Meditiere ich richtig?

Hallo Leute,

folgendes ist der Fall:

Ich meditiere seit zwei Jahren. Ich hatte damals angefangen, weil ich ADS habe, unter starken Konzentrations und Entspannungsproblemen leidete, etc.

Seit dem habe ich es durchgehalten beinahe jeden tag min 1. mal, bis zu 3 mal am Tag zu meditieren. ich habe auch schon beträchtliche subjektiv wahrgenommene Erfolge erzielt. Ich kann mich besser konzentrieren, bin entspannter, etc.

Ich begann vor 2 jahren damit das schwarze hinter meinen augen zu beobachten. Um es genauer zu sagen: Ich legte mich auf den Rücken, schloss meine Augen und begann damit das zu beobachten was ich sah, was logoischerweise nichts ist, außer der Augenlieder von innen.

Mit dieser Technik bin ich relativ weit gekommen. Ich hatte starke Entspannungszustände, gekennzeichnet von emotionaler und und gedanklicher Ruhe. Auch langfristig betrachtet, also nicht auf die jeweilige kurze zeit nach der Meditation bezogen, haben sich die bereits erwähnten mentalen Fähigkeiten verbessert.

Ich probierte auch andere Techniken aus, wie zB, das beobachten meines Atems, mit Zählen der Atemzüge oder dem Beobachten aller Dinge, die sich um mich herum und in mir drin abspielen. bei diesen beiden Techniken fiel es mir jedoch sehr viel schwerer nicht in Träume abzugleiten, bzw erreichte ich nie die konzentrative Intensität die ich mit der zuerst beschriebenen Technik erreichte. Allerdings konnte ich mich mit diesen beiden Techniken sehr gut entspannen.

Mein Problem ist: Ich habe das Gefühl/die Ahnung, dass ich wenn ich so meditiere wie ich es bisher hauptsächlich getan habe, meine Gedanken unterdrücke. In einschägigen Foren habe ich überall gelesen und auch von anderen Stellen gehört, dass man bei der meditation seine Gedanken beobachten und nicht unterdrücken soll. Allerdings habe ich ja bereits beschrieben, dass ich so nie eine derartige stille erreichen konnte.

Meditiere ich nun richtig oder falsch?

Danke für die Antworten.

Hallo, man soll nicht alles glauben, was irgendwo steht. Tatsächlich gibt es verschiedene Ansätze in der Meditation. Beim sogenannten Vipassana geht es mehr darum, Erkenntnisse zu gewinnen. Hier beobachtet man Gedanken und/oder Gefühle und lernt etwas daraus. Beim Samatha geht es um Geistesruhe. Wenn man die kultiviert, können ekstatische Meditationszustände, sogenannte yhanas entstehen, aber eben auch tiefe innere Ruhe. Das erlebst Du und es ist völlig ok. Du unterdrückst Deine Gedanken auch nicht aktiv, wenn ich dich richtig verstehe. Durch die Meditation werden Sie ruhiger und verschwinden von selber. Das zeigt, dass die Meditation gut gelingt. Dass Deine Konzentrationsfähigkeit sich verbessert hat, ist ein klares Signal für die Wirksamkeit Deiner Methode. Les doch mal das Buch von Ajahn Brahm: Im stillen Meer des Glücks. Das wird Dir einiges klarer machen. Die Begriffe oben kommen übrigens aus dem Buddhismus. Mehr über die Wirkungen der Meditation kannst Du lesen unter http://www.gutemeditation.info/wirkungen-von-meditat….

Danke für deine schnelle Antwort.

„Du unterdrückst Deine Gedanken auch nicht aktiv, wenn ich dich richtig verstehe“

Ich bin mir nicht sicher ehrlich gesagt, ob ich meine Gedanken unterdrücke oder nicht. Wenn ich das Schwarze hinter meinen Augen beobachte, dann verschwinden die visuellen Träume, die mich sonst sofort heimsuchen, wenn ich meine Augen schließe. Wenn sie dann wiederkommen und ich dieses auch merke, dann versuche ich aktiv wieder nur das Schwarze zu sehen. Ist das nicht eine Form der Unterdrückung?

