Hallo,
prinzipiell ist das denkbar, aber wir stehen hier vor drei Problemen:
- Fotografieren geht nicht, ein Scanner ist absolut notwendig -> lösbar
- Standard-OCR-Pakete wie Omnipage, Readiris etc. sind für Fließtext ausgelegt und haben somit massive Problem mit der Erkennung mathematischer Formeln -> deshalb funktioniert kein markieren, kopieren und einfügen.
- das OCR-Ergebnis muss „intelligent“ ausgewertet werden, also tatsächlich auch grundsätzlich als Formel erkannt werden und darüber hinaus muss auch noch erkannt werden, um welchen Formeltypen es sich handelt -> bedingt hochentwickelte Technologien
Deshalb ist die Aufgabe an sich eigentlich falsch herum definiert. Grundlage kann nur eine Software zur Lösung von mathematischen Gleichungen sein, in die dann in Zusammenarbeit mit den jeweiligen Technologieanbiertern ein entsprechender OCR-Kernel integriert wird.
Technisch ist das sicherlich lösbar, es stellt sich nur die Frage, ob sich der Aufwand lohnt, denn selbst wenn es bereits eine Software zur Lösung von Formeln gibt, liegen die weiteren Entwicklungskosten etc. selbst im einfachsten Fall locker (mindestens!) im hohen 5-stelligen Eurobereich, vermutlich aber wesentlich höher. Lizenzkosten für den Endanwender würden ebenfalls locker im 4-5-stelligen Bereich liegen, da die Technologielizenzen schon so teuer sind, dass der breite Markt hier von vorne herein wegfällt.
Da der kommerzielle Reiz sich also in Grenzen hält, wäre alternativ evtl. ein Uni-Projekt denkbar. Wende dich doch mit deinem Anliegen einfach mal an die mathematische Fakultät oder an die Informatikfakultät der Uni deines Vertrauens.
Wünsche Dir viel Erfolg dabei und viele Grüße
Mönsterlönder