Mal bootet er, dann wieder tot (teil 2)

hallo expies,

hatte vor ein paar tagen einen thread in „hardware allgemein“ angezettelt:
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/www/service.fpl?..

habe jetzt neue erkenntnisse, die eher nach „board / prozzi“ riechen:
mal toter / mal funktionierender pc (mobo gigabyte 6WMM7 2.0 mit celeron 500 mhz). vorbesitzer: „er ist einfach nimmer angegangen, kein mucks mehr.“

zuhause probiert - ging. 3 tage später wieder nimmer. dann ging er wieder und ich konnte bios updaten, hdd einbauen, komplett alle hardwaretreiber und updates, win98 usw. installieren. am nächsten tag wieder kein mucks mehr: kein led, kein fan, kein laufwerk, kein post-piepsen, kein vga-signal.

nach vielen versuchen und testaustausch aller mir möglichen komponenten schließe ich ram (riegel + slot getauscht), onboard-grafik (deaktiviert und pci dran), atx-netzteil (ausgetauscht) und alle laufwerke (ausgetauscht + mehr verbraucher drangehängt) aus. symptome unverändert. übrig bleiben board und cpu, die ich mangels socket 370 nicht tauschen kann.

ich habe dann aber herausgefunden, daß der rechner z.b. sich nicht mehr booten läßt, wenn ich (von dos aus) den netzstecker für 10 sek. ziehe und dann wieder einstecke. er läßt sich dann auch nicht booten, wenn ich mit eingesteckten atx-stecker aufm mobo die pins 14+15 brücke … aber alle laufwerke, cpu-lüfter und power-led aufm mobo gehen an. doch booten läßt er erst sich erst wieder, wenn ich den atx-stecker ziehe, und dann wieder kräftig reinstecke (tlw. mehrere versuche nötig). gehe ich dann gleich ins bios, sehe ich, daß das datum auf 10.07.2001 zurückgesprungen ist (bios-date) und die default-einstellungen eingesetzt wurden. lötstellen aufm mobo habe ich überprüft am atx-stecker und den power-pins … keine kalten lötstellen gefunden.

hat jemand noch eine idee zur rettung / fehlereingrenzung?

lg, pit

schon mal die batterie auf dem mainboard erneuert?

gruss,

dirk

hi dirk

schon mal die batterie auf dem mainboard erneuert?

das hab ich gestern dann noch gemacht und probiert. er lief.
„kann doch nicht wahr sein …“, mal morgen nomma probieren.
heute wieder probiert, lief. netzkabel raus, und wieder rein - lief!

ja, das scheints gewesen zu sein. was hab ich nicht alles rumprobiert … sogar die alte batterie hatte ich auf festen sitz und guten kontakt hin überprüft, aber darauf bin ich jetzt nicht gekommen.

aber erklär mir bitte mal: warum haben dich die symptome auf BATTERIE tippen lassen? nur wegen dem bios-reset? oder läuft so ein board nicht mal an, wenn die bartterie leer ist? ich habe gelernt, daß man (zumindest früher bei 486/586/AT) ein board auch ohne batterie starten kann, und es läuft! ist das atx-typisch / wegen der soft-power-on? ich will ja gerne noch was lernen …

lg, pit

Hallo Pit,

schon mal die batterie auf dem mainboard erneuert?

das hab ich gestern dann noch gemacht und probiert. er lief.
„kann doch nicht wahr sein …“, mal morgen nomma probieren.
heute wieder probiert, lief. netzkabel raus, und wieder rein -
lief!

aber erklär mir bitte mal: warum haben dich die symptome auf
BATTERIE tippen lassen?

Weil die Uhr zurückgesetzt wird.

Der Uhrenbaustein verhält sich wie ein RAM (Wird deshalb auch als CMOS-RAM bezeichnet), ursprünglich (IBM XT/AT) war es 64 Byte, heute 128 bis 256 Byte, gross.
Die ersten 10 Byte (oder so) enthalten die Uhrendaten, der Rest steht zur freien Verfügung und enthält hauptsächlich die im BIOS eingestellten Parameter. Die neueren Chips enthalten im erweiterten Bereich Daten für das ACPI (PnP verwaltung und Stromspar-Modus).

