Mehr Geld durch die Steuerreform?

Ab Januar diesen Jahres sollte ja mehr Vom Lohn übrig bleiben.
Mann hat überall die Tabellen gesehen, wer wieviel mehr erhält.
Richtig?
Ich habe jetzt nachträglich meinen Freibetrag auf der Lohnsteuerkarte ändern lassen -Kilometerpauschale-.
Täglich 70 Kilometer für eine Strecke.

Wenn ich jetzt mein neues Nettogehalt ausrechne/ansehe,
wird deutlich, dass ich weniger habe, als im letzten Jahr.

Gehöre ich jetzt zu der Gruppe, die ‚bestraft‘ werden soll,
oder ist das generell so gedacht/gemacht.

ich nehme an, dass für die meisten Mitbürger, das große Erwachen erst mit der Einkommensteuer 2004 kommt,
wenn sie dann überhaupt noch daran denken.

Für mich ist es eine offensichtliche Täuschung!

Eure Meinung interessiert mich hierzu!

Danke!

Grüße
Carolin

Hi,

offensichtlich geht es dir so, wie einem weiteren Drittel der Gesellschaft: http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OI…
warum freust du dich nicht mal für die anderen? Von den anderen 2/3 haben welche dafür tatsächlich mehr Kohle in der Tasche. Schließlich wollen wir doch mehr Arbeitsplätze in D, wie das Herr Clement vor 2 Jahren versprochen hatte: http://home.knuut.de/EWKberater/Meinung/14005Offener…
Nicht immer so pessimistisch sehen, ihr redet ja glatt noch eine Krise herbei!

Gruß
Frank
PS: könnte Ironie enthalten

Hallo Carolin,

also, ich habe zu meinem eigenen Erstaunen mehr raus als im Vorjahr. Dabei gehöre ich wirklich nicht zur „förderungswürdigen“ Truppe, d. h. habe Steuerklasse 1, keine Kinder und verdiene über der Beitragsbemessungsgrenze. Bei mir kam noch positiv mein Kirchenaustritt im Dezember dazu, das war dann nochmal doppelt soviel wie die Lohnsteuerersparnis.

Dafür war meine Krankenkasse teurer, weil die Bemessungsgrenzen anscheinend angehoben wurden.

Hab aber u. a. im Fernsehen gesehen, dass viele Leute weniger raushaben, v. a. alleinerziehende Mütter etc. Zusammen mit den Bescherungen der Gesundheitsreform bleibt vielen wirklich viel weniger in der Tasche als vorher. Gerecht ist das sicher nicht. Wer mehr verdient, also mehr Steuern bezahlt kann natürlich auch mehr einsparen. Das Geld fliesst - volkswirtschaftlich und moralisch gesehen - zu den falschen Leuten (da schließe ich mich in dem Falle sogar ein).

Ich glaube, wenn überhaupt Leute mehr netto haben, dann bleibt es bei sehr vielen bei der Gesundheitsreform wieder weg.

Schade eigentlich, dass bei solchen „Reformen“ sowas bei rauskommt!

Schöne Grüße,

Tonyfost

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Hallo Tonyfost,

das ist schön für dich!
Deine Daten sind bis aufs Alter identisch mit meinen.
Darf ich fragen, wie weit dein Weg zur Arbeit ist?

Grüße
Carolin

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Hallo Carolin,

ich fahr etwas über 40 km mit Bus&Bahn, aber das steht bei mir nicht auf der Steuerkarte.

Gerade das wundert mich ja auch bei Dir, Du hast die km auf der Steuerkarte stehen, und trotzdem weniger raus!? Komisch…

Schöne Grüße,
Tonyfost

Hallo Tonyfost,

das ist schön für dich!
Deine Daten sind bis aufs Alter identisch mit meinen.
Darf ich fragen, wie weit dein Weg zur Arbeit ist?

Grüße
Carolin

Dann wünsche ich auch dir eine schönes Erwachen
nächstes Jahr nach deinem Steuerbescheid!

Ich habe jetzt gerade meinen Freibetrag ändern lassen,
damit ich nicht nächstes Jahr nachzahlen muss, auf Grund des alten Freibetrages.

Du hast wahrscheinlich keinen Freibetrag und wirst dich wundern,
dass du nicht wie sonst etwas bzw. so viel zurück bekommst…

Aber das ist wahrscheinlich auch Sinn und Zweck der ganzen Aktion,
auf den ersten Blick ist das Portemonnaie etwas dicker…

Grüße
Carolin

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Hi Carolin,

danke für die Vorwarnung, allerdings kann ich doch nicht mehr Steuern bezahlen, als die mir jetzt abziehen, schließlich hab ich doch noch was abzusetzen (ganz abgesehen von den Fahrtkosten), oder seh ich das falsch!? Dass ich nicht mehr so viel zurückbekomme, weil die die Pendlerpauschalen gekürzt haben, ist mir klar.

Grüße zurück,

Tonyfost

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Du hast keinen Freibetrag, da musst du keine Angst haben.
Aber wenn du den alten Freibetrag noch hättest,
könnte es theoretisch passieren.

Grüße
Carolin

Hallo Carolin,

in der Steuereform geht es auch nicht unbedingt darum, dass jetzt jeder mehr Geld bekommt. Es geht viel mehr darum, dass nach und nach (es gibt ja noch jede Menge Vorschläge für weitere Reformen) das ganze System gerechter wird und Anreize geschaffen werden.

