Hallo zusammen,
ich hab mir gestern den Film Minority Report angesehen und habe gemerkt, dass die gesamte Handlung des Films meiner Meinung nach auf einem massiven Logikfehler beruht:
Nur dadurch, dass John Anderton vorhergesagt wird, dass er einen Mord begehen wird, kommt erst die Situation zustande, dass er auf sein Opfer trifft: ohne die Vorhersage hätte er doch niemals den Ermordeten Typen aufgesucht. Kann ein Ereignis in der Zukunft nur durch seine eigene Vorraussage ausgelöst werden?
Na und?
Hallo,
-
ist Minory Report ein Film, und wenn ich mir nur solche Filme anschauen würde, deren Handlung auch wirklich logisch ist, wäre die Anzahl der anzuschauenden Filme doch wohl sehr eng begrenzt.
-
wenn du über Zeitparadoxa diskutieren möchtest, solltest du ins Science Fiction Brett wechseln. Ist ein interessantes Thema. Oder zu den Philosophen und dort über die Henne und das Ei reden.
Der Film ist gut gemacht, spannend, voller Action und unterhaltsam - was willst du mehr von einem Film?
Gruß, Robi
Du hast natürlich recht, und den Film find ich sowieso klasse, aber die Sache ist mir halt aufgefallen…
Hi,
das ist mir auch aufgefallen. Dieser Mord war ja von jemand anderem geplant (mir fällt der Name gerade nicht ein) und ich habe mich immer gefragt: Wie sah dieser Plan aus?
„Ich setz den Typen mit den ganzen Beweisen in das Zimmer und warete darauf, dass mein „Täter“ kommt und den umbringt?“ Irgendwie muß er doch auch geplant haben, ihn da hin zu lotsen, oder?
Schön, dass es noch jemandem aufgefallen ist. Anonsten aber ein richtig guter Film.
Gruß
Bianca
hallo
das ganze nennt man „selbsterfüllende prophezeiung“. erst durch die prophezeiung kommt man auf die idee, eine handlung zu tun, die dann die prophezeiung eintreten lässt. kommt in der literatur aber auch in filmen häufiger vor (siehe u.a. twelve monkeys, paycheck).
aber wo genau soll der logikfehler liegen? es wird der mord vorhergesagt und er tritt tatsächlich ein. dass der mord nur aufgrund der vorhersage eintritt, ist kein logikfehler. eher ein zeichen für die fiese natur der vorhersagen: es wird nicht die volle wahrheit sondern nur ein teil der wahrheit vorhergesagt. die volle wahrheit wäre gewesen: ich sage dir voraus, dass du einen mord begehst und aufgrund dessen begehst du tatsächlich den mord.
da hat mich an dem film schon viel mehr gestört, dass der hauptdarsteller mit seinem alten auge noch problemlos die ganzen türen öffnen kann, obwohl er längst als flüchtiger krimineller gilt. normalerweise müsste doch sein retinacode als allererstes komplett gesperrt werden. davon abgesehen dass ich nicht sicher bin, ob ein retinascan von einem auge, dass nicht mehr durchblutet wird, überhaupt funktioniert.
lg
erwin
hallo
das ganze nennt man „selbsterfüllende prophezeiung“. erst
durch die prophezeiung kommt man auf die idee, eine handlung
zu tun, die dann die prophezeiung eintreten lässt. kommt in
der literatur aber auch in filmen häufiger vor (siehe u.a.
twelve monkeys, paycheck).aber wo genau soll der logikfehler liegen? es wird der mord
vorhergesagt und er tritt tatsächlich ein. dass der mord nur
aufgrund der vorhersage eintritt, ist kein logikfehler. eher
ein zeichen für die fiese natur der vorhersagen: es wird nicht
die volle wahrheit sondern nur ein teil der wahrheit
vorhergesagt. die volle wahrheit wäre gewesen: ich sage dir
voraus, dass du einen mord begehst und aufgrund dessen begehst
du tatsächlich den mord.
