Wurzelziehen kommt doch eigentlich erst später dran?!
Wurzelziehen ist doch für einen Schüler der 6. Klasse kein Problem, wenn man es nicht Wurzelziehen nennt sondern einfach die Frage stellt: Welche Zahl ergibt mit sich selbst multipliziert 25 oder 9, d.h. wenn einfache Quadratzahlen benutzt werden, so wie es in dem Aufgabenbeispiel ja vorliegt 0,5*0,5=0,25 .
Es handelt sich dann natürlich nicht mehr um simple Reproduktion sondern verlangt ein gewisses mathematisches Verständnis und das muss auch gebracht werden, wenn man eine gute Note anpeilt.
ist Dein Sohn selbst auf die Lösung gekommen? Oder hast Du ihn mit dem Begriff „Wurzelziehen“ geschockt?
Eigentlich geht es ja nur darum, die Kantenlänge eines Quadrates der Größe 0.25 cm² zu finden, was man durch Probieren leicht finden kann.
Dass das dann später in den Begriff des „Wurzelziehens“ mündet, braucht man hier noch gar nicht zu wissen. Aber die Idee dieses Begriffes könnte bei dieser Aufgabe geboren werden, wenn Du denn Deinen Sohn selbst knobeln lässt!
Grüße von
Haubenmeise
Mal ne ganz andere Frage: Kommt das Konzept der Wurzel wirklich erst später? Ich kann mich erinnern, dass wir uns in der sechsten Klasse schon mit binomischen Formeln rumgeschlagen haben. Wurzeln waren da meiner Meinung nach schon bekannt.
nein, er kam in der Schulaufgabe nicht auf die Lösung. Aber nach der Schulaufgaben-Besprechung durch den Lehrer war es ihm schon klar (da fiel wohl auch der Begriff „Wurzel ziehen“). Die Quadratzahlen haben sie schon durchgenommen - aber mit 4, 9, 16 … wäre es ihm sicher leichter gefallen als mit 0,25.
Karin - die mit der Endnote der Schulaufgabe durchaus zufrieden war
ich ging auch davon aus, dass diese Aufgabe die 1er von den 2er trennt (und bin schon ganz zufrieden, dass mein Sohn die danach folgende Note bekommen hat). Quadratzahlen haben sie schon durchgenommen - Wurzelziehen noch nicht.
Das Umsetzen von Gelerntem auf andere Aufgaben fällt ihm noch schwer.
*seufzt* wiedermal zeigt sich, dass zu den wenigen Dingen
denen man an der DDR nachtrauern kann das Schulsystem gehört.
Habt ihr tatsächlich in der 6. Klasse, also mit ungefähr 11-12 Jahren Wurzeln gezogen,d.h. ihr habt die irrationalen Zahlen gehabt und via Intervallhalbierung oder Kettenbruchentwicklung den Wert approximiert? Und das Verfahren auch tatsächlich verstanden oder dann eben in Form des Nürnberger Trichters nur angewendet?
Dem sehr aufmerksamen Betrachter wäre auch aufgefallen, dass die Oberfläche genau 1/4 der Oberfläche eines Würfels mit 1 cm Kantenlänge entspricht. 1/4 einer quadratischen Fläche impliziert dabei auch gleichzeitig, dass die Kantenlänge 1cm * 1/2 ist. Damit hätte man sich um die Wurzel herumgemogelt.
Das ist aber auch etwas, was man in der 6. Klasse noch nicht erwarten sollte, das sind mehr solche Sachen, die man mit der Zeit einfach „sieht“, wenn man sich mit Mathematik ein wenig beschäftigt. Nebenbei glaube ich auch nicht, dass ein Lehrer in einer 6. Klasse so eine Erklärung akzeptieren würde. In höheren Stufen und auch ganz zu Anfang eines Studiums mit sehr viel Mathematik ist das dagegen kein großes Problem, wenn man die Erklärung mathematisch ausdrückt und dann etwas in der Richtung schreibt wie „somit ist die Kantenlänge bekannt und die Berechnung des Volumens trivial.“.