Medikament Preis Bindung

Ach so, noch eins: es ist ein Trugschluß, daß Europäisches Recht nationalem in jedem Falle vorgeht bzw. daß es in diesem Kontext überhaupt Europäisches Recht gibt. Konkret ging es hier nämlich nur um die Frage, ob die deutsche Regelung gegen Art. 34 AEUV (also „EU-Vertrag“) verstößt. Der Verstoß muß(te) aber erst einmal festgestellt werden; anschließend erfolgt entweder eine Änderung der nationalen Norm (die aber weiterhin gültig bleibt) und falls nicht, ein Vertragsverletzungsverfahren - während dessen die nationale Norm aber auch weiterhin gültig bleibt.

Hallo - zu diesem Vergleich fällt mir nichts mehr ein!!
Gruß Fritz

Klar ist eine Apotheke nicht mehr die Goldgrube, wie das früher mal war. Es gibt auch viel zu viel, bei mir am Stadtrand habe ich beispielsweise sechs Apotheken in erlaufbarer Umgebung, kein Wunder, dass nicht alle brummen. Aber ein Durchschnittsapotheker, der in einer halbwegs vernünftigen Lage eine normale Apotheke betreibt, der kommt klar, der verdient 100 bis 150 Tausend p.a., nach Abzug von Miete. Eine „gute“ Apotheke wirft deutlich mehr ab, und es gibt ja auch die Apotheker mit mehreren Apotheken.

Dass andere selbständige Akademiker mehr verdienen, ist auch klar, viele Ärzte beispielsweise, aber es ist auch nicht so, dass man das Gejammer der Berufsverbände überwerten muss.

Etwas besseres fiel mir zu der Frage, warum Medikamente in einem anderen Land mit (u.a.) anderen Personalkosten, mit anderen Mieten und einem völlig anderen regulatorischen Umfeld einen anderen Preis haben, tatsächlich nicht ein.

Genauso könnte man halt auch die Frage stellen, warum in den Vereinigten Arabischen Emiraten das Benzin billiger ist als in Deutschland, warum frische Orangen auf Mallorca weniger kosten als auf Island oder warum Grundstücke in Burkina Faso billiger sind als in Düsseldorf.

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Außerdem gibt es ja bei euch im Rheinland nur so schales Bier, eigentlich müsste man da eine Prämie gezahlt bekommen, wenn man da hinzieht und baut.

Wenn man hier etwas anderes trinken will als Altbier (wovon es auch ein paar mehr und bessere Sorten gibt, als die, die man in anderen Gegenden so kennt), dann kann man das auch machen.

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Solche Zahlen kenne ich auch bei einem ausgewaehlten Medikament vor 10 Jahren schon. Hier 5 Euro rezeptgebuehr und mittlerweile 6 Euro angebliche Zuzahlung, in Spanien 3,5 Euro Kaufpreis ohne Rezept.
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Die spanischen Apotheken bieten nicht ganz dieselben Leistungen. Sie zahlen vermutlich weniger Lohn, die Mieten koennten auch guenstiger sein. Und sicher zahlen sie deutlich weniger Steuern von dem schmalen Umsatz. (Das wird besser wenn dort die Preise steigen)
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Es koennte allerdings nun kommen, dass jemand einen LKW in ein spanisches Lager schickt und die guenstigen Medikamente in ein deutsches Zwischenlager schafft. Frueher war das Transportieren ueber die Grenze mit der Bezahlung der Zoellner seitens des deutschen Steuerzahlers blockiert, bald wird es geschehen.
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Sogar noch einfacher koennte es kommen. Ein deutsches Medikament muesste gar nicht nach Spanien und zurueck gefahren werden. Die Papiere allein koennten reichen, um hier billiger zum Patienten zu gelangen. Die ersten, die dies in grossem Stil organisieren, duerften die Krankenkassen werden.
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Die Folge werden „gleichere“ Preise sein. Der Preisunterschied und die Transportkosten duerften ein Gleichgewicht erreichen. Die Bevoelkerung in Staaten mit weniger Kaufkraft duerfte in Zukunft hoehere Preise sehen. Mehr Grund, Medikamente nach Griechenland zu spenden.
Gruss Helmut

Ich weiß nicht, wo Du die Zahlen her hast oder was Du als Verdienst heranziehst. Die Zahlen, die von einer renommierten und branchenerfahrenen Steuerberatungsgesellschaft veröffentlich werden, sprechen da eine andere Sprache. Bei einem Durchschnittsumsatz von knapp unter 1,5 Mio. liegt das, was man als Nettoeinkommen bezeichnen könnte (sog. Verfügungsbetrag) bei etwas über 30.000 Euro. Und das dolle ist: dieser Betrag ist seit Jahren rückläufig und mit rückläufig meine ich, daß er jährlich teilweise um die 10% gesunken ist.

