Stauwarner
wie das Steuerrecht das Ding auf der Einnahmenseite
bezeichnet, ist für die Beurteilung des Sachverhaltes
sekundär.Das ist prinipiell richtig, aber die Nomenklatur innerhalb der
Steuergesetzgebung gibt einem schon einen Hinweis, wo der
Gesetzgeber bei der Einführung die steuerliche Relevanz
gesehen hat.
Quark, Subvention ist ein Begriff aus der Volkswirtschaft und wird sich im Steuerrecht so oder so nicht finden lassen.
Und hier eben zusammen mit den Aufwendungen für
Arbeitskleidung, Arbeitsmaterialien, Fortbildungskosten und
ähnlichen Aufwendungen, die nötig sind um das Einkommen zu
erzielen.
Nötig, um ein Einkommen zu erzielen, ist primär die Anwesenheit am Arbeitsplatz und die zur Ausübung der Tätigkeit notwendigen Fähigkeiten (und selbst die fehlen teilweise, aber das ist ein anderes Thema). Es ist weder zur Erzielung des Einkommens, mit einer tonnenschweren Blechkiste durch den Berufsverkehr zu gurken, noch x Kilometer vom Arbeitsplatz entfernt zu wohnen.
Wenn der Gesetzgeber diesen Unsinn unterstützen will, dann ist das seine Sache. Ich werde weiterhin darauf hinweisen, daß es Unsinn ist.
Wenn jemand gerne außerhalb der Stadt wohnt, ist das seine Sache. Was haben Steuerzahler mit der persönlichen Wohnsituation von anderen Steuerzahlern zu tun bzw. müssen sich an deren Finanzierung beteiligen?
Subvention, die einem bestimmten Zweck dient: Der Verbilligung
des täglichen Pendelns zwischen Arbeitsplatz und Wohnsitz.Sie mindert die Belastung des Arbeitnehmers durch Aufwendungen
für den Arbeitsweg, deshalb ist es noch keine Subvention.
Die Absetzbarkeit von Sozialversicherungsbeiträgen verbilligt
auch die Kranken- und Rentenversicherung, ist sie deshalb auch
eine Subvention ?
Auch hier steckt ein klares politisches Ziel dahinter: Man will die (Alters)vorsorge unterstützen. Das ist für mich deutlich nachvollziehbarer als die Föderung privaten Berufsverkehrs auf deutschen Straßen. Und: Ja, es ist eine Subvention.
Wie ist es mit der Absetzbarkeit von Fort- oder
Weiterbildungskosten, alles Subventionen ?
Ja.
Dein Arbeitgeber setzt Deine Lohn- und Lohnnebenkosten
ebenfalls ab, ist das auch eine Vergünstigung ohne
Gegenleistung, also eine Subvention ? Oder was ist die
Gegenleistung ?
Hier geht es um die Ermittlung des steuerpflichtigen Einkommens/Gewinnes, also logischerweise keine Subvention. Und bevor Du damit kommst: Der Mann, der seine Familie ähnlich besteuert sehen wollte, wie ein Unternehmen ist vor Gericht mit Pauken und Trompeten untergegangen.
von 60% angetriebenen Haufens Blech mit einer Masse zwischen
900 und 2000 kg, zu subventionieren, wenn man ihn gleichzeitig
als eines der größten Übel der Menschheit bezeichnet und mit
jährlich steigenden Zusatzsteuern sanktioniert.Wenn Du mit Autos ein Problem hast, o.k., war aber nicht der
Punkt. Fahrtkosten entstehen auch im ÖPNV
Und deswegen gibt es ja nun auch die Entfernungspauschale. Das ist ja grad der Witz bei der Sache. Die Umweltsau wird genauso entlastet, wie jemand, der sich wenigstens ansatzweise vernünftig verhält. Daß das ÖPNV-Netz nicht so ist, wie es sein sollte, ist mir auch klar. Man kann aber nicht aufs Land ziehen und dort einen S-Bahn-Tak von zehn Minuten erwarten.
Und: Ich habe kein Problem mit Autos. Ich habe ein „PS-Monster“, das auf der Autobahn 16-20 Liter je 100 km verbraucht und fahre damit gern und schnell. Ich bin mir aber der Folgen des Autoverkehrs bewußt und der Ansicht, daß diese auch vom Autofahrer bezahlt werden sollten. Ein Spritpreis von 5 Euro je Liter wären da kein schlechter Ansatz. Solange ich mir nicht überlegen muß, ob ich für eine Party mal eben 250 hin- und am nächsten Tag wieder zurück heize, ist irgendwas faul im Staate.
Und vor allem bin ich der Ansicht, daß der Gesetzgeber nicht Ökosteuern erheben sollte, um sie den täglichen Pendlern, die zum überwiegenden Teil allein im Auto sitzen, wieder hinterher zu werfen. Wo bleibt denn da der Anreiz, vom Auto auf ÖPNV umzusteigen?
Noch ein Wort zu dieser Bemerkung: „Wenn Du mit Autos ein Problem hast, o.k.,“ Es ist immer wieder interessant, wie wenig manche Menschen in der Lage sind, bei Diskussionen zu abstrahieren. Die eigene persönliche Lage hat viel zu oft Einfluß auf den Diskussionsstandpunkt bzw. es wird unterstellt, daß die persönliche Lage des anderen Einfluß auf den Diskussionstandpunkt hat. Objektiv wird zunehmend seltener diskutiert.
Ich bin durchaus imstande, eine stärkere Besteuerung von Sprit und Kerosin zu fordern, obwohl ich davon selbst betroffen wäre, weil ich sie für richtig halte. Ähnliches gilt für andere Dinge. Das Hauptproblem in Deutschland ist nunmal, daß nicht mehr darauf geachtet wird, was richtig wäre (im Sinne von Steigerung des Gemeinwohls), sondern darauf, was für einen selbst bzw. die vertetene Interessengruppe das beste ist. Solange das der Fall ist, bewegt sich hier gar nichts oder bestenfalls in homöopathischen Dosen, wie die aktuellen Reformen beweisen.
Das wäre genauso eine Begründung für die Abschaffung der
Entfernungskostenpauschale bzw. der Absetzbarkeit von
Fahrtkosten auch bei der Versteuerung von Einkommen aus
selbständiger Tätigkeit.Und das kann ja wohl nicht sein. Um ein Einkommen zu erzielen
verursache ich Kosten, die in unmittelbarem Zusammenhang damit
stehen. Das zu versteuernde Einkommen kann nur das nach Abzug
der entstandenen Kosten sein. Das können Telefon-, Reise-,
Material- oder weiß-der-Teufel-für-Kosten sein.
Interessanter Ansatz. Um Arbeiten zu können, muß ich essen, trinken und schlafen. Ich fordere die vollständige Bezahlung meiner Mittagsmahlzeit nebst Getränken und die Übernahme von 5/7 der laufenden und Beschaffungskosten meines Bettes.
So kommt man aber nicht weiter. Es ist nun einmal so, daß man zwischen Arbeitnehmer, Selbstständigem, ehrenamtlich tätigen Personen (was machen denn die mit ihren Fahrtkosten?) und einer Personen- oder Kapitalgesellschaft wird Unterschiede nicht vermeiden können, außer man besteuert gar nichts oder läßt gar keine Abzüge mehr zu.
Gruß,
Christian