Mit den auditiven Träumen ist es übrigens ganz ähnlich, nur das diese sehr viel schwerer zu „unterdrücken“ sind. Versuche ich allerdings nur zu lauschen bzw. zu beobachten, dann schweife ich sehr schnell ab und die Konzentration ist allgemein nicht so stark.

Hallo DeanK,
ich glaube nicht, dass man auf Grund Deiner Beschreibung zu einem Schluss kommen kann, ob Du richtig oder falsch meditierst. Ich glaube sogar, dass es eigentlich nicht ein Wunderrezept gibt, das für alle funktioniert. Was ich aus eigener Erfahrung als vielleicht Nützliches sagen kann, ist folgendes:

  1. Vergiss das Problem mit den Gedanken.
  2. Beginne jegliche Meditationssitzung mit einigen Routine-„checks“:
    a) Trink vorher ein glas Wasser
    b) Lockere Kleidung (keinen Schlips z.B., keinen
    engen Gürtel, kein Hemd das Dich am Nacken juckt,
    usw.
    c) Garantie, das Dich kein Telefon oder andere Lärm-
    quelle stören wird.
  3. Für mich ist eingangs immer die Atemübung wichtig.
    („Runde“ Atmung, d.h. Einatmung mit Zwerchfell nach
    aussen gedrückt, bei verschlossenem Mund, bei einer
    lautlosen Zählung bis auf 5, dann Lungen voll halten
    bei Zählung bis auf 5, Ausatmung bei verschlossenem
    Mund bei Zählung bis auf 5, und Lungen leer halten
    bei Zählung bis auf 5. Zählungsfortschritt ca. 1
    Sek.
  4. Etwa 10 bis 15 Zyklen, wobei der „Kopf“ sich aus-
    schliesslich mit der Atmung beschäftigt.
  5. Danach befindet sich der „Kopf“ mit Sicherheit im
    sogenannten Alpha-Wellenbereich, d.h. die Gehirn-
    tätigkeit liegt vorwiegend im Wellenbereich von 7,5
    bis 12,5 Hertz. (hz).
  6. Die Konzentration mit verschlossenen Augen, Augen-
    äpfel nach oben gedreht, versuchen Lichtflecken zu
    finden und sie grösser werden zu lassen, dann auch
    „inneren Blick“ auf Höhe der Nasenwurzel nach innen
    wenden, und den pulsierenden, grünlich-gelben Licht-
    flecken wachsen lassen usw.
  7. Jede Meditationssitzung (anfänglich) nicht über
    eine halbe Stunde.
  8. Bzgl. der Gedanken, die sich trotz allem „hinein-
    drängen“ soll man tatsächlich nicht Energie auf-
    wenden um sie zu verdrängen…man soll sie einfach
    wegziehen lassen, wie „die Wolken am blauen Himmel“.
    ´9)Mit obiger Routine, mit Ausdauer und Disziplin, wird
    man schon nach wenigen Wochen positive Effekte ver-
    spüren.
    10)Klar, der Weg zu dem orientalischen „shenpa“ ist ein
    langer und vielleicht, für uns Westliche, kaum be-
    gangbar. Aber wir sprechen ja nicht davon, uns mit
    tibetischen Mönchen zu messen.
    11)Ich verwende seit Jahren Audioprogramme (meist mp3)
    welche die Gehirnwellentätigkeit "steuern. Es han-
    delt sich um die sogen. „binaural beats“, zweika-
    nalige Tonfrequenzen, mit geringen Frequenzunter-
    schieden zwischen links und rechts. Mit dem Stereo-
    kopfhörer abzuhören, bewirken diese Programme (un-
    terschiedlicher Länge, zwischen 15 min. und 60min.)
    dass das Gehirn gezwungen ist den Frequenzunter-
    schied zwischen linkem und rechtem Ohr auszu-
    gleichen und so wird es gem. Frequenzmuster des
    Programms in die längeren Wellen hineingesteuert,
    Alpha, Theta und Delta. Die „binaural beats“ werden
    dann durch sogen.„weisse Geräusche“, wie Meereswo- genrauschen, Regen und Gewitter usw. übertönt,
    damit das Abhören entspannend und angenehm wirkt.
    Es ist sozusagen eine „induzierte“ Meditation.
    Über die Internet kannst Du mehrere solcher Audio-
    Meditationsinduzier-Programme finden und kaufen,
    wie Holosync, Abyss, AwakenedMinds, BrainWaves usf.
    Hoffe, Dir mit dieser Antwort geholfen zu haben.

