Maximale Stärke Hurrikan

Hallo,

aus gegebenen Anlaß frage ich mich, wie „mächtig“ denn der derzeitige Hurrikan Rita noch werden kann.

Wenn ich auf die Hurrikankarte schaue hat er noch ein ganzes Stück vor sich bis er auf Land trifft, etwa genauso viel Strecke wie er benötigt hat von einem tropischen Sturm auf Stärke 5 zu wachsen.

Eine höhere Stärke als 5 gibt es nicht. Ist es nicht wahrscheinlicher, dass er, da er das Maximum erreicht hat, nun wieder an Stärke abnimmt?

Das ganze hängt wohl davon ab, ob es physikalisch möglich ist, dass der Hurrikan noch an Stärke gewinnt?

Besten Gruß
Mathias

PS: Noch scheint er auch keine Tendenz zum Abbiegen zu haben, deswegen verstehe ich die Berechnung der wahrscheinlichsten Route nicht?

Hallo Mathias,

ein Wirbelsturm beruht auf einem Gleichgewicht: der Unterdruck im Zentrum (wegen der Kaminwirkung der aufsteigenden Luft) zieht die Luftmassen nach innen, wobei sie beschleunigt werden, und die Fliehkraft zieht sie nach aussen. Wären Geschwindigkeit und damit die Fliehkraft grösser, würde sich der Wirbel auflösen oder zumindest einen grösseren Durchmesser einnehmen. Sowohl der Unterdruck als auch die Grösse können nicht unbegrenzt anwachsen, jedenfalls nicht auf unserem Planeten (auf Jupiter können Wirbelstürme sehr viel grösser werden als die ganze Erde).

Allerdings heisst Kategorie 5 nur, dass bisher keine grösseren bzw. schnelleren beobachtet wurden. Ich weiss nicht, ob man eine Kat. 6 einführt oder die Stufen anpasst, wenn demnächst ein Hurrican mit 400 km/h gemessen wird; Tornados werden auch in 5 Stufen unterteilt, allerdings mit höheren Windgeschwindigkeiten (> 500 km/h). Aber SEHR viel grösser können Stürme unter den gegebenen Bedingungen wohl nicht werden.

Ein Hurrican nimmt Energie auf, solange er sich über Wasser mit mehr als 27 Celsius befindet. Solange nimmt seine Stärke zumindest nicht ab.

Die Bahnberechnungen sind nicht unbedingt Berechnungen im eigentlichen Sinn, sondern Erfahrungen aus den Bewegungen vergangener Stürme.

Gruss Reinhard

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Hallo,

wieso sollte er wieder abnehmen? Solange er aus dem erhitzten Ozean Energie zieht, wird er wachsen, bis sich die Energiezufuhr und die Verluste durch innere Reibung die Waage halten. Das dürfte dann bei Stärke 5 der Fall sein. Diese Stärke behält er dann bis die Energiezufuhr abnimmt = bis er auf Land oder kältere Gewässer trifft.

Gruß, Niels

Hallo,

wieso sollte er wieder abnehmen?

Er hat an Stärke bereits einiges abgenommen. Von 175 mph max auf 140 mph max zur Zeit.

Solange er aus dem erhitzten
Ozean Energie zieht, wird er wachsen, bis sich die
Energiezufuhr und die Verluste durch innere Reibung die Waage
halten. Das dürfte dann bei Stärke 5 der Fall sein. Diese
Stärke behält er dann bis die Energiezufuhr abnimmt = bis er
auf Land oder kältere Gewässer trifft.

Ich glaube der Wirbel an sich ist bei Stärke 5 am weitesten von Land entfernt gewesen. Jetzt ist die rechte Flanke schon über Lousianna und wirkt meines Erachtens damit als Bremse.

Es würde mich wundern wenn der Hurrikan mit Stärke 4 oder 5 das Land erreicht.

Gruß, Niels

Besten Gruß
Mathias

Hallo,

Das ganze hängt wohl davon ab, ob es physikalisch möglich ist,
dass der Hurrikan noch an Stärke gewinnt?

Rita wird in den nächsten 4-5 Stunden wieder an Stärke zulegen, weil er ein Gebiet mit relativ hohen Wassertemperaturen überquert. Auch wenn in Küstennähe wieder kühleres Wasser zu überqueren ist, wird derzeit damit gerechnet, daß der Landgang mit Windgeschwindigkeiten von über 200 km/h stattfinden wird. http://www.wetteronline.de/cgi-bin/sturmframe?LANG=d… -_> Tabelle

Andere Quelle (englischsprachig): http://www.nhc.noaa.gov/

Gruß,
Christian

Hallo,

Ich glaube, Du hättest meinem „Gefühl“ mehr Glauben schenken dürfen. Die ganze Stärke 5 Nummer hängt doch nur damit zusammen, dass sich die Behörden, ob der Unfähigkeit mit Katastrophen umzugehen, in die Hose geschissen haben und lieber mal 2 Mio Leute sinnlos in den Norden haben fahren lassen.

