Mauern trocken legen

Hallo, Ich bewohne altes Bauernhaus. Kellerfeuchte zieht nach oben. Welche Technik hat bei Euch geholfen?

Ausgraben, zusätzlich Injektionsverfahren?
Betonhülle außen ohne aufzugraben,von innen durch Bohrungen nach außen und verfüllen-sprtzen- versiegeln?

Welches beste und günstigste Möglichkeit?

Danke Euch vorab.

Irmi aus Willich

Hallo,

die beste und günstigste Methode hängt von den Umständen ab. Viele Bauernhäuser haben gar keine einheitlichen Grundmauern an sich, sondern eine Außen- und eine Innenwand die dazwischen mit allem möglichen Kram verfüllt wurde. Da kannste mit einem Injektionsverfahren gar nichts erreichen, außer dass irgendwann eine Wand im schlimmsten Fall abgesprengt wird.

Es gibt Steine die benötigen die Feuchtigkeit, da sie sonst zerbröseln - auch hier ist das Injektionsverfahren nicht angesagt.

Nachbarn von uns haben Erfolg mit dem Trennen der Fundamente und weiter führenden Mauern gehabt und dem dazwischen schieben von Bleiplatten als Wasserbremse.

Generell kann es nicht schaden erst mal zu sehen wo das Wasser her kommt und da Abhilfe zu schaffen, wenn möglich. … und dann zu sehen, was dann geeignet ist. Mit Sicherheit sind die ganzen neuen Verfahren in vielen Fällen für alte Gemäuder nicht geeignet.

Gruß,
Alexandra

Hi,

wie alt/neu sind denn Eure Fenster & Türen? Bzw. habt ihr in der letzten Zeit irgendetwas neu isoliert?
Bei uns (160 Jahre) war es so, dass die Wände, gerade in den Ecken und unten, feuchter würden, nach dem vor einigen Jahren neue Fenster eingebaut wurden. Und das, wo das Haus auf Granitblöcken steht, die ja mal vermutlich kein Wasser durchlassen.
Das Problem war Taubildung. Da die Hausecken und gerade auch die unteren/oberen Kanten der Außenwände kälter sind als der Rest der Wände (=> Wärmebrücke), schlägt sich dort die Feuchtigkeit der an den entsprechenden Stellen abkühlenden wärmeren Innenluft nieder und befeuchtet den Putz. Der kann dann irgendwann keine Feuchtigkeit mehr aufnehmen und zeigt eine nasse Wand an.
Was wir getan haben: Putz ab, Wand trocknen lassen, neuen Mineralputz (kein „Rotband“ oder ähnliche Gipsputze) drauf. Zur Zeit denken wir gerade über eine Zwangslüftung/Entlüftung nach. Das wird einem eigentlich immer empfohlen, wenn man neue Fenster/Türen etc. in alte Häuser baut.

Weiter wichtig: Lüftungsverhalten bewußt gestalten (Stoßlüften, am besten, wenn es draussen kälter&trockener ist als drinnen) und dann eben keine Wäsche etc drinnen trocken.
Trockene Wände isolieren übrigens deutlich besser als nasse, wodurch das Wärmebrücken-Thema auch wieder selber abgeschwächt wird.

Danke für Eure Infos.

Meine Mauern sind schon Massiv, aber es kommt von außen und durch die Kappilarität vom Boden Feuchtigkeit hoch.
Rundherum ca 70 cm im Erdgeschoß feuchte Wände.
Im Keller schon Zementputz abgeschlagen, damit Feuchtigkeit nicht mehr so hoch steigt u austrocknen kann. Auch in einem Raum oben, wo alles Dicht gemacht wurde Styropor, Latex usw.
Ist innen mit Betumen gestrichen gewesen, also altes Problem.
Wer hat Erfahrungen mit Injektionsverfahren?

