Hallo Lily,
wenn ihr tatsächlich einen Marder auf dem Dachboden habt, dann sage ich euch jetzt schon schlechte Karten voraus, denn immerhin hat er es geschafft, sich von dort aus bis zu eurer Zwischendecke „durchzuarbeiten“.
Ein Marder schafft es problemlos durch ein Loch in der Grösse eines Ei (5 cm Durchmesser reichen) durchzuschlüpfen. Selbst wenn ihr den Kammerjäger holt und er das Tier (dauert oft mehrere Wochen) mit ne Lebendfalle (andere Fallen sind ungeeignet, weil sich die Tierchen die eingeklemte Pfote abbeissen) einfängt, seit ihr noch lange nicht sicher. Das Problem lösen Fallen nicht, denn der nächste Marder freut sich über das freigewordene Revier. Dieses immer wiederkehrende Pfänomen findet man recht häufig in ländlichen Gegenden.
Was absolut nicht wirkt(!) und nur für kurze Zeit zur Vorsichtigkeit des Marders führt (wo man schon erfreut meint, er sei weg):
Lärm, Radio, Licht, Duftstoffe, wie Tierhaare (auch nicht feuchte Hundehaare), Parfüm, Knoblauch, getragene Klamotten, diverse Deos die angeblich extra für Marder entwickelt wurden, WC-Deosteine usw.
Ultraschallgeräte habe ich nicht getestet, weil ich Kaninchen zu Hause habe, die die Töne hören. Ansonsten hab ich all das o.g. durchgeführt.
Wirkungsvoll sollen Katzen und/oder Hunde sein
Aber man kann wohl schlecht erwarten, dass die allein im Dachboden eines Büros einziehen.
Was Marder ebenfalls nicht mögen ist Maschendraht, der nur 2 cm über den Boden liegt. Es ist für die kleinen Pfötchen sehr unangenehm, wenn sie immer wieder durchrutschen, denn Seiltänzer sind sie nun wirklich nicht. Wohl aber sehr gute Springer (2m sind kein Problem), Läufer und Kletterer. Stromstöße, wie man sie von den Weidezäunen her kennt ist ebenfalls ne Möglichkeit.
Die beste Möglichkeit ist allerdings das Einstiegsloch zu finden und für immer zu verschliessen. (Ist sehr kostenintensiv bei einem Altbau.)
Wie man einen Marder bzw. das Schlupfloch aufspürt ist recht einfach. Man wartet bis zum Winter und hält draussen nach den verräterischen Spuren ausschau oder man streut auf dem Dachboden Mehl in die Ecken, wo die Vermutung des Einschlupfloches Nahe liegt. Doch Vorsicht, so mancher hat sich darin getäuscht, oft ist das vermeintliche Schlupfloch nur der Weg zur nächsten Mardertoilette (meist mehrere Orte auf dem Dachboden) oder der Weg zur Vorratskammer (ich denke, seine Vorratskammer wird bei euch die abgehangene Decke sein).
Wenn ihr eine Fehe habt, dann freut euch schon mal auf den nächsten Lärm. Die Jungen (oft zwischen 2 - 7 Junge) nehmen weder am Tag noch in der Nacht Rücksicht. Poltern, balgen und kreischen was das Zeug hält. Die Alte ist dagegen nur zum Abend oder in den frühen Morgenstunden zu hören.
Ihr werdet (wenn es denn ein Marder ist) so lange keine Ruhe finden, so lange ihr nicht die Einstiegslöcher fachmännisch verschliesst! Bitte nur des Nachts verschliessen, denn da ist er auf Beutezug.
Denkt auch an euer Auto … 100 x 100 cm grosser Maschendraht unters Auto gelegt sollte die Besucher fernhalten. Marder hinterlassen genau wie Katzen Markierungsstoffe, sobald ein fremder Marder in einen Bereich eindringt, versucht der „heimische“ Marder sein Revier zu verteidigen und oft müssen dabei die Fahrzeugschläuche dran glauben.
Lieben Gruss
Asmodine (die sich jahrelang an der Vertreibung einer Fehe versucht und resigniert hat)
PS: Marder stehen unter Schutz und dürfen nicht gejagt werden, ausser von anerkannten Jägern!