Mauerfall - in Bildern !

Liebe Leser und Kunstfreunde,

ich fordere sie auf ihre Fantasie und Ideen ein zubringen:
Thema: Ausstelung von Gemälden über das Thema „Mauerfall“

Was fällt euch an Bilder ein , wenn ihr das
Thema „Grenzöffnung“, „09.11.1989“ oder „Berliner Mauer“
hört. Vielleicht war der eine oder andere dabei, dann
schreibt , was ihr erlebt habt, was euch für Bilder in
Erinnerung geblieben sind.
Ich wäre für jede Anregung dankbar. Wer Interesse hat,
kann dann weitere Infos über die Austellung erhalten, bzw,
Fotos von den Gemälden.
Die Ausstellung findet im „Grenzhuus“ statt, Schlagsdorf
Mecklenburg -Vorpommern, in der Nähe von Lübeck.

Vielen lieben Dank an alle, die mir helfen würden,

Grüße,

Bernard Klein NWM

Hallo Bernhard!

Was ich schreibe ist ganz spontan und hat eigentlich nichts mit Kunst zu tun, aber ich glaube, das was du suchst sind eigentlich mehr Emotionen als traditionelle Kunst. Also ganz ehrlich. Ich hatte Angst. Ich weiss es noch als wäre es gestern gewesen. Ich sehe noch die Bilder vor mir. Jemand kam aus der Küche ins Wohnzimmer und sagte, schaltet das Fernsehen ein, in Berlin passiert was. Und wir haben die Bilder gesehen und ich hatte Angst. Ich habe an China gedacht, an den Tiananmenplatz, an die Panzer, die Schüsse, die Toten, und ich dachte die Mächtigen lassen doch nicht einfach zu dass die Leute gehen. Die fangen jeden Moment an zu schiessen. Ich konnte einfach nicht fassen was da passiert ist. Dass der Staat, der vor kurzem noch auf Republikflüchtlinge geschossen hat, auf einmal tatenlos zusieht wie tausende einfach in den Westen gehen. Einfach so, als wäre es das normalste der Welt. Ich kannte nichts anderes als die DDR. Ich habe sie nie patriotisch geliebt, aber ich hatte mich arrangiert, mich mit der Realität abgefunden. Und plötzlich sind Dinge passiert, die einfach unvorstellbar waren. Gut, da waren die Ausreisen über Ungarn, da war die Rede von Genscher in Prag. Aber die Dimension des 9. November hatte ich mir nicht vorstellen können.

Wenn ich in Bildern denken soll, sehe ich Edvard Munchs „Schrei“ vor mir. Ich sehe die Frau, aber sie blickt nicht in einen leeren Raum, sie blickt auf die Szenen in Berlin. Sie ist mittendrin, aber sie kann nicht fassen, was um sie herum passiert. Sie steht regungslos da und schreit. Fassungslos, wärend um sie herum alles in Bewegung ist. Ich bin fassungslos. Ich schreie, weil ich nicht glauben kann, was um mich herum geschieht. Vielleicht aus Angst dass es nur ein Traum ist.

… ich würde gerne einmal wissen, wie mein Leben verlaufen wäre, wenn es den 9.11.1989 nicht gegeben hätte. Einfach so, aus Neugier, nicht weil ich irgendwas bereue.

Viele Grüße
Nikola

East Side Gallery
Hallo Bernhard,

Die East Side Gallery ist ein 1,3 km langer Abschnitt der
Berliner Mauer. Mehr als 100 Bilder zum Thema Mauerfall von Künstlern aus der ganzen Welt machen dieses Denkmal zur grössten ‚Open Air‘ Galerie der Welt. Leider ist Berlin pleite und dieses wirklich beeindruckende Kunstwerk verfällt.

Jede beliebige Suchmaschine liefert Hunderte von Links, tlw. mit Abbildungen.

Gruß Dirk

Hallo Nikola,

ich war von Deiner mail tief berührt, ehrlich. Von dieser Seite habe ich es noch nicht gesehen. Und ich möchte Dir ganz besonders für diese Sicht danken: sie hat mir ein Stück die Augen geöffnet. Was du hier schreibst und die meisten haben es gar nicht richtig begriffen, ist ein Stück Geschichte der Welt.
Es hat für mich ein ganz besondere Dimension.
Ich komme selber aus einem Landstrich ( Elsaß ), daß diesen Zustand der Fremdbestimmung (dreimal besetzt) kennt und auch mich, Nachkriegskind geprägt hat. So kann ich das was Du erzählst nachempfinden.
Ich möchte nun gerne von dir wissen, ob ich dich eventuel zitieren darf, auch anonym, wenn Du es mir gestattest. Bitte gebe mir doch eine kurze Antwort.
Innige grüße,

Bernard

P.S.: Du hast mir sehr geholfen!

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