Maria und Martha - Jesus als Gast

Hallo!

Ich habe gestern das Evangelium von Maria und Martha gehört, die Jesus in ihr Haus aufnahmen.
Martha hatte Jesus eingeladen zu ihr in das Haus zu kommen, wo sie Maria und Lazarus wohnten. Martha war die ganze Zeit damit beschäftigt Jesus zu dienen und Maria hörte Jesus lediglich nur zu.

Martha fand es nicht gut, dass die ganze Arbeit an ihr hing und beschwerte sich bei Jesus. Dieser sagte nur, dass Maria das Bessere gewählt habe und Martha ihr das nicht wegnehmen soll.

Ich habe mir die Predigt des Pfarrers meiner Wohnpfarre angehört und auch ganz gut gefunden.

Trotzdem stellt sich mir die Frage. Warum hat Jesus nicht geraten, dass die beiden Frauen sich die Arbeit teilen sollten? Dann hätte auch Martha zuhören können.

Was könnte wohl der Hintergrund dieses Evangeliums sein. Ich weiß jetzt nur nicht die Stelle in der Bibel.

Gruss

Petra H.

Hallo Petra,

Was könnte wohl der Hintergrund dieses Evangeliums sein. Ich
weiß jetzt nur nicht die Stelle in der Bibel.

Hm - ob es ihn einfach genervt hat, dass da dauernd jemand um ihn herumwuselt und mit allem möglichen beschäftigt ist, ihm aber nicht zuhört?

Du kennst vielleicht diese Gastgeber(innen), die sich nie ruhig an den Tisch setzen können - die müssen ständig noch irgendetwas holen. Schnell noch Tee machen, neuen Kaffee aufgießen, dann ist die Zuckerdose leer, man hat keine Milch mehr oder man braucht ganz schnell einen Lappen.

Und Jesus sagt hier eben, dass er das gar nicht unbedingt möchte. Er will gar nicht von vorne bis hinten bedient werden. Ihm reicht es, wenn man ihm zuhört.

Er macht allerdings Martha auch keinen Vorwurf, sondern lässt sie herumwerkeln. Er sagt nur, dass sie deshalb nicht von Maria verlangen kann, dass die das ebenso macht.

Stell dir vor, beide hätten so rumgestresst. Dann hätte ja Jesus ganz allein am Tisch gesessen und niemand hätte ihm zugehört.

Trotzdem stellt sich mir die Frage. Warum hat Jesus nicht
geraten, dass die beiden Frauen sich die Arbeit teilen
sollten? Dann hätte auch Martha zuhören können.

Die wollte ja gar nicht zuhören - dafür war sie viel zu sehr mit ihrem Haushalt beschäftigt.

So verstehe zumindest ich diese Stelle. Aber vielleicht bin ich einfach schon zu vielen „Marthas“ begegnet. :wink:

Schöne Grüße

Petra

zuhören und verinnerlichen
Hi,

diese Episode findest du in Lukas 10.38-42

Im Johannes-Evangelium sind Maria und Martha die Schwestern von Lazarus, den Jesus (nur laut Johannes) aus dem Grab auerweckt hatte.

Wie du die Stelle nacherzählst, entspricht es nicht ganz der „Message“, wie sie Lukas darstellt. Wörtlich:

… eine Frau namens Martha nahm ihn gastlich auf. Und diese hatte eine Schwester namens Maria, die - sich zu seinen Füßen danebengesetzt habend - seiner Rede [logos] zuhörte. Aber Martha war völlig in Anspruch genommen vom Bedienen, Hinzutretend sagte sie „Herr, kümmert es dich nicht, daß meine Schwester mich beim Bedienen im Stich gelassen hat? Sag ihr doch, sie solle mir zu Hand gehen!“

Er antwortet ihr: „Martha, du sorgst und wirst umhergetrieben um vieles, EINES aber ist notwendig : Maria hat sich den guten Teil erwählt, der ihr nicht weggenommen werden wird“

Martha war die ganze Zeit damit beschäftigt Jesus zu dienen und Maria hörte Jesus lediglich nur zu.

