Hallo Ivo,
und weil das ja alles immer so problemlos ist macht einer der
größten kfz Zulieferer hier in der Region wieder ein 100%
Prüfung der extern gelieferten getriebegehäuse. verstehe.
Ihr beide habt schon recht. Natürlich ist es das Ziel, jeden Prüfschritt als nicht wertschöpfend in Frage zu stellen. Dass die Industrie hier an mancher Stelle über das Ziel hinausgeschossen ist, hat sich allerdings in den letzten Jahren durchaus gerächt.
Folgende Dinge gehen einfach nicht gleichzeitig:
Single sourcing beim weltweit billigsten Zulieferer in kurzen Vergabe-Zyklen bzw. höchster Preisdruck durch den Kunden u.a. aufgrund von Managementfehlern beim Kunden und vertrauensvolle Zusammenarbeit. Es ist erschreckend, wie verroht mittlerweile die kaufmännischen Sitten in der Automobilindutrie sind. Und eines sollte man wissen: Dass z.B. Toyota einen so hohen Q-Standard hat, liegt u.a. daran, dass Toyota mit einigen wenigen Lieferanten sehr eng und vertrauensvoll zusammenarbeitet. Nur durch diese Langfristigkeit und das resultierende Vertrauen ist es möglich, wirklich schlank zu werden. Das allerdings haben amerikanische und deutsche Manager mit ihren Kurzfristzielen nicht verstanden …
Da der Einkauf in großen Konzernen durchaus rel. selbständig agiert und eben nicht im besonderen an der Nachhaltigkeit der Wertstromkette interessiert ist (kurzfristige Einsparungen gehen 100% aufs Erfolgskonto des Einkaufs, Probleme gehen zu Lasten der Fertigung), knallt es halt des öfteren. Wobei die dann erfolgende Wareneingangskontrolle in einem solchen Fall natürlich zu Lasten des Zulieferers geht.
Grüße
Jürgen