Hallo,
ich mache Zen-Meditation und kenne mich mit dem, was du beschreibst, nicht aus. Also das Zählen der Atemzüge und beobachten der Gedanken kenne ich schon, aber nicht das andere. Daher weiß ich auch nicht, ob es falsch ist.

Grüße
werholle

Hallo Spopol, vielen Dank für deine ausführliche Antwort.

In der Tat habe ich bereits einige deiner Ratschläge in der Vergangenheit angewendet. Etwa in Bezug auf die Vorbereitung mit lockerer Kleidung oder dem Aufsuchen einer ruhigen Umgebung.

In Fragen Sitz-, bzw. Liegehaltung bin ich mir noch nicht ganz sicher welche die richtige für mich ist. Am häufigsten meditiere ich im Liegen, weil es der Entspannung förderlich ist und am wenigsten andere körperliche Reize auslöst. Allerdings verführt diese Variante zum Träumen. Auf einem Stuhl sitzem habe ich auch bereits einige Zeit praktiziert. Diese Variante nahm ich als der Wachheit förderlich war, aber auch als anstrengend für den Rücken und auf dauer manchmal als ablenkend und frustrierend. Die Erfahrungen im Schneidersitz decken sich mit denen im sitzen in extremerer Weise. In Zukunft möchte ich trotzdem daraufhin arbeiten im sitzen zu meditieren, weil diese Haltung der Selbstdisziplinierung und inneren Aufrichtung wahrscheinlich dienlicher ist. Hast du da Tipps, wie man die Steine auf dem Weg bis zur Routine gut überwinden kann?

Das Bild mit den Wolken die man vorrüberziehen lassen soll habe ich bereits gehört, aber nie ganz begrffen wie es bei der Beobachtung der „Dunkelheit“ hilfreich sein könnte. Denn wenn man die Wolken bei ihrer Wanderung beobachtet lenkt man den Fokus ja gleichzeitig von der „Dunkelheit“ weg. Hingegen zwingt man sich zur „Dunkelheit“ zurückzukehren kommt dies glaube ich einer Unterdrückung gleich. Verwirrend:S

Was du über die binaural beats geschrieben hast finde ich interessant. Vor einiger Zeit habe ich bei einer Ergotherapie gegen mein ADS ein Neurofeedback durchgeführt. Auch damals sollten die Alpha Wellen gesteigert werden, die bei mir etwas zu niedrig sein sollen. Zu diesem Zeck wurden mir unter anderem auch Kopfhörer aufgesetzt aus denen wahrscheinlich Musik tönte, die genau jener entspricht, die du beschrieben hast. Zumindest war ein Wechsel von Brandung und plätscherndem Wasser zu hören. was ja den weissen Geräuschen entsprechen könnte.

Eine frage noch zum Abschluss: Kurz nach Beginn der Meditation setzten bei mir Druckgefühle im Bereich der Stirn ein. Es sind keine negativen Gefühle. Sie gleichen einem Drücken, leichten ziehen oder brennen. Mit der zeit wurden die Gefühle stärker und breiteten sich von der linken Stirn auf die rechte aus und später auch auf ein Gebiet auf der rechten Kopfhälte weiter hinten. Sie nehmen besonders dann zu, wenn ich mich stärker konzentriere und ab, wenn das Gegenteil der Fall ist. Hast du vergleichbare Erfahrungen gemacht oder darüber gehört?

Herzliche Grüße

DeanK.

