Massenaussterben

Hallo!

Leider habe ich nicht bei allen Massenaussterben gefunden, wer oder was ausgestorben ist. Nur:

  • Das Massenaussterben im Oberordovizium (510 Mio. a)
  • Das Massenaussterben im Oberordevon („Kellwasser-Event“) (409-380 Mio. a); 40% der Meerestiere starben aus.
  • Das Massenaussterben an der Perm/Trias-Grenze (245 Mio. a; Vulkanismus oder Meteorit?) Aussterben der Trilobiten; 90 % der Meerestiere
  • Das Massenaussterben an der Trias/Jura-Grenze (200 Mio. a)
  • Das Massenaussterben an der Kreide/Tertiär-Grenze („KT-Event“) (65 Mio. a.) Aussterben der Dinos

Ist im Ordovicium die Ediacaria-Fauna ausgestorben? Aber die war doch sogar präkambrisch oder? Was ist dann im Ordovicium ausgestorben und was ist in der Trias ausgestorben?

Grüße Coco

Hallo Coco,

das Erdzeitalter des Paläozoikums speziell die Unterstufe Ordovizium war durch häufige Vulkanausbrüche aus deren Lava sich typische Gesteinsformen bildeten charakterisiert. Gegen Ende dieses Erdzeitalters fand die größte Überflutung in der Geschichte der Erde statt. Außerdem waren große Teile von Gondwana mit Eis bedeckt. Durch Abkühlung des Klimas, Vereisung und Senken des Meeresspiegels starben viele sogennannter marine Tiere aus, dazu gehörten die Brachiopoden(Armfüßer) die den ähnlichen Aussehen einer Muschel entstprachen und die Bryozoen, die Moostierchen. Das sind kleine seßhafte und koloniebildende Tiere die höher entwickelt waren wie die Korallen.

Gruß, Ronald

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Hallo Coccinella,

Leider habe ich nicht bei allen Massenaussterben gefunden, wer
oder was ausgestorben ist. Nur:

Da sollten wir erst einmal klären, was ein Massenaussterben sein soll. z.B. Welche Massen aussterben… :wink:

Komisch, dass diese „Massenaussterben“ immer an Periodengrenzen stattfinden, oder?

  • Das Massenaussterben an der Kreide/Tertiär-Grenze
    („KT-Event“) (65 Mio. a.) Aussterben der Dinos

Betrachten wir es phylogenetisch: Die Dinosaurier sind nicht ausgestorben.

Ist im Ordovicium die Ediacaria-Fauna ausgestorben?
Aber die war doch sogar präkambrisch oder?

Ediacara ist eventuell auch eine Flora oder ein Gemisch.

Was ist dann im Ordovicium
ausgestorben und was ist in der Trias ausgestorben?

Es ist vielleicht günstiger, von Faunenwechseln zu sprechen. Im Verlaufe der Trias sind mehrfach die unterschiedlichsten terrestrischen Tiergruppen stärker oder schwächer vertreten gewesen. Mit dem Aussterben ist es immer so eine Sache. Welches Taxon wird genommen? Handelt es sich um eine monophyletische Gruppe? (Dann kann man tatsächlich von Aussterben sprechen). Lange Zeit ging man davon aus, dass die Temnospondylen in der Trias ausgestorben seien. Inzwischen ist ein Temnospondyle aus der Unterkreide der Antarktis bekannt geworden. Streng genommen sind auch heutige Frösche und Lurche Temnospondylen. Daher ist eine Aussterbe-Diskussion obsolet für diese Gruppe.
Dass nun immer wieder neue Gruppen in der Erdgeschichte auftreten und wieder verschwinden, das ist ein ganz natürlicher Vorgang, der während der gesamten Erdgeschichte nachweisbar ist. Aber solange der Artwandel innerhalb einer Großgruppe erfolgt fragt niemand nach Ursachen. Erst wenn auffällt, dass die Vertreter einer Großgruppe den Vertretern einer anderen Großgruppe weichen, dann fangen die Grübeleien über den Sinn und die Ursachen an. - Oder wenn wir die Nachkommen nicht als solche erkennen, wie im Falle der Dinosaurier. Einige Gruppen der Dinosaurier sind tatsächlich verschwunden, Theropoden haben jedoch überlebt und zwitschern heute noch auf den Bäumen.

