Marktplatz für virtuelle Güter

Guten Tag!

Angenommen man möchte eine online-Plattform für virtuelle Güter erstellen (und angenommen, die technischen Probleme sind unter Kontrolle). In dieser Plattform sollen virtuelle Güter nicht nur verkauft, sondern auch gehandelt werden, wobei die Zahlungsabwicklung über die Plattform läuft, d.h. Kunden sollen Geld zur Plattform überweisen und wieder abheben können.

Wie würde eine solche Plattform rechtlich eingestuft werden? Ich bitte nicht um eine Rechtsberatung, sondern nur um Hinweise, wie solche Geschäfte einzuordnen sind. Würde das als Finanzdienstleistungsgeschäft eingestuft werden (und gar Auflagen wie eine Bank erfüllen müssen)? Ist es von Bedeutung, zwischen welchen Parteien der Handel abgeschlossen wird (d.h. entweder zwischen Benutzern der Plattform, oder zwischen Benutzer und Betreiber)? Unterscheidet sich D-Recht von EU-Recht? Wo kann ich mehr Informationen zu dem Thema bekommen?

Danke & viele Grüße!

Diese Frage ist sehr komplex und einige Aspekte daran sind unklar.
Zunächst Folgendes:

  1. Wenn ich richtig verstehe, wollen Sie mit eine Firma gründen, die mit „Waren und Dienstleistungen“ handelt. Auch ein „virtuelles Gut“ (z.B. eine World-of-Warcraft-Identität) ist eine Ware, die - was die rechtliche Seite betrifft - sich im Prinzip nicht von einer Schachtel Schrauben unterscheidet.
    Die Ware unterliegt der selben Rechtsprechung, solange der Handelsstandort Deutschland ist.

  2. Sie schreiben „Kunden sollen Geld zur Plattform überweisen und wieder abheben können.“
    Das ist unklar formuliert, denn i.d.R. hat eine Firma ein Bankkonto und Kunden überweisen dorthin.
    Wie wollen Sie ernsthaft ein Vertrauensverhältnis aufbauen, wenn Kunden z.B. Geld an einen ihnen nicht bekannten privaten Bezahldienst transferieren sollen ?!
    Kunden haben in Dtl. i.d.R. ein Bankkonto, eventl. auch noch ein Paypal-Account über das Zahlungen abgewickelt werden können.
    Andere Bezahldienst, wie z.B. „WebMoney“, die einen Server auf den Bermudas haben und eine Telefonnummer in Russland werden wohl kaum von Kunden angenommen werden, zumal diese sich zunächst mit all ihren sensiblen persönlichen Daten dort registrieren müssten…

  3. Wenn es eine offizielle Firma mit Sitz in Dtl. sein soll, muss zunächst die Rechtsform geklärt werden: GbR, GmbH, KG, AG etc.

  4. Wenn die Bezahlung von User-to-User funktioniert, tritt die Firma nur als Vermittler zwischen den beiden Parteien auf. Das wäre auch rechtlich die einfachste Konstruktion. Nur: Wo liegt dann der Benefit für ie Firma ? Erhält diese dann Prozente (á la Ebay ?) und wenn Ja, auf welchem Wege ?

Da sind noch viele ungeklärte Fragen im Raum…

mfG, Dr. Bogdan

Lieber Dr. Bogdan,

Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben, mir zu antworten.

  1. Sie schreiben „Kunden sollen Geld zur Plattform überweisen
    und wieder abheben können.“
    Das ist unklar formuliert, denn i.d.R. hat eine Firma ein
    Bankkonto und Kunden überweisen dorthin.

Ich hatte tatsächlich einfach nur ein Bankkonto im Sinn bzw eben etablierte Dienste wie paypal, VISA etc. Benutzer sollen virtuelle Güter zum Verkauf (gegen vorher überwiesenes Geld) anbieten können und auch kaufen können (gewissermaßen eine Börse, bei der der Preis eines Geschäfts durch Angebot und Nachfrage zustande kommt). Gewinne für den Betreiber sollen z.B. in Form von Gebühren beim Auszahlen von Geld (per Banküberweisung, paypal etc) oder bei jedem Handel eingenommen werden.

