Hallo,
ich komme gerade von einem 10-Tagestrip aus dem Krüger Park zurück und habe keine Malariaprophylaxe gemacht. Trotzdem bin ich mir 100% sicher, dass ich keine Malaria bekommen werde. Warum ich so sicher bin? Weil ich kein einziges Mal gestochen wurde.
Was ich damit sagen will: Nicht blind auf die „chemische“ Prophylaxe verlassen. Für viel wichtiger halte ich die physikalische Prophylaxe, also das Vermeiden das man überhaupt von einer Anopheles-Mücke gestochen wird.
Wie ich das erreiche?
Zuerst einmal muss man wissen, dass die Anopheles nichts tagsüber, sondern in der Dämmerung oder nachts zuschlägt. Und nachts schützt man sich am besten mit einem Moskito-Netz. Das ist halt etwas mühsam, das abends aufzubauen, vor allem weil oftmals in der Unterkunft - z.B.in den Hütten im Krügerpark - keine Aufhängungsmöglichkeit in den Hütten vorgesehen ist. Ich nehme deshalb immer eine Schnur, Karabinerhaken und Schraubhaken mit. An einem Ende der Schnur ist ein Karabinerhaken befestigt. Die Schnur ziehe zuerst ich durch den Ring am oberen Ende des Moskitonetzes. Das eine Ende der Schnur mit dem Karabinerhaken lässt sich oft einfach festmachen, beispielsweise an einem Kleiderhaken an der Wand. Nun muss die Schnur noch auf der anderen Seite des Raumes irgendwie befestigt und gespannt werden. Manchmal gibt es da keine natürliche Möglichkeit zum festbinden. Dann nehme ich einen Schraubhaken und drehe ihn von oben in eine Holzstück, z.B. einen Schrank. Das ist zwar streng genommen ein bisschen Sachbeschädigung, das sieht aber kein Mensch. Dann kann ich das andere Ende der Schnur an dem Wandhaken befestigen. Ggf. muss man auch das Bett etwas verschieben, damit es schön unter dem Moskitonetz ist.
Zweite Maßnahme zur Vermeidung von Stichen heißt die Verwendung eines Antimückenmittels kurz vor Einbruch der Dunkelheit. Mein Mittel der Wahl, von dem ich absolut überzeugt bin, ist AUTAN. Das gebe ich reichlich auf die typischen Stichstellen, das heißt Handgelenke und Unterarme, Fußgelenke und Waden, Hals und Schulteransatz und um die Ohren. Auch an der Stelle am Rücken, wo das Hemd in die Hose übergeht, kann man sicherheitshalber AUTAN verreiben. Das mache ich in Gebieten, in denen die Moskitos extrem zahlreich und aggressiv sind (z.B. auf Borneo). In Südafrika sind, die Moskitos eher harmlos und daher verzichte ich auf ein Einreiben an dieser Stelle.
Eine weitere Maßnahme zur Vermeidung von Stichen ist die Verwendung langer Kleidung ab der Dämmerung. Das heißt langärmeliges Hemd und lange Hose, die ich zudem noch in die Stiefel stecke. Übrigens sehen das die Einheimischen sehr viel lockerer und haben auch abends kurze Hosen und kurze Hemden an.
MALARONE hatte ich dabei und hätte es auch genommen, sofern ich gestochen worden wäre. War aber wie gesagt nicht nötig.
Warum Du zuerst MALARONE nehmen willst, und dann auf die dort unten üblichen Medikamente, verstehe ich nicht. MALARONE ist relativ teuer. Dort unten nehmen Sie wahrscheinlich den Wirkstoff Chloroquin, der deutlich billiger ist, aber gegen den viele Malariaerreger auch resistent sind. Außerdem nehmen sie dort unten keine Medikamente zur Prophylaxe. Das geht dauerhaft gar nicht.