Marcumar und Lindenblütentee

Hallo,

meine Mutter nimmt Marcumar wegen ihrer Herzrhytmusstörungen. Darf sie im Krankheitsfall (heftige, leicht fiebrige Erkältung) Lindenblütentee trinken (Sidroga, aus der Apotheke)? Schließlich ist in Linden Salicylsäure enthalten, wenn auch natürlich nicht soviel wie in den einschlägigen Schmerzmitteln. Sollte sie trotzdem vorsichtig sein und besser z.B. auf Hollerblüten umsteigen, wenn schon Kräutertees getrunken weden wollen?

Andere Tees sind kein Problem. Wir haben nur grad über mögliche verstärkende Wirkungen von Lindenblütentee auf Marcumar diskutiert und sind zu keinem Ergebnis gekommen.

LG Barbara

hi

Darf sie im Krankheitsfall (heftige, leicht fiebrige
Erkältung) Lindenblütentee trinken (Sidroga, aus der
Apotheke)? Schließlich ist in Linden Salicylsäure enthalten,

da hast du glaub ich Linden (Tilia) mit Weiden (Salix) verwechselt.

Weiden enthalten Salicin, das zu Salicilsäure (ASS) umgewandelt wird, Linden aber nicht.

Beide wirken fiebersenkend, aber wenn Muttern Marcumar nimmt würde ich auch eher auf Linde setzen

Gruß H.

wenn auch natürlich nicht soviel wie in den einschlägigen
Schmerzmitteln. Sollte sie trotzdem vorsichtig sein und
besser z.B. auf Hollerblüten umsteigen, wenn schon Kräutertees
getrunken weden wollen?

Andere Tees sind kein Problem. Wir haben nur grad über
mögliche verstärkende Wirkungen von Lindenblütentee auf
Marcumar diskutiert und sind zu keinem Ergebnis gekommen.

LG Barbara

Hi Peluche, wie kommst Du darauf, dass in Linden Salicin vorhanden ist? Das gibts v.a. in Weiden und Pappeln und da in der Rinde.

In Lindenblüten ist folgendes drin:

Inhaltsstoffe: Etwas über 1 % Flavonoide, fast ausschließlich Glykoside der Flavonole Quercetin und Kämpferol, darunter mit dem Aglykon Quercetin u. a. das Isoquercitrin, Quercitrin, Hyperosid und Rutin sowie mit dem Aglykon Kämpferol u. a. das Astragalin und Afzelin (Kämpferol-3-O-rhamnosid) sowie das Tilirosid, bei dem es sich um einen p-Cumarsäureester des Afzelins handelt, ca. 10 % Schleimstoffe, 2 % Gerbstoffe vom Catechin- und Gallocatechin-Typ, verschiedene Phenylpropansäuren und etwa 0,2 % ätherisches Öl, welches sowohl aus verschiedenen n-Alkanen, Phenylpropanen und Monoterpenen besteht (insgesamt ca. 70 Komponenten nachgewiesen).

Wechselwirkungen mit anderen Mitteln: Keine bekannt.

Hab ich von hier: http://pharm1.pharmazie.uni-greifswald.de/systematik…

Grüße, Bernhard.

En detail
Moin auch,

Wenn ich etwas klugscheissen duerfte:

Weiden enthalten Salicin, das zu Salicilsäure (ASS)
umgewandelt wird,

Was falsch ist. Salic y lsaeure ist SS, das A stammt aus der Acetylsalicylsaeure. Der Acetylrest wird eingefuehrt weil die Salicylsaeure nicht sehr wasserloeslich ist und damit schlecht aufgenommen wird und so bitter schmeckt, dass man das Zeug kaum runterbekommt. Schliesslich und endlich wird durch diese Veraenderung die Magenvertraeglichkeit erhoeht.

Ralph

1 Like

Danke!
Ja, ihr habt so recht, die Weide war’s. Oh wie peinlich. Schiebt’s auf meinen Brummschädel, ich bin nämlich auch krank.

Vielen Dank für’s Zurechtrücken und die Antworten!!!

(Jetzt verkriech ich mich wieder ins Bett und schäme mich)