ein Verfallsdatum, ab dem
die Härte nicht mehr gegeben ist. Hab mal gelesen, dass höhere
Temperaturen notwendig sind um den Vorgang rückgängig zu
machen. Wie läuft das ab? Nehmen wir mal als Beispiel eine
nicht belastete Stange oder von mir aus auch einen Bohrer, der
einfach so dahin „schlummert“. Passiert da was?
Hallo
Ich habe vor Jahren darüber einen Vortrag im Geschäft gemacht.
Der Stahl hat eine gitterförmige atomare Struktur.
Das Kohlenstoffatom ist darin kubisch raumzentriert bei Temperaturen unter Ac1. (Temperatur von den Legierungsarten abhängig, darum Ac1)
Bei Temperaturen über Ac1 verlässt das Kohlenstoffatom seinen Platz und nimmt ein flächenzentrierter Platz ein.
Beim Abschrecken bleibt das Kohlenstoffatom hängen und verspannt das Gitter. Diese Verspannung bleibt solange erhalten, bis das C Atom Zeit bekommt, den „Defekt“ zu lösen. Das ist nur mit höherer Temperatur erreichbar. So ist das Gitter aber sehr brüchig und würde beim draufschlagen den Gitterdefekten entlang verspringen.
Es wird Angelassen, damit es nicht zu brüchig ist, zu Lasten der Härte natürlich, aber das Material hat die 1,5 fache Festigkeit als vorher.
Heikle Teile (Ringe, verschiedene Wandstärken) müssen noch Weich- oder Normalgeglüht werden, um alle Gitterdefekte zu beseitigen.
Dazu gibt es extra Materialien, die danach über eine höhere Härte verfügen als vorher.
Antwort:
Nein, es ändert sich nichts. Bleibt jahrzehnte lang gleich.
Die Werkzeugstähle können aber, wenn sie bearbeiten, in diesen Temperaturbereich kommen. Wenn ein Bohrer überhitzt wird, nimmt er sehr schnell Schaden und ist hinüber. Schweisst ein Bohrer fest, dann hat er fertig.
Gruss