Maschinensticken

Liebe/-r Experte/-in,

ich überlege, mir eine Stickmaschine zu kaufen.

Große Frage für mich ist aber immer noch, wie bekomme ich die Vorlagen in die Maschine?

Kann ich (wenn ja mit welcher Software) meine Vorlage, z. B. ein Bild, einscannen und dann sticken?

Oder welche Arbeitsschritte sind notwendig?

Welche Software ist empfehlenswert?

Ein großer Künstler, was Zeichnen u.ä. angeht, bin ich nicht, daher will ich dies vermeiden.

Vielen Dank + viele Grüße

Günter

Hallo Günter,

bei Deiner Frage wäre es wichtig zu wissen welche Marke und Maschine Du anvisierst.

Stickmaschinen arbeiten alle mit unterschiedlichen Formaten.
Brother z.B. mit PES
Bernina mit Art oder EXP
Husqvarna mit HUS
Janome mit JEF

So hat jede Maschine ihr Format.

Man kann im Internet viele Stickmuster als Freebie finden. Das heißt sie sind kostenlos.
Oder man kauft entsprechende Muster auf spezielle Stickkarten oder CD.

Manche Maschinen funktionieren mit Stickkarten, manche per USB-Anschluß (muß an den PC angeschlossen werden), manche per USB-Stick.
Beim USB-Stick ist es einfach.
Im Windows-Explorer können die Stickmuster im richtigen Format auf den Stick gespeichert werden und dann gestickt werden.

Werden die Daten per USB-Anschluß an die Maschine geschickt, braucht man meist eine Software die im Lieferumfang der Maschine meist enthalten ist.

Eine andere Geschichte ist wenn man eigene Entwürfe (z.B. ein Logo oder ein Bild) in eine Stickdatei umwandeln will. Es gibt Software die das kann (den Vorgang nennt man digitalisieren), es ist allerdings nicht so einfach. Manche Programme haben eine automatische Digitalisierung, die ist aber meistens nicht zufriedenstellend.
Meistens ist es nötig die Vorlage manuell zu digitalisieren. Dieser Vorgang ist kompliziert und benötigt viele Versuche und Erfahrung. Am besten man belegt dafür einen Kurs . Ich kann es leider auch nicht.

Wenn man nur mal hier und da ein Muster oder Foto als Stickmotiv benötigt ist es besser dies von Stickprofis anfertigen zu lassen, die das gewerblich machen. Das kostet ca 20-25 Euro pro Muster. Das habe ich auch schon gemacht, das Ergebnis war perfekt und hat gar nicht so viel gekostet.

Sticksoftware die empfehlenswert ist:

Embird (relativ günstig, die Basisversion kann man 1 Monat kostenlos testen)
Embird kann in vielen Modulen gekauft wird, eben was man gerade braucht

Bernina Designerplus V6
teurer aber dafür viele Funkionen
ich habe diese Software selber, aber digitalisieren kann ich leider auch nicht.

Es gibt für Stickmuster unzählige Datein. Wenn man nicht unbedingt ein bestimmtes Foto oder Logo benötigt, findet man eigentlich zu allen Themen kostenlose Stickdateien oder Kaufmuster. Z.B. bei OESD oder Embroidery Online.
Alle Stickmaschinenhersteller verkaufen auch eigene Stickmuster auf Karte, USB-Stick oder CD. Eine CD kostet ca 50-100 Euro.
Bei Ebay wird man auch fündig.

Wenn Du noch Fragen hast, kannst Du mir gerne nochmal schreiben.

Hier noch ein sehr empfehlenswertes Forum zum Thema
www.hobbyschneiderin.net

Viele Grüße
Karina

Hallo Karina,

vielen Dank für die schnelle und ausführliche Antwort, jetzt bin ich schon einen Schritt weiter, auch wenn ich noch nicht weiß, welche Maschine ich will.

Auf was muß ich bei der Auswahl der Maschine unbedingt achten?

Kann man mit der Sticksoftware digitalisieren oder braucht man dazu noch ein anderes Programm?

Vielen Dank + viele Grüße

Günter

Hallo Günter,

welche Software meinst Du jetzt?

