Marterpfahl --> Verb 'matern'?

Hallo liebe wer-weiß-was-Gemeinde!

Bin gerade in einem Text über das Wort Marterpfahl gestolpert, und darüber hatte ich mir vorher noch nie Gedanken gemacht…

Man kennt ja auch den Ausdruck „sich das Gehirn zermartern“, in einem anderen Zusammenhang ist mir das Verb „martern“ allerdings noch nicht begegnet.

Gibt es das überhaupt? Handelt es sich um ein „ausgestorbenes“ Wort?
Wie könnte man es übersetzen? Ein Marterpfahl wurde zur Folter genutzt, also ist es gleichbedeutend mit „foltern“?

LG,
Batz

Hallo,

Man kennt ja auch den Ausdruck „sich das Gehirn zermartern“,
in einem anderen Zusammenhang ist mir das Verb „martern“
allerdings noch nicht begegnet.

Gibt es das überhaupt?

ja.

also ist es gleichbedeutend mit „foltern“?

ja, unter anderem, http://www.dwds.de/?woerterbuch=1&kompakt=1&sh=1&qu=… und http://www.wissen.de/wde/generator/wissen/services/s…

Zur Etymologie:
http://www.woerterbuchnetz.de/DWB/wbgui_py?lemma=mar…

Gruß
Kreszenz

oh super, hatte gar nicht damit gerechnet, dass es so schnell geht!
Vielen Lieben Dank!

Wie könnte man es übersetzen? Ein Marterpfahl wurde zur Folter
genutzt, also ist es gleichbedeutend mit „foltern“?

Hallo,

irgendwie ist mir aus meiner Jugend in Erinnerung, dass Foltern den Zweck hat, Informationen zu erlangen, während Martern zweckfrei ist, sozusagen bloss zum Vergnügen (nicht des Gemarterten). Also Indianer martern aus Folklore, die katholische Kirche foltert um Hexen zu überführen.

Das verschwimmt aber so langsam, sowohl real als auch im Sprachgebrauch, und daher wird „martern“ immer weniger gebräuchlich.

Gruss Reinhard

Moin,

Wie könnte man es übersetzen?

eine m.E. recht treffende Übersetzung ist ‚quälen‘
Das Hirn martern bedeutet sich mit etwas herumquälen.

Gandalf

Hi,
das deutsche Verb martern geht auf das altgriechische μαρτυρ (martyr = Zeuge) zurück. Als „Blutzeugen“ wurden Christen bezeichnet, die ihres Glaubens wegen getötet oder gequält wurden. Der deutsche Begriff „Märtyrer“ ist sicher geläufig. Daraus abgeleitet dann das Tätigkeitswort „martern“.

Blah

Hallo liebe wer-weiß-was-Gemeinde!

Hallo auch, Batz!
Also dein „Verb ‚matern‘“ kenn ich nur aus dem schönen Lied „Schnucki, ach Schnucki“ von Hermann Leopoldi (Text:Rudolf Skutajan):
„Du willst mich wirklich matern?
Das sag ich meinem Vatern …
Als Häuptling der Comantschen
wird er dir eine pantschen.“

Bin gerade in einem Text über das Wort Marterpfahl gestolpert,

Basst scho. :smile:

und darüber hatte ich mir vorher noch nie Gedanken gemacht…

„Alles hat seine Zeit.“
Schönen Gruß!
H.

Hi,
das deutsche Verb martern geht auf das altgriechische μαρτυρ
(martyr = Zeuge) zurück.

Was den Begriff der „Marterl“ erklärt, die im Süddeutschen an den Wegesrändern stehen zur Erinnerung.

Gruß,

Anja

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