Wer kann etwas zur Biografie des Malers Johannes Bochmann, geboren 1922 in Dresden sagen?
Besten Dank!
MK
Servus,
ist es denn sicher, dass dieser existiert hat? Es fällt auf, wie einheitlich (und immer nur bei Verkäufen von irgendwelchem Kitsch durch irgendwelche Koofmichs) immer nur Name - 1922 - Dresden genannt wird.
Schöne Grüße
MM
Auf dieser Seite eine polnischen Galerie gibt es ein paar spärliche Informationen zum Künstler:
https://topartgaleriasztuki.pl/pl/p/Johannes-Bochmann-obraz-pejzazowy-Chata-w-gorach/1824
Und aus den Versatzstücken, die im Internet über ihn verteilt sind macht Perplexity eine Biografie (deren Wahrheitsgehalt ich nicht geprüft habe, sie aber für leicht übertrieben halte, wenn ich mir die Gemälde und deren Auktionspreise ansehe):
Es gibt ausreichend Daten, um eine kurze Biografie über Johannes Bochmann, geboren 1922 in Dresden, zu erstellen:
Johannes Bochmann war ein deutscher Maler und Grafiker, geboren 1922 in der Umgebung von Dresden. Er war der Sohn des bekannten Dresdner Kaufmanns Albert Bochmann. Seine schulische Ausbildung absolvierte er am Städtischen Gymnasium in Dresden. Anschließend studierte er Malerei an der Dresdner Kunstakademie, wo er Schüler der renommierten Professoren Friedrich Preller und Gotthard Kuehl war. Besonders Gotthard Kuehl, der vom Impressionismus beeinflusst war, prägte Bochmanns künstlerische Entwicklung. Bochmann bevorzugte klare, leuchtende Farben und legte großen Wert auf die Darstellung von Lichtstimmungen in Landschaften und Architektur. Er arbeitete häufig im Freien (plein air) und widmete sich besonders gerne weiten Ansichten alpiner Landschaften.
Bochmann stellte seine Werke in führenden Galerien aus, unter anderem in Berlin, Dresden, München und Düsseldorf. Um 1960 zeigte er seine Arbeiten auch in Paris und Mailand. Seine Gemälde befinden sich heute in zahlreichen privaten Sammlungen in Europa und Amerika. Er war Mitglied einer Dresdner Künstlergruppe und erlangte in Deutschland rasch Popularität. Johannes Bochmann verstarb 1985 in Berlin.
Und hier ein Link zu einem Angebot:
Danke für die Mühe. LG
"Das präsentierte Werk ist ein weiteres fantastisches Juwel im Angebot unserer Galerie. " Fantastische Juwele - nun schon ab 400 Euro. : -)
Servus,
dürfte unweit Null liegen: Die Lehrtätigkeit von Friedrich Preller dem Jüngeren an der Dresdner Akademie endete mit seinem Tod im Jahr 1901, die von Gotthard Kuehl ebenfalls mit dessen Tod im Jahr 1915.
Ein 1922 geborener Maler konnte frühestens 1946 eine akademische Ausbildung beginnen, weil er die Jahre, in denen sowas üblicherweise stattfindet, Führer und Reich opfern hatte müssen. An der Akademie Dresden war das erst 1952 möglich, weil die Instandsetzung der schwer kriegsbeschädigten Gebäude einige Jahre brauchte - 1952 hätte auch besser zur damals üblichen Dauer russischer Kriegsgefangenschaft gepasst. Selbst bei einem Blitzstudium mit sechs Semestern wäre ein Maler, der fünf Jahre nach dessen Beendigung in Paris und Milano ausstellt, ein gewaltiges Genie gewesen - und danach sehen die Landschäftlein, die unter dem Namen gezeigt und vertrieben werden, nicht grade aus, auch wenn sie im Vergleich zum üblichen „Hirsch-am-Bergsee“-Kitsch doch eine gewisse quasi handwerkliche Qualität haben.
Er wäre dann wie sehr viele relativ kurz vor Errichtung der Grenzsicherungsanlagen riewergemachd und hätte sich in der BRD erstmal einen Ruf erarbeiten müssen.
Es bleibt offen, ob außer „geboren in Dresden 1922“ überhaupt etwas an dieser Biographie nicht frei erfunden ist.
Wenn das Dorotheum nicht so eine gute Adresse wäre, hielte ich es für naheliegend, dass Johannes Bochmann ein erfundener „deutsch klingender“ Name aus den frühen Jahren der Fließbandproduktion von Bildern zum Überssofahängen in Ostasien sein könnte. @Regisseur sollte sich hier, wenn ihm etwas an der Sache gelegen ist, mit Gautier Gendebien in Verbindung setzen - dessen E-Mail-Adresse @dorotheum ist dort angegeben.
Schöne Grüße
MM
Danke für die detaillierte Aufklärung.