Mautgebühren abwehren im Einkauf

Hallo,
hat jemand von Euch schon Erfahrungen gesammelt beim abwehren von Mautgebühren evtl. gar ein Standardabwehrschreiben erstellt.

Nach der Einführung der Maut kommen Preiserhöhungswünsche von Lieferanten und Spediteuren, mit welchen Argumenten kann man diese am BESTEN umgehen.

Habt IHR evtl. bereits Erfahrungen gesammelt ?
Habt Ihr ein PAAR TIPPS ?
Wie verhaltet Ihr Euch als Einkäufer ?
Wie verhält sich Euer Unternehmen ?

Sehe EURER Hilfe mit großem Interesse entgegen.

Ciao bis dann.

Gruß Thomas

Hi,

ich bin bei uns unter anderem auch für den Einkauf verantwortlich. Bevor ich aber mit dir über den Sinn und Unsinn deiner Frage philosophiere würde mich einmal der Grund für dein Verhalten interessieren. Schliesslich handelt es sich hierbei um neue Gesetze die nun in Kraft getreten sind.

Viele Grüße
Me

hallo,
ich berechne mautgebuehren an kunden - lege sie anteilsmaessig genau ausgerechnet auf einzelne transportpositionen um.

in der tat gibt es kunden, die hier verstoert reagieren - die vorschlaege reichten von " fahren sie doch landtstrasse" ueber" haben sie keine 7,5 tonnner"

nach erklaerungen, dass die maut nicht die idee der spediteure war, sehen es nun auch viele ein.

dem verbleibenen kleinen rest empfehle ich: hol deinen scheiss doch selbst ab!

gruss
khs

Hallo,

es gibt drei Möglichkeiten:

  1. den Preisaufschlag weiterreichen

  2. den Preisaufschlag selbst tragen

  3. den Preisaufschlag nicht akzeptieren

–> 3a. falls du in der besseren Position bist, den Spediteur zwingen den Preisaufschlag selbst zu tragen

–> 3b. falls der Spediteur in der besseren Position ist, kannst du dir einen anderen billigeren suchen

Falls beide Wege, 3a und 3b nicht durchführbar sind, gibt es eben nur noch die Möglichkeiten 1 und 2.

Gerhard

Auch wenn es sich hier um ein Gesetz handelt, kann das weiterreichen der anfallenden Kosten nicht der Sinn und Zweck sein.

Schließlich geht es bei der Gesetzesgrundlage auch um Auslastung und Leerfahrten Berechungen.

Des weiteren sind die erhobenen Standardpreiserhöhungen durch die Maut bzw. die durch die Maut noch kommen werden nicht unbegingt in der geforderten Höhe gerechtfertigt.

Die Transportleistungen werden zwar teurer 3-15 %, eine Steigerung ist damit aber nicht zwangsläufig verbunden bzw. bewegt sich in einem ganz anderen Rahmen.

Hoffe auf einen weiteren Austausch zu diesem Thema.

Hallo,

Hallo,
hat jemand von Euch schon Erfahrungen gesammelt beim abwehren
von Mautgebühren evtl. gar ein Standardabwehrschreiben
erstellt.

Ja, bin selber als Logistiker von der Maut betroffen.

Nach der Einführung der Maut kommen Preiserhöhungswünsche von
Lieferanten und Spediteuren, mit welchen Argumenten kann man
diese am BESTEN umgehen.

Sind denn diese „Wünsche“ nicht nachvollziehbar? Der Spediteur hat doch von der Maut nichts, sondern muß das Geld abgeben.
Wie reagierst Du denn auf die Mautgebühren in anderen europäischen Ländern wenn ihr Produkte aus Italien, Spanien etc. bezieht??

Habt IHR evtl. bereits Erfahrungen gesammelt ?

Ja, Erfahrungen mit Kunden wie Dir, mit der „geiz ist geil“ und „ich bin doch nicht blöd“ Einstellung!

Habt Ihr ein PAAR TIPPS ?

Ja, fahr selber bei den Stundenlöhnen und dem Stundenvolumen!

Wie verhaltet Ihr Euch als Einkäufer ?

Sei fair zu Deinem Partner „leben und leben lassen“!

Wie verhält sich Euer Unternehmen ?

Eigene Leute rausschmeißen, LKW stillegen und Arbeitsplätze nach Polen und die Türkei verlagern. Da findest Du mit Deiner Einstellung bestimmt noch Frachtführer die aus „Dankbarkeit“ fahren.

