der Sinn des ganzen
Hallo Sylvia!
Diese Listen sind sehr, sehr unterschiedlich. Wir hatten
bisher Glück, eher vernünftige Lehrerinnen, aber manche Liste
von Bekannten ist wirklich extrem lang - und teuer. Vor allem
wird oft sogar die Marke vorgeschrieben, also nicht
„Buntstifte“, sondern „XY-Stifte“ in den Farben rot, blau,
gelb, grün, lila, HAUTFARBEN (das ist in meinen Augen die
Krönung), Wasserfarben von Fa. X oder Y, Klebstoff in der
Tube, Größe mittel, Firma Z…
Bei mir in der Grundschule war das auch so - nicht irgendwelche Stifte, sondern von einer ganz bestimmten Firma, ebenso Malkasten, Pinsel, Kleber etc.
Ich finde das durchaus sinnvoll!
z.B. gibt’s Billig-Malkästen, wo die Farbe einfach nicht deckend ist, wie dick man sie auch anrührt. Und Pinsel, mit denen man einfach nicht so gut malen kann (weil sie Plasik-Borsten haben und/oder die Haare ausgehen…)
Und bei den Stiften - gerade in der Grundschule haben Farben bestimmte Bedeutungen. Bei uns gab es da so einen „Mathematik-Kasten“ mit Holzstäbchen in bestimmten Längen, womit man „rechnen“ konnte (wenn man zwei Zweier-Stäbchen nebeneinander legt und ein Vierer-Stäbchen drunter, sieht man, dass 2 + 2 = 4 ist etc.). Die Stäbchen hatten verschiedene Farben, z.B. war das Zehner-Stäbchen Lila. Wenn man das ganze nun ins Heft malen musste, waren die Farben auch zu berücksichtigen…
Oder: es gibt wasservermalbare Stifte und auch wasserfeste Stifte. Beim Kunstunterricht kommt es da sehr auf den Unterschied an…
HAUTFARBEN (das ist in meinen Augen die
Krönung)
find ich eigentlich nicht!
Bei vielen Buntstift-Sortimenten ist das mit dabei - und womit soll man sonst ein Gesicht malen?! Das Kind fühlt sich auch benachteiligt, wenn es sieht wie seine Freunde „natürliche“ Gesichter (hautfarben) malen und es selber das Gesicht entweder weiß lassen oder orange anmalen muss…
Und das mit dem Kleber hat auch seine Berechtigung - ins Heft eingeklebte Bilder (kommt in der Grundschule ja desöfteren vor
) werden mit Flüssigkleber nun mal viel patziger als mit Klebestift (deshalb hier evl. der Klebestift), aber manche Sachen kann man besser mit Flüssigkleber kleben, weil da der Klebestift einfach versagt (Filz z.B.).
Viele von den Marken-Artikeln funktionieren eben besser, jedenfalls im Schreib- und Bastelwaren-Bereich!
(Jemand, der nicht gerade Leistungssport betreibt, wird mit Markenturnschuhen auch nicht besser sporteln können als mit billigeren - aber mit einem guten Schreiblernfüller lernt es sich auf jeden Fall besser und schöner schreiben als mit einem vom Jahrmarkt!)
Ich finde die „Materiallisten“ eigentlich sehr sinnvoll!
Ich habe früher in der Grundschule mitbekommen, wie das war, wenn jemand was anderes hatte (nicht aufgrund von schlechten finanziellen Verhältnissen, sondern einfach so!). Da hat’s dann öfter mal Schimpfereien (vonseiten des „Benachteiligten“!) gegeben… (oh, ich erinnere mich noch zu gut daran als wir was einfaches in Handarbeit machen sollten… wir sollten Stecknadeln mitnehmen und meine Mutter hat nur solche mit extrem kleinem Stecknadelkopf dran… der Stoff war so ein grobmaschiges Geflecht und die Nadeln sind immer durchgerutscht - aber nur bei mir, weil die anderen Stecknadeln mit normalen Köpfen hatten… wie war ich da meiner Mutter beleidigt!..)
Bei schlechten finanziellen Verhältnissen kann man es ja so regeln, dass es Zuschuss vom Elternbeirat gibt, oder?!
Das müssen die anderen Kinder ja auch nicht direkt mitbekommen (sie wissen zwar, dass Geld für „ärmere“ Mitschüler gespendet wird, aber sie erfahren nicht, welche Schüler das dann sind die Unterstützung bekommen).
Grüße,
Nina