Ein Beispiel für die Ungerechtigkeit:
Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass du etwas ausserhalb wohnst und in der Stadt arbeitest, da du eine Kilometerpauschale in deiner Lst-Karte eingetragen hast. Du bekommst etwas vom Staat geschenkt, da du einen weiten, teuren Anfahrtsweg hast.
Ich dagegen wohne in der Stadt und bekomme nichts, da ich auch keinen langen Anfahrtsweg habe. Jetzt sind aber in der Stadt die Mieten viel höher als am Land. Wieso bekomme ich keine Mietpauschale? Wäre doch viel gerechter.
Ausserdem wohnst du freiwillig auf dem Land, du kannst ja auch in die Stadt ziehen. Somit brauchst du auch keine Förderung.

Ein Beispiel für Anreize:
Eine hohe Steuer (vor allem eine hohe Progression) bedeutet, dass jeder Cent, den du mehr verdienst (z.B. Überstunden ausbezahlen, Lohnerhöhung…), mit dem Höchstsatz (und nicht mit deinem Durchschnitssatz) versteuert wird. Somit fehlt der Anreiz mehr zu verdienen, es gibt viel mehr Anreize Steuerschlupflöcher zu suchen und von Vergünstigungen zu profitieren. Somit sollen nach und nach alle Vergünstigungen gestrichen werden und dafür die Steuer gesenkt werden.

Sieh es lieber so, dass du eine Vergünstigung, die dir gar nicht zugestanden hat, nicht mehr bekommst.

Jan

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Ein Beispiel für die Ungerechtigkeit:
Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass du etwas ausserhalb
wohnst und in der Stadt arbeitest, da du eine
Kilometerpauschale in deiner Lst-Karte eingetragen hast. Du
bekommst etwas vom Staat geschenkt, da du einen weiten, teuren
Anfahrtsweg hast.
Ich dagegen wohne in der Stadt und bekomme nichts, da ich auch
keinen langen Anfahrtsweg habe. Jetzt sind aber in der Stadt
die Mieten viel höher als am Land. Wieso bekomme ich keine
Mietpauschale? Wäre doch viel gerechter.
Ausserdem wohnst du freiwillig auf dem Land, du kannst ja auch
in die Stadt ziehen. Somit brauchst du auch keine Förderung.

Deine Ansicht kann ich nicht teilen:
Du kannst in München wohnen und in München arbeiten und trotzdem einen weiteren Anfahrtsweg haben als jemand, der im Landkreis wohnt und in der Stadt arbeitet. Die Kilometerpauschale gilt ja nicht nur für Fahrten vom Land in die Stadt.
Außerdem, woher weist Du das jemand freiwillig auf dem Land wohnt? Vieleicht kann er sich eine für seine Familie geeignete Wohnung in einem Ballungszentrum nicht leisten ?
Warum wohnst Du in der Stadt wenn es auf dem Land doch viel günstiger ist ?
Es gibt ja noch mehr Aspekte als nur die Miete und Fahrtkosten.

Grundsätzlich bin ich der Ansicht, das die Kilometerpauschale keine Subvention darstellt, sie wird ja im Steuerrecht auch als Werbungskosten bezeichnet.
Wer einem Arbeitnehmer verweigert die Kosten die er hat, um seiner Arbeit nachzugehen(und dazu gehören eben auch die Kosten des Arbeitsweges), von der Steuer abzusetzen, der kann mit der gleichen Begründung auch einem selbsständigen Versicherungsvertreter die Geltendmachung seiner Fahrtkosten verweigern.
In beiden Fällen handelt es sich um Kosten die entstehen, um das Einkommen zu erreichen.
Der einzige Unteschied besteht darin, das die Kosten einmal bei einem Arbeitnehmer und einmal bei einem Selbstständigem entstehen. Das sollte aber im Hinblick auf eine gerechte Besteuerung keinen Unterschied machen.

mfg

Missverständnis!!!
Mir geht es darum, dass propagiert wird,
Ihr habt jetzt alle mehr Geld am Ende des Monats,
jetzt rennt schön los und kauft euch was dafür.

Und auf den ersten Blick ist es ja auch so,
aber am Ende ist es eben ganz anders!!!

Übrigens, wer z.B. in München wohnt und arbeitet, der kann auch ewig unterwegs sein, auch wenn sein Arbeitsplatz nur 5 KM entfernt ist!?
Ist es jetzt gerechter dafür Nichts zu zahlen und dem anderen, der 40 KM in 10 Minuten fahren kann etwas zu zahlen?

Aber wie gesagt, dass war nicht das ursprüngliche Thema…

Grüße
Caro

Hallo,

Grundsätzlich bin ich der Ansicht, das die Kilometerpauschale
keine Subvention darstellt, sie wird ja im Steuerrecht auch
als Werbungskosten bezeichnet.

wie das Steuerrecht das Ding auf der Einnahmenseite bezeichnet, ist für die Beurteilung des Sachverhaltes sekundär. Subvention ist eine Leistung oder Vergünstigung ohne Gegenleistung. Damit ist die Entfernungspauschale eine Subvention, die einem bestimmten Zweck dient: Der Verbilligung des täglichen Pendelns zwischen Arbeitsplatz und Wohnsitz.

Je nach Betrachtungsweise macht dieser Wunsch Sinn oder nicht. Ich