Wenn es mit der Qualität, dem Lieferservice und anderen Dingen nicht klappt, macht bestimmt nix…hast ja den billigsten gefunden!

Sehe EURER Hilfe mit großem Interesse entgegen.

Achja, jeder arbeislose Fahrer ist auch für euch ein Käufer weniger.

Ciao bis dann.

Gruß Thomas

Gruß
Karl-Heinz

Hi

also ich habe die Erfahrung, daß alle Kosten in die Kalkulation eines Produktes eingehen.

Maut ist Kosten, also wird mitkalkuliert.

oder, sagt dein Chef auch: Gehalt gibt es nciht, weil ich es nciht mitkalkulieren darf?

gruss

Hallo Thomas,

seltsam ist es schon, dass die gleiche Regierung, die das Projekt Maut realisiert hat

  • nicht die geringste Bewegung gemacht hat, als der Jefe eines 100% Staatsunternehmens unter dem Titel „MORA C“ bedeutende Landstriche von der vernünftigen Versorgung über die Schiene mit einem Federstrich abgeschnitten hat. Unter anderem Alno Küchen, die noch kurz vorher dafür ausgezeichnet wurden, dass sie die gesamte Logistik auf Schiene umkonzipiert hatten. Holzmarkt Oberschwaben eG, der vorher Venedig über die Schiene mit neuen Holzrosten versorgt hat. Oberland Glas, einen Pionier für echtes (und nicht DSD)-Recycling, der inzwischen zum Glück einen Versorger gefunden hat, ders besser kann als die Dehback. Sulo Mülltonnen, der deswegen wohl auf kurz oder lang seine deutsche Produktion zumachen wird. Etc etc.

  • ziemlich aufgeblasene Mittel für „Regionalisierung“ des Schienenverkehrs den Landesregierungen zuschanzt, die damit, sofern sie einigermaßen vernünftig damit umgehen, in bedeutendem Umfang Sonntagsausflugsverkehr wie in RHP und BaWü finanzieren können (find ich klasse, im Ernst!), aber, sobald mehr als ein Bundesland betroffen ist, den Wiederaufbau von 5km eingleisiger Nebenbahn wie zwischen Bayern und Thüringen im Höllental nicht geregelt kriegen, über den täglich rund 300t Holz der verarbeitenden Industrie zugeführt würden.

  • mit großen Kulleraugen zuschaut und dieses sogar per Pressemeldung verbreitet, dass trotz aller Anstrengung ihrerseits der vom benachbarten Ausland gespeiste Güterverkehr auf der Schiene in D 2004 immer noch um rund 2% zunehmen konnte.

  • die technische Lösung für die wesentlichen aktuellen Probleme des Güterverkehrs auf der Schiene, den Cargo Sprinter, durch ihr zuständiges Bundesamt verbieten lässt, weil der bei einem Frontalaufprall auch nicht mehr Fluchtmöglichkeiten bietet als ein normaler Vierzigtonner-LKW. In Australien und jetzt auch UK wird er gerne genommen, bloß der deutsche Michel ist wieder zu blöd zu allem: Für andere gute Sachen basteln kann er schon, aber zum eigenen Nutzen???

Tschää, da werden wer halt zahlen müssen, unser Joghurt ist mit einem Cent mehr/500g auch schon richtig teuer geworden.

Und über diesen Bogen zurück zu Deiner Frage: Der Standard-Satz zum Dienstleisterquälen heißt vorher wie nachher: „Ihre Mitbewerber stehen in den Startlöchern“. Damit hammer sone Billigheimer wie Post/DHL allemal kleingekriegt. Billiger wirds davon allemal. Besser???

In diesem Sinne

MM

Hi, K.H.

ich berechne mautgebuehren an kunden - lege sie anteilsmaessig
genau ausgerechnet auf einzelne transportpositionen um.