Mit Embird kann man digitalisieren, wenn man sich das entsprechende Modul zum Basisprogramm dazu kauft.

Mit der Bernina Designerplus-Software (die ich auch habe) kann man digitalisieren (nur ich kann es leider nicht, weil mir das zu kompliziert ist)
Die Software ist sehr umfangreich.
Sorry, da hab ich mich ein bisschen ungenau ausgedrückt.

Die Software die bei einer Maschine evt. dabei ist, ist meistens nur für einfache Dinge gedacht. (heißt daher auch oft lite/light)
Zum Speichern dier Stickmuster in verschiedenen Formaten.
Zum versenden der Stickmuster an Maschine oder USB-Stick.
Zum arangieren der Muster (Kombi) oder hinzufügen von Schriften.
Zum ändern der Farben
usw.
Fürs digitalisieren benötigt man meistens doch eine vollständige Software, die leider nicht ganz billig ist.

Auf was sollte man achten:
Erstmal Fragekatalog
Soll es nur eine Stickmaschine sein, oder soll sie auch nähen können?
Wie groß soll der verfügbare Rahmen sein?
Was möchte ich besticken?
Wieviel (privat/gewerblich)?
Wie sollen die Muster in die Maschine gelangen (USB, Kabel, Karten)?

Die Rahmenfrage ist eigentlich die 1. Frage.
Viele Maschinen können nur 10x10 cm groß sticken, das ist echt klein und man kommt schnell an die Grenzen.
Wenn man noch eine Schrift dazu setzt, sprengt man die 10x10 schnell.
Manche Maschinen können größer sticken, benötigen dazu aber einen Versatzrahmen. Das heißt, man muß das Stickmuster erst teilen und dann in 2 Schritten sticken. Dabei müssen beide Teile natürlich exakt zusammenpassen.
Das ist ziemlich schwierig.
Lieber direkt eine Maschine mit größerem Rahmen nehmen.
Meine Maschine kann z.B. 25x15 sticken.
Damit komm ich meistens gut klar.
Einen Versatzrahmen hab ich auch, aber noch nicht ausprobiert.

Beliebte Einsteigermaschinen die nur Sticken sind
Brother
Janome
Elna

Die besten Näh- u. Stickmaschinen sind auf jeden Fall
Bernina
Ich habe 2 davon :smile:
plus ein Stickmodul das an beide Maschinen passt.

Ich nähe natürlich auch mit meinen Maschinen, und da ich nicht so viel Platz habe, habe ich halt 2 Kombimaschinen.

Und wenn Du Dich dann für eine Maschine entschieden hast, kommt das Zubehör :smile:
Vliese (unbedingt nötig damit sich das Muster nicht verzieht)
Z.B. Klebevlies, welches zum wegreißen, welches für Jersey, welches das sich im Wasser auflöst usw.
Stickgarn (ich bevorzuge Viskosegarn, das hat einen schönen Glanz, viele nehmen auch gerne Polyester)
Unterfaden (gibts in schwarz und weiß)
Gute gebogene Stickschere, um die Fädchen wegzuschneiden.

Du siehst, ein unerschöpfliches Thema.

Bei weiteren Fragen steh ich natürlich gerne wieder zur Verfügung :smile:

Viele Grüße
Karina

Hallo Karina,

klasse, ich bin begeistert: Super ausführliche Auskunft, die mir wirklich weiterhilft!!!

Vielen, vielen Dank!

Viele Grüße

Günter

Hallo Günter,
und ich freu mich das ich eine so nette Rückmeldung bekomme.
Das ist leider nicht selbstverständlich.
Also wenn Du noch Fragen hast, immer her damit.
Oder im erwähnten Forum reinschauen.
Viele Grüße
Karina

