Material für Bettung, Fuge, Terrasse aus Graitplat

Welches Material für Bettung und Fuge von Terrassenplatten aus Granit?

Es gibt zwei Arten, die gebundene (wasserundurchlässig) und die ungebundene (wasserdurchlässig) Bauweise (Standard). Vorraussetzung dafür ist wohl sickerfähiger Boden. Wir haben Lehmboden, ist das okey?

Der Unterbau besteht aus Recycling (Verfüllung Arbeitsraum die ersten 1 – 2 m vom Haus) sowie Lehn (gewachsener Boden).
Was wurde bisher gemacht? Auf das Planum wurde ein Universalvlies ausgelegt. Darauf Mineralbeton 0/32 ca. 20 – 30 cm Höhe (inkl. Verdichtung). Die Granitplatten sind 40 x 40 x 3 cm. Für die Bettung sind 4,5 cm vorgesehen.

Welches Bettungsmaterial?
Splitt 2/5 wird häufig empfohlen (ist aber für Sandfuge ungeeignet, also nur Splittfuge),
Brechsand 0/4 oder 0/5 (dann ist Sand ja okey da filterstabil).
Was sind die Unterschiedlichen Eigenschaften bzw. Vor- und Nachteile?

Wie breit sollen die Fugen ausgelegt werden? Es wird oft von 3 – 5 mm geschrieben (z.B. Verlegung auf Splitt), habe aber auch schon gelesen dass Granitplatten Stoß an Stoß ohne Fuge bei Verlegung im Mörtelbett gelegt werden können. Worauf kommt es denn da an?

Mit welchem Material sollen die Fugen gefüllt werden? Es wird oft von filterstabil geschrieben und das das Fugenmaterial nicht in die Bettung einrieseln darf. Ich würde gerne eine pflegeleichte Fuge verbauen, die nicht ständig zu Sand auf der Fläche führt und die auch mal abgekehrt werden kann. Da gibt es Basaltsplitt 1-3mm, Quarzsand, speziellen Fugensand der Unkrautwachstum hemmt (Obi) oder eine Naturfuge (Sand) von Baumit (Hornbach) mit mineralisch bindenden und verkittenden Eigenschaften.
Könnt ihr etwas empfehlen?

Was sind die unterschiedlichen Eigenschaften dieser beiden Materialien und Körnungen?
Am liebsten würde ich die Platten auf Mörtelbett verlegen, da aber in den nächsten 1 – 2 Jahren eine Terrassenüberdachung geplant ist für die 6 Fundamente zu erstellen sind, scheue ich den Aufwand zu Platten dann wieder herunterzumeiseln und ggf. angrenzende Platten durch Bohrhammer lose zu machen.

moin,

der Unterschied zwischen Mörtel und Splitt liegt in der Ableitung des Wassers und natürlich der Beweglichkeit.

Bei einem Mörtelbett muss das Wasser mittels Gefälle abgeleitet werden, die Fugen können dabei beliebig klein oder groß sein, da sie ohnehin starr verfugt sind.
Die angesprochenen Wasserdurchlässigen Fugenmörtel habe ich grob für Pflastersteine im Sinn. Ob das bei dem geringen Fugenanteil bei Granit Sinn macht weiß ich nicht.
Meist nimmt man Trasszement und Quarzsand, wenn mit starker Salzbelastung im Winter gerechnet wird, eine belastbarere Fuge wählen.

Im Kiesbett ist kein Gefälle nötig, da die gesamte Fläche durch die Fugen
das Wasser aufnehmen kann. Eine Verlegung ohne Fugen scheidet aus, weil das Wasser sonst nicht aufgenommen werden könnte und die Plattenkanten im laufe der Zeit Schaden nehmen.
Der Belag ist immer leicht in Bewegung daher sind Dehnfugen auch bei großen Flächen unnötig.

Granit wird meist mit offenen Fugen verlegt. Fugenkreuze verhindern dabei das verschieben der Platten.

Wird mit Sand verfüllt, muss die Fuge entsprechend groß sein, damit die Körnung auch hinein passt. Zu klein Körnungen werden aber im laufe der Zeit in den Kies/Splitt rieseln.

Wenn der Unterbau gut ist, gibt es keine Probleme mit Unkraut. Da kein Nährboden vorhanden ist.
In Sand habe ich noch nie Platten gelegt, könnte mir vorstellen, das Unkraut da besseren halt findet.

Beide Varianten haben so ihre Vorteile.
Bei der schwimmenden Verlegung kann im Grunde nichts kaputt gehen, denn der Aufbau in Ordnung ist. Nachbesserungen sind meist leicht möglich.

Bei Mörtel hat man eine geschlossene Oberfläche, bei größeren Flächen aber auch Dehnfugen und eventuell Frostschäden (Risse in den Fugen, lose Platten. Da es noch überdacht wird aber eher unwahrscheinlich)

Da man im Mörtelbett Fugen von 2-3mm ansteuern wird, würde ich die Stellen, unter denen das Fundament erwartet wird in Kies/Splitt legen. Die Verklebten Platten zu entfernen macht eher keinen Spass, eine Beschädigung der angrenzenden Platten ist wahrscheinlich.
Ein paar, ins Mörtelbett gesteckte, Nägel oder Moniereisen geben etwas zusätzlichen halt beim späteren Anschluss.

grüße
lipi

Hallo littlepinguin,
vielen Dank für die ausführliche Antwort.

Verstehe ich das richtig dass offene Fuge bedeutet, dass auf die Bettung die Platten gelegt werden und dazwischen Fugenkreuze z.B. 5 mm x 20 mm Höhe und die Fugen nicht gefüllt werden!

Ich hätte noch eine Frage zum Bettungmaterial Splitt 2/5 oder Brechsand 0/5. Welchen unterschiedlichen Eigenschaften gegeben sich daraus (Vor- und Nachteile).

nabend,

Verstehe ich das richtig dass offene Fuge bedeutet, dass auf
die Bettung die Platten gelegt werden und dazwischen
Fugenkreuze z.B. 5 mm x 20 mm Höhe und die Fugen nicht gefüllt
werden!

ja genau.
ich würde aber 3 oder 2mm Fugenbreite wählen. 5mm sieht unschön aus.
Offene Fugen werden werden bei Granit und Feinsteinzeug oft gewählt.
Dadurch das der Unterbau eine Körnung ab 2mm hat findet sich ohnehin kein passendes Material für eine schmale Fuge.

Ich hätte noch eine Frage zum Bettungmaterial Splitt 2/5 oder
Brechsand 0/5. Welchen unterschiedlichen Eigenschaften gegeben
sich daraus (Vor- und Nachteile).

Gute Frage.
Wenn ich raten soll würd ich sagen, Sand ist so geschlossen, dass sich Unkraut durchaus wohl fühlen könnte.
Bei Sand hätte ich bedenken, das er sich komplett zusetzen könnte, da es das Wasser filtert.

Erfahrungswerte gibts von mir dazu keine, wir benutzten ausschließlich Rusel (Kies 4-8mm), Split kommt aufs selbe raus.

grüße
lipi