Max. Unwucht bei Reifen ?

Hallo!

Gibt es bei neu gekaufen Reifen eine höchst zulässige Grenze,
wieviel Gramm Auswuchtgewichte man anbringen soll/ darf?

Also dass man zum Grosshändler gehen kann: „nehmt Euer Gelumpe zurück!!“)

Frage deshalb, weil ich gestern neue Reifen montiert habe,
und bei den alten Reifen waren Gewichte so im Normalbereich dran, also 20 -30 Gramm.

Ich musste dann bei den neu aufgezogenen Reifen bis 160 Gramm pro Rad ranhauen.

Die Felgen waren nicht auffällig verbogen,
bei der Probefahrt danach war auch alles normal.
Vorher, mit den alten Reifen gab es auch keine Probleme.

Wer weiss was?

Grüße, Steffen!

Hallo,

eine gesetzliche Regelung ist mir nicht bekannt.
Ich gebe Dir Recht, dass weit mehr als 100g pro Rad sicher nicht normal ist. Aber das Wichtigste hast Du ja schon festgestellt: Man merkt es nicht beim Fahren. Wobei ich jetzt einfach mal davon ausgehe, dass Du zum Testen auch mal deutlich schneller als Landstraßentempo gefahren bist?!
Sollte sich das in naher Zukunft ändern würde ich auf jeden Fall den Reifen reklamieren.

Gründe für hohe Ausgleichgewichte gibt es mehrere:

  • Schlag in der Felge
  • „schlechter“ Reifen, was vor allem bei Billigreifen öfter vorkommt (Ich achte gerne beim Auswuchten darauf, ob die Felge oder der Reifen irgendwie eiert)
  • die Unwuchten in der Felge und im Reifen (ganz gleichmäßig gibt es fast gar nicht) können sich ergänzen oder aufheben. In Deinem Fall hätte man den Reifen einfach mal auf der Felge verdrehen sollen. Mit vernünftigen Auswuchtgeräten kann man das sogar richtig optimieren (=Optimatch, oder so ähnlich)
  • die Reifen, die schlechter laufen bzw. mehr Gewichte haben, sollten möglichst nach hinten

Hast Du die Reifen selber aufgezogen?

Beste Grüße
Guido

Hi,

also hier muß ich meinem Vorredner Recht geben.
Reifen aus dem Baumarkt o.ä. taugen absolut nichts, gleiches gilt für Billigangebote aus dem Internet.

Fazit: Wer hier billig kauft kauft zweimal!

Gruß bonsai

Hallo!

eine gesetzliche Regelung ist mir nicht bekannt.
Ich gebe Dir Recht, dass weit mehr als 100g pro Rad sicher
nicht normal ist. Aber das Wichtigste hast Du ja schon
festgestellt: Man merkt es nicht beim Fahren. Wobei ich jetzt
einfach mal davon ausgehe, dass Du zum Testen auch mal
deutlich schneller als Landstraßentempo gefahren bist?!
Sollte sich das in naher Zukunft ändern würde ich auf jeden
Fall den Reifen reklamieren.

Autobahn bin ich nicht gefahren, halt so 100, was unsere B-Strasse hergibt.

Gründe für hohe Ausgleichgewichte gibt es mehrere:

  • Schlag in der Felge

war nicht erkennbar

  • „schlechter“ Reifen, was vor allem bei Billigreifen öfter
    vorkommt (Ich achte gerne beim Auswuchten darauf, ob die Felge
    oder der Reifen irgendwie eiert)

Der Reifen lief rund, soweit ich das beim Wuchten beobachten konnte.

  • die Unwuchten in der Felge und im Reifen (ganz gleichmäßig
    gibt es fast gar nicht) können sich ergänzen oder aufheben. In
    Deinem Fall hätte man den Reifen einfach mal auf der Felge
    verdrehen sollen. Mit vernünftigen Auswuchtgeräten kann man
    das sogar richtig optimieren (=Optimatch, oder so ähnlich)
  • die Reifen, die schlechter laufen bzw. mehr Gewichte haben,
    sollten möglichst nach hinten

Hast Du die Reifen selber aufgezogen?

Ja, habe ich, auch selbst gewuchtet.
Mit meiner Wuchte kann ich auch diese „Laufruhenoptimierung“ machen.
Das habe ich aber bisher nur sehr selten gemacht,
weil es sehr umständlich ist, und bei Stahlfelgen eigentlich nichts bringen kann.
Wenn man eine unwuchtige Alufelge hat, kann man das in Verbindung mit einen ebenfalls unwuchtigen Reifen schon sinnvoll ausgleichen,
aber bei Stahlfelgen bringt das nichts.
Stahlfelgen sind ja immer relativ gut von der Gewichtsverteilung,
und wenn mal eine eiert, nehme ich lieber eine neue.