Ich kenne da auch jemanden, der macht fast nur Apotheken, bei einer auf Apotheker spezialisierten StB-Gesellschaft, außerdem hatte ich bis vor zwei Jahren auch einige Apotheken in Betreuung (jetzt aktuell nicht mehr, habe mich verändert). Wenn man die Dorfapotheken und die schlecht geführten rauslässt, sind 2 Mio schon normal, und 100T€ Gewinn auch.

Tach,

DAS ist etwas veraltet. Apotheker nagen nun wahrlich nicht am Hungertuch, jedenfalls nicht, wenn sie sich nicht total bescheuert anstellen.
Nichtsdestotrotz ist der Fall der Preisbindung einigermaßen unschön, denn es könnten sich uU nur die großen Apotheken halten. Allerdings möchte ich (chronisch krank) auch im Alter meinen Apotheker vor Ort haben, der mir mal Tipps und Anregungen geben kann. Dies ist bei DocMorris und Co. wenig bis gar nicht gegeben…

finnie

Wenn Du jetzt noch lernst, dass da die Lohnnebenkosten zu betrücksichtigen sind, kommst sogar Du dahinter, dass man damit nicht wirklich reich wird.

Na da hat sie Dich aber ein bißchen vollgeflunktert. Das gehört wohl zum Handwerk. Sicher, dass sie Dir einen absoluten Betrag genannt hat, der bei jedem Medikament gleichhoch sein soll? Das sind wahrscheinlich nur die derzeit 8,35€. Die 3% und die 16 Cent zur Sicherstellung des Notdienstes hat Sie aus Versehen vergessen.
Und die verdienen ja längst nicht nur an verschreibungspflichtiger Fertigarznei für GKV-Patienten. Neben den bekannten Hustenbonbons und Gummibären eben noch die Riesenpalette an nur apothekenpflichtigen Medikamenten. Da gilt die Preisverordnung nicht. Auch die Ärzte bestellen gerne mal ihren Praxisbedarf bei einer Apotheke.
So richtg kann ich nicht einsehen, warum ich pauschal irgendwelche eben Apothekenpreise bezahlen soll, weil die mal Notdienst machen. In einer größeren Stadt ist eine Apotheke wahrscheinlich weniger oft mal dran als auf dem Land. Die Preise sind die selben nehme ich mal an, also auch die Zuschläge.
Wenn man die Versorgung auch auf dem Land sicherstellen will, dann müsste man da ansetzen. Also müsste auf alle Medikamente eine Notdienstzuschlag drauf, denn aber nicht der einzelen Apotheker bei jedem Medikament kassiert, sondern der eben für den Notdienst ausgegeben wird. Wäre mal so ein Ansatzpunkt.

Immer wieder Gewinn. Ohne zu wissen, was darin enthalten ist, ist der Begriff und damit auch jede Argumentation damit für die Tonne. Ich spreche übrigens von de Zahlen, die von der Hannover Treuhand veröffentlicht werden und nicht von einem Feld-, Wald- und Wiesen- Steuerberater, der die Buchhaltung für 7 oder 12 Apotheken erledigt.

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Ja, kenne ich sehr gut. Wenn du daraus die Dorfapotheken rausrechnest, dann kommst du in die Gegend meiner Zahlen.

Und was ist im Bruttogehalt nicht enthalten? Vielleicht der Anteil des AG an den Sozialabgaben?

Außerdem hast Du den Gewinn ins Verhältnis zum Umsatz gesetzt und dann sind wir nicht beim Vergleich Gewinn der Apotheke–Bruttoeinkommen, sondern beim Vergleich Gewinn der Apotheke — Jahresüberschuß eines Unternehmens, was noch mehr an der Sache vorbeigeht.

Du hast eine Einkommensgröße bewertet, die sich jeder sinnvollen Bewertung unterzieht. Darum geht es.

Die schlechte Laune und die Rechthaberei wird mir komischerweise immer nur von denen attestiert, die inhaltlich anderer Meinung sind und sich dann irgendwann auf die persönliche Ebene flüchten müssen, weil sie inhaltlich nicht weiterkommen.

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Dieser Parser ist zum Verzweifeln.

„dann sind wir nicht beim Vergleich „Gewinn der Apotheke vs. Bruttoeinkommen“, sondern beim Vergleich „Gewinn der Apotheke vs. Jahresüberschuß eines Unternehmens“, was noch mehr an der Sache vorbeigeht.“

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Na auf die persönliche Ebene bist ja du gegangen, aber inzwischen hat die Praktikantin angefangen, den Thread zu verstümmeln, leider kann die das irgendwie nicht.