Maschinensticken
Hallo Günter,
danke für die Anfrage. Du kannst schon mit einer kleineren Maschine sticken. Nach oben sind preislich keine Grenzen gesetzt, siehe Bernina, Brother, Pfaff, Husquarna, Janome und Singer.
In den Maschinen wird z. B. entweder das Bernina-Format gestickt oder das Brother-Format oder eben das gängige von dem Hersteller Das heißt, die Endung der Stickdatei lautet auf .pes oder .art oder noch anders und meistens sind sie nicht kompatibel.
Glücklicherweise gibt es schon viele Motive auf der Maschine, verschiedene Schriften sowieso. Digitalisieren kann man nur mit einer Software des Nähmaschinenherstellers, die nicht billig ist, oder etwas günstiger von „Embird“. ABER ich muss ehrlich sagen, ein Bild zu digitalisieren ist nicht ganz einfach. Es gibt zwar in der Software einige automatisierte Arbeitsgänge, aber insgesamt empfinde ich es als sehr schwierig, eine Vorlage in eine Stickdatei umzuwandeln. Das ist schon eine richtige Lernleistung, die viel Übung braucht. Du musst also überlegen, ob Du wirklich so viel selbst digitalisierte Motive stickst, dass es sich lohnt.
Sonst gibt es auch noch Motive zum runterladen von den Nähmaschinenfirmen. Laß dich doch unverbindlich beraten bei einem Fachhändler in der Nähe! Wenn es nur wenige Motive sind, dann kannst Du diese dann auch digitalisieren lassen vom Händler oder sonst jemand, der dies sehr oft macht und Erfahrung hat.

Viele Grüße, Inge

Hallo Inge,

vielen Dank für Deine Antwort!

Beim Fachhändler in meiner Nähe war ich schon, das war leider der berühmte „Griff in’s Klo“. Die Mitarbeiterin dort war überrascht, was man alles fragen kann… :wink:

Viele Grüße

Günter

Hallo Günter,
hm, dann ist das natürlich schlecht. ABER es gibt ja verschiedene Nähmaschinenfirmen.
Schau lieber mal in einschlägigen Internetseiten:


Liane Schommertz aus Karlsruhe stickt wunderbar und setzt viele Bilder um, da kannst Du auch fündig werden.
Dann gibt es bei Yahoo noch eine Stickgruppe und in Österreich eine Frau, die CD zum Lernen für Embird macht.
Und auch eine Gruppe, die nennt sich Hexenstich.

Jedenfalls ist es so, dass man eine Maschine und eine Software für 10.000,00 euro kaufen kann, aber auch mit einer kleinen gebrauchten Stickmaschine so kleine Muster mit 10 x 10 cm sticken kann, die man relativ günstig über Embird digitalisiert.

UND es gibt noch eine Möglichkeit, ganz ohne Stickmaschine,
guck mal nach der alten Pfaff-Nähmaschine 230 oder 260 und dem alten Buch von Lieselotte Kunder „Schneidere selbst“, da werden die tollsten Stickideen „frei Hand“ gezeigt!

Die werden mit einer Schwertnadel oder mit Stickring ohne fuß gestickt - hohe Nähmaschinenkunst - da kann keine Stickmaschine mithalten. Und das macht eine englische Designerin mit einem Titel… schade, weiß ich nicht mehr…
aber alles mit einer alten Singernähmaschine frei Hand gestickt! Super!

Ich schreibe den Titel noch. Muss suchen.

Das etwas andere Nähbuch: Kreative Designs - lässig, locker und leicht genäht - Broschiert von Poppy Treffry

Hier schau da mal zuerst rein. Ich will nur warnen, denn meistens kauft man teure Sachen, die man später ohnehin nicht ausnützen kann.

Mir ging es auch so.

Inge

Hallo,
Maschinenstickerei erfordert mehrere Arbeitsschritte:

Man muss ein gutes Bild haben (jpeg oder bmp). Im zweiten Schritt muss man diese Datei vektorisieren (z.B. Coreldraw) damit man eine EPS-Datei bekommt.
Im dritten Schritt benötigt man eine Digitalisierungssoftware (je nachdem welche Maschine), die dann die eruegte Vektorgrafik eine Stickdatei im entsprechenden Format, welches deine Maschine lesen kann, umwandelt.
Als günstige Variante gibt es Embird oder PE Design von Brother.

Aber wie gesagt, es kommt darauf an welche Maschine Du einsetzen willst.