Beste Grüße,
Thomas

Hallo an alle,

Durch Abkühlung des Klimas,
Vereisung und Senken des Meeresspiegels starben viele
sogennannter marine Tiere aus, dazu gehörten die
Brachiopoden(Armfüßer) die den ähnlichen Aussehen einer
Muschel entstprachen und die Bryozoen, die
Moostierchen.

Hm, ich frage mich immer, wie diese einfachen Kausalitäten geklärt werden konnten. *grübel*

Das
sind kleine seßhafte und koloniebildende Tiere die höher
entwickelt waren wie die Korallen.

Was bedeutet denn „Höher entwickelt“? In welcher Hinsicht? :wink:

Beste Grüße,
Thomas

Hallo Ronald,

Durch Abkühlung des Klimas,
Vereisung und Senken des Meeresspiegels starben viele
sogennannter marine Tiere aus, dazu gehörten die
Brachiopoden(Armfüßer) die den ähnlichen Aussehen einer
Muschel entstprachen und die Bryozoen, die Moostierchen. Das
sind kleine seßhafte und koloniebildende Tiere die höher
entwickelt waren wie die Korallen.

Kleine Besserwisserei meinerseits:
Die Vereisung war die grosse Eiszeit auf dem Gondwana-Kontinent, die globale Auswirkungen hatte, weil das eben damals DIE Landmasse war.
Nicht alle Brachiopoden und Bryozoen sind damals oder überhaupt ausgestorben, es gibt heute noch viele quicklebendige Arten. Nur verloren die Broyzoen am Ende des Ordoviciums ihre beherrschende Stellung als Riffbildner. Die Brachiopoden wurden am Ende des Perm so dezimiert, dass auch sie seither eine untergeordnete Rolle spielen. Sie sind aber ebenfalls noch mit relativ vielen Arten vertreten.

VG
Christian

Ist im Ordovicium die Ediacaria-Fauna ausgestorben? Aber die
war doch sogar präkambrisch oder? Was ist dann im Ordovicium
ausgestorben und was ist in der Trias ausgestorben?

Grüße Coco

Hallo Coco,

die Ediacara-Fossilien starben schon vor ca. 650 Millionen Jahren (myr) aus, zusammen mit den einzelligen Acritarchen-Algen. Grund war wohl die bisher stärkste Vereisung, die die gesamte Erde mit Eis umhüllte.
Am Ende des Ordovicium, vor 440 myr, starben vor allem Riffbildner aus (im Untersilur gibt es fast keine Riffe mehr!), daneben ein Drittel aller Brachiopodenfamilien, und viele Gruppen Conodonten, Trilobiten und Bryozoen.
Am Ende der Trias, vor 220 myr, starben vor allem die säugetierähnlichen Reptilien (Therapsiden) aus, und die Dinosaurier übernahmen die Weltherrschaft, allerdings starben bestimmte Taxa der Thecodontier, direkten Vorfahren der Dinosaurier, ebenfalls aus. Die Labyrinthzähner, grosse Amphibien, die sich aus dem Paläozoikum ins Mesozoikum herübergerettet hatten, verschwanden ebenfalls.
Das marine Leben traf´s am Ende der Trias sogar noch stärker: Die bisher überlebenden Conodonten, ein Großteil der Ammonoideen, viele Taxa der Brachiopoden, Schnecken und Muscheln. Insgesamt starben etwa 20 Prozent aller Wirbelloser im Meer aus, nur etwa 10% aller Muschelarten überlebten.
Von den Fischsauriern überwanden nur die Ichthyosaurier die Trias-Jura-Grenze.

VG
Christian