Vorschlag: Wellenform von Hand editieren
Guten Tag Jak,
ohne jetzt auf Fragen nach „unhörbarer“ Summendynamikbearbeitung und spezielle Geräte einzugehen; ich bevorzuge es generell die Einzelsignale mit Kompressor und Limiter im Zaum zu halten und gerade beim Gesang auch mal kräftig zuzulangen mit ungewöhnlichen Einstellungen (langer Attack, sehr kurze Release-Zeit) zu arbeiten und dann aus dem Mix einzelne Spitzen manuell im Wave-Editor ein paar dB-chen punktuell abzusenken.
Mit kurzen Zeiten bei einem sonoren Ton gibt es nützliche Verzerrungen, die evtl. gut zu einem rockigen Titel passen *g*
Abgesehen davon werden die einzelnen Spuren auch ein bisschen manuell im Pegel gleichmäßig gemacht. Fummeln gehört halt manchmal auch dazu. Man hat ja nicht jeden Tag Profis vorm Mikrophon (Das Schallereignis findet - VOR dem Mikrophon statt).
Aus einem rohen Stereo-Live-Mitschnitt unsere schlagzeugfreien Truppe konnte ich durchweg bis zu 4 dB mehr Pegel rausholen. Ohne jegliche Summenbearbeitung. Da wären dann noch ca. 3 dB unhörbar und mehr mit Veränderungen machbar. Einfach nur die Spitzen manuell ausgeputzt. Unhörbar.
Andererseits braucht man einen Limiter um die Lautstärke an
den heutzutage gängigen „Pegel“ anzuheben,ohne daß man über
die 0db rauskommt.
Hmm. Ich frage mich ob das wirklich so wichtig ist. Beim Rundfunk sitzt sowieso der Optimod (http://de.wikipedia.org/wiki/Optimod) auf der Sendestrecke, der gerade bei Privatsendern sowieso alles plattdrückt.
Und zuhause? Da hat es doch den Lautstärkesteller an der Anlage. Ein Stück Demokratie des Zuhörers.
Vielleicht mal einen Vitalizer von SPL versuchen oder sich einen Höfex ausleihen? Natürlich dezent benutzen.
Generell ist meine Erfahrung, dass das wichtigste ist, sich mal wirklich intensiv mit den Geräten und den Parametern zu beschäftigen. Presets sind OK für den schnellen Einstieg, aber wenn man einen bestimmten Sound braucht … also auch mal nicht neutral … dann ran an den Speck und Attack, Release und Knee bearbeiten, bis es gefällt.
Und wenn du viel mit MIDI-Klängen arbeitest: Setz doch Betonungen mit präzisen Doppelklängen oder Klangvarianten anstatt mit Dynamik. Da kannst du doch schön mit 2 - 3 Bassdrums und mehreren Snares arbeiten. Klingt auch echter, weil die sog. „Dynamik des Ausdrucks“ eher vom Klang, als von Lautstärkeunterschieden kommt.
Ich weiss ja jetzt nicht, welche Mucke du machst. Aber ich schätze, du hast die Filme zum „Loudness-War“ auf youtube gesehen und genauso gekotzt. Und ich hab mich immer gewundert, warum „The Great Debate“ von „Dream Theater“ praktisch bassfrei ist. Klar, bei der dynamikbearbeitung hat die Basstrommel wirklich gar kein „Pfund“ mehr. Und dafür hat man Lautsprecher, die auch noch 35 Hertz könnten - wenn sie es angeboten bekämen.
Ansonsten sind viele Oldies mit schrecklichem Sound, schlampigem Timing und miserablem Mix Welthits geworden. Die „Message“ ist halt immer noch das Wichtigste.
Viel Erfolg & Gruß
Stefan