Mal wieder Durchfall (Hund) - Parkemoxin?

Guten Morgen liebe Experten,

mein Hund hat schon wieder breiigen Kot/Durchfall. Beim letzten Mal (Anfang November, Kotuntersuchung ohne Befund) habe ich es mit 36 Stunden Futterentzug und einer Woche Schonkost in den Griff bekommen und es ging auch bis letzte Woche gut (sprich eine Futterempfindlichkeit gegenüber seinem Futter kann ich ausschließen).

Letzte Woche ging es dann wieder los. Wieder gut 30 Stunden kein Fressen, wieder danach Hühnchen und Reis - aber leider keine Besserung. Ich muss dazu sagen, dass ich mit meinem Hund 5 Tage an der Ostsee war, er dort bei den strengen Minusgraden ins Wasser gesprungen ist und sehr viel Schnee gefressen hat. Dort hatte er trotz Schonkost richtigen Durchfall (sprich: Man hätte meinen können, der Urin kommt aus der falschen Öffnung).

Die Tierärztin hat mir am Mittwoch ein Pulver (habe leider keinen Namen) zur Entgiftung sowie Stullmisan S (Fichtenspitzenextrakt, Kräuterextrakt aus Melissenblättern, Kamillenblüten und Wermutkraut) mitgegeben, was ich vier Tage (sprich bis gestern) ins Futter mischen sollte. Gesagt, getan.

Leider hat sich nur bedingt eine Besserung eingestellt. Soll heißen, der Kot ist immer noch breiig und mein Hund konnte gestern und vorgestern Nacht nicht einhalten. Da meine Mutter mit ihrem Hund aufgrund einer regelmäßig zu behandelnden Verletzung auch vorgestern zum TA musste, bat ich sie, der TA von der sich nicht einstellenden Besserung zu erzählen. Diese hat mir jetzt Parkemoxin mitgegeben, was ich aber nur anwenden soll, wenn es nach diesen vier Tagen wirklich nicht besser geworden ist. Mein Hund ist (wie beim letzten Mal) ansonsten fit: Frisst, ist munter und wirkt nicht krank.

Jetzt stehe ich vor der Frage, ob ich meinem Hund heute das Breitbandantibiotikum geben soll. Soll ich Parkemoxin geben?

Die Tierärztin meinte, dass nach Abschluss der Medikation mit Parkemoxin ein anderes Medikament gegeben werden muss, das die Darmflora wieder aufbaut.

Mein Hund (jetzt 3,5 Jahre alt) neigte schon immer zu Durchfall, aber in den letzten Wochen kam es mir (da ich auch besonders darauf geachtet habe, dass er nichts außer der Reihe bekommt) zu häufig vor.

Trotzdem habe ich Vorbehalte, ihm jetzt das Antibiotikum zu geben. Was meint Ihr?

Vielen Dank für Eure Meinungen und viele Grüße

Kathleen

Hallo,

Schnee kann schon üblen Durchfall machen, bis hin zur Darmentzündung.
Wie oft muss er denn ? Wenn der Kot schon „breiig“ ist, dürfte es doch nicht mehr ganz so schlimm sein.
Ich schwöre auf Tannacomp & Symbiopet Sachen …
http://www.tannacomp.de/
http://www.symbiopharm.de/produkte_symbiopet.php
Flüssigkeit ist natürlich das Wichtigste.
Solltest Du aber merken, dass es dem Hund nicht mehr so gut geht, Fieber kommt, er nichts zu sich nimmt, dann natürlich sofort ab zum Arzt.
Wichtig wäre aber auch, wie oft er sich löst. Rennt er noch 10 mal am Tag, würde ich doch zum Arzt gehen.

Alles GUte

Margit

Hallo Margit,

Schnee kann schon üblen Durchfall machen, bis hin zur
Darmentzündung.

den Durchfall hatte er aber schon vor dem Schneefall hier im Norden…

Wie oft muss er denn ?

Am Montag war es ganz heftig, da musste er gewiss 8 bis 10 Mal (Konsistenz jeweils absteigend).

Wenn der Kot schon „breiig“ ist, dürfte
es doch nicht mehr ganz so schlimm sein.

