Hi
Die Grunddefinitionen sind einfach: Patriarchat beschreibt eine Gesellschaft, in der die männlich-väterliche Linie die Macht über alle anderen hat. In einem Matriarchat hat die weiblich-mütterliche Linie die Macht.
Alle weiteren Ausgestaltungen unterliegen der Interpretation des Wissenschaftlers.
Die Theorie des „Urmatriarchats“ oder der „matriarchalischen Urgesellschaft“ geht auf den Schweizer Juristen Johann Bachofen (1815-87) zurück. Er war der Meinung, dass grundsätzlich alle Gesellschaften ursprünglich Matriarchate und Gemeinschaftsgüter hatten und dass Privateigentum erst entstand, als die Männer entdeckten, dass sie mit der Zeugung was zu tun haben und das Eigentum an ihre eigenen Nachkommen vererben wollten, daraus entstand die patrilineare (väterliche Vererbungslinie) Gesellschaftsform.
Diese Theorie krankt v.a. daran, dass sie nur an Indizien festzustellen ist und auf gar keinen Fall weltweit beweisbar.
Es gibt allerdings Orte, wo sie zutreffen könnte. Ein Beispiel davon ist China, jedoch ist das sehr umstritten weil wir bis auf einige archäologische Skulpturen kaum materielle Nachweise für die Theorie haben. Es ist allerdings auffällig dass in den Urmythen Frauen der Ursprung der Zivilisation sind und die Väter imateriell bzw. unsichtbar.
Eher noch finden sich Hinweise in Indien, dort sind auch viele Muttergottkulte bis heute erhalten geblieben und lebendig. Auch in China gibt es kleine, matriarchalische Minderheiten, die z.B. völlig ohne Männer leben, nur Brüder sind im Umfeld erlaubt, die Männer leben außerhalb und werden nur zur Fortpflanzung zugelassen. Ein ähnliches System gab es vor Jahrhunderten auch bei den Min und Yao.
Dazu kommt die Matrilinearität, also die Abstammungslinie über die Mutter, die auf ein früheres aber nicht immer auf ein noch bestehendes Matriarchat hinweisen kann.
Beispiele dafür sind die Völker der Ainu, Trobriander, Mandan und Navajo.
Hoffe das hilft dir bei der Recherche etwas weiter
lg
Kate