Das „lediglich nur“ ist also eine Deutung der Stelle, die zwar durchaus der Meinung der Martha entspricht, der aber die Antwort von Jesus widerspricht. Notwendig ist nur EINES. Nämlich etwas, was einem nicht mehr weggenommen werden kann - wenn man es mit tiefster Aufmerkasamkeit und Offenheit (hier signalsiert durch „setzte sich zu seinen Füßen“) in sich aufgenommen hat. Der logos (= Wort, Rede, Lehre, bei Johannes auch der Jesus als Christus selbst) ist nämlich das Wesentliche, dessentwegen Jesus - nach Ansicht der Evangelien - überhaupt aufgetreten ist. Für den, der es nicht begreift, seien es dagegen bloß „Worte, Worte, Worte“.

Trotzdem stellt sich mir die Frage. Warum hat Jesus nicht
geraten, dass die beiden Frauen sich die Arbeit teilen
sollten? Dann hätte auch Martha zuhören können.

Dann hat der Pfarrer entweder schlecht geredet, oder du hast nicht aufmerksam zugehört *lächel* Die Stelle besagt ja, daß der Martha das Besorgen und Rumrödeln wichtiger erschien. Das Zuhören hätte ihr gar nichts gebracht. Sie hats ja eh schon verpaßt.

Gruß

Metapher

übrigens …

… gibt es genau über diese Stelle eine interessante Predigt von Meister Eckart: „Intravit Jesus in quoddam castellum“ Quint 28 (= Predigt Nr 28 nach der Ausgabe - und Übersetzung - von Quint).

Liebe Petra, liebe Petra,

die ganze Psychologisiererei geht am Text vorbei; zwar hat schon die Alte Kirche in den beiden Schwestern die Personifikation der Vita activa und der vita contemplativa gesehen (Gregor der Gr. in einer Predigt), aber das trifft die Intention des Lukas sicher nicht.

Wir müssen uns einfach mal die Aussagen der Rabbinen und zeitgenössischen Theologen ansehen: Bei den Juden ist die Frau den Kindern und Sklaven gleichgestellt (Ich will und werde jetzt keine Diskussion über Gleichberechtigung der Frau im Judentum lostreten und werde mich, sollte sie beginnen, daran auch nicht beteiligen!); sie darf nicht zu Diensten in der Synagoge herangezogen werden. Sie ist von einer ganzen Reihe religiöser Pflichten befreit, z.B. braucht sie nicht täglich das Schma Jißrael - Höre Israel, das jüdische Urbekenntnis, zu rezitieren. Sie soll nicht in der Thora unterrichtet werden: Eliezer ben Hyrkanos sagt, wer seine Tochter das Gesetz lehre, der lehre sie Albernheiten. Die Frau ist der Zauberei verdächtig - Hillel sagt: Viel Frauen, viel Zauberei. Rabbi Juda ben Elai nennt drei Lobpreisungen eines Gelehrten, durch die Gott verherrlicht wird: daß er ihn nicht als Heiden, nicht als Frau und nicht als Frau erschaffen hat.

Diesen Hintergrund müssen wir bedenken, wenn wir die Geschichte richtig verstehen wollen. Jesus macht eine Frau zu seiner Schülerin, handelte also gegen alle Konvention und gegen alle theologischen Autoritäten seiner Zeit! Er gibt damit der Frau ihre Würde zurück, nimmt sie als den Männern Gleichberechtigte wahr und behandelt sie als eine solche. Das ist das wahrhaft Revolutionäre an dieser Geschichte.

Maria ist aber, wenn sie wirklich Schülerin Jesu ist, nicht die Passive, Bewundernde, die mit verzücktem Blick an seinen Lippen hängt und ihn anhimmelt - nein, sie ist dann auch Gesprächspartnerin, Diskussionsteilnehmerin, Fragende und Widersprechende. Denn nur im Gespräch, in Frage, Erörterung, Rede und Gegenrede haben die jüdischen Lehrer ihre Kenntnisse und Weisheiten weitergegeben.

Gruß - Rolf

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Hallo Petra,

Trotzdem stellt sich mir die Frage. Warum hat Jesus nicht geraten, dass die beiden Frauen sich die Arbeit teilen sollten? Dann hätte auch Martha zuhören können.

Arbeit gibt es immer, aber die Gelegenheit Jesu zu hören, in dem Gott, unser Vater im Himmel, selbst die Erde betrat, ist selten. Martha hätte sich in diesem Fall lieber um die geistige, statt um die materielle Speise sorgen sollen. Maria hat das erkannt.

Ist es nicht so, dass wir uns auch heute lieber mit der Materie, als mit dem Geistigen beschäftigen?

