Man hört die USA richtig hecheln

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Rumsfeld sieht Verbindungen zwischen Irak und El Kaida

Washington (dpa) - US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld ist überzeugt, dass die irakische Führung Verbindungen zur Terrororganisation El Kaida hat. Wie der Pentagon-Chef weiter sagte, bestehen Zweifel daran, dass Iraks Massenvernichtungswaffen bei einer etwaigen neuen Inspektion durch ein internationales Team entdeckt werden könnten. Allerdings bekräftigte Rumsfeld zugleich, dass Top- Regierungsbeamte zur Zeit keine militärischen Optionen in Betracht zögen.

Wenn das so weiter geht (dass die Welt gegen einen Überfall auf den IRAK ist), trifft Bush und seine Gang noch der Herzschlag!
Was ist die Welt doch böse: da liefert man täglich neue „Beweise“ und die wollen immer noch nicht!
Grüße
Raimund

Was ist die Welt doch böse: da liefert man täglich neue
„Beweise“ und die wollen immer noch nicht!

Hallo Raimund,

angesichts der Personenzahl, die Deinen Beitrag gelesen hat, fühle ich mich unwillkürlich und unpassenderweise an Klaus Lages „Tausendmal berührt“ (…„tausendmal ist nichts passiert“) erinnert. Auch zu den „Beweisen“ fällt mir ein Vergleich auf, wenn ich den ellenlangen Irak-Thread weiter unten überfliege: Während man zu gewissen Aussagen schnell dabei ist, von der (mehr oder weniger) zitierenden Person Quellennachweise zu verlangen, werden haltlose Bush-, Rumsfeld- Blair- und weitere Aussagen gar in den vielgelesenen Medien wiedergegeben, ohne dass man sich daran sonderlich stört. Meinetwegen könnten diese „Medien“ solche Nachrichten verbreiten, wenn sie ebenso die Kritiker in gleicher Weise und Häufigkeit neben die Aussagen diverser Machtinhaber stellen würden, aber durch Ausblenden (sprich: Nichtnennung) wird die Meinung in die gewünschte Richtung gelenkt. So kann man, ohne zu lügen, Meinungen in die gewünschte Richtung lenken.
   Dass die Mehrheitsmeinung trotz massiver Einseitigkeit eine andere sein kann (s. Euro, s. Kosovo), wird dabei bestenfalls in Nebensätzen (Euro: „Schon 50% der Deutschen sind für den Euro“, n-tv) oder erst im nachhinein (Kosovo: Mehrheit gg. den Krieg; Scharpings „Hufeisen-Plan“) in den bekannten Medien erwähnt.

hallo Marco,
und in der Situation ist gerade die US-Regierung: kein Schwanz will Krieg.
Grüße
Raimund

Hallo Marco,

Während man zu gewissen Aussagen schnell
dabei ist, von der (mehr oder weniger) zitierenden Person
Quellennachweise zu verlangen, werden haltlose Bush-,
Rumsfeld- Blair- und weitere Aussagen gar in den vielgelesenen
Medien wiedergegeben, ohne dass man sich daran sonderlich
stört. Meinetwegen könnten diese „Medien“ solche Nachrichten
verbreiten, wenn sie ebenso die Kritiker in gleicher Weise und
Häufigkeit neben die Aussagen diverser Machtinhaber stellen
würden, aber durch Ausblenden (sprich: Nichtnennung) wird die
Meinung in die gewünschte Richtung gelenkt. So kann man, ohne
zu lügen, Meinungen in die gewünschte Richtung lenken.

lies doch bitte mal meine Antwort:
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarticl… ,

auf Deine Antwort an Klaus:
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarticl…

Wenn es um Meinungsrichtungslenkung geht, halte ich Deinen Tipp in Sachen
„Trotzdem-Verlag“ aber auch für etwas bedenklich.

Gruß
Bark

Hallo Bark!

Wenn es um Meinungsrichtungslenkung geht, halte ich Deinen
Tipp in Sachen
„Trotzdem-Verlag“ aber auch für etwas bedenklich.

Dann werde ich mir wohl etwas darauf einbilden dürfen, dass Du meinen Artikel als meinungsrichtungslenkend ansiehst und damit auf die gleiche Stufe der von mir angegriffenen etablierten Medien hebst. Es wäre zu schön, um wahr zu sein, wären vereinzelte Stimmen tatsächlich so relevant!
   Aber die im Grundgesetz formal festgeschriebene Meinungsfreiheit wird deshalb so hochgehalten, weil sie faktisch für den einzelnen ins Leere läuft.

Hallo Marco,

Dann werde ich mir wohl etwas darauf einbilden dürfen, dass Du
meinen Artikel als meinungsrichtungslenkend ansiehst und damit
auf die gleiche Stufe der von mir angegriffenen etablierten
Medien hebst.

Danke, danke und nochmals danke! :wink:

Es wäre zu schön, um wahr zu sein, wären
vereinzelte Stimmen tatsächlich so relevant!

