Marineluftschiff

Hi!
Wie muss ich mir die Position und Beschaffenheit des Bombenschachts bei den Marineluftschiffen aus dem 1. Weltkrieg vorstellen? Einfach eine Luke im Boden der Gondel, wo man die Dinger hat senkrecht runterfallen lassen? Oder liefen sie schräg über eine Rampe aus einer Heckluke?
Danke schonmal & Gruß,
Eva

Hallo, Eva,
eine Dienstreise ist angesagt: Nach Meersburg am Bodensee
Dort kannst Du Dir im original ansehen: „Eine absolute Besonderheit ist die einzige auf der Welt erhaltene Bombenabwurfzentrale des LZ 6.“
Wenn’s für die Reise nicht reicht : http://www.zeppelin-kurier.de/de/museum.htm (vielleicht lohnt sich ein Anruf oder eine e-Mail:
Zeppelin Museum Meersburg
Heinz Urban
Schloßplatz 8
D-88709 Meersburg
Tel. 07532-7909
Tel. 0700-ZEPPELIN
E-Mail. [email protected]
URL. http://www.zeppelin-museum.com
Grüße
Eckard.

Hallo Diskutanten,

in Meersburg allerdings bloß die Abwurfzentrale zur elektromagnetischen Auslösung der Abwurfeinrichtungen.

Ich habe leider bloß Abbildungen, keine Konstruktionszeichnungen zur Verfügung. Auf diesen sind MG-Kanzeln, aber weder äußerlich sichtbare Bombenschächte noch etwa an den Gondeln aufgehängte Bomben zu erkennen.

Die für die US-Navy gebauten Riesen ZR-3 und ZR-4 trugen kleine Flugzeuge im Bauch. Bei den letzten großen Verkehrsluftschiffen waren Frachträume seitlich des unteren Laufganges (ebenfalls im Bauch) angeordnet.

Also Indizien für ähnlich angeordnete Abwurfanlagen, aber kein gescheiter Beleg.

Will mal sehen, was noch rauszukriegen ist. Pressierts?

Schöne Grüße

MM

Vielleicht eigent sich dies als Ausgangspunkt für eine weitere Suche:

http://www.aeronauticum.de/

Gruß Oliver

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

In dem Buch „Luftschiffe“ von Peter Meyer (Bernard & Graefe Verlag) ist auf S. 67 ein Längsschnitt durch das Marine-Luftschiff L 23 (LZ 66) abgebildet. Daraus ist zu ersehen, dass die Bomben hier nicht aussenbords und nicht in der Gondel, sondern im zigarrenförmigen Teil des Luftschiffes, innerhalb der Hülle, untergebracht waren (etwa in der Schiffsmitte, damit sich beim Abwurf die Schwerpunktlage nicht zu sehr änderte).

http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3763759514/qid…

Näheres zur Anfrage

Wie muss ich mir die Position und Beschaffenheit des
Bombenschachts bei den Marineluftschiffen aus dem 1. Weltkrieg
vorstellen?

Danke erstmal allen Antwortern - das ist sehr interessant und faszinierend. Habe mir alle Links angeguckt.
Nein, pressieren tut’s nicht, ich will eigentlich nur meine private Neugier stillen. Mein eigentliches Problem ist bei der Übersetzung eines Fantasyromans der Begriff „bay“, der in der Luftfahrt mit „Bombenschacht“ übersetzt werden kann. Das Luftschiff ist natürlich auch Fantasy, die „richtigen“ Schiffe liegen alle auf der Linie „frühe Dampfer mit Besegelung“, und das Ding selbst ist ein Kriegsveteran. Ich dachte mir, es KÖNNTE so aussehen, wie die MLS aus dem 1. Weltkrieg. Nun rennt ein Typ immer zum „bay“ des LS, guckt runter und stellt sich sogar in die Luke. Falls sich die Luke nun senkrecht unter dem Schiff befindet, muss das anders beschrieben werden, als wenn sie am Heck leicht schräg angebracht ist. Oder so. Natürlich kann man verschleiernd drumrum übersetzen, habe ich auch getan, aber ich hätte doch gern eine Vorstellung der tatsächlichen Gegebenheiten.
Danke für Ihre Geduld.
:wink: Gruß,
Eva

Wie muss ich mir die Position und Beschaffenheit des
Bombenschachts bei den Marineluftschiffen aus dem 1. Weltkrieg
vorstellen?

Hallo Eva,

gabs da nicht bei Altmeister Jules Verne „Kapitän Robur“ (oder ähnlich)? Verne bringt oft ziemlich präzise Beschreibungen, und er wird zum Abkucken in der Fantasy-Kante immer noch gerne genommen.

Schöne Grüße

MM

Hi,

ich hab mal irgenwann einen Originalfilm gesehen, da hingen die Bomben im hinteren Teil der Gondel beidseits des Ganges mit der Spitze nach unten in einer Art Gestell aufgehangen, und wurden beim Abwurf einfach ausgeklinkt und fielen nach unten raus.

Eigentlich auch die einzige Möglichkeit, eine flächenwirkung zu erzielen - wozu viele Bomben auf einmal abgeworfen werden müssen. Die LS versuchten ja, Jägerangriffen durch eine große Flughöhe zu entgehen, worunter die Treffergenauigkeit natürlich litt.

A.

Das kam ganz darauf um was für ein Luftschiff es sich handelte. Die brittischen Pralluftschiffe der Sea Scout Klasse z.B. hatten ihre Bomben dierekt unter dem Rumpf hängen (man hatte bei dieser Klasse einfach einen Flugzeugrumpf mit einer Ballonhülle kombiniert). Allerdings wäre eine andere Position bei diesen Prallluftschiffen auch nicht möglich gewesen.
Die großen Starrluftschiffe hatten ihre Bomben wie bereits erwähnt meist zwischen der vorderen und der hinteren Gondel hängen. Wie die Bombenschächte selbst aussahen weis ich nicht genau aber ich denke da wird es nur einen Ausklinkmechanismus und evtl. eine Abdeckklappe gegeben haben. Vieleicht hat es auch einen automatischen Mechanismus gegeben, das beim Abwurf der Bomben eine bestimmte Menge Gas abgelassen wurde… aber das sind nur spekulationen…

~mfg~