Masse, Schubkraft und Beschleunigung einer Rakete

Komme bei folgender Aufgabe nicht weiter:

Eine Rakete habe die Startmasse ms und die Leermasse ml. Ihr Triebwerk verbrenne je Zeiteinheit eine konstante Treibstoffmenge. (Die Massenänderung der Rakete dm/dtist also konstant.) a) Bestimmen Sie die Masse der Rakete als Funktion der Brenndauer und das Ende der Brenndauer. b) Berechnen Sie die Schubkraft der Rakete bei einer Ausströmungsgeschwindigkeit vT. (Lösungshinweis: Nutzen Sie den Impulserhaltungssatz aus.)
c) Berechnen Sie die Beschleunigung der Rakete als Funktion der Zeit (also a(t)).

Zu a) habe ich folgenden Ansatz:

ml = ms - tB
tB := Brenndauer
tB = ms - ml

Glaube aber nicht dass es das schon war, sieht viel zu simpel für diese Aufgabe aus…

Zu b) ist mein Ansatz:

v(t) = Integral 0 bis t mit a(t) * dt

Weiter komme ich hier leider nicht, hab generell Probleme das integrieren in der Physik zu verstehen. :frowning: :frowning:

Hoffe mir kann jemand helfen oder Tipps geben.
Danke!

Physik und Integralrechnung liegt bei mir leider zulange zurück…

Hm, nimm’s mir nicht übel, aber ich habe den Eindruck, dass das Integrieren nicht das einzige ist, was dir in der Physik Probleme bereitet…

zu a)

  1. eine physikalische Größe besteht aus einem Zahlenwert UND einer Einheit!!! Deinen Ansatz „kg = kg - s“ solltest du unter diesem Gesichtspunkt dringend nochmal überdenken.
  2. laut Aufgabe sollst du die Masse als FUNKTION der Brenndauer bestimmen, also sowas wie m_Rakete(t) = …

zu b)

  1. du hast den Hinweis, den Impulserhaltungssatz auszunutzen. Den solltest du dir also schonmal irgendwo hin schreiben.
  2. was du suchst, ist eine Kraft. Newton sagt: F = dp/dt

zu c)
wenn du aus a) und b) die Masse und die Schubkraft der Rakete kennst, sollte die Beschleunigung nicht mehr allzu problematisch sein…

Bin mir leider nicht sicher, ob das hier richtig ist, aber ich schreib es mal, vielleicht hilft es ja, auf die richtige Lösung zu kommen :smile::
a) Die Masse der Rakete nimmt mit der Zeit ab. Dies tut sie proportional, da der Massenauswurf (dm/dt) konstant ist.
Gleichung: m(t)=ms-t*dm/dt
Mit Ms: Startmasse und t: Zeit seit dem Start.
Um die Brenndauer zu errechnen setzt man nun m(t)=ml, da dann kein Treibstoff mehr verbrennbar ist.
ml=ms-t*dm/dt
tB=(ms-ml)/(dm/dt)

b) Von Wikipedia habe ich die Formel:
F*dt=dm*vT
Diese stellt man nach der gesuchten Schubkraft F um und erhält:
F=(dm/dt)*vT
Die Einheitenbetrachtung zeigt: (Kg/s)*(m/s)=kg*mm/s²=N
Passt.

c) Beschleunigung ist definiert als Masse * Beschleunigung. Da wir die Schubkraft kennen und eine Formel für die Masse haben, dividieren wir Kraft durch Masse, um Beschleunigung zu erhalten.
a(t)=F/m
a(t)=F/(ms-t*dm/dt)
a(t)=dm/dt*vT/(ms-t*dm/dt)

Der Nenner der Gleichung wird mit steigendem t kleiner, während der Schub gleich bleibt. Die Beschleunigung der Rakete nimmt also bis zum Ende der Brenndauer zu. Die Formel gilt natürlich nur für alle t zwischen 0 und tB, da sonst die Masse gegen 0 gehen kann und die Beschleunigung somit unendlich wird.

Wie gesagt, ich bin mir nicht ganz sicher, denke aber, dass es so sein muss.

Hallo EthanHunt,

zunächst mal ein allgemeiner Tipp. Mach immer eine sogenannte Dimensionsanalyse, dann merkst Du sofort, ob Deine Rechnung überhaupt stimmen kann. Das heißt die Einheiten müssen zusammenpassen.