Lieben Gruß Irmgard

Hi,

ich muss sagen, dass ich Deine Antwort nicht so ganz verstanden habe, bzw. nicht auf meinen Text beziehen konnte. Woher weißt Du denn, dass die Feuchtigkeit wirklich von unten kommt? Weil es unten feuchter ist als oben? Das heißt ja noch nichts, wie beschrieben.
Sind die Räume oben von innen abgedichtet, oder was meinst Du mir „Styropor, Latex etc.“? Oder die Außenwände unterhalb des Sockels? Was für ein Fundament habt Ihr denn? Stehen die Wände einfach auf Stampflehm? Wo hin fließt draussen euer Regenwasser ab? Ist das Problem bei allen Außenwänden gleich, oder in den Hausecken schlimmer? Unterscheidet sich die Wetterseite was die Wandfeuchte betrifft von den anderen? Sind die inneren Ziegel gebrannt oder nur alte getrocknete Ziegel?

Ansonsten: Injektionsverfahren sind bei wirklich schon feuchten Wänden schwierig.
Denn neben dem von Alexandra geschilderten Problem kann die injizierte Flüssigkeit eben nur da hin, wo kein Wasser ist. Wenn die Wand wirklich nass ist, kann das Zeug da auch nicht rein - denn wo sollte das Wasser aus der Wand denn hin.

Die eingehämmerten Edelstahlbleche scheinen m.A. nach die sinnigste Lösung zu sein, nervig und nicht billig sind alle. Man muss aber auch eben wirklich wissen, dass es aufsteigendes Wasser ist. Wenn der Putz ab ist, ist bei einem alten Ziegel-Haus mit gebrannten Ziegel kapillarer Feuchtigkeitsaufstieg nicht soo wahrscheinlich.

Konrad Fischer ist teilweise etwas anstrengend in seinen Ausführungen und liefert selten Lösungen, aber der Text hier erklärt das Problem: http://www.konrad-fischer-info.de/2auffe14.htm

Moin,

Welches beste und günstigste Möglichkeit?

das läßt sich von hier aus leider nicht sagen, weil es von zig Faktoren abhängt.
Du wirst nicht darum herum kommen, einen Fachmenschen ins Haus zu holen, der sich alles genau anschaut und darauf aufbauend eine Lösung entwickelt.

Alles andere ist unseriös und kann ziemlichen Schaden anrichten.

Gandalf

Hallo, Ich bewohne altes Bauernhaus. Kellerfeuchte zieht nach
oben. Welche Technik hat bei Euch geholfen?

Hallo!

Ebenfalls ein fast 100 Jahre altes groses Bauernhaus. Zu 2/3 unterkellert.
Ich habe das vor 15 Jahren an den Kellerwänden Stück für Stück ca. 3 m tief ausgegraben, und um die Kellerwände eine Hülle aus WU-Beton gegossen.
Dann den Beton mit Bitumenspachtel behandelt, und Noppenbahn ran.
Unten eine Drainage verlegt, und die Baugrube mit Filterkies wieder verfüllt.

Das war eine 2-Jährige Horrorarbeit,
auch nicht ganz einfach, weil das Gefälle der Draingage ja passen muss,
dann musste ich noch 50 m Abwasserleitung tiefer legen, teilweise fast 4 m.

Das war jugendlicher Leichtsinn, was ich da gemacht habe, ohne verschalte Gräben, einmal bin ich auch nur knapp dem Totengräber von der Schaufel gesprungen, als so ein 3 m tiefer Graben eingefallen ist.
Und das Haus ist zum Glück auch nicht eingestürzt.

Heute kann ich aber sagen, es hat sich wirklich gelohnt,
der Keller und das Haus ist richtig trocken.

Ich hatte zwar bis vor kurzem noch einige feuchte Problemzonen,
und zwar eine über Jahre unbemerkt tropfende Verschraubung an einer Wasserleitung, (dummerweise gerade neben dem Bodenablauf hinter einem Regal),
und eine Undichtigkeit im Abluftsystem des Wäschetrockners,
aber das ist inzwischen auch behoben,
nun ist der Keller 100% trocken, oder wird es demnächst.

Das dauert auch paar Jahre, bis die Wände ausgetrocknet sind.
Einige Jahre nach Ende der groben Erdarbeiten habe ich dann den alten, losen Putz im Keller entfernen, und habe das alles neu mit Kalkputz versehen,
das hat sich auch sehr gut gemacht.
Dann noch einen neuen Fussboden rein, mit Isolierfolie darunter,
das war es.

Das war zwar sicher die teuerste und aufwändigste Variante,
aber nach meinem Verständnis das in meinem Fall einzig wirksame.