Ein Byte hat eine spezielle Aufgabe:
Beim POST (Selbsttest) muss die CPU geresetet werden und beim 80286 konnte nur durch einen Hardware-Reset vom Protectet-Mode (der eigentliche 286-Mode) in den 8086-Modus zurückgeschaltet werden. Dazu wurde dieses Byte auf einen bestimmente Wert gesetzt der bestimmt wie es nach einem Reset weiter geht. Normalerweise enthält dieses Byte den Wert „00“, was einen normalen System-Restart bewirkt.

Zur technischen erklärung kommen zwei Effekte als mögliche Ursache in Frage:

  1. Ein RAM enthält nach dem Einschalten mehr oder weniger zufällige Werte, wobei ein einzelner Chip gewisse Werte in bestimmten Speicherzellen bevorzugt (das liegt an Asymetrien der Transistoren, welche bei der Herstellung entstehen). Möglicherweise hat dein Chip einen ungünstigen Wert in einer bestimmten Speicherzelle bevorzugt, welcher dann das BIOS etwas durcheinander gebracht hat.
  2. Es gibt Probleme (nennt man Latchup) wenn ein Eingang eines ICs mit Spannung versorgt wird, aber keine Versorgungsspannung am Chip anliegt. Beim UhrenChip, welcher ja immer mit einer Betriebsspannung versorgt wird, ist dieser Fall berücksichtigt. Wenn aber die Batterie leer ist kann am Uhren-Chip der umgekehrte Fall auftreten (alle ICs stehen schon unter Spannung, aber der Uhren-Chip noch nicht) und dieser ist technisch nicht berücksichtigt.

MfG Peter(TOO)

Hallo Peter,

danke für die viele, viele mühe, die du dir gemacht hast!
aber das war doch nicht meine frage …

daß die systemzeit / die bios-, setup defaults / die festplattenparameter, falls vorhanden, resetten, wenn die batterie leer ist, ist ja logisch.

aber einen zusammenhang mit der tatsache, daß das board nicht mehr zuverlässig anspringt, hat nach meinem momentanen wissensstand damit in keinster weise was zu tun. ich habe gelernt, daß man (zumindest früher bei 486/586/AT) ein board auch ohne batterie starten kann, und es läuft!

ist es bei den moderneren boards so, daß sie den post verweigern, wenn die batterie leer ist? ist das atx-typisch / wegen der soft-power-on? ich will ja gerne noch was lernen …

lg, pit

Weil die Uhr zurückgesetzt wird.

Der Uhrenbaustein verhält sich wie ein RAM (Wird deshalb auch
als CMOS-RAM bezeichnet), ursprünglich (IBM XT/AT) war es 64
Byte, heute 128 bis 256 Byte, gross.
Die ersten 10 Byte (oder so) enthalten die Uhrendaten, der
Rest steht zur freien Verfügung und enthält hauptsächlich die
im BIOS eingestellten Parameter. Die neueren Chips enthalten
im erweiterten Bereich Daten für das ACPI (PnP verwaltung und
Stromspar-Modus).

Ein Byte hat eine spezielle Aufgabe:
Beim POST (Selbsttest) muss die CPU geresetet werden und beim
80286 konnte nur durch einen Hardware-Reset vom Protectet-Mode
(der eigentliche 286-Mode) in den 8086-Modus zurückgeschaltet
werden. Dazu wurde dieses Byte auf einen bestimmente Wert
gesetzt der bestimmt wie es nach einem Reset weiter geht.
Normalerweise enthält dieses Byte den Wert „00“, was einen
normalen System-Restart bewirkt.

Zur technischen erklärung kommen zwei Effekte als mögliche
Ursache in Frage:

  1. Ein RAM enthält nach dem Einschalten mehr oder weniger
    zufällige Werte, wobei ein einzelner Chip gewisse Werte in
    bestimmten Speicherzellen bevorzugt (das liegt an Asymetrien
    der Transistoren, welche bei der Herstellung entstehen).
    Möglicherweise hat dein Chip einen ungünstigen Wert in einer
    bestimmten Speicherzelle bevorzugt, welcher dann das BIOS
    etwas durcheinander gebracht hat.
  2. Es gibt Probleme (nennt man Latchup) wenn ein Eingang eines
    ICs mit Spannung versorgt wird, aber keine Versorgungsspannung
    am Chip anliegt. Beim UhrenChip, welcher ja immer mit einer
    Betriebsspannung versorgt wird, ist dieser Fall
    berücksichtigt. Wenn aber die Batterie leer ist kann am
    Uhren-Chip der umgekehrte Fall auftreten (alle ICs stehen
    schon unter Spannung, aber der Uhren-Chip noch nicht) und
    dieser ist technisch nicht berücksichtigt.

