Manöver und Munition

Hallo.

Womit wird bei Bundeswehrmanövern eigentlich so geschossen? Mit scharfer Munition? Oder mit Platzpatronen? Ich habe mal den Begriff „Übungsmunition“ gehört - was bedeutet das? Und wie sieht es z.B. mit Panzernmunition aus? Und räumen die Jungs und Mädels hinterher eigentlich auch wirklich nach dem Manöver auf oder muss ich Angst haben daß mein Hund beim rumlaufen (Manchmal gibts ja öffentlich zugängliche Wälder neben Sperrgebieten) auf nen Blindgänger oder ne Mine rennt?

Vielen Dank, Malte.

Hallo,
es kann schon mal passieren, dass bei Übungen scharf geschossen wird, aber die Munitionspreise limitieren dieselben. Wenn scharf geschossen wird, dann nur auf Ziele, die normalerweise weiträumig abgesperrt sind und von zivilen Hundehaltern nicht begangen werden können. Wenn Du natürlich in so einem Zielfeld unbedingt spazieren gehen willst, trotz Absperrungen und Warnschildern, bist Du selbst dran schuld. Diese Felder findet man im Normalfall nur auf Truppenübungsplätzen.
Es kann aber auch auf Standortübungsplätzen passieren, dass z. B. Leucht- oder Signalmunition liegenbleibt und sich dann bei unsachgemässer Behandlung sehr schlecht benimmt. Da gibt es aber auch Warnschilder.
Gruss
Rainer

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Moinmoin,

Manövermunition sind im Normalfall Platzpatronen. Den Waffen wird dann ein Vorsatz verpasst, damit die Ladefunktion gesichert ist,ein Manöverpatronengerät. Liegen bleiben meist zerknautschte Plastikhülsen. Die Reste der Manövermunition.
Nicht ersetzen kann man Leuchtmunition. Ebensowenig Leuchtfallen. Über die Legung derselben wird aber normalerweise Buch geführt und sie werden nach dem Manöver zerstört oder abgebaut.
Selten bleibt mal etwas liegen. Wenn Du da reintappst passiert Dir aber auch nicht mehr als betreffendem Bundi zugedacht gewesen wäre. Bereiche in denen scharf geschossen wird (Artillerie etc.) sind gut abgesperrt und mit entsprechenden Hinweisschildern versehen.

Liebe Grüße,

Marcus

Tach

Also ich kann dir nur vom österr. Bundesheer berichten.

Für Infanteriewaffen (Pistole, Gewehre, MG) gibt es 2 Arten der Munition:
-scharfe Munition
-K-Munition (Platzpatronen)
-Exerzier Munition

Mit scharfer Munition wird nur auf entsprechenden Übungsgeländen geschossen die weiträumig abgesperrt sind. Also auf Manövern wirst du keine scharfe Munition finden.

K-Mun gibt es recht oft. Das sind die blauen Patronen die man in Wäldern in der Nähe von Kasernen recht oft findet. Die gibt’s in allen Kalibern (5,56, 7,62 und 12 mm).
Kleines Detail am Rande: die Herstellung der K-Mun ist teurer als die der echten :smile:

Dann kommt die Exerzier Munition. Die ist bei uns Schwarz und im Prinzip eun ‚Dummie‘. Die hat nur die richtige Form um in die jeweilige Waffe zu passen und keinerlei Schiesspulver oder sonst etwas derartiges. Damit wird eben nur exerziert (Waffen zusammenbauen, Magazinwechsel, Hemmung beheben).

Ich war bei der Panzerabwehr und wir hatten da ein Panzerabwehrrohr Kaliber 8,4cm. Das ist im Prinzip ein Kanonenrohr welches man geschultert abfeuert. Jedenfalls gab es da auch Übungsmunition die dieselbe Größe, Gewicht und Form wie die echten Granaten haben. Da wo der Schlagbolzen auftrifft konnte man K-Mun Kaliber 5,56 einsetzen sodass es auch ordentlich rumst beim schiessen :smile:

Wegen Minen solltest du keine Probleme haben denn die sind weltweit verboten. Ausser in Schurkenstaaten wie Nord Korea, Irak und USA :wink:

Was rumliegen könnte sind Richtsplitterladungen. Das sind kleine Plastikbehälter die eine Splitterladung in eine bestimmte Richtung abgeben (entweder durch fernzünden oder Stolperdraht). Aber sowas wirst du kaum finden :smile:

Aber keine Bange denn wenn du beim Bundesheer auf eines zählen kannst dann auf Genauigkeit. Da wird jedes Gramm Schiesspulver abgewogen und wenn da irgendwas fehlt gibt’s ordentlich Stunk :smiley:

Gruss
Christoph

Nix zu suchen hast Du mit deinem Hund auf Übungs- und Truppenübungsplätzen.
Soviel dazu.

Grundsätzlich wird nur auf der Schießbahn scharf geschossen und Teilweise auch bei Manövern. Diese finden dann üblicherweise auf einem Truppenübungsplatz statt und diese Schiessen (fast) immer in ein dafür fest definiertes Gebiet.
Aber auf Standortübungsplätzen wird auch geschossen. Meist „Platzpatronen“ aber manchmal auch „Halbscharfe“. Man verschießt blaue Plastikprojektiele und die sind auf 100m auch nicht so gesund.

Aber eines ist beim Schießen Vorschrift. Es weht immer eine rote Flagge (oder ein anderes rotes Signal) an einem Mast, die signalisiert, daß Munition in der verwendung ist. Achte, wenn Du es schon nicht lassen kannst wenigstens darauf.

Da fahren aber auch noch Fahrzeuge (nicht unbedingt langsam, dafür aber teilweise sehr leise) um alle Ecken und Kurven. Die wiegen ein paar Tonnen und rechnen meist nicht mit plötzlich spazieren gehenden Zivilisten.

Achte lieber auf das Verbot und außerhalb der gekennzeichneten Bereiche sollte keine Munition herumliegen und ist es auch wesentlich ungefährlicher.

Gruß Markus

Es ist übrigens auch kein öffenliches Gelände, der Zaun fehlt aus Kostengründen, deshalb sind Übungsplätze meist nur durch Schilder ausgewiesen.