In Deinem Ansatz für a) subtrahierst Du beispielsweise eine Zeit von einer Masse. Das macht natürlich keinen Sinn.

Formuliere die Berechnung der gesuchten Größe erst einmal so einfach wie möglich, auch wenn dabei nicht alles bekannt ist:
Masse der Rakete = Startmasse - Masseverlust

Den Masseverlust kennen wir zwar nicht direkt, er ist aber die Geschwindigkeit mit der sich die Masse ändert (dm/dt) multipliziert mit der vergangenen Zeit, also:
Masse der Rakete = Startmasse - dm/dt * t

Der Sprit ist alle, wenn die Masse der Rakete gleich der Leermasse ist und das heißt:
Masse der Rakete = Leermasse = Startmasse - dm/dt * t

So, jetzt ist nur noch die Zeit t unbekannt. Nach t auflösen:
t = (Startmasse - Leermasse) / (dm/dt)
oder etwas plakativer ausgedrückt:
Brenndauer = Spritmenge / Verbrauchsgeschwindigkeit

Nun zu b)
Wieder eine möglichst einfache Formulierung finden. Wie in der Angabe angedeutet, soll man den Impulserhaltungssatz verwenden:
Impulsänderung der Rakete = Impulsänderung der ausgestoßenen Abgases (oder was auch immer ausgestoßen wird)

Eine Impulsänderung kann man ausdrücken durch eine Krafteinwirkung über eine Zeitdauer oder eine Geschwindigkeitsänderung einer Masse, also:
Impulsänderung = F * dt oder Impulsänderung = m * dv
Das d bei dv kannst Du hier einfach dazuschreiben, weil Du ja nur die Geschwindigkeitsänderung meinst.

Für die Rakete bietet sich für die Impulsänderung der Ausdruck F * dt an, weil F wollen wir ja ausrechnen. dt kennen wir zwar nicht, macht aber nichts. Es soll einfach nur eine „kleine“ Zeitspanne bedeuten.
Die Impulsänderung des Abgases (jedenfalls des Teils, der während dt ausgestoßen wird) drücken wir besser mit m * dv aus, weil wir das in gewisser Weise mit dm/dt und vT gegeben bekommen haben.

Impulsänderung der Rakete = Impulsänderung der ausgestoßenen Abgases
heißt also
F * dt = m * dv
Mit m meinen wir hier natürlich nur die Abgasmasse, die während dt ausgestoßen wird, darum schreiben wir jetzt auch einfach dm (quasi „delta m“ während dt bzw. „delta t“). Das ist eigentlich der ganze Clou mit dieser Infinitesimalrechnung, man rechnet mit gedachten kleinen Deltas, aus denen man dann die Differenziale oder Integrale bilden kann.

Die Geschwindigkeitsänderung dv des Abgases ist als „Ausströmgeschwindigkeit“ vT gegeben. Also vT und obiges dm eingesetzt:
F * dt = dm * vT
dm/dt ist gegeben, darum bringen wir mal das dt auf die rechte Seite:
F = dm/dt * vT
So, nun ist F mit bekannten Größen ausgedrückt.

c)
Beschleunigung kann man auch unterschiedlich ausdrücken, als Geschwindigkeitsänderung in einer „kleinen“ Zeitspanne, also dv/dt oder über die beschleunigende Kraft und die zu beschleunigende Masse. Wir nehmen letzteres, da haben wir mehr Bekannte.
F = m * a ist ja sicher bekannt, muss nur umgestellt werden:
a = F / m
Die beschleunigende Kraft F und die zeitabhängige Masse m der Rakete haben wir aber in b) bzw. a) schon ausgerechnet:
F = dm/dt * vT
und
m = ms - dm/dt * t
Eingesetzt bekommt man dann:
a = dm/dt * vT / (ms - dm/dt * t)

Ich hoffe, ich konnte Dir nicht nur bei dieser Aufgabe helfen, sondern Dich allgemein weiterbringen.

Gruß,
J.Lo

Hallo Physiker,
bei älteren Leuten geht alles etwas langsamer. Deshalb erst jetzt meine Antwort. Man kann die Lösung auch im Internet finden (Google oder Wikipedia usw.); aber ich versuche es mit der Anschauung zum besseren Verständnis - auch für mich mal wieder.