Also ich bin mir sehr sicher, dass es an den Reifen liegt, denn von den alten Gewichten der vorherigen Reifen war nicht besonders viel dran.

Nun, ich werde dann wie empfohlen handeln:
Wenn es Probleme gibt, bekommt der Grosshändler die Dinger zurück.

Das ist eh zurzeit bei den Reifen eine völlig verrückte Sache:
Von jeder Marke kommt jeder Reifentyp je nach Grösse und Profil aus einer anderen Ecke der Welt.
Türkei, Indonesien, Österreich, China, England, Thailand, Japan, sogar Deutschland manchmal!!
Ich habe da schon immer darauf geachtet, ob es besondere Auffälligkeiten zwecks Rundlauf in Verbindung mit Herstellerland gibt gibt, keine bemerkt.
Nur die sauteueren Conti-Reifen in grossen Dimensionen, die offenbar noch in D. hergestellt werden, sind auffallend gut. Dafür aber meist nicht lieferbar.

Grüße, Steffen!

Hi,

  • Schlag in der Felge

war nicht erkennbar

sicher könntest du die Felge auch ohne Reifen auf der Wuchtmaschine testen, oder?

Grüße,
J~

Der Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk (www.bundesverband-reifenhandel.de) hat ein Merkblatt/Statement zur Gleichförmigkeit von Reifen herausgegeben.

Hier ein Zitat:

"Gleichförmigkeit von Reifen
Die Reifengleichförmigkeit wird von den Reifenherstellern bei PKW-Reifen im Werk überprüft. Mehrere Kraftschwankungswerte werden gemessen:

  1. Radialkraftschwankung (RFV)
  2. erste radiale Harmonische (RIH)
  3. Lateralkraftschwankung (LFV)
  4. Konizität(CON)

Folgende Grenzwerte (für montierte Reifen) sind allgemein anerkannt, um ein ruhiges Fahrverhalten auf durchschnittlich empfindlichen Fahrzeugen zu gewährleisten:

  • Höhenschlag bis 0,8 mm
  • Seitenschlag bis 1,0 mm
  • Statische Unwucht bis 80 Gramm
  • Dynamische Unwucht bis 40 Gramm auf jeder Seite."

Nebenbei: Runderneuerte Reifen aus bestimmten Baumnärkten (meist „Made in Swiss oder Italia“) haben Unwuchten von bis zu 380 Gramm (und höher)und sind auch geschenkt einfach Schrott. Leider meine eigene Erfahrung.

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hi,

  • Schlag in der Felge

war nicht erkennbar

sicher könntest du die Felge auch ohne Reifen auf der
Wuchtmaschine testen, oder?

Hallo!

Ja, das könnte ich,
aber mir wird da keine Grammzahl oder irgendwas angezeigt.
Nur, wo die „schwerste Stelle“ ist, und dort montiere ich dann die „leichteste Stelle“ des Reifens.

Aber, wie schon geschrieben, die Felgen liefen auf der Wuchte relativ gut rund,
und wenn das bischen Blech leicht verbogen ist,
kommen da lange keine 100 Gramm Unwucht zusammen.

Grüße, Steffen!

Der Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk
(www.bundesverband-reifenhandel.de) hat ein
Merkblatt/Statement zur Gleichförmigkeit von Reifen
herausgegeben.

Hier ein Zitat:

Danke, das hilft mir sehr!

*für Die Antwort.

Grüße, Steffen!

Hallo,

Nur, wo die „schwerste Stelle“ ist, und dort montiere ich dann
die „leichteste Stelle“ des Reifens.

Das ist im Prinzip das, was ich mit „Optimatch“ meinte.

Aber, wie schon geschrieben, die Felgen liefen auf der Wuchte
relativ gut rund,
und wenn das bischen Blech leicht verbogen ist,
kommen da lange keine 100 Gramm Unwucht zusammen.

100g kann durchaus auch an der Felge liegen, allerdings sollte das dann recht leicht zu sehen sein.

Bei Alufelgen braucht man oft aus mehreren Gründen mehr Gewichte:

  1. Die Felgen sind meist deutlich größer und breiter und haben dadurch ein höheres Gewicht als Standard-Stahlfelgen, wodurch die Fehlerquote, die zu Unwucht führt, auch steigt
  2. Breitere Felgen haben auch breitere und damit schwerere Reifen
  3. Einige Alufelgen haben - mindestens an der Außenseite - Klebegewichte. Da diese nicht an der optimalen Stelle montiert werden können, braucht man halt mehr davon

Beste Grüße
Guido