Grüße, Steffen!

Hallo Lebensmotto!

Ein guter Rat, suche dir eine seriöse Firma für Mauerentfeuchtung.
Ein Fachmann kann dir sicherlich helfen. Schau dir die Garantien
und Gewährleistungen gut an. Bestehe auf eine Testzeit, ca. 1Monat
und dann erst bei Funktionsbeweis Zahlung.
Die Fachleute können dir mit Rat und Tat helfen und sich das
Objekt anschauen, ob es sich wirklich um aufsteigende Feuchtigkeit
handelt. So wie du es beschrieben hast dürfte es sich um solche handeln,
ob ausschließlich kann man nur durch eine Analyse feststellen.
Bei funktionierender Trockenlegung, sieht man spätestens nach dem
Abtrocknen ob es auch noch andere Fehler gibt, ca. halbes Jahr später.
Das sind alles langjährige Erfahrungswerte.

mfg
erfinder und gründer

Hallo, danke für deine ausführlichen Hinweise.
Hatte schon verschiedene Fachleute vor Ort.
Einer empfiehlt Injektionsverfahren, anderer Niederdruck, weiterer Aufgraben, anderer möchte mit feinem Zement von innen nach außen durch Bohrlöcher Außenwanne spritzen ohne aufzumachen, auch unter Fundament.
Bitte euch um Eure Erfahrungen, WAS bei Euch gehofen hat.
Keller muß nicht trocken werden, möchte nur aufsteigende Feuchtigkeit im Erdgeschoß beheben.
Danke nochmals und lieben Gruß
Irmgard

Bitte euch um Eure Erfahrungen, WAS bei Euch gehofen hat.
Keller muß nicht trocken werden, möchte nur aufsteigende
Feuchtigkeit im Erdgeschoß beheben.

Hallo Lebensmotto (Irmgard)!

Das eine schließst das andere nicht aus.
Leider darf ich dir mit Produktnamen nicht dienen, es würde
mir ansonsten Werbetätigkeit unterstellt. Lese doch meine VK.
Und hier ist der Fall, wo du erst nach Funktionsnachweis bezahlst.
Also alles regulär, ehrlich und kundenfreundlich.

mfg
erfinder und gründer

Hallo,

ich würde an deiner Stelle auch mal einen unabhängigen Sachverständigen zu Rate ziehen. Firmen möchten ja auch immer verkaufen!

Generell halte ich eine Kellertrockenlegung (aber hast ja schon geschrieben das dies nicht vorrangig ist)für sehr problematisch und kostenintensiv, man sollte sich wirklich fragen ob das sein muss und überhaupt möglich ist – gerade bei einem alten Bauernhaus.
Wie es ausschaut liebäugelst du mit einem Injektionsverfahren, dies wäre ja dann nur unterhalb der Kellerdecke bzw. kurz oberhalb möglich, tiefer würde es ohne zusätzliche Maßnahmen (aufgraben der Seiten, Kellerboden etc.) nichts bringen.

Sehr gute Erfahrungen haben die Leute hier in der Gegend (Nachbarn etc.) mit dem nachträglichen Einbau einer Bitumenschicht gemacht – Oberhalb der Kellerdecke 2 Steinreihen auf je 1m länge rausnehmen Bitumenbahn reinlegen wieder vermauern und so dann ums ganze Haus rum. Zusätzlich haben manche dann noch den Estrich ausgetaucht. Innere Bitumenbahn überlappen lassen und mit der Bitumen unter dem neuen Estrich (eine Wanne hergestellt) verklebt. Dies ist mit Sicherheit eine 100% dauerhafte Lösung….aber auch sehr aufwendig!

Aber ich denke wenn Injektionsverfahren, dann eines das vor dem Verfüllen die Mauern in diesem Bereich austrocknet. Hierbei werden in die gebohrten Löcher erst mal Heizstäbe gesetzt und erst danach verfüllt. Nasser Stein und Mörtel kann nichts aufnehmen.

Wie auch immer, schau dir diesen Link mal an, da gibt es am Enden nochmals einige Links zu ein paar Leuten (auch der schon erwähnte K.Fischer)

http://www.die-heimwerkerseite.de/Rohbau/Mauerwerk/F…

Gruß