Frage a) Aufgrund des gleichmäßigen Masseverlusts, d.h. zeitlich linear abnehmend, kann man die zeitabhängige Massenformel direkt hinschreiben - muß man halt logisch erkennen:
m(t) = ms - t * (dm/dt)
Zum Zeitpunkt t=tb ist m(tb)=ml, daher nach tb aufgelöst ergibt
tb = (ms - ml) / (dm/dt)

Frage b) Die gleichmäßig ausgestoßene Treibstoffmasse bewirkt eine konstante Rückstoßkraft auf die Rakete aufgrund des gleichmäßig zunehmenden Bewegungsimpulses. Aus dem Newtonschen Grundgesetz Kraft=Masse*Beschleunigung und der Impulsdefinition Masse*Geschwindigkeit folgt Kraft=zeitliche Impulsänderung. Da alle Größen konstant sind, ergibt sich die konstante Schubkraft
ks = vt * (dm/dt)

Frage c) Die konstante Schubkraft bewirkt nach Newton eine zunehmende Beschleunigung der Rakete entsprechend ihrer abnehmenden Masse. Jetzt muß man unterscheiden, ob die Rakete unter dem Einfluß der Schwerkraft steht oder nicht.
1.Wenn nicht, braucht man nur den zeitlichen Verlauf der Masse m(t) - s.o. - in die Newton-Formel einzusetzen und erhält
a(t) = ks / [ms - t * (dm/dt)]
2.Wenn ja, dann beschleunigt die Rakete erst, wenn genügend Schubkraft vorhanden ist, um abzuheben. Folglich
a(t) = ks / [ms - t * (dm/dt)] - g

Wenn alles konstant ist, braucht man nicht zu integrieren!
Gruß!
Friedrich

Eine Rakete habe die Startmasse ms und die Leermasse ml. Ihr
Triebwerk verbrenne je Zeiteinheit eine konstante
Treibstoffmenge. (Die Massenänderung der Rakete dm/dtist also
konstant.) a) Bestimmen Sie die Masse der Rakete als Funktion
der Brenndauer und das Ende der Brenndauer. b) Berechnen Sie
die Schubkraft der Rakete bei einer
Ausströmungsgeschwindigkeit vT. (Lösungshinweis: Nutzen Sie
den Impulserhaltungssatz aus.)
c) Berechnen Sie die Beschleunigung der Rakete als Funktion
der Zeit (also a(t)).

Hoffe mir kann jemand helfen oder Tipps geben.
Danke!

Super, vielen Dank für die Erklärung.
Hilft mir erstmal weiter. :smile:

Hallo.

Ich gebe dir einen Tipp, aber bitte ohne Gewähr, da ich mir hier auch nicht sicher bin, sorry. Ausser bei c) dort sollte es richtig sein.

a) Zeichne ein m-t-Diagramm mit y=Masse m und x=Zeit t. Da es konstant ist, ist die Steigung (y/x) = -1 (also eine Gerade).

Dann ist m= -m(t) oder y= -m(x), weil mStart ist weit Obed auf der y-Achse und mleer beim 0-Punkt.

Weiter: 0= -m(x) oder 0= -m(t) 0= m(t)

b) Siehe Schubkraft: F=(m raus)’ *(v raus) - (m rein)’ *(v rein)
Ich denke, du musst mit dem weiter arbeiten.

=> Was für Formeln habt ihr im Unterricht bekommen?

c) Beschleunigung a(t)= F/m -g wobei folgendes gilt:
= ((Geschwindigkeit der Verbrennungsgase in m/s)*(Anzahl Tonnen des Verbrenungsgase)) / ((Masse der Rakete beim Start)-((Anzahl Tonnen des Verbrenungsgase)*(Zeiteinheit t))

Da dir sehr viele Angaben fehlen, gehe ich davon aus, dass du es formal lösen musst.

Viel Glück!

Danke!

Hallo Ethan Hunt, kann dir leider nicht helfen hab ich noch nicht gelernt. Grüsse DAVID 10

Woher stammt diese Aufgabe?
Was bedeutet vT? ist das eine Variable?