Mal was Anderes, Beitritt der Schweiz in die UNO?

Am 3. März 2002 haben die Schweizer über den Beitritt der Schweiz in die UNO abzustimmen.

Nun gibts natürlich die Einen die strickte dagegen sind, neutralität und so.

Fakt ist, dass die Schweiz schon in sehr vielen Gremien. Sie bezahlt ja auch sehr viel Geld in die UNO.

Für mich stellt sich nun die Frage, was kann es für Vorteile und für Nachteile haben, wen die Schweiz der UNO beitritt.

Nun ran mit Eurer Meinung.

Gruss HaegarCH

Grüezi Haegar!

Der UNO beizutreten fände ich durchaus in Ordnung.
Österreich hat ja auch eine Geschichte mit deklarierter Neutralität, und ich habe nie den Eindruck gewinnen können, daß uns die UNO dabei was dreinredet.

Den Beitrag wird sich die Schweiz schon leisten können :wink:))
Und da ja ein paar Teilorganisationen sowieso in der Schweiz beheimatet sind, kommt ja auch viel Geld wieder zurück.

Traut euch nur - seid eh schon spät dran!

Grüße
Barney

Kleine Korrektur
Hallo!

Ich muß dich leider korrigieren.
Ganz so unproblematisch war der Beitritt Österreichs zur UNO aufgrund der österr Neutralität doch nicht (und auch die Mitgliedschaft ist nicht ganz unproblematisch).

Beim UNO-Beitritt wurde nämlich in Österreich die Frage aufgeworfen, wie denn die österr Neutralität, die ja nach eigenem Bekunden eine „nach dem Vorbild der Schweiz“ sein soll, mit den in der UNO-Charta vorgesehenen Kompetenzen der UNO (GV u SR) vereinbar sein soll, Denn nach der Charta können im Rahmen des Systems der kollektiven Sicherheit auch verpflichtende Sanktionen gegen bestimmte Staaten beschlossen werden, ua als ultima ratio auch Gewaltmaßnahmen.

Damals (1956) hat man diese Vereinbarkeit der Neutralität mit der UNO-Charta mit dem „Argument“ herbeigedichtet, daß die UNO ja ohnedies weiß, daß Österreich neutral ist, und deshalb wird sie Österreich auch nie zu einer solchen Maßnahme verpflichten, die im Widerspruch zur Neutralität steht.

Nur haben sich dabei die damaligen Politiker anscheinend geirrt, denn während des Golfkrieges gegen den Irak war es der UNO herzlich wurscht, daß Österreich neutral ist: Österreich war von den gegen den Irak beschlossenen Sanktionen nicht ausgenommen und mußte sie befolgen. (Insb wurde auch Kriegsmaterial durch/über Österreich transportiert.)
Das hat wiederum dazu geführt, daß der neue offizielle Sprachgebrauch in Österreich dahingehend geändert wurde, daß es sich um keinen „Krieg“ handelt, wenn Maßnahmen aufgrund eines UNO-Beschlusses auszuführen sind. Und wo kein Krieg, da auch (nach österreichischem Verständnis) kein Neutralitätsfall.

Österreich mußte also einige abenteuerliche semantische Verrenkungen anstellen, um seine Mitgliedschaft zur UNO irgendwie mit der eigenen Neutralität in Einklang zu bringen.
(Abgesehen davon, daß die österreichische Neutralität spätestens seit der PfP und allerspätestens seit dem Vertrag von Amsterdam eh nur noch als leere Worthülse auf dem Papier besteht und mittlerweile besser als „Bündnisfreiheit“ verstanden werden sollte.)

Und genau dieselben Probleme wie Österreich wird die Schweiz bei einem UNO-Beitritt wohl auch haben. (Wenn sie nicht so ehrlich und konsequent ist, eine Verfassungsänderung durchzuführen - was in Österreich wegen einer in dieser Hinsicht bekannt unehrlichen und inkonsequenten großen Oppositionspartei mit 1/3-Beteiligung im Nationalrat [noch] nicht möglich ist.)

Patrick
(weder Neutralitätsbefürworter noch NATO-Befürworter odgl)

Definition Neutralität ?
Hallo!

Ich muß dich leider korrigieren.

Nur zu …

Allerdings gehöre ich nicht zu jenen, die Neutralität dahingehend mißverstehen, daß damit Aggressoren ond Opfer gleich behandelt werden sollen oder gar müssen. Das käme mE einer haarsträubenden Ungerechtigkeit gleich.
Für mich ist es die Verpflichtung, keine eigenständige Aggression zu beginnen, und ansonsten alle Maßnahmen für Recht und Menschenrecht zu unterstützen. Ob die kleinen Regierungsparteien so etwas im Kopf haben, wenn sie unsere Neutralität madig machen, darf bezweifelt werden.

Grüße
Barney
*indiesemsinneneutralitätsfreundundnatogegner*

Die Schweiz hat bisher jeweils die Sanktionen der UNO mitgetragen. Auch hat zum Beispiel die Schweiz sehr schnell die Konten von Bin Laden und Co. gespeert, schneller als die USA reagieren konnte.

Gruss HaegarCH