Den Wirtschaftsschaden, der durch unsinnige Evakuierung entstanden ist, rechnet ja nun keiner aus.

Die einzigen, bei denen es Sinn gemacht hat, waren die Leute, die unmittelbar an der Küste wohnen.

Besten Gruß
Mathias

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hi,

Ich glaube, Du hättest meinem „Gefühl“ mehr Glauben schenken
dürfen.

mir ist nicht ganz klar, was Du mir damit sagen willst.

Die ganze Stärke 5 Nummer hängt doch nur damit
zusammen, dass sich die Behörden, ob der Unfähigkeit mit
Katastrophen umzugehen, in die Hose geschissen haben und
lieber mal 2 Mio Leute sinnlos in den Norden haben fahren
lassen.

Wieso sinnlos?

Zum Thema „Gefühle“: Die mittlere Windgeschwindigkeit beim Landgang betrug 195 km/h.

Gruß,
Christian

Hi,

Ich glaube, Du hättest meinem „Gefühl“ mehr Glauben schenken
dürfen.

mir ist nicht ganz klar, was Du mir damit sagen willst.

Hallo,

naja, ich hatte in der Ausgangsfrage schon angedeutet, dass ich glaubte, dass der Sturm vor dem Landgang an Stärke abnimmt. Nun hat hier keiner der drei, die geantwortet haben, diesen Glauben durch qualifizierte Argumente unterstützt, sondern eher versucht meine Vorbehalte auszuräumen.

Letztendlich ist der Sturm ab dem er Stärke 5 erreicht hatte vor dem Landgang stetig schwächer geworden und hat mit gut zureden noch Stärke 3 erreicht.

Das Wasser im Golf von Mexiko sei daran schuld. Auf einmal war es ganz kalt.

Hallöchen.

naja, ich hatte in der Ausgangsfrage schon angedeutet, dass
ich glaubte, dass der Sturm vor dem Landgang an Stärke
abnimmt. Nun hat hier keiner der drei, die geantwortet haben,
diesen Glauben durch qualifizierte Argumente unterstützt,
sondern eher versucht meine Vorbehalte auszuräumen.
Das Wasser im Golf von Mexiko sei daran schuld. Auf einmal
war es ganz kalt.

Servus!

Wieso sinnlos?

Was war denn der Sinn, wenn der Sturm in Houston letztendlich
nur ein „laues Lüftchen“ war.

laues Lüftchen?!? Was is dann bei dir ein Sturm??

Zum Thema „Gefühle“: Die mittlere Windgeschwindigkeit beim
Landgang betrug 195 km/h.

Ich hatte bereits geäußert, dass die Küstenbewohner in jedem
Fall evakuiert hätten müssen, wenn in jedem Fall mit einer
Flutwelle gerechnet wurde und keine ausreichende Deiche
vorhanden sind.

Dass es letztendlich nicht zu einer hohen Flutwelle kam, ist
meines Erachtens auch kein Glück, sondern hätte vorhergesehen
werden müssen.

Äh? Wieso?

195 km/h sind weit von den Höchstgeschwindigkeiten entfernt,
die der Sturm angeblich haben würde.

Aber immer noch ein Sturm, der sich gewaschen hat, oder? Nur mal so: Lothar, der Weihnachtssturm von 1999. Der hatte „nur“ um die 120km/h. Und was der mit unseren Steinhäusern angerichtet hat, die ach so stabil (im Vergleich mit den Ami-Holzhäusern) sind…

Ich hoffe noch darauf, dass mir ein Experte erklären kann,
weshalb der Sturm vor Landgang an Stärke abgenommen hat und
nach Osten geschwenkt ist.

Physik? Dem Sturm fehlte die Energienahrung, nachdem ein Teil des Hurrikans schon an Land gegangen war, ausserdem liess er mit zunehmender Nähe zum Land die warme Meeresströmung, die ihm einen Hauptteil seiner Energie geliefert hatte, hinter sich. Sinkende Energiezufuhr und die erhöhte Reibung zwischen Luft und Land führte dazu, dass sich seine Bahn veränderte - stärker als offenbar erwartet. (zur Erklärung: Die Geschwindigkeit der Drehung nahm weniger stark ab als die Geschwindigkeit der Vorwärtsbewegung - ergo drehte sich die kurvenförmige Bahn stärker ein). Deswegen ging er weiter östlich an Land.

Ich kann da nur vermuten.

Mir scheint und nicht zum ersten Mal, als ob die
Wetterforschung sich noch in der Steinzeit befindet.