Hallo Dean,

was du beschreibst klingt erst mal ganz gut. Ich persönlich kenne mich hauptsächlich mit der Transzendentalen Meditation aus, die ich seit 40 Jahren lehre. Dabei geschieht das Eintauchen in die Stille ganz automatisch durch gedankliches Wiederholen eines Klangwortes, das nach alter vedischer Überlieferung von einem Meditationslehrer jeweils für das Nervensystem ausgewählt wird. Diese Wörter haben die Tendenz, immer feiner zu werden und dem Geist den Weg nach innen zur Ruhe und Stille zu öffnen. Durch die Ruhe werden aber auch Gedanken aufgescheucht, die den Geist wieder an die Oberfläche bringen. Sobald wir uns der Gedanken bewusst werden, gehen wir wieder zurück zu dem Meditationswort (dem Mantra) und tauchen erneut ein.

Das Beobachten der Gedanken ist nicht nötig und behindert eher das spontane Eintauchen. Auch das Beobachten von Atem, Puls, Herzschlag, das Zählen und all diese Dinge halten uns eher an der Oberfläche des Geistes und der körperlichen Tätigkeit fest, auch wenn solche Methoden schon eine gewisse Entspannung gegenüber dem normalen Wachbewusstsein mit Alltagsaktivität bringen können.

Als Meditation werden neben dem Eintauchen in die Stille auch Kontemplationsübungen bezeichnet, die über ein bestimmtes Thema nachdenken, aber den Geist eher im normalen Wachbewusstsein halten. Das ist, als würde man an der Oberfläche eines Teichen hin- und herschwimmen, anstatt zum Grunde des Teiches zu tauchen, wo die Wellen zur Ruhe kommen und das Wasser still wird.

Manche anderen Methoden beruhen auf Konzentration, was ebenfalls nicht natürlich ist. Das ist, als wollte man ein Boot in einem stürmischen Wellengang an einer Stelle des Sees zur Ruhe bringen, also an der bewegten Oberfläche, wo es von Natur aus gar nicht möglich ist, ruhig zu werden. Die Ruhe des Geistes kommt von allein, wenn wir in die Tiefe tauchen.

Wenn du eine Methode gefunden hast, bei der du merkst, dass dein Atem flacher und dein Körper entspannt wird, dann ist es völlig in Ordnung, wenn du plötzlich merkst, dass Gedanken hochkommen oder auch Tagträume auftreten. Das ist einfach eine Auswirkung der Entspannung und des Eintauchens. Aber die Gedanken selbst oder die Bilder und Tagträume sind nicht das Entscheidende beim Meditieren. Wichtig ist die Entspannung von Körper und Geist, die dir nach der Meditation neue Kraft und Klarheit gibt. Wenn du das spürst, mach einfach weiter.

Wenn du eine systematische Methode und mehr Wissen über die schrittweise Entwicklung zu höheren Bewusstseinsstufen kennenlernen willst, dann schau einfach mal auf www.meditation.de

Übrigens: Zu häufiges Meditieren (mehr als 2 mal am Tag oder länger als jeweils 20-30 Minuten) kann leicht unerwünschte Nebenwirkungen haben, wenn das Nervensystem zu stark sensibilisiert und flexibel wird und dabei die Stabilität verliert. Die Transzendentale Meditation beginnt die erste Zeit mit je 20 Minuten morgens und abends, und dazwischen liegt ein schwungvoller und kreativer Tag voller Aktivität.

Ich wünsche dir weiterhin viel Glück und Erfolg durch Meditation.
Liebe Grüße
Jan