(Mt 6,33 Trachtet am ersten nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch solches alles zufallen.)

Herzliche Grüße
Helmut

Hallo Helmut!

Vorerst danke für deinen Rückantwort. Auch danke, dass du mir letztes Mai ein Email zur Erklärung geschickt hast. Hab ganz darauf vergessen mich zu bedanken.

Um auf den unten angeführten Satz zu kommen. Im Prinzip gebe ich dir ja Recht aber Jesus hatte bestimmt, wie alle Männer Hunger und da muss man sich halt schon auch um das leibliche Wohlergehen bemühen. Schließlich kann sie ihn ja nicht hungern lassen, da wär sie ja ein schlechter Gastgeber.

Martha hätte sich in diesem Fall lieber um die

geistige, statt um die materielle Speise sorgen sollen. Maria
hat das erkannt.

Gruss

Petra H.

Hallo Petra,

Trotzdem stellt sich mir die Frage. Warum hat Jesus nicht geraten, dass die beiden Frauen sich die Arbeit teilen sollten? Dann hätte auch Martha zuhören können.

Arbeit gibt es immer, aber die Gelegenheit Jesu zu hören, in
dem Gott, unser Vater im Himmel, selbst die Erde betrat, ist
selten. Martha hätte sich in diesem Fall lieber um die
geistige, statt um die materielle Speise sorgen sollen. Maria
hat das erkannt.

Ist es nicht so, dass wir uns auch heute lieber mit der
Materie, als mit dem Geistigen beschäftigen?

(Mt 6,33 Trachtet am ersten nach dem Reich Gottes und nach
seiner Gerechtigkeit, so wird euch solches alles zufallen.)

Herzliche Grüße
Helmut

Hallo!

Danke für deinen Beitrag. Um gleich zur Predigt des Priester zu kommen. Ja ich hab schlecht zugehört, hatte ehrlich gesagt zuwenig geschlafen, wollte aber unbedingt in die Kirche gehen. Danke auch, dass du mir die Evangeliumstelle geschrieben hast. Ich lese manches in der Bibel weiß aber nie genau wo das oder jenes steht und eine Bibel hab ich nicht mit, wenn ich, so wie jetzt auswärts bin. Jetzt glaube hab ich es im Wesentlichen verstanden. Du meist wahrscheinlich wir sollten im Leben mehr auf Jesus hören und uns nicht zu extrem in die Arbeit stürzen.

Dann hat der Pfarrer entweder schlecht geredet, oder du hast

nicht aufmerksam zugehört *lächel* Die Stelle besagt ja, daß
der Martha das Besorgen und Rumrödeln wichtiger erschien. Das
Zuhören hätte ihr gar nichts gebracht. Sie hats ja eh schon
verpaßt.

Gruss

Petra

Hi,

diese Episode findest du in Lukas 10.38-42

Im Johannes-Evangelium sind Maria und Martha die Schwestern
von Lazarus, den Jesus (nur laut Johannes) aus dem Grab
auerweckt hatte.

Wie du die Stelle nacherzählst, entspricht es nicht ganz der
„Message“, wie sie Lukas darstellt. Wörtlich:

… eine Frau namens Martha nahm ihn gastlich auf. Und
diese hatte eine Schwester namens Maria, die - sich zu seinen
Füßen danebengesetzt habend - seiner Rede
[logos] zuhörte. Aber Martha war völlig in
Anspruch genommen vom Bedienen, Hinzutretend sagte sie „Herr,
kümmert es dich nicht, daß meine Schwester mich beim Bedienen
im Stich gelassen hat? Sag ihr doch, sie solle mir zu Hand
gehen!“

Er antwortet ihr: „Martha, du sorgst und wirst
umhergetrieben um vieles, EINES aber ist notwendig :
Maria hat sich den guten Teil erwählt, der ihr nicht
weggenommen werden wird“

Martha war die ganze Zeit damit beschäftigt Jesus zu dienen und Maria hörte Jesus lediglich nur zu.

Das „lediglich nur“ ist also eine Deutung der Stelle,
die zwar durchaus der Meinung der Martha entspricht, der aber
die Antwort von Jesus widerspricht. Notwendig ist nur
EINES. Nämlich etwas, was einem nicht mehr weggenommen werden
kann - wenn man es mit tiefster Aufmerkasamkeit und Offenheit
(hier signalsiert durch „setzte sich zu seinen Füßen“) in sich
aufgenommen hat. Der logos (= Wort, Rede, Lehre, bei
Johannes auch der Jesus als Christus selbst) ist
nämlich das Wesentliche, dessentwegen Jesus - nach Ansicht der
Evangelien - überhaupt aufgetreten ist. Für den, der es nicht
begreift, seien es dagegen bloß „Worte, Worte, Worte“.