Die Wetterforschung ist up to date. Tatsache ist einfach, dass das Wetter ein chaotisches System ist, das sich schwer berechnen lässt - zumindest mit der heutigen Computerpower und dem heutigen Know-how.
Nur weil´s Dir nicht auf den ersten Blick einsichtig ist, heisst das noch nicht, dass die Meteorologen unfähig sind… :smile:

Na, ich hoffe, ein bisschen zur Aufklärung beigetragen zu haben.

VG
Christian

Tja, sowas machen die nun mal. Da es sich bei Sturm+Landschaft
um ein chaotisches System handelt, sind exakte Prognosen nicht
möglich.

Hallo, Christian,
ist das nicht normal, das bei abnehmender Energiezufuhr ein Hurrican nach Osten schwenkt? Das Vorankommen gegen die Westdrift wird ja gerade durch die hohen Windgeschwindigkeiten ermöglicht. Nimmt die Windgeschwindigkeit ab, driftet das ganze System automatisch ab.
Gruß
Eckard

Hallo Eckard,

ist das nicht normal, das bei abnehmender Energiezufuhr ein
Hurrican nach Osten schwenkt? Das Vorankommen gegen die
Westdrift wird ja gerade durch die hohen Windgeschwindigkeiten
ermöglicht. Nimmt die Windgeschwindigkeit ab, driftet das
ganze System automatisch ab.

im Prinzip ja, so hat ja auch Ivan einen riesigen Küstenabschnitt beglückt, als er letztes Jahr die Ostküste hinauftitschte, d.h. über Land abgebremst wurde, auf See neue Energie aufnahm und anschließend das nächste County zerlegte.

Dieser „Effekt“ wurde natürlich auch bei Rita mit in die Berechnungen einbezogen. Die Abschwächung und damit der Kursverlauf kann aber nun mal leider nicht exakt berechnet werden, weil die Datenbasis naturgemäß nicht ausreicht.

Gruß,
Christian

…sind wir alle schlauer.

Hallo,

Deine Argumentation ist sehr einleuchtend, vielen Dank dafür.

LUSTIGERWEISE kommt die ein bißchen spät.

VORHER hieß es hier im Forum und auch auf offiziellen Seiten, dass aus dem und dem Grund der Sturm eben nicht an Stärke verlieren wird und die Berechnung der Bahn aus dem und dem Grund wahrscheinlich richtig ist. Vor allem der Grund „über kälteres Wasser“ ist zum Totlachen. Es hieß nämlich zuvor, dass das Wasser wärmer wäre in Küstennähe. Wahrscheinlich hat der Wind zu stark geblasen und es noch rechtzeitig auf die „richtige“ Temperatur abgekühlt, oder?

Ach ja, und „laues Lüftchen“ war im Vergleich dazu gemeint, was allgmein vorhergesagt wurde für HOUSTON.

Das mein Bauchgefühl richtig war (Dank verschüttetem Wissen aus Physik und sonstwas Unterricht) lasse ich mir jedenfalls nicht nehmen auch wenn hier noch so viele davon reden wir schlimm der Sturm eigentlich doch war. Stufe 4 oder 5 war er jedenfalls nicht.

Besten Gruß
Mathias

VORHER hieß es hier im Forum und auch auf offiziellen Seiten,
dass aus dem und dem Grund der Sturm eben nicht an Stärke
verlieren wird und die Berechnung der Bahn aus dem und dem
Grund wahrscheinlich richtig ist. Vor allem der Grund „über
kälteres Wasser“ ist zum Totlachen.

Möglicherweise hast Du meinen Artikel überlesen, in dem ich eine Karte mit den Oberflächentemperaturen erwähnte, aus der ganz eindeutig hervorging, daß der Hurrikan in den letzten ca. 100 Kilometer über kühleres Wasser ziehen würde. Die zugrundeliegenden Aufnahmen stammten von einem eigens herbeizitierten Satelliten, der mittels Radar die lokale Abweichung vom mittleren Meeresspiegel erfaßt, die dann wiederum in Temperaturen umgerechnet werden kann. Diese Karte war nebst Erläuterungen durch Herrn Schwanke mehrfach am Donnerstag oder Freitag morgen im ARD-Morgenmagazin zu sehen.

Es hieß nämlich zuvor,
dass das Wasser wärmer wäre in Küstennähe.

Mag sein, daß das für die letzten 5 Kilometer galt, die letzten 100 km waren deutlich kühler – wobei deutlich natürlich nicht 15 Grad heißt, sondern 2-4 Grad, was zum Energieverlust ausreicht.

Das mein Bauchgefühl richtig war (Dank verschüttetem Wissen
aus Physik und sonstwas Unterricht) lasse ich mir jedenfalls
nicht nehmen auch wenn hier noch so viele davon reden wir
schlimm der Sturm eigentlich doch war. Stufe 4 oder 5 war er
jedenfalls nicht.

Von welchem Zeitpunkt sprichst Du?

Gruß,
Christian