Hallo Dean,

Also bezüglich der Haltung während der Meditation meine ich, dass diese nicht so ausschlaggebend für die Ergebnisse ist. In meinem Fall kommt der Schneidersitz
(oder Lotus-Sitz der Yogim) nicht in Frage, weil mein Knochenbau keine Flexibilität erlaubt. Ich meditiere oft sitzend in einem Stuhl mit gerader Lehne (90 Grad zum Sitz) und sehe zu, dass meine Beine ebenfalls zu 90 Grad, beieinander, mit beiden Füssen flach ganz den Boden berühren. Wichtig ist die Rückenhaltung, bzw. die
Wirbelsäule muss schnurgerade sein. - Dies alles ist eine Frage des Routinetrainings. - Was nun das „Vorbeiziehen der Wolken am blauen Himmel“ anbelangt, so sollte man sich beim Meditieren überhaupt nicht „konzentrieren“, denn Konzentration bedeutet gewisser-
massen eine Anstrengung. Also, lass die Gedanken die da
aufkommen einfach los, ohne sie zu bekämpfen, lass sie an dir vorbeiziehen…- Interessant was Du bzgl. der
Druckgefühle sagst. Ich meine, es handelt sich um ganz
normale Symptome, wobei ich nicht beurteilen kann, ob
die ADS hier auch eine Rolle mitspielt. Ich glaube, dass Dein Gehirn zu einem grösseren Anteil in Beta arbeitet (und vielleicht manchmal sogar in Gamma-Frequenzen) und für Dich eben die Meditation äusserst
wichtig ist. - Deshalb würde ich Dir auch die besagten
Audio-Programme mit den „binaural beats“ wärmstens em-
pfehlen.
Beste Wünsche und Grüsse.
Paolo

Hi Dean,

du machst alles richig, da du ausprobierst und kuckst, was dir am dienlichsten ist.

es gibt verschiedenste Meditationsformen und du suchst dir die aus, die dich am meisten unterstützt und dir auch Freude bereitet, was du ja schon machst.

Verschiedenste Meditationsformen findest du hier

Meditieren ist in erster Linie die Gegenwart wahrzunehmen, sich auf etwas zu fokusieren im Hier und Jetzt. Dies hat eine beruhigende, ausgleichende Wirkung, die du ja auch erfahren hast. Und da dein Fokus, soweit ich es verstanden habe ist oder war entspannter, gelassener zu sein, so bist du schon einen riesen Schritt weiter gekommen. Wie du diese Entspannung erreichst ist nicht relevant, da jeder für sich rausfinden darf, was ihm/ihr gut tut.

was auch entspannend sein und zu mehr Zentrierung führen kann ist:

-Chi Gong
-Zen Bogenschiessen
-Cranio Sacral Therapie, gut auch bei ADS.
-Mandala malen

kurz alles, was deine Aufmerksamkeit auf etwas fokusiert lässt, das kann z.B. auch bewusstes Kauen sein oder Geschirr spülen, alltägliche Dinge in Zeitlupe tun usw. Es fordert am Anfang eine gewisse Disziplin, bis die Gewohnheit einsetzt und es zum Bedürfnis wird.

Wichtig ist dabei, dass du auch Freude verspürst, da dich gute Gefühle in eine Aufwärtspirale bringen und deine Selbstheilungskräfte ankurbeln.

Ich hoffe mein Beitrag gibt dir die eine oder andere Anregung. Wünsch dir viel Freude auf deinem erfolgreich begonnen Weg!

lieber Gruss

Markus

Hallo Dean!
Ich sitze seit 34 Jahren in der Übung des Zazen. Dies ist die Meditation aus dem Buddhismus. Von meinem Standpunkt aus kann ich Dir folgendes sagen:
Falsches meditieren gibt es eigentlich gar nicht. Und wie Du geschildert hast, hört es sich doch ganz gut an. Also, warum zweifelst Du? Ich glaube hinter Deiner Frage steht die Frage wie`s weiter gehen soll. Vielleicht bist Du jetzt etwas „angefüttert“ möchtest auf dem Weg weitermachen. Deshalb gleich die Frage die Du Dir stellen solltest: Willst Du mit ABSICHT meditieren um etwas zu verändern (wie Du das bis jetzt gemacht hast) oder willst Du vielleicht sogar einen spirituellen Meditationsweg beschreiten? Beim spirituellen Sitzen ist es so, dass Du ohne ABSICHT sitzt und Deine Übung (Focus) verfolgst. Das kann die Arbeit mit dem Atem sein, Zählen, Koans. Es werden immer Gedanken kommen. Diese werden aber auch wieder gehen. Die „Kunst“ besteht in der Nichtanhaftung und Beobachtung der Gedanken. So wie Du kleinen Kindern beim Spielen zusiehst. Diese Art zu Meditieren verändert Dich auch. Es ist ein sehr langsamer Weg ohne schnelle Erfolge. Also völlig untypisch für unsere Zeit. Mein Tipp: Suche Dir eine Meditationsgruppe, vielleicht auch einen Lehrer und gehe auf dem Weg weiter ohne Gedanken zu verschwenden über richtig und falsch. Deine Übung wird Dich führen. Solltest Du noch mehr wissen wollen, kontaktiere mich einfach. Ich helfe Dir gern weiter.
Liebe Grüße
Chris