Trotzdem stellt sich mir die Frage. Warum hat Jesus nicht
geraten, dass die beiden Frauen sich die Arbeit teilen
sollten? Dann hätte auch Martha zuhören können.

Dann hat der Pfarrer entweder schlecht geredet, oder du hast
nicht aufmerksam zugehört *lächel* Die Stelle besagt ja, daß
der Martha das Besorgen und Rumrödeln wichtiger erschien. Das
Zuhören hätte ihr gar nichts gebracht. Sie hats ja eh schon
verpaßt.

Gruß

Metapher

Hallo Petra!

Wirklich gut dein Beitrag. Ja ich bin glaub ich auch so eine Martha. Wenn ich Besuch hab mach ich mir auch gleich Sorgen ob der Gast eh genug zu essen hat. Obwohl ich selten Besuch hab ist es mir halt so wichtig. Naja will wohl zuviel des Guten.

Man sollte wirklich die Gastgeberrolle neu überdenken. Da fällt mir ein Jesus selbst sagte ja einmal er ist gekommen um zu dienen nicht um bedient zu werden (war nur so ein Gedankengang). Ich kenn das als Gast auch zur Genüge. Wenn ich wo hinkomme bekomme ich auch immer gut zu essen und mir wird Tee nachgefüllt und so. Eigentlich komme ich eh nur zum Austausch, aber ich find es auch schön, wenn mich der andere Mensch verwöhnt. Ich mag ihn aber auch ohne viel Verwöhnen.

Du kennst vielleicht diese Gastgeber(innen), die sich nie

ruhig an den Tisch setzen können - die müssen ständig noch
irgendetwas holen. Schnell noch Tee machen, neuen Kaffee
aufgießen, dann ist die Zuckerdose leer, man hat keine Milch
mehr oder man braucht ganz schnell einen Lappen.

Und Jesus sagt hier eben, dass er das gar nicht unbedingt
möchte. Er will gar nicht von vorne bis hinten bedient werden

Gruss

Petra H.

Hallo Petra,

Was könnte wohl der Hintergrund dieses Evangeliums sein. Ich
weiß jetzt nur nicht die Stelle in der Bibel.

Hm - ob es ihn einfach genervt hat, dass da dauernd jemand um
ihn herumwuselt und mit allem möglichen beschäftigt ist, ihm
aber nicht zuhört?

Du kennst vielleicht diese Gastgeber(innen), die sich nie
ruhig an den Tisch setzen können - die müssen ständig noch
irgendetwas holen. Schnell noch Tee machen, neuen Kaffee
aufgießen, dann ist die Zuckerdose leer, man hat keine Milch
mehr oder man braucht ganz schnell einen Lappen.

Und Jesus sagt hier eben, dass er das gar nicht unbedingt
möchte. Er will gar nicht von vorne bis hinten bedient werden.
Ihm reicht es, wenn man ihm zuhört.

Er macht allerdings Martha auch keinen Vorwurf, sondern lässt
sie herumwerkeln. Er sagt nur, dass sie deshalb nicht von
Maria verlangen kann, dass die das ebenso macht.

Stell dir vor, beide hätten so rumgestresst. Dann hätte ja
Jesus ganz allein am Tisch gesessen und niemand hätte ihm
zugehört.

Trotzdem stellt sich mir die Frage. Warum hat Jesus nicht
geraten, dass die beiden Frauen sich die Arbeit teilen
sollten? Dann hätte auch Martha zuhören können.

Die wollte ja gar nicht zuhören - dafür war sie viel zu sehr
mit ihrem Haushalt beschäftigt.

So verstehe zumindest ich diese Stelle. Aber vielleicht bin
ich einfach schon zu vielen „Marthas“ begegnet. :wink:

Schöne Grüße

Petra

Hallo Rolf!

Das ist es ja, was ich so an Jesus mag. Das er uns Frauen endlich ernst nimmt. Wenn das nur am Arbeitsplatz besser klappen würde.
Das Evangelium von dieser Sicht zu sehen ist mir noch gar nicht in den Sinn gekommen. Ich finde es gut diesen Beitrag ins Netz gestellt zu haben. Jetzt hab ich wieder dazugelernt. Danke.

