Hallo,
die Fragen lassen sich kaum mit ein oder zwei Sätzen beantworten.
Als Einstiegslektüre: http://de.wikipedia.org/wiki/Marke_%28Recht%29#Der_W…
Entgegen weitläufiger Ansicht sind einzelne Marken nicht für alles geschützt. Auch wenn es, um beim Beispiel zu bleiben, einen Festivalbetreiber gibt, der einen bestimmten Begriff verwendet, ist dieser nicht automatisch für Honig, Unterhosen oder Fussbälle geschützt. Problematisch wird es nur dann, wenn man den Bekanntheitsgrad der Festival Marke für eigene Produkte nutzt, also vor dem Festivalgelände Woodstock Honig verkauft, wobei hier noch erschwerend hinzu käme, dass eine Ortsangabe im Namen auch der Herkunft des Produktes entsprechen muss. Als die Brauerei Warsteiner verkauft wurde konnte sie nur deshalb die Produktion nicht verlagern, da das Bier dann nicht mehr hätte unter dem Namen verkauft werden dürfen. Kein Bier aus Warstein = Kein Markenname Warsteiner. Das nur so am Rande.
Markenschutz bezieht sich immer auf sog. Klassen. Diese sind klar definiert. Wird die Marke Focus nun von einem Verlag für eine Illustrierte geschützt, hindert das den Hersteller Ford nicht daran, seinerseits diesen Begriff für PKW zu schützen. Derartige Beispiele gibt es reichlich.
Zunächst solltest Du recherchieren, ob die Marke bereits verwendet wird und für welche Klasse die ggf. registriert ist. Dafür bietet das Deutsche Patent und Markenamt gute Recherchemöglichkeiten.
http://register.dpma.de/DPMAregister/marke/einsteiger
Sind dort keine Kollisionen zu finden, ist das positiv. Nun kann eine Marke auch ohne Eintragung Schutz erlangen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Verkehrsgeltung
Ob es nun bereits eine Honigsorte oder ähnliches gibt, die mit Deinem Wunschnamen kollidiert, weißt Du vermutlich am besten. Die Hürden für die Verkehrsgeltung sind allerdings sehr hoch und werden nur von Marken wie Uhu, Tempo, Nivea etc. erreicht.
Ist das soweit geklärt, kannst Du erst Mal guten Gewissens Deinen Honig vermarkten. Aber: Zu jeder Zeit kann ein anderer beim DPMA die Marke für Honig beantragen und wird sie auch genehmigt bekommen. Daher wirst Du dauerhaft um eine Eintragung nicht umher kommen. Diese Eintragung ist nicht allzu teuer, schützt Dich vor Ansprüchen Dritter, schützt Dich aber auch davor, dass andere den Namen verwenden, was auch nicht zu vernachlässigen ist.
Ungeachtet dessen ist das ein sehr breites Thema und selbst bei guter Vorbereitung bleibt immer ein gewisses Restrisiko. Dieses kann man vermeiden, in dem man Spezialisten beauftragt. Nun geht es bei Dir nicht darum, Jahre im Vorfeld einen Markennamen aufzubauen, geheim zu halten und dann mit einem Millionenbudget zu bewerben (z.B. Alice, ERGO, iPhone). Insofern mein persönlicher Tipp:
Lies Dich bestmöglich in das Thema ein. Recherchiere so gut Du kannst. Melde die Marke an (kann man selbst machen). Überwache die Marke künftig sorgfältig.
Wenn Du Dir das selbst nicht zutraust, nimm einen Anwalt zur Hilfe. Das kostet meist weniger, als man denkt. Bei Bedarf kann ich einen günstigen Kontakt vermitteln.
Sollten noch Detailfragen bestehen, nimm gerne noch Mal Kontakt auf.
Gruß
S.J.
ich habe eine kleine Imkerei in Deutschland und möchte gerne
meinen Honig unter einen Namen Verkaufen. Name XXX.
Dieser Name xxx ist nicht eingetragen und dazu noch ein
Amerikanischer Nachname, aber es gibt ein Deutsches Festival
was danach genannt ist( xxx Festival), kann ich jetzt
bedenkenlos den Honig unter den Name verkaufen oder muss ich
doch einen Teuren Patentanwalt einschalten?
Gibt es da sowas wie Gewohnheitsrecht oder ist das so, wer
zuerst den Name schützen lässt der hat ihn?
Gruß
Stefan