Da hast Du sicherlich Recht, aber ich frage mich, was die Ursache für seine Empfindlichkeit ist. Wie erwähnt, ist mein Hund schon immer etwas anfällig für Durchfall. Aber sollte ich jetzt das Antibiotikum geben?

Ich schwöre auf Tannacomp & Symbiopet Sachen …
http://www.tannacomp.de/
http://www.symbiopharm.de/produkte_symbiopet.php
Flüssigkeit ist natürlich das Wichtigste.

Du meinst also, ich sollte das Antibiotikum weglassen und es mit diesen Präparaten probieren?

Solltest Du aber merken, dass es dem Hund nicht mehr so gut
geht, Fieber kommt, er nichts zu sich nimmt, dann natürlich
sofort ab zum Arzt.

Glücklichweise zeigt er sonst keine Auffälligkeiten. Daher ist die Tierärztin auch etwas ratlos.

Wichtig wäre aber auch, wie oft er sich löst. Rennt er noch 10
mal am Tag, würde ich doch zum Arzt gehen.

Nein, das nicht mehr, der Kot ist seit Mittwoch breiig. Allerdings kann ich es - da der Hund häufig ohne Aufsicht auf dem Hof / im Garten ist - auch nicht hundertprozentig belegen.

Alles GUte

Danke und viele Grüße

Kathleen

Hallo Kathleen,

wurde die Kotuntersuchung nur einmal gemacht? Wenn ja, ist sie nicht wirklich aussagekräftig. Sie besagt nur, dass zum Zeitpunkt der Untersuchung keine Parasiten im Kot nachgewiesen werden konnten. Das heißt nicht, dass der Hund auch tatsächlich keine hat.

Sollte es sich um eine bakterielle Infektion handeln (was durchaus sein kann), kann das AB helfen. Kann, nicht muss. Sinnigerweise macht man zuerst ein Antibiogramm, um rauszufinden, ob das Mittel gegen die betreffenden Bakterien wirkt. Viele TÄ geben aber auch erst mal ein Breitbandantibiotikum (Parkemoxin ist ein solches).

Wenn du Glück hast, wirkt das Mittel. Wenn nicht, dann wäre der nächste Schritt wohl, nochmal auf Parasiten zu untersuchen und/ oder ein passendes AB finden.

Darmentzündungen (wenn es denn eine solche ist) können sehr langwierig sein. Mein Rüde hatte im Alter von 3 Jahren mehrere Monate damit zu tun, bis das Ganze endlich ausgestanden war.

Schöne Grüße,
Jule

Hallo!

Erste wichtige Frage: Was frisst Dein Hund normalerweise?

sprich eine Futterempfindlichkeit gegenüber seinem Futter kann
ich ausschließen

Würde ich so pauschal nicht sagen. Aber schön wär’s, wenn da keine Probleme existieren würden. Trotzdem die Frage: Was frisst der Hund normalerweise?

Ich muss dazu sagen, dass ich mit meinem Hund
5 Tage an der Ostsee war, er dort bei den strengen Minusgraden
ins Wasser gesprungen ist und sehr viel Schnee gefressen hat.
Dort hatte er trotz Schonkost richtigen Durchfall (sprich: Man
hätte meinen können, der Urin kommt aus der falschen Öffnung).

Ich kenne die Symptome. Hat der Hund an der Ostsee auch Salzwasser gesoffen? Ich würde zu 99% sagen, das er definitiv Salzwasser geschluckt hat. Viele Hunde neigen dazu, bei Saufen von Salzwasser ganz böse Dünnschiß zu bekommen. Bei unserer vorigen Hündin war das ganz extrem und unsere beiden derzeitigen Hunde haben das gleiche Problem. Viele unserer Bekannten ebenfalls. Also nicht unübliches. Dagegen hilft nur: Salzwasser darf nicht gesoffen werden.

Die Tierärztin hat mir am Mittwoch ein Pulver (habe leider
keinen Namen) zur Entgiftung sowie Stullmisan S
(Fichtenspitzenextrakt, Kräuterextrakt aus Melissenblättern,
Kamillenblüten und Wermutkraut) mitgegeben, was ich vier Tage
(sprich bis gestern) ins Futter mischen sollte. Gesagt, getan.