Diesen Hintergrund müssen wir bedenken, wenn wir die Geschichte richtig verstehen wollen. Jesus macht eine Frau zu seiner Schülerin, handelte also gegen alle Konvention und gegen alle theologischen Autoritäten seiner Zeit! Er gibt damit der Frau ihre Würde zurück, nimmt sie als den Männern Gleichberechtigte wahr und behandelt sie als eine solche. Das ist das wahrhaft Revolutionäre an dieser Geschichte.

Maria ist aber, wenn sie wirklich Schülerin Jesu ist, nicht die Passive, Bewundernde, die mit verzücktem Blick an seinen Lippen hängt und ihn anhimmelt - nein, sie ist dann auch Gesprächspartnerin, Diskussionsteilnehmerin, Fragende und Widersprechende. Denn nur im Gespräch, in Frage, Erörterung, Rede und Gegenrede haben die jüdischen Lehrer ihre Kenntnisse und Weisheiten weitergegeben.

Gruss

Petra

Liebe Petra, liebe Petra,

die ganze Psychologisiererei geht am Text vorbei; zwar hat
schon die Alte Kirche in den beiden Schwestern die
Personifikation der Vita activa und der vita contemplativa
gesehen (Gregor der Gr. in einer Predigt), aber das trifft die
Intention des Lukas sicher nicht.

Wir müssen uns einfach mal die Aussagen der Rabbinen und
zeitgenössischen Theologen ansehen: Bei den Juden ist die Frau
den Kindern und Sklaven gleichgestellt (Ich will und werde
jetzt keine Diskussion über Gleichberechtigung der Frau im
Judentum lostreten und werde mich, sollte sie beginnen, daran
auch nicht beteiligen!); sie darf nicht zu Diensten in der
Synagoge herangezogen werden. Sie ist von einer ganzen Reihe
religiöser Pflichten befreit, z.B. braucht sie nicht täglich
das Schma Jißrael - Höre Israel, das jüdische Urbekenntnis, zu
rezitieren. Sie soll nicht in der Thora unterrichtet werden:
Eliezer ben Hyrkanos sagt, wer seine Tochter das Gesetz lehre,
der lehre sie Albernheiten. Die Frau ist der Zauberei
verdächtig - Hillel sagt: Viel Frauen, viel Zauberei. Rabbi
Juda ben Elai nennt drei Lobpreisungen eines Gelehrten, durch
die Gott verherrlicht wird: daß er ihn nicht als Heiden, nicht
als Frau und nicht als Frau erschaffen hat.

Diesen Hintergrund müssen wir bedenken, wenn wir die
Geschichte richtig verstehen wollen. Jesus macht eine Frau zu
seiner Schülerin, handelte also gegen alle Konvention und
gegen alle theologischen Autoritäten seiner Zeit! Er gibt
damit der Frau ihre Würde zurück, nimmt sie als den Männern
Gleichberechtigte wahr und behandelt sie als eine solche. Das
ist das wahrhaft Revolutionäre an dieser Geschichte.

Maria ist aber, wenn sie wirklich Schülerin Jesu ist, nicht
die Passive, Bewundernde, die mit verzücktem Blick an seinen
Lippen hängt und ihn anhimmelt - nein, sie ist dann auch
Gesprächspartnerin, Diskussionsteilnehmerin, Fragende und
Widersprechende. Denn nur im Gespräch, in Frage, Erörterung,
Rede und Gegenrede haben die jüdischen Lehrer ihre Kenntnisse
und Weisheiten weitergegeben.

Gruß - Rolf

Hallo Petra,

Um auf den unten angeführten Satz zu kommen. Im Prinzip gebe ich dir ja Recht aber Jesus hatte bestimmt, wie alle Männer Hunger und da muss man sich halt schon auch um das leibliche Wohlergehen bemühen. Schließlich kann sie ihn ja nicht hungern lassen, da wär sie ja ein schlechter Gastgeber.

Martha hätte sich in diesem Fall lieber um die :geistige, statt um die materielle Speise sorgen sollen. Maria :hat das erkannt.

