Hallo,
der Schott-Musik-Verlag hat mich gebeten, ein Manuskript (Sachbuch) einzusenden (Eingangsbestätigung liegt vor). Das war 2009. 2010 wurde ich per Mail bezüglich Entscheidung vertröstet. 2011 wurde mir mitgeteilt, dass Entscheidung im Frühjahr fällt. Danach war Ruhe.
Ende 2011 habe ich mit zwei Briefen und Mails nach der Entscheidung gefragt und keine Antwort erhalten.
Ich sehe verschiedene böse Möglichkeiten:
* Manuskript ist verloren gegangen.
* Man hält es zurück, weil ein vom Verlag beauftragter Autor neu schreibt.
Wie bekomme ich die Kontrolle über das Manuskript?
Für Hinweise Dank und Gruß
Klingholz
Hallo,
das mit dem „Recht auf Ideen“ ist ja so eine Sache. Du hast doch eine Kopie von dem Manuskript, oder? Früher haben die Autoren ihre Abschrift vom Manuskript per Einschreiben an einen Freund „Zeugen“ oder auch an sich selbst geschickt und ihn verschlossen aufbewahrt. So kann man im Streitfall den Zeitpunkt der Produktion nachweisen.
Heutzutage gibt es vielleicht bessere Methoden.
Viel wahrscheinlicher als die Raubkopie und die Verletzung des Urheberrechts ist es aber, dass der Verlag einfach sehr viele Manuskripte in den Ablagen haben und andere vor Dir das Glück in den Druck gefunden haben - Dein Manuskript aber nicht so schlecht ist, dass sie eine Absage erteilen wollen.
Viele Grüße
Hallo,
da würde ich zuerst einmal googeln, ob der Verlag inzwischen mit einem anderen Autor ein ähnliches Werk veröffentlicht hat. Dann kannst Du weitersehen, schließlich existieren schriftliche Beweise dafür, dass Du ein entsprechendes Manuskript eingeschickt hast.
Ansonsten musst Du Dich mit dem Gedanken vertraut machen, dass der Verlag einfach zu bequem ist, eine ordentliche Absage zu schicken. Abwimmel- und Vertröstbriefe aus dem Textbausteinkasten sind da einfacher, können von den Hilfskräften erledigt werden.
Trotzdem Kopf hoch und viel Glück bei der weiteren Verlagssuche.
Hagazussa
Kein Autor reicht ein Original ein! Du hast sicher eine Kopie im Computer, oder? Ich sage das nicht, weil ich Schott eine Raubkopie zutraue - der Verlag ist renommiert und seriös -, sondern weil Manuskripte eben tatsächlich verloren gehen können.
Das passiert selten, aber es passiert. Ich bin selbst professionelle Autorin, und mir sind mal mehrere Kapitel Lektorat meiner Lektorin über den Postweg verloren gegangen. Für solche Fälle gibt es eben Kopien. Eventuell wurde dein Manuskript zurückgeschickt und ist verloren gegangen? Ich würde wirklich unbedingt noch einmal nachhaken, auch mit BLick auf Euren vorangegangenen Kontakt. Hast du Euren E-Mail-verkeher noch? Da steht ja klipp und klar drin, dass sie an Deinem Manuskript gesessen haben.
Schott ist ein professioneller und seriöser Verlag. Ich kenne zwei Autoren, die dort veröffentlichen. Ich bin selbst Autorin (nicht bei Schott, sondern bei Bloomsbury), und ich kann dir sagen: Wenn ein Verlag Interesse an einem Manuskript hat, dann wird es sich um diesen Autor kümmern und nicht auf illegalen Pfaden einen anderen Autor anheuern, um das Manuskript zu schreiben. Die Honorare für AutorInnen sind so gering (5 - 10 % des Nettoverkaufswerts eines Buchs - das ist bei jedem Verlag so), dass kein Verlag großen Gewinn machen würde, wenn es ein Manuskript „klaut“. Das wäre so ein katastrophal hohes Risiko überhaupt nicht wert. Der Raubautor würde ja auch bezahlt werden - und die Sätze sind eben ebenjene oben. Zahlst du dem Raubautor jetzt ein Prozent weniger, sind das vielleicht ein paar hundert Euro am Ende. Du hast ja keine Millionenauflagen, sondern ca. 3.000 bis 5.000 Stück. Ab 10.000 Stück bist du in Deutschland schon ein Bestseller. (Durch so eine Sache könnte Schott ja seinen guten Ruf verlieren. Der Verlag besteht schon seit dem 18. Jahrhundert und hat einen angesehenen Platz in der Verlagslandschaft.)
Herzliche Grüße,
dark swan