Stullmisan ist ganz gut. Allerdings wäre es besser zunächst wirklich radikal nichts zu geben. Nach ein bis zwei Tagen dann langsam mit Huhn (nur Brustfleisch!) und Reis anfangen und Stullmisan dazu geben. In das Huhn/Reisgemisch würde ich noch Möhrenpampe untermengen. Dazu einfach Möhren mindestens eine Stunde kochen. Das Wasser wegschütten und die Möhren pürieren. Von dem ganzen Gemenge würde ich dem Hund zunächst immer nur ganz kleine Mengen geben. Außerdem würde ich dem Hund Kohletabletten aus der Apotheke (heißen „Kohle-Compretten“) geben. Je 10Kilo Körpergewicht eine Tablette. Was auch sehr gut anschlägt, ist ein Präparat namens „Oralpädon 240 Neutral“. Ebenfalls aus der Apotheke, ist auch aus der Humanmedizin. Davon 1 Beutel morgens, ein Beutel abends mit dem Huhn/Reis/Möhrengemenge vermischt.

Wenn der Dünnschiß schon blutig ist oder wirklich wie Wasser, dann hilft auch ab und an ein Buscopan-Zäpfchen (wirkt gegen Reizdarm und verlangsamt die Darmperistaltik, gibt es auch in der Apotheke). Das wichtigste ist, das der Dünnschiß gestoppt wird. Der Flüssigkeitsverlust ist sonst zu extrem. Ist nach drei Tagen keine Besserung in Sicht, dann ab zum Tierarzt. Es gibt Medikamente, die gespritzt werden und ziemlich schnell den Dünnschiß stoppen. Wie die heißen, weiß ich jetzt nicht aus dem Hut und mein Tierarzt ist heute nicht erreichbar.

Mein Hund ist (wie beim letzten Mal) ansonsten
fit: Frisst, ist munter und wirkt nicht krank.

Das ist doch gut. Versuch es erstmal auf herkömmliche Art wie oben beschrieben.

Jetzt stehe ich vor der Frage, ob ich meinem Hund heute das
Breitbandantibiotikum geben soll. Soll ich Parkemoxin geben?

Ich würde es nicht geben. Jedenfalls jetzt noch nicht und schon gar nicht so auf Zuruf. Antibiotika sorgen regelmäßig gerade bei Darmempfindlichen Hunden für Schwierigkeiten. Die würde ich nur geben wenn eine bakterielle Infektion im Spiel ist. Auf jeden Fall werden Antibiotika den Dünschiß eher nicht stoppen. Meiner Ansicht nach eher im Gegenteil. Leider neigen viele Tierärzte dazu, immer gleich mal mit Antibiotika zu schießen.

Die Tierärztin meinte, dass nach Abschluss der Medikation mit
Parkemoxin ein anderes Medikament gegeben werden muss, das die
Darmflora wieder aufbaut.

Das ist typisch für Antibiotika. Schau mal in die Nebenwirkungsliste. Üblicherweise eine der häufigsten Nebenwirkungen von Antibotika ist Dünnschiß. Irgendwie kontraproduktiv wie ich finde.

Mein Hund (jetzt 3,5 Jahre alt) neigte schon immer zu
Durchfall, aber in den letzten Wochen kam es mir (da ich auch
besonders darauf geachtet habe, dass er nichts außer der Reihe
bekommt) zu häufig vor.

Durchfall ist immer störend. Jedesmal ist einmal zuviel. Für mich nach wie vor eine der interessantesten Fragen: Was frisst der Hund normalerweise?

Trotzdem habe ich Vorbehalte, ihm jetzt das Antibiotikum zu
geben. Was meint Ihr?

Dazu hab ich glaub ich oben genug gesagt. Wenn noch Fragen sind - einfach eine Mail. Wenn ich kann helf ich gern.

Gruß vom

Dicken MD.