Passt da nicht wunderbar der Vers: Lk 4,4 Und Jesus antwortete und sprach zu ihm: Es steht geschrieben: „Der Mensch lebt nicht allein vom Brot, sondern von einem jeglichen Wort Gottes.“

Und Jesus sprach doch das Wort Gottes! Etwas ganz besonderes und außergewöhnliches, wie kann man da gleich ans essen denken?

Wir Menschen sind doch in der Lage, Tage, ja Wochen lang zu fasten. Meinst Du nicht auch, dass man unter diesem Gesichtspunkt die Mahlzeit während der Rede Jesu einige Zeit zurückstellen könnte?

Und Jesus ist vollkommener Gott und vollkommener Mensch. Hat er nicht auch bewiesen, daß er fasten kann?

Und hier ging es ja nicht um Tage oder Wochen, sondern nur um die Zeit der Rede.

Herzliche Grüße
Helmut

Hallo Petra,

Ich lese manches in der Bibel weiß aber nie genau wo das oder
jenes steht und eine Bibel hab ich nicht mit, wenn ich, so wie
jetzt auswärts bin.

dafür gibt es die online-konkordanz
http://www.bibel-online.net/

Jetzt glaube hab ich es im Wesentlichen
verstanden. Du meist wahrscheinlich wir sollten im Leben mehr
auf Jesus hören und uns nicht zu extrem in die Arbeit stürzen.

Vor allem geht es darum, den Dingen den richtigen Stellenwert zuzuordnen. Ein Gespräch mit Jesus ist allemal vorrangig.

Gruss Harald

Lieber Helmut!

Passt da nicht wunderbar der Vers: Lk 4,4 Und Jesus antwortete
und sprach zu ihm: Es steht geschrieben: „Der Mensch lebt
nicht allein vom Brot, sondern von einem jeglichen Wort
Gottes.“

Ich erinnere mich an eine Bibelstelle ich glaube Mt. 21 Vers 18 der verdorrte Feigenbaum. Und da steht unter Vers 18

Als er aber am Morgen wieder in die Stadt ging, hungerte ihn. 19Und er sah einen Feigenbaum an dem Wege, ging hin und fand nichts daran als Blätter und sprach zu ihm: Nun wachse auf dir niemals mehr Frucht! Und der Feigenbaum verdorrte sogleich.

Da kannst du einmal sehen, dass Jesus sehr wohl Hunger hatte. Und warum soll den ein Gast hungern.

Fasten sollen die Menschen, die zu dick sind und abnehmen müssen. Außerdem hat Jesus genug gefastet als er 40 Tage in der Wüste lebte. Das ist aber ein völlig anderes Kapitel in der Bibel.

An und für sich spricht nichts dagegen wenn man während einer Rede isst. Denn zum Zuhören brauche ich lediglich meine beiden Ohren und nicht den Mund.

Es versteht sich jedoch von selbst, dass das in einer Kirche etwas anderes ist und dort natürlich nicht gegessen werden darf.

Wir Menschen sind doch in der Lage, Tage, ja Wochen lang zu

fasten. Meinst Du nicht auch, dass man unter diesem
Gesichtspunkt die Mahlzeit während der Rede Jesu einige Zeit
zurückstellen könnte?

Liebe Grüsse

Petra H.

Hallo Petra,

Um auf den unten angeführten Satz zu kommen. Im Prinzip gebe ich dir ja Recht aber Jesus hatte bestimmt, wie alle Männer Hunger und da muss man sich halt schon auch um das leibliche Wohlergehen bemühen. Schließlich kann sie ihn ja nicht hungern lassen, da wär sie ja ein schlechter Gastgeber.

Martha hätte sich in diesem Fall lieber um die :geistige, statt um die materielle Speise sorgen sollen. Maria :hat das erkannt.

Passt da nicht wunderbar der Vers: Lk 4,4 Und Jesus antwortete
und sprach zu ihm: Es steht geschrieben: „Der Mensch lebt
nicht allein vom Brot, sondern von einem jeglichen Wort
Gottes.“

Und Jesus sprach doch das Wort Gottes! Etwas ganz besonderes
und außergewöhnliches, wie kann man da gleich ans essen
denken?

Wir Menschen sind doch in der Lage, Tage, ja Wochen lang zu
fasten. Meinst Du nicht auch, dass man unter diesem
Gesichtspunkt die Mahlzeit während der Rede Jesu einige Zeit
zurückstellen könnte?

Und Jesus ist vollkommener Gott und vollkommener Mensch. Hat
er nicht auch bewiesen, daß er fasten kann?