Du hast natürlich recht, dass nicht vorhergesagt wird „aufgrund meiner Vorhersage wirst du einen Mord begehen“, allerdings wird John Anderton doch nur auf Leo Crow aufmerksam, weil die Prophezeiung ihn als später Ermordeten „ausgibt“. Ohne die Prophezeiung würden sich Täter und Opfer doch nie begegnen und der Mord würde nie geschehen.
Ich denke, dass ein Ereignis, dass in der Zukunft liegt nicht durch seine eigene Vorraussage ausgelöst werden kann. Zwar kann man dieses Paradoxon beschreiben und ihm einen Namen geben wie Selbsterfüllende Prophezeiung, doch in der Realität vorkommen könnte solch ein Fall nie, selbst wenn man die Möglichkeiten hätte, die Zukunft vorauszusehen.
hallo
solange es keine „echte“ (wissenschaftlich nachgewiesene) zukunftsvorhersage gibt, wird sich das ganze weder beweisen noch widerlegen lassen. bis dahin bleibt das ganze im bereich der fantasy - also in einem universum, dass sich der drehbuchautor ausgedacht hat und in dem alles nach den regeln des autors funktioniert (und nicht notwendigerweise nach den gesetzen der physik, logik, etc.). und wenn der drehbuchautor von minority report es nun mal als möglich ansieht, dass eine zukunftsvorhersage sich selbst initiiert, dann ist das nun mal so.
in märchen kann ja auch der wolf sprechen, in sci-fi-filmen ein raumschiff überlichtschnell fliegen und in action-filmen ein auto durch einen 5 meter sturz mit einem riesen knall explodieren.
im prinzip ist eine zukunftsvorhersage sowas ähnliches wie eine zeitreise - mit all den paradoxa und zeitschleifen. beispiel: ein erfinder sitzt in seiner werkstatt und tüftelt an einem neuem gerät. plötzlich erscheint ein Mann, der auf einer seltsamen maschine sitzt, mitten in der werkstatt. er gibt sich als reporter des 24. jahrhunderts aus und will ein interview mit dem erfinder machen, da er ja immerhin die zeitmaschine erfunden hat. der erfinder ist verdutzt und meint, dass er keinen blassen schimmer habe, wie man eine zeitmaschine konstruieren soll. der reporter denkt kurz nach und sagt ihm dann, er soll doch die maschine, auf der er gerade angereist kam, genau untersuchen und nachbauen.
=> problem: wer hat nun tatsächlich die zeitmaschine erfunden?
analog kann man sein eigener grossvater werden, den lottoschein mit dem gewinn desselben kaufen etc.
lg
erwin
hallo
solange es keine „echte“ (wissenschaftlich nachgewiesene)
zukunftsvorhersage gibt, wird sich das ganze weder beweisen
noch widerlegen lassen.
im prinzip ist eine zukunftsvorhersage sowas ähnliches wie
eine zeitreise - mit all den paradoxa und zeitschleifen.
beispiel: ein erfinder sitzt in seiner werkstatt und tüftelt
an einem neuem gerät. plötzlich erscheint ein Mann, der auf
einer seltsamen maschine sitzt, mitten in der werkstatt. er
gibt sich als reporter des 24. jahrhunderts aus und will ein
interview mit dem erfinder machen, da er ja immerhin die
zeitmaschine erfunden hat. der erfinder ist verdutzt und
meint, dass er keinen blassen schimmer habe, wie man eine
zeitmaschine konstruieren soll. der reporter denkt kurz nach
und sagt ihm dann, er soll doch die maschine, auf der er
gerade angereist kam, genau untersuchen und nachbauen.=> problem: wer hat nun tatsächlich die zeitmaschine erfunden?
analog kann man sein eigener grossvater werden, den
lottoschein mit dem gewinn desselben kaufen etc.lg
erwin
Alles was du schreibst ist natürlich richtig.
Deshalb ist meine persönliche Meinung, dass man Zeit nicht als „Einbahnstraße“ betrachten sollte, sondern als etwas ohne Richtung oder Dimension. Ich glaube an die Meinung einiger Physiker, dass viele Wirklichkeiten parallel existieren und dass alle Zeiten in einem riesigen „Strudel“ in einem einzigen Moment ohne objektive zeitliche Ausdehnung „gleichzeitig“ vorhanden sind.