Hallo,

fuer mich klingt es auch so, dass Du schon ganz prima Erfolge erreicht hast. Du machst also nichts „falsch“. Wenn Du ein spezielles Ziel hast, z.B. in bestimmten konkreten Situationen in der Realitaet ruhiger zu sein, dann koenntest Du Dich vielleicht instruieren, einfach daran zu arbeiten (z.B. visuell) sobald Du in dem tiefen Ruhezustand angekommen bist. Ich denke Du wirst Dir selbst vertrauen koennen, dass das dann passiert.
Andernfalls koenntest Du eine Art Selbst-hypnose arrangieren: spreche Deine Entspannungssequenz auf ein Tonband oder Mp3 file, folge dem dann und packe spezifische Instruktionen drauf, die Dich nach etwa 10-15 Minuten an Deine spezifischen Ziele erinnern. Das geht ziemlich einfach, es gibt sonst auch viel Literatur darueber.
Viel Spass,
Tille71

Hallo DeanK,
war gerade in Urlaub, darum erst jetzt meine Antwort.
Ich glaube es gibt beim Meditieren kein Richtig oder falsch, zumindest nicht mit dem was Du beschrieben hast. Ich frag mich, was erwartest Du Dir von der Meditation?
Ich habe bei meinem Lehrer, Herr Dr. Hans Endress, der inzwischen aber nicht mehr unter den Lebenden weilt, Zen-Meditation gelernt. Ich empfehle Dir, eine Yogagruppe oder Meditationsgruppe zu suchen. Leichter fällt das Meditieren zuerst in der Gruppe.
Aber hör immer auch in Dich hinein, ob diese Gruppe bzw. der Lehrer für Dich der Richtige ist.
Ich setze mich einfach hin, achte auf die richtige Haltung, schau mir meine KÖrper an, dann meine Gedanken und lasse sie kommen und gehen. Wenn ich merke, daß ich bei einem Gedanken verhafte, lasse ich ihn gehen. Wenn mir das nicht gelingt, versuche ich ihn zu Ende zu denken oder ich konzentriere mich auf mein Drittes Auge oder meinen Atem im Hara. Ein anderes Mittel ist, sich ein Wort oder einen Begriff zu nehmen und sich darauf zu konzentrieren und jedesmal, wenn man wieder abschweift, zu dem Wort oder Begriff zurückzukehren.
Du kannst auch mit offenen Augen Dich auf einen Punkt an der Wand konzentrieren und immer wieder mit Deiner Aufmerksamkeit dorthin zurückkehre, wenn Du abschweifst.
Du siehst, es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, zu meditieren. Ich glaube, daß Du bisher slles richtig gemacht hast. Weiter so.
Wenn Du nähere Informationen haben möchtest: Hier ein paar Autoren, die ich Dir empfehlen kann: Krisnamurti, Aurobindo, Karlfried Graf Dürckheim:
Hugo M. Enomiya-Lassalle, K. O. Schmidt, Anneliese Harf.
Ich hoffe, ich konnte Dir weiterhelfen.
LG Regenbogenperle

Hallo DeanK,

Deine Frage ist lange her.
Meine Antwort hat lange gereift.