Und hier ging es ja nicht um Tage oder Wochen, sondern nur um
die Zeit der Rede.

Herzliche Grüße
Helmut

Hallo Harald!

Danke für den Linkhinweis. Danach habe ich nämlich die ganze Zeit schon im Internet gesucht.

dafür gibt es die online-konkordanz

http://www.bibel-online.net/

Gruss

Petra H.

Hallo Petra,

Ich lese manches in der Bibel weiß aber nie genau wo das oder
jenes steht und eine Bibel hab ich nicht mit, wenn ich, so wie
jetzt auswärts bin.

dafür gibt es die online-konkordanz
http://www.bibel-online.net/

Jetzt glaube hab ich es im Wesentlichen
verstanden. Du meist wahrscheinlich wir sollten im Leben mehr
auf Jesus hören und uns nicht zu extrem in die Arbeit stürzen.

Vor allem geht es darum, den Dingen den richtigen Stellenwert
zuzuordnen. Ein Gespräch mit Jesus ist allemal vorrangig.

Gruss Harald

In aller Freundschaft, liebe Petra:

meinst Du nicht, daß du Dich da etwas sehr weit von dem entfernst, was Lukas mit der Geschichte sagen wollte?

Gruß - Rolf

Hallo Petra,

Als er aber am Morgen wieder in die Stadt ging, hungerte ihn. 19Und er sah einen Feigenbaum an dem Wege, ging hin und fand nichts daran als Blätter und sprach zu ihm: Nun wachse auf dir niemals mehr Frucht! Und der Feigenbaum verdorrte sogleich.

Da kannst du einmal sehen, dass Jesus sehr wohl Hunger hatte. Und warum soll den ein Gast hungern.

Fasten sollen die Menschen, die zu dick sind und abnehmen müssen. Außerdem hat Jesus genug gefastet als er 40 Tage in der Wüste lebte. Das ist aber ein völlig anderes Kapitel in der Bibel.

An und für sich spricht nichts dagegen wenn man während einer Rede isst. Denn zum Zuhören brauche ich lediglich meine beiden Ohren und nicht den Mund.

Es versteht sich jedoch von selbst, dass das in einer Kirche etwas anderes ist und dort natürlich nicht gegessen werden darf.

Bis Du Dir bewusst, dass aus Deinen Antworten klar hervorgeht, dass Du Jesus kritisierst, weil er der Maria beigepflichtet und Martha kritisiert hat?

Bis Du Dir bewusst, dass Du Pfarrer und Kirche höher stellst, als Gott, unseren Vater im Himmel, der selbst in der Person Jesu die Erde betrat? (Wenn Jesus redet, findest Du nichts dabei, daß die Zuhörer essen, wenn der Pfarrer in der Kirche redet, darf man natürlich nicht essen)

Herzliche Grüße
Helmut

Hallo Petra,

Da kannst du einmal sehen, dass Jesus sehr wohl Hunger hatte.
Und warum soll den ein Gast hungern.

ich denke nicht, dass Jesus bei Martha in Bethanien hungern musste :wink:

Fasten sollen die Menschen, die zu dick sind und abnehmen
müssen.

Das ist völlig verkehrt. Diese Menschen brauchen eine Diät. Das ist etwas ganz anderes!

An und für sich spricht nichts dagegen wenn man während einer
Rede isst. Denn zum Zuhören brauche ich lediglich meine beiden
Ohren und nicht den Mund.

Zum Reden brauchte Jesus aber sehr wohl den Mund, und mit vollem Munde spricht man nicht. Wenn Jesus also gerade sprach, war es völlig unnötig, dass Martha etwas zu essen brachte.

Es versteht sich jedoch von selbst, dass das in einer Kirche
etwas anderes ist und dort natürlich nicht gegessen werden
darf.

Warum eigentlich? Wenn wir zum Zuhören doch nur die Ohren und nicht den Mund brauchen?

Gruss Harald

PS.: Kirche ist da, wo Jesus ist.

… gibt es genau über diese Stelle eine interessante Predigt
von Meister Eckart: „Intravit Jesus in quoddam castellum“
Quint 28 (= Predigt Nr 28 nach der Ausgabe - und Übersetzung -
von Quint).

moin oder servus
Es gibt auch die Predigtenbank, wo man aktuelle predigten lesen kann.
Die ersetzen bei mir oft den Gottesdienst.
HG Peter S