hallo axel,
wenn ich ehrlich sein soll, rate ich dir von beidem dringend ab. zur sae kann ich nicht viel sagen, ich weiss nur, sie hat einen schlechten ruf unter toningenieuren. du kannst mal bei
http://recording.de/
im forum nachlesen warum. ausserdem gibt es dort jede menge videotutorials von der sae. von deren qualität kannst du dich selber überzeugen, wenn du schon etwas erfahrung im tonbereich hast.
zum mediengestalter bild/ton kann ich sagen:
der beruf war schon 2000 eine fehlinvestition des bundes. ich habe meine ausbildung 2000 - 2003 absolviert. als ich angefangen habe, hiess es, dass das durschnittsgehalt 4000 EUR brutto für anfänger ist. als ich 2003 fertig war, war das durschnittsgehalt nur 1700 eur für fest angestellte. abgesehen davon, dass es eine feste anstellung nicht mehr gab. von den 30 leuten meiner damaligen klasse arbeiten höchstens noch acht in dem beruf. und zwar als freie mitarbeiter. der rest hat umgeschult, familie gegründet, völlig andere dinge studiert (geschichte, geologie), oder weiter studiert (film, animation, etc.)
mediengestalter arbeiten überwiegend selbstständig. und toningenieure auch. wenn du dir das zutraust, dann mach es. hast du keine lust auf permantes klinken putzen, nicht wissen, wann der der nächste auftrag kommt und wieviel du bezahlt bekommen wirst, etc. dann nicht.
der beruf mediengestalter ist vom bund und von den öffentlich-rechtlichen sendern ins leben gerufen worden, als flexible stelle. soll heissen, in einem sendebetrieb gibt es permanent aufgaben zu erledigen, die für die die arbeitskraft der voll ausgebildeten kameramänner, eb-ton assistenten, cutter zu teuer sind. z.b. daten digitalisieren, archivaufgaben, zuarbeiten für grafiken oder andere „kreative“. es hat wenig mit kreativität zu tun. denn du bist hauptsächlich zuarbeiter und musst aufgaben vor allem schnell und ohne anspruch an eigene ideen erledigen. für den rest bist du auch garnicht ausgebildet. der mediengestalter kann von allem ein bisschen, aber nix richtigt. wenn ein kameramann kurzfristig ausfällt darf er mal einspringen, aber muss sofort die stelle räumen und zur nächsten aufgabe. dann läuft er wieder ins studio und muss mal schnell einen kandidaten verkabeln, oder er muss dvds kopieren. mediengestalter heisst auch z.b. 16 am tag arbeiten, bei schlechter bezahlung in dunklen räumen.
ich will dich nicht entmutigen. ich bin jetzt sechs jahre raus aus dem beruf (davor war ich zwei jahre arbeitslos). kann sein, dass sich der markt etwas entspannt hat und heute wieder gut verdient wird und es stellen gibt. aber damals waren wir uns schon einig, dass die weiterbildung vom arbeitsamt finanziert eigentlich direkt in die arbeitslosigkeit führt, da die anderen mediengestalter mit drei jahren ausbildung im betrieb den schulischen in zwei jahren überlegen waren. das war in der schule direkt vergleichbar.
wenn du natürlich ausdauer, ein hohes mass an spezialisierungswillen mitbringst und einen guten betrieb, welcher dich fordert und fördert, dann kann es auch erfolgreich sein. aber meiner meinung nach sollte diese zweijährige weiterbildung endlich abgeschafft werden. sie dient eher dazu, arbeitslose aus der quote heraus zu nehmen, als wirklich für einen beruf auszubilden…
ich hoffe ich konnte etwas helfen. wie gesagt, ich bin lange weg vom markt. ich möchte nur, dass die anfängliche euphorie einer gesunden skepsis und dem realistischen arbeitsbild angegelichen wird. informiere dich weiter, werde dir klar, als was du arbeiten möchtest und ob diese beide ausbildung wirklich geeignet sind diesen berufsweg zu erlernen. die sachen zu lernen, bloss weil das arbeitsamt es bezuschusst oder sogar bezahlt reicht genauso wenig wie „interesse“ an film und video. denn da sind einige kids mit 15 jahren schon weiter und besser in der technik und die sind dann in zwei jahren deine konkurrenten…
gruß,
sascha