  1. Wenn es eine offizielle Firma mit Sitz in Dtl. sein soll,
    muss zunächst die Rechtsform geklärt werden: GbR, GmbH, KG, AG
    etc.

Es geht eher um ein „kleines“ Projekt, das nebenbei gestartet werden soll und eine kleine online community bedient - es werden keine grossen Gewinne erwartet (jedenfalls anfangs nicht). Das heisst dann wohl GbR ist am sinnvollsten.

Da so eine online-Plattform erstmal als „Hobby“ für mich interessant ist, wollte ich gerne wissen, welche Bürokratie auf mich zukommt. Ich gehe davon aus, dass in jedem Fall ein Gewerbe angemeldet werden muss. Die Art der Dienstleistung beinhaltet jedoch, dass gewissermaßen ein „Konto“ für jeden Benutzer bereitgestellt wird, in dem sein einbezahltes (oder durch Handeln verdientes) Geld verwaltet wird. Meine Sorge ist, dass diese Dienstleistung sich sehr nach Bankgeschäft anhört, was ja mit großen Auflagen verbunden wäre.

Herzlichen Dank und einen schönen Tag,

MB

Hi MB,
das ist mal eine gute frage!
Diese antwort ist natürlich keine rechtsberatung, sondern nur meine http://www.elektro4000.de/michaelhagen:_:500.html persöhnliche meinung.

  1. Mit bank oder so hat das nichts zu tun…ist ja „handel“ es sei denn du verkaufst finanzprodukte, oder handelst die.
    2.alles eine frage der organisation (ich habe da schon diverse „plattformen“ beraten, aufgebaut, ertragsoptimiert).hängt alles von den warenströmen und deinen agb ab.
  2. suche dir leute die ähnliches machen, studiere deren wege /agb …und mache es besser.
    sollte nicht schwer sein.
    siehe ebay, bzw. yatego und wie sie alle heissen.
  3. überlege dir was für dich besser ist…
    wenn über deine plattform von user zu user verkauft wird (von der haftung her am besten für dich - kannst ja auch zusätzlich selbst als händler auftreten)bist du aus fast allem schlimmen raus.
    5.Die zahlung soll über dich laufen…kein problem, kannst du den usern sogar noch als mehrwert verkaufen, da du als treuhänder auftrittst, also kohle kassierst, und die erst rausgibst, wenn die ware beim kunden ist, und der sie akzeptiert. wie das aber bei virtuellen gütern sinn macht…muss ich länger überlegen.
    lange rede - kurzer sinn…technik ist nicht alles, wenn du das wirklich durchziehen willst…suche dir gute profis, die dich beraten.
    viel glück
    michel

Hallo Michael,

danke für die hilfreichen Antworten. Das hilft mir schon mal sehr bei der anfänglichen Orientierung.

Beeindruckende Website, übrigens. Fyi der link zu www.moebel-freude.de läuft ins Leere.

Danke und viele Grüße,
MB

Hi MB,
frag gerne wenn du mehr wissen willst…
ich kann dir warscheinlich in 20 minuten sagen,
ob das was du willst sinn macht…und wo die probleme liegen. tel nummer hast du ja…
und danke für den hinweis mit dem link…
ist ja echt peinlich…:wink:)
grüsse von
http://www.elektro4000.de und
michel

Danke, ich werde mir ein bisschen mehr Gedanken machen und dann sicherlich nochmal auf das nette Angebot zurückkommen :wink:

Eine der Ideen, die mir so im Kopf rumschwirren, dreht sich um Unternehmen wie zB www.virwox.com, die sich mit virtuellen Währungen aus online-Spielen (die ja keinen realen Gegenwert haben und daher als virtuelle Güter und nicht als Währungen einzustufen sind) beschäftigen. Auch wenn diese nicht als offizielle Währungen anerkannt sind, frage ich mich, wie man sich klar zu Finanzdienstleistern und Banken abgrenzen kann.

Grüße,
MB

nochmal zu 2:
Ich weiß leider nicht, wie das funktionieren könnte, das automatisch Prozente von jeder Transaktion an den Site-Betreiber gehen.
Möglicherweise muss dafür eine Shop-SW gekauft werden oder auf eine bestehendes Shop-System im Web zurück gegriffen werden.

nochmals zu 3:
bzgl. der Rechtsform/Steuer etc. würde ich mich einmal unverbindlich bei der IHK beraten lassen.
Die beraten i.d.R. jeden, der ein Gewerbe anmeldet.
Es gibt wohl auch die Rechtsform des „Kleingewerbetreibenden“. Das wäre wohl in Ihrem Fall noch passender als GbR.
Später kann man dass ja dann in eine GbR umwandeln.

