Hallo Bark!
Ja klar. Aber es kommt zudem noch darauf an, von
wem diese Stimmen stammen und welchen Background
diese Leute haben. Natürlich soll jeder seine
eigene Meinung vertreten können und dürfen, aber
ich bin halt im Falle derer Medien, die sich konkret
an einem poitischen - zudem noch radikalen -
Weltbild orientieren, immer etwas skeptisch.
Inwiefern radikal? Sie sind nicht mehr und nicht weniger radikal als jene, die wir tagtäglich um die Ohren geschlagen bekommen. Man findet beispielsweise nichts mehr daran, öffentlich über die Kungeleien und Streitereien des CDU- und SPD-„Freundeskreises“ bei der Wahl des ZDF-Intendanten zu berichten und dabei kein einziges Mal auf die Verfassungswidrigkeit dieser Parteibuchwirtschaft hinzuweisen (http://www.ndrtv.de/panorama/archiv/20020307/zdf.html).
Weshalb soll ich einem Journalisten und dessen Background mehr Vertrauen schenken, als den Büchern des Trotzdem-Verlages? Ein Journalist agiert nicht unabhängig, und wenn man die bekannten Medien verfolgt, ist man verwundert darüber, wie eingeschränkt der vermeintliche Meinungspluralismus doch ist. Gerade in den öffentlich-rechtlichen Medien - die lt. Klaus Bednarz in der Frankfurter Rundschau „Bildung, Information, Unterhaltung“ und nicht bloss „Unterhaltung, Unterhaltung, Unterhaltung“ bieten sollen - muss es erstaunen, dass vor allem über und von CDU/CSU, SPD, FDP und Grüne berichtet wird, mit einigem Abstand auch noch von der PDS, anschliessend folgt aber lange, lange nichts mehr.
Natürlich hat die politische Klasse keinerlei Interesse daran, Stimmungen und Meinungen anderer Parteien zuzulassen, die damit ihre Macht einschränken könnten. Ich habe es schon einmal gesagt: In den Medien hört man nur von den oben genannten Parteien. Faltet man jedoch den Wahlzettel auseinander, wundert man sich, wie viele Parteien es jedoch tatsächlich gibt; und die etablierten haben in den vergangenen Jahren mehr und mehr mit Inkompetenz geglänzt, sprachen von Gürtel-enger-schnallen, während sie sich weiter bereicherten. Auch das ist für mich Radikalität - und zwar gegenüber des Volkes, von dem angeblich alle Staatsgewalt ausgeht.
Nein. Das sehe ich anders. Das in diesem Lande
jeder seine Meinung frei äußern darf, ist doch wohl
eine Tatsache. Das in der freien Meinungsäußerung
aber nicht jeder dazu in der Lage ist, mit seiner
Meinung auch etwas zu ändern, ist kein Problem
des Grundgesetzes, sondern ist immer schwierig, wenn
man es jedem in einem 82-Millionen-Volk recht machen
möchte. Da hat die einzelne Stimme eigentlich gar keine
andere Chance, als in der Masse unterzugehen.
Bitte nicht verwechseln: Ich sprach nicht davon, dass man seine Meinung nicht äussern dürfe! Aber einzelne Meinungen laufen ins Leere. So wahr sie auch sein mögen, sie finden bestenfalls Gehör, wenn etablierte Multiplkatoren, sprich: Medien, darüber berichten.
Auch geht es nicht darum, es jedem recht zu machen. Doch durch das Ausblenden von Tatsachen und anderen Ansichten durch weisungsabhängige Journalisten werden Meinungen etabliert, die nicht der Mehrheitsmeinung entsprechen müssen.
Weitere Literatur:
- „Undercover - Der BND und die deutschen Journalisten“, Erich Schmidt-Eenboom
- „Zensierter Alltag“, Ursula Gröttrup (Hg.)
- „Die Tabus der bundesdeutschen Presse“, Eckart Spoo (Hg.)