garten meiner Mutter, die eine große Vogelliehaberin ist, fliegen unzwischen selbst durch die Terrassentür, um sich bei den Mehwürmer zu bedienen.)

Verglichen mit anderen Vögeln, ist das Rotkehlchen aber dennoch ein eher schlechtes Beispiel für „Verstand“. (Rotkehlchen-Hähne führen ja gerne auch mal Revierkämpfe mit Konservendosen aus, wenn darauf nur ein rotes Etikette abgebildet ist - eine Instinkthandlung, die vom Verstand relativ ungetrübt ist. Der rote Teppich im Flur meiner Eltern lockte immer wieder einen Rotkehlchen-Hahn an, der mit den heftigen Drohgebärden versuchte, den Teppich aus dem Revier tu vertreiben.)

Auch die Zähmung des Rotkehchen lässt sich in der Tat am Besten über den Fresstrieb erklären. Deswegen sind z.B. Buchfinken, die aufgrund ihrer Ernährung einen anderen Fresstrieb haben, ungleich schwerer an den Menschen zu gewöhnen.

Das Tiere Verstand haben (können), steht außer Frage, aber das Rotkehlchen ist kein gutes Beipiel dafür. Das hat ichts damit zu tun, weil es ein Tier ist. Sondern weil es ein Rotkehlchen ist. :smile:

Gruß,
Max

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Tach,

nö. Menschen folgen Bedürfnissen, Motivationen usw., aber nicht Trieben.
Das Lied wäre eine bewusste Tat, um die Angebetete zu motivieren.

Strubbel
&:open_mouth:)

P.S.: ich weiß ja nicht, wie du singst, aber das könnte in die Hose gehen. Andere oder sie könnten das Bedürfnis haben, dich zum Schweigen zu bringen.

Tach auch.

nö. Menschen folgen Bedürfnissen, Motivationen usw., aber
nicht Trieben.

Interessant. Und wodurch entstehen die Bedürfnisse?

Das Lied wäre eine bewusste Tat, um die Angebetete zu
motivieren.

Das Rotkelchen, das sich vor mich hin setzt und mich anguckt, bis ich die Mehlwürmer hole, macht das unbewusst?

Strubbel
&:open_mouth:)

P.S.: ich weiß ja nicht, wie du singst, aber das könnte in die
Hose gehen. Andere oder sie könnten das Bedürfnis haben, dich
zum Schweigen zu bringen.

Wobei sie dann wiederum einem Trieb folgten, oder? :smile:
Keine Angst, ich weiß schon, was ich tue.

mfg

http://www.amazon.de/redete-mit-Vieh-V%C3%B6geln-Fis…

Ich muss das tatsächlich wieder mal lesen, ich glaube Einiges habe ich schon vergessen.

Konrad Lorenz hatte ja wie kaum ein zweiter Mensch Erfahrung
mit zahmen, halbzahmen und wilden Vögeln. In einem Kapitel
beschäftigt er sich auch mit den Rotkehlchen, die sich ja sehr
leicht an den Menschen gewöhnen. (Die Rotkehlchen im Garten
meiner Mutter, die eine große Vogelliehaberin ist, fliegen
unzwischen selbst durch die Terrassentür, um sich bei den
Mehwürmer zu bedienen.)

Verglichen mit anderen Vögeln, ist das Rotkehlchen aber
dennoch ein eher schlechtes Beispiel für „Verstand“.
(Rotkehlchen-Hähne führen ja gerne auch mal Revierkämpfe mit
Konservendosen aus, wenn darauf nur ein rotes Etikette
abgebildet ist - eine Instinkthandlung, die vom Verstand
relativ ungetrübt ist. Der rote Teppich im Flur meiner Eltern
lockte immer wieder einen Rotkehlchen-Hahn an, der mit den
heftigen Drohgebärden versuchte, den Teppich aus dem Revier tu
vertreiben.)

Ein Beispiel für Affekt- und Verstandeshandlungen. Soll es ja beim Menschen auch geben?

Auch die Zähmung des Rotkehchen lässt sich in der Tat am
Besten über den Fresstrieb erklären. Deswegen sind z.B.
Buchfinken, die aufgrund ihrer Ernährung einen anderen
Fresstrieb haben, ungleich schwerer an den Menschen zu
gewöhnen.

Die Verstandesleistungen von Tieren hängen weitgehend mit deren Art sich zu ernähren ab. Schon Grizmek hat beschrieben, wie „dämlich“ Elefanten etwa im Vergleich zu Wölfen sind, weil ersteren das Futter nicht weglaufen kann.

Das Tiere Verstand haben (können), steht außer Frage, aber das
Rotkehlchen ist kein gutes Beipiel dafür. Das hat ichts damit
zu tun, weil es ein Tier ist. Sondern weil es ein Rotkehlchen
ist. :smile:

Das akzeptiere ich voll. Menschen sind so dämlich, weil sie Menschen sind. :frowning:

Gruß, Nemo.

Hallo Franz,

Du hast natürlich vollkommen Recht mit Deinen Einwänden.
Ich hätte wirklich besser lesen und eine andere Quelle wählen sollen…

Mir ging es hauptsächlich um das 3-Schichten-Modell und dass nicht alle unserer Handlungen über den Verstand erklärt werden können, sondern in vielen Bereichen unser Unterbewusstsein aktiver ist als uns äh ja…bewusst ist.
Der filmische Beitrag den ich erwähnte liefert ganz erstaunliche Beispiele wie sehr wir doch unserem Unterbewusstsein ausgeliefert sind…zB gab man einer Person eine Art Fernbedienung mit Knöpfen in die Hand. Die Person sollte nach eigenem Ermessen die Knöpfe drücken.
Dann kam die Testperson in die Röhre.
Ergebnis: Bereits 7-10 Sekunden bevor die Person sich aktiv und bewusst entschieden hat, konnte man die gleich zu treffende Entscheidung bereits an der Hirnaktivität erkennen.

Mal angenommen, er (Misanthrop) sänge ein Lied und verfolge
damit den Zweck, sich eine schöne Frau sexuell geneigt zu
machen …

Dann hat er damit vielleicht schonmal gute Erfahrungen gemacht, es mit einer anderen positiven Erfahrung kombiniert oder aber sein Unterbewusstsein hat ihn in den Balzmodus geschaltet ;o)

Gruß
M.