Ja klar. Aber es kommt zudem noch darauf an, von wem diese Stimmen stammen und welchen Background diese Leute haben. Natürlich soll jeder seine eigene Meinung vertreten können und dürfen, aber ich bin halt im Falle derer Medien, die sich konkret an einem poitischen - zudem noch radikalen - Weltbild orientieren, immer etwas skeptisch.

Aber die im Grundgesetz formal festgeschriebene
Meinungsfreiheit wird deshalb so hochgehalten, weil sie
faktisch für den einzelnen ins Leere läuft.

Nein. Das sehe ich anders. Das in diesem Lande jeder seine Meinung frei äußern darf, ist doch wohl eine Tatsache. Das in der freien Meinungsäußerung aber nicht jeder dazu in der Lage ist, mit seiner Meinung auch etwas zu ändern, ist kein Problem des Grundgesetzes, sondern ist immer schwierig, wenn man es jedem in einem 82-Millionen-Volk recht machen möchte. Da hat die einzelne Stimme eigentlich gar keine andere Chance, als in der Masse unterzugehen.

Gruß
Bark

Hallo Bark!

Ja klar. Aber es kommt zudem noch darauf an, von
wem diese Stimmen stammen und welchen Background
diese Leute haben. Natürlich soll jeder seine
eigene Meinung vertreten können und dürfen, aber
ich bin halt im Falle derer Medien, die sich konkret
an einem poitischen - zudem noch radikalen -
Weltbild orientieren, immer etwas skeptisch.

Inwiefern radikal? Sie sind nicht mehr und nicht weniger radikal als jene, die wir tagtäglich um die Ohren geschlagen bekommen. Man findet beispielsweise nichts mehr daran, öffentlich über die Kungeleien und Streitereien des CDU- und SPD-„Freundeskreises“ bei der Wahl des ZDF-Intendanten zu berichten und dabei kein einziges Mal auf die Verfassungswidrigkeit dieser Parteibuchwirtschaft hinzuweisen (http://www.ndrtv.de/panorama/archiv/20020307/zdf.html).
   Weshalb soll ich einem Journalisten und dessen Background mehr Vertrauen schenken, als den Büchern des Trotzdem-Verlages? Ein Journalist agiert nicht unabhängig, und wenn man die bekannten Medien verfolgt, ist man verwundert darüber, wie eingeschränkt der vermeintliche Meinungspluralismus doch ist. Gerade in den öffentlich-rechtlichen Medien - die lt. Klaus Bednarz in der Frankfurter Rundschau „Bildung, Information, Unterhaltung“ und nicht bloss „Unterhaltung, Unterhaltung, Unterhaltung“ bieten sollen - muss es erstaunen, dass vor allem über und von CDU/CSU, SPD, FDP und Grüne berichtet wird, mit einigem Abstand auch noch von der PDS, anschliessend folgt aber lange, lange nichts mehr.
   Natürlich hat die politische Klasse keinerlei Interesse daran, Stimmungen und Meinungen anderer Parteien zuzulassen, die damit ihre Macht einschränken könnten. Ich habe es schon einmal gesagt: In den Medien hört man nur von den oben genannten Parteien. Faltet man jedoch den Wahlzettel auseinander, wundert man sich, wie viele Parteien es jedoch tatsächlich gibt; und die etablierten haben in den vergangenen Jahren mehr und mehr mit Inkompetenz geglänzt, sprachen von Gürtel-enger-schnallen, während sie sich weiter bereicherten. Auch das ist für mich Radikalität - und zwar gegenüber des Volkes, von dem angeblich alle Staatsgewalt ausgeht.

Nein. Das sehe ich anders. Das in diesem Lande
jeder seine Meinung frei äußern darf, ist doch wohl
eine Tatsache. Das in der freien Meinungsäußerung
aber nicht jeder dazu in der Lage ist, mit seiner
Meinung auch etwas zu ändern, ist kein Problem
des Grundgesetzes, sondern ist immer schwierig, wenn
man es jedem in einem 82-Millionen-Volk recht machen
möchte. Da hat die einzelne Stimme eigentlich gar keine
andere Chance, als in der Masse unterzugehen.

Bitte nicht verwechseln: Ich sprach nicht davon, dass man seine Meinung nicht äussern dürfe! Aber einzelne Meinungen laufen ins Leere. So wahr sie auch sein mögen, sie finden bestenfalls Gehör, wenn etablierte Multiplkatoren, sprich: Medien, darüber berichten.
   Auch geht es nicht darum, es jedem recht zu machen. Doch durch das Ausblenden von Tatsachen und anderen Ansichten durch weisungsabhängige Journalisten werden Meinungen etabliert, die nicht der Mehrheitsmeinung entsprechen müssen.

Weitere Literatur:

  • „Undercover - Der BND und die deutschen Journalisten“, Erich Schmidt-Eenboom
  • „Zensierter Alltag“, Ursula Gröttrup (Hg.)
  • „Die Tabus der bundesdeutschen Presse“, Eckart Spoo (Hg.)