Vorab:
Ich meditiere seit meinem 17. Lebensjahr, d.h. seit nunmehr 37 Jahren (!) täglich morgens und abends;
anfangs nur 2 x 20 Minuten, jetzt immer ca. 45-60 Minuten morgens und abends.
Es ist für mich die schönste Zeit des Tages.
In der Meditation bin ich bei mir Selbst, erfahre tiefen Frieden, tiefe Stille, erhole mich von den Anstrengungen des Tages, usw., usw…

In der Meditation soll nichts Bestimmtes geübt werden.
(Richtige) Meditation geht VOLLKOMMEN mühelos!!
Genauso mühelos wie einzuschlafen.

Zur Meditation setzt man sich ganz bequem aufrecht hin.
Hinlegen ist zum Einschlafen geeignet.

Du brauchst absolut NICHTS zu tun, um still zu sein.

Jeder Versuch, die Gedanken zu unterdrücken, führt genau in die entgegengesetzte Richtung.
Du bist nicht Herr Deiner Gedanken.
Wir haben keine eigenen Gedanken.
Gedanken kommen und gehen ganz von selbst!

Übe weder Tun noch Nichtstun.

Lass einfach alles sein, alles geschehen.

Jegliches Üben führt irgendwann zum Frust, zur Aufgabe.

Wir machen den ganzen Tag schon so viel.

Genieß die Zeit wo Du Dir erlaubst, Dich einmal aus allem auszuklinken, einfach mal Nichts zu tun.

Der Verstand kann nicht verstehen, dass dann trotzdem etwas „geschieht“, wenn er sich nicht aktiv beteiligt.

Eigentlich ist aber genau das Gegenteil der Fall:
Die Dinge geschehen besonders gut, wenn der Verstand sich raushält.

Genau wie beim Schlaf verhält es sich auch mit der Meditation:
Mann kann nicht schlafen, um etwas bestimmtes zu bezwecken.
Die neue Frische und Energie, die wir im Schlaf oder in der Meditation gewinnen, wird vom Körper auf höchst intelligente Weise dort eingesetzt, wo es am „sinnvollsten“ erscheint. Und das entzieht sich unserer Kontrolle.

Gib die Kontrolle in der Meditation auf.
Lass einfach alles zu; lass Dich Fallen.
Hab Vertrauen, das alles OK ist, so wie es ist.

Ich könnte Dir so wunderschöne Erfahrungen aus jahrelanger Meditation berichten, aber das würde nur Deine Erwartungen schüren.

Meditation ist dazu da, sich SELBST zu erkennen.
Wer bin ich?
Wer bin ich jenseits meines Körpers, meines Namens, meiner Lebensgeschichte?
Hast Du diese Frage?
In stiller Meditation erhälst Du eine Antwort.
Nicht als Gedanke,
sondern indem Du erfährst, dass Du UNBEGRENZT bist!

Ganz liebe Grüße von mir und viel Freude bei der Meditation.
Für weitere Fragen stehe ich gerne zur Verfügung…

Matthias Fey

Hallo,

ich dachte ich haette hierauf schon geantwortet. Es gibt beim Meditieren kein wirkliches „richtig oder falsch“. Man kann das Meditieren natuerlich uebertreiben, oder zu wenig vorbereiten etc. aber damit hat es sich dann auch. Viele denken man muss sich still hinsetzen damit man meditieren „kann“. Tai Chi is Meditation in der Bewegung, ein toller Spaziergang kann eine Meditation sein und viel produktiver, als wuerde man beim strengen Sitzen Unruhe verspueren. Meditation ist kein Etikett, sondern es ist ein Bewusstseinszustand, den man auf dutzende verschiedene Arten erreichen kann. Wenn Du denkst, dass Du mit Deiner momentanen Strategie nicht weiterkommst, dann lass sie etwas ruhen und mache etwas anderes.
Kennst Du die Buecher von John Kehoe? Mit seinem „Mindpower“ stellt er eine ganz nette und praktische Anleitung zur Meditation vor - ohne es wirklich Meditation zu nennen. Nur eine Idee, wie gesagt, am besten suchst und findest Du mit Deiner eigenen Intuition, was Dir gut liegt und machst das dann.
Viel Glueck,
Tillmann