Hi MB,
klasse idee, interessantes thema,
erfordert viel know how von der materie + zusammenarbeit mit den spieleherstellern?
bist du da im thema?
wie ist dein technischer backround?
zum thema finanzdienstleister:
schreibe mir deine frage ganz genau auf,
ich gebe das meinem anwalt…der uns sicher ein qualifiziertes feedback gibt.
aber bitte über personal mail, die kennst du ja inzwischen.
http://www.elektro4000.de/Busch-Jaeger:.:153.html
grüsse von michel

Hallihallo!

Vielen Dank für Deine Anfrage. Ich muss aber gestehen, dass ich diesbzgl. nicht auskenne.

Ich bin Experte in Versicherungsfragen, was normale Privatkunden- bzw. Gewerbeversicherungen angeht. Sach, Leben, Kranken. Auch Baufinanzierung oder Geldanlage in offenen Investmentfonds.

Ich hoffe, dass Dir jemand anders die gewünschte Antwort geben kann.

Viele Grüße und einen angenehmen Tag

Hallo ZorroListoLPA,

trotzdem lieben Dank fürs Antworten!

Gruss,
MB

Hi Michel,

klasse idee, interessantes thema,
erfordert viel know how von der materie + zusammenarbeit mit
den spieleherstellern?
bist du da im thema?
wie ist dein technischer backround?

ich kenn die „Szene“, entwickle teilweise auch selber, allerdings eher als Hobby. Mein technischer Hintergrund ist recht stark, allerdings kenn ich mich halt mit betriebswirtschaftlichen Fragen etc nicht gut aus.

zum thema finanzdienstleister:
schreibe mir deine frage ganz genau auf,
ich gebe das meinem anwalt…der uns sicher ein qualifiziertes
feedback gibt.

Danke, das ist sehr nett und auf das Angebot werde ich gerne nochmal zurueckkommen. Im Moment konkretisiere ich meine Ideen gerade und beschaeftige mich mit den technischen Fragen. Die Rueckmeldungen, die ich hier auf wer-weiss-was so bekommen hab, waren auch eher ermutigend,sodass ich denke, dass die unternehmerische Umsetzung vielleicht gar nicht so unmoeglich ist.

Ich hab gesehen du hast ein xing-Profil. Ich kontaktiere dich da mal, dann hast du auch meine Daten.

Viele Gruesse!

Servus
hoffe meine Antwort nutzt noch etwas, viretuelle Güter im Handel wäre nach meiner Meinung etwas was nicht sein darf, ein Handel muss immer einen Gegenstand haben oder Du hast eine Börsenzulassung, dass denke ich zumindest.
Es sei denn dein virtuelles Gut ist eine Dienstleistung, wie zBsp. das bereitstellen einer Online Plattform, wo empfohlen wird das man dort mit virtuellen Gütern handeln kann :smile:

Hi,

fertige Software für Online-Shops gibt es viele. Magento ist hier
sicherlich das bekannteste System aber sehr teuer und auch eher nicht
geeignet. Ich würde stattdessen mal bei ShopWare schauen oder vielleicht
Mondo Media. Beides sind deutsche Shopsysteme, die schon kostenlos
erhältlich sind und viele Möglichkeiten bieten.

Ansonsten gibt es noch die - teure - Möglichkeit, eine entsprechende
Software selbst zu entwickeln bzw. programmieren zu lassen. Das ist
natürlich etwas aufwändiger und geht auch ins Geld. Dafür bekommst Du
jedoch eine Shop-Software so wie Du sie haben möchtest und die genau
Deinen Wünschen entspricht. Das ist sehr wichtig und ein großer Vorteil.

Shopboostr
bietet als professionelle Agentur die Entwicklung von Online-Shops
(sowohl von Grund auf als auch auf der Basis von bekannten Shop Systemen
wie Magento, etc.) an. Hier kannst Du Dich gern bei uns melden.

Liebe Grüße