Wenn alle die Mehrkosten so detailliert auf die Kunden weiter berechnen würden, z.B. auch die Handelsketten in Form der Produktpreise, würde diese Maut und die angedachte Steuerangleichung bei Diesel noch Sinn machen. Kleine Transportwege = geringere Preise = Milch und Brot aus 700 Km Entfernung = ade
So ist es aber nicht. Es regieren Pauschalerhöhungen der Preise auf alle Waren, egal woher sie kommen. Alles zum Wohl der großen Handelsketten. Taschenfüllen mit Ausrede Maut ist angesagt.
Wäre ja auch wunderlich, wenn die Regierung mal bis zum Ende denken würde. Die meisten haben den Kontakt zum Leben schon lange verloren. Wer ständig in den Kantinen der Ämter zu Preisen isst, welche sich andere Betriebe schon seit 10 Jahren wirtschaftlich nicht mehr leisten können, können auch nicht verstehen was sie anstellen.

in der tat gibt es kunden, die hier verstoert reagieren -

Habe jeden Morgen ganz verstörte Reaktionen, wenn ich die Zeitung aufschlage. Kaum ist Weihnachten und Neujahr vorbei, gibt es schon wieder undurchdachte, durch widerkauen blödsinniger Gedanken erzeugte „Ausdünstungen“ grünlicher machtgeiler MdB.

Gruß Gert

Nach der Einführung der Maut kommen Preiserhöhungswünsche von
Lieferanten und Spediteuren, mit welchen Argumenten kann man
diese am BESTEN umgehen.

Als Mitarbeiter eines Transportunternehmens kann ich hierzu nur sagen, dass wir keine Kunden mehr bedienen werden, die sich gegen die Maut sperren - warum auch ? Die Spediteure können diese staatliche Abgabe sicher nicht aus dem Ergebnis bezahlen.

Es wird aber garantiert so sein, dass einige Lieferanten versuchen, mit der Maut Kasse zu machen. Vielleicht die Gleichen, die den Spediteuren die Bezahlung der Maut verweigern ?

Wie dem auch sei - wenn sich heute ein deutscher Spediteur einbildet, die Maut nicht weiterbelasten zu müssen, kann er schlicht nicht richtig rechnen - das Problem wird sich also irgendwann von selbst lösen.

Gruss
Robin11

Habt IHR evtl. bereits Erfahrungen gesammelt ?
Habt Ihr ein PAAR TIPPS ?
Wie verhaltet Ihr Euch als Einkäufer ?
Wie verhält sich Euer Unternehmen ?

Sehe EURER Hilfe mit großem Interesse entgegen.

Ciao bis dann.

Gruß Thomas

Als betroffener Fuhrunternehmer kann ich Dir nur eins sagen, Nicht die erste Firma, die von uns nicht mehr bedient wird- auch sicherlich nicht die letzte: Als diese blöde technische Neuerung anf.Jan. nun wirklich funzte, hatten die meisten Versender diese Tollcollect Maut schon seit eineinhalb Jahren an ihre Kunden weitergegeben, nun heulen sie auf, weil jetzt geht ja die Kohle direkt weiter an papa staat, der es ja braucht um seine Haushaltslöcher zu stopfen.
Ein Verlader hat nun einen Unternehmer, der eine Niederlassung in einem neuen EU Staat hat, mit unseren Touren beauftragt, die Folge waren 2 Totalausfälle (unfall) = Bandstillstand mehrere Verspätungen in den Rundlaufzeiten so z.B. D - E einfach 5 Tage für gerade mal 1760 Km usw.
Das ganze kostete diesem „Einkäufer“ nun seine Position- der macht nun Buchhaltung und was sonst noch so anfällt, dumm ist nur, dass dieser Kunde für uns weg ist- Wenn langjährige Aufträge weg sind, kann man nach umstellung für neue Kunden nicht binnen 3 Tagen wieder umstellen.

Gruß Norbert

p.s. es handelte sich hier um 65.- Euro pro Rundlauf !!!

Mit der Abwehr von Mautgebühren, schadet Ihr die Existenz und somit die Arbeitsplätze Eures Spediteurs/Unternehmers!

Wenn jeder Kunde Eures Spediteurs, die dt. und österr. Maut nicht akzeptieren würde - da kann der Spediteur in Kürze die Haustür schließen da er die Kosten nicht bewältigen kann!

die Mautkosten quer/längst durch Deutschland liegen bei ca. 100,- €
das gleiche in etwas bei der österr. Maut!

Die Spediteure haben meist 20-30 LKW am Tag laufen!
Das sind Kosten die im Jahr sich für den Spediteur nicht rechnen.

Meines Wissen sind Kunden und Spediteure/ Unternehmen angwiesen diese Kosten zu begleichen. Außnahmen sollte man vermeiden!