Hallo Dicker,

Erste wichtige Frage: Was frisst Dein Hund normalerweise?

mein Hund bekommt seit gut 2,5 Jahren (seit seiner Kastration) Vet- Concept Care plain (fettreduziert), „nebenbei“ mal ungesalzene Kartoffeln, Reis und rohe Möhren. Als Leckerlie höchstens mal getrocknete Pansen - Kauknochen verträgt er nur bedingt (je mehr Fett, desto größer die Wahrschinlichkeit, dass es mal dünn ausfällt).

sprich eine Futterempfindlichkeit gegenüber seinem Futter kann
ich ausschließen

Würde ich so pauschal nicht sagen. Aber schön wär’s, wenn da
keine Probleme existieren würden.

Mit dieser Futter-Konstellation ging es eigentlich die Jahre recht gut. Wenn er sonst Durchfall hatte, war es auch immer recht schnell wieder (nach einem Tag) von allein weg.

Ich kenne die Symptome. Hat der Hund an der Ostsee auch
Salzwasser gesoffen?

Er hatte schon vor dem Ostsee-Urlaub Durchfall. Ostseewasser hat der dieses Mal nicht getrunken - war ja genug Schnee da! :smile: Sonst würde ich mir jetzt auch nicht die Gedanken machen, da ich den Zusammenhang Meerwasser - Durchfall von vorherigen Urlauben sehr gut kenne.

Stullmisan ist ganz gut. Allerdings wäre es besser zunächst
wirklich radikal nichts zu geben. Nach ein bis zwei Tagen dann
langsam mit Huhn (nur Brustfleisch!) und Reis anfangen und
Stullmisan dazu geben.

OK - dann fange ich wieder von vorne an: Erst Futterentzug, dann wieder Huhn und Reis mit Stullmisan.

Außerdem würde ich dem Hund
Kohletabletten aus der Apotheke (heißen „Kohle-Compretten“)
geben.

Die hat er während des Urlaubs schon bekommen - haben leider nicht geholfen.

Was auch sehr
gut anschlägt, ist ein Präparat namens „Oralpädon 240
Neutral“. Ebenfalls aus der Apotheke, ist auch aus der
Humanmedizin. Davon 1 Beutel morgens, ein Beutel abends mit
dem Huhn/Reis/Möhrengemenge vermischt.

Das werde ich dann im Notfall versuchen - immer noch besser als Antibiotikum.

Wenn der Dünnschiß schon blutig ist oder wirklich wie Wasser,

Das ist glücklicherweise nicht so: Blutig war es noch nie und so dünn wie Wasser war es nur an der Ostsee.

Mein Hund ist (wie beim letzten Mal) ansonsten
fit: Frisst, ist munter und wirkt nicht krank.

Das ist doch gut. Versuch es erstmal auf herkömmliche Art wie
oben beschrieben.

Werde ich - Danke!

Einen schönen Abend wünscht

Kathleen

Hallo,

mein Hund bekommt seit gut 2,5 Jahren (seit seiner Kastration)
Vet- Concept Care plain (fettreduziert),

Ich kannte das bisher nicht. Ist bestimmt nicht billig und vom Tierarzt empfohlen, richtig? Habe gerade mal gegoogelt und folgendes gefunden:

> Zusammensetzung:
> Getreide (Weizen, Mais), Fleisch- und tierische Nebenerzeugnisse
>(Rinderfleischmehl, Seefisch), Öle und Fette, pflanzliche
> Nebenerzeugnisse (Rübenmelasseschnitzel, Malzkeime),Mineralstoffe,
> Hefen (fermentiert), Kräuter

Wenn ich das lese kann ich mir in etwa vorstellen wie die Hinterlassenschaften Deines Hundes aussehen. Ganz ehrlich, ich würde es nicht füttern. Es gäbe viele Gründe, wenn es Dich interessiert kann ich dazu gern was ausführlicheres schreiben.

Versuch doch mal, Deinen Hund auf ein Getreidefreies Futter ohne die sogenannten „Nebenerzeugnisse“ umzustellen. Hinter dem Begriff „Nebenerzeugnisse“ verbergen sich in aller Regel eine Menge Dinge, die wir üblicherweise als Abfall bezeichnen würden.

Ich kann Dir da gern mehr zu schreiben. Allerdings möchte ich hier keine unerwünschte Werbung machen. Trotzdem würde ich darauf tippen, das mit ziemlicher Sicherheit die Ernährung die Ursache für die Stuhlgangprobleme ist.

Gruß vom

Dicken MD.