MfG Peter(TOO)

Hallo Pit,

danke für die viele, viele mühe, die du dir gemacht hast!
aber das war doch nicht meine frage …

War nur tipperei, die Daten habe ich im Kopf…

daß die systemzeit / die bios-, setup defaults / die
festplattenparameter, falls vorhanden, resetten, wenn die
batterie leer ist, ist ja logisch.

OK, soweit sind wir und einig.

aber einen zusammenhang mit der tatsache, daß das board nicht
mehr zuverlässig anspringt, hat nach meinem momentanen
wissensstand damit in keinster weise was zu tun. ich habe
gelernt, daß man (zumindest früher bei 486/586/AT) ein board
auch ohne batterie starten kann, und es läuft!

Dazumal, war der Uhrenbaustein noch ein eigenes IC.
Heute ist der Uhrenbaustein in die South-Bridge integriert, zusammen mit DMA-, Interrupt-, Timer-, IDE-, PCI-, Audio- und WasWeissIchNicht-Controller. Deshalb hat eine heutige South-Bridge in etwa di Komplexität früherer CPUs bereits übertroffen.
Der Betriebszustand mit leerer, oder keiner, Batterie ist da einfach nicht vorgesehen, da ja in diesem Fall der PC gar nicht richtig funktionieren kann, weil die ganzen Konfiguratins-Einstellungen verloren gegangen sind.

Vermutlich wir aus diesem Grunddieser Zustand gar nicht getestet oder schon bei der Entwicklung berücksichtigt. Möglicherweise ist das Verhalten auch je nach Chipsatz unterschiedlich.

Ein normaler Automotor funktioniert ja unter Wasser auch nicht mehr, weil es einfach keinen Sinn macht unter Wasser mit einem Kabrio zu fahren.

MfG Peter(TOO)

hallo peter,

Dazumal, war der Uhrenbaustein noch ein eigenes IC.
Heute ist der Uhrenbaustein in die South-Bridge integriert,
zusammen mit DMA-, Interrupt-, Timer-, IDE-, PCI-, Audio- und
WasWeissIchNicht-Controller.

danke für die aufklärung. mein pc-wissen stammt halt noch aus der mitte der 90er :wink:
aber was ist denn diese south-bridge? ist das einer der aufgelöteten chips, die zum chipsatz gehören? was bedeutet in diesem zusammenhang south und north?

lg, pit

Hallo pit,

danke für die aufklärung. mein pc-wissen stammt halt noch aus
der mitte der 90er :wink:
aber was ist denn diese south-bridge? ist das einer der
aufgelöteten chips, die zum chipsatz gehören? was bedeutet in
diesem zusammenhang south und north?

Ja, die Ami halt !!

Also, eine Bridge (Brücke) ist eine Komponente, mit welcher unterschiedliche Bussysteme miteinander verbunden werden können.

Wenn man das Blochschema eines PCs aufzeichnet ist es allgemein üblich oben die CPU hinzuzeichnen. Darunter kommt dann die erste Bridge, welche über den FSB (Front Side Bus) mit der CPU verbunden ist. Diese obere Bidge übernimmt die Anpassunge des FSB an das RAM-, AGP- und PCI-Bus.
Darunter wird dann die zweite Bidge gezeichnet, welche über den PCI-Bus mit der oberen verbunden ist. diese zweite Bidge enthält dann die Interface für die Peripherie und auch das BIOS-ROM.

Wenn man jetzt das ganze wie eine Landkarte betrachtet ist oben halt Norden und unten Süden, folglich gibt es eine North-Bridge und eine South-Bridge.

North- und South-Bridge bilden zusammen die Hautpkomponenten des Chip-Set und werden heute als 2 Chips ausgeführt.

Beim Fersehen sparch man früher von Vertikal- und Horizontal-Ablenkung, das hat sich heute auch zu Nord-Süd- und Ost-West-Ablenkung verändert.

MfG Peter(TOO)