Materialwahl bei Dämmung einer Kältebrücke

Hallo zusammen,

meine Frau und ich haben vor einigen Jahren eine Eigentumswohnung (Baujahr ca. 1980) gekauft. Im Schlafzimmer haben wir in einer Zimmerecke an der Decke (2 Außenwände, die Betondecke kragt als Balkon der oberen Wohnung noch über das Schlafzimmer „hinaus“, Bauplanungsfehler) ein Problem mit einer Kältebrücke.

In der kalten Jahreszeit gibt es erwartungsgemäß dort immer wieder ein Problem mit Schimmelbildung. Bislang haben wir in jedem Jahr, sobald Schimmelbildung erkennbar war, diesen mit Chemie bekämpft.

Meine Frau würde jetzt allerdings gerne die Decke (bislang verputzt) mit Holzpanele verkleiden. Jetzt stehe ich allerdings vor dem Problem mit der Kältebrücke. Eine Außendämmung kommt an der Stelle nicht in Frage. Einfach Holzpanele montieren (so nach dem Motto „Was man nicht mehr sieht, ist weg“), möchte ich unserer Gesundheit nicht antun.

Gibt es ein geignetes Material mit dem ich an dieser Stelle eine Innendämmung (zwischen Decke und Holzpanele) anbringen kann ? Irgendetwas was Feuchtigkeit aufnehmen und abgeben kann und dabei Schimmelbildung verhindert ? Oder bin ich mit meinen Gedankengängen vollständig auf einem Holzweg…ich möchte es ja auch nicht verschlimmbessern.

Bin für jeden Hinweis sehr dankbar, denn das ganze sollte nicht allzu teuer werden.

Gruß
Thomas

Hallo Thomas!

Einfach Holzpanele montieren…

Wie Du schon selbst sagst, wäre damit der Schimmel nur verdeckt, aber nicht weg.

Gibt es ein geignetes Material mit dem ich an dieser Stelle
eine Innendämmung (zwischen Decke und Holzpanele) anbringen
kann ?

Mit einem Tipp, ein bestimmtes Material aufzubringen, ist Dir nicht geholfen. Am besten sieht sich ein Architekt/Statiker den Fall an, um zu rechnen, ob und wie sich mit Dämmung und/oder Wandheizung etwas machen läßt.

Gruß
Wolfgang

Hallo Thomas,

die Tip von Wolfgang Dreyer - Architekt soll sich die Sache ansehen - findet schon mal grundsätzlich meine Zustimmung.

Ansonsten rate ich im Fachhandel meinen Kunden von einer sogenannten Innendämmung generell ab, da damit das Problem des Taupunkte noch weiter in den Innenraum verlagert wird. Mehrfach habe ich mit Bauingenieuren verschiedener Hersteller über das Thema gesprochen, aber es wurde wegen der Unwägbarkeiten der Kondenswasserbildung für den Innenbereich generell abgeraten. Insofern kann ich Dir keine Empfehlung für ein passendes Dämmmaterial geben.

Um aber das Schimmelproblem in den Griff zu bekommen, wäre folgende Vorgehensweise machbar:

Die sicher vorhandene Tapete entfernen, den oberflächlich vorhandenen Schimmel mit einer groben Bürste entfernen (bei empfindlichen Atemwegen Schutzmaske nicht vergessen) und dann die von Schimmel befallene Fläche großzügig mit einer Sanierlösung behandeln. Diese wird zweimal naß in naß unverdünnt aufgetragen und verbleibt auf dem Untergrund. Sie dringt in den Putz ein und zerstört dort die Pilzsporen. Deshalb auf keinen Fall nachwaschen.

Nach guter Durchtrocknung (am besten 48 Stunden, damit die Sanierlösung gut wirken kann) grundieren mit Silikat-Konzentrat. Und danach mit Silikat-Innenfarbe streichen, diese kann vom Malerfachgroßhandel auch eingetönt werden. Aufgrund der Alkalizität der Silikatprodukte können die Pilzsporen, die sich noch in der Raumluft befinden, nicht mehr aktiv werden und ein Neubefall ist für lange Zeit unwahrscheinlich. Der Untergrund ist den Pilzen einfach zu sauer.

Einzigster Wermutstropfen: Silikatmaterial muß immer direkt auf Putz aufgetragen werden, da dieses mit dem Untergrund verkieselt. Alles Dinge im Raum, die einem lieb und teuer sind, müssen gründlich abgedeckt werden, das Silikatprodukte für die Oberflächen ätzend sind
(z. B. Fenster, Fensterbänke, Böden, Holzsockelleisten, Türen ect.).
Viel Erfolg wünscht M.P.

Frage zu Sanierlösung
Hallo M.P.,

eine Frage:
Sanierlösung kenne ich um gegen Algen und Pilze z.B. an Fassaden vorzugehen (die Lösung wirkt algizid und fungizid). Ist das für Schimmel dann auch das Mittel der Wahl?

Interessierte Grüße,
Tinchen

Korrekt: Schimmel gehört zur Kategorie der Pilze, deren Myzel ist im
Untergrund wesentlich großzügiger vorhanden, als man es oberflächlich ersehen kann. Deswegen großflächig auf der befallenene Fläche verteilen, nicht nachwaschen und gut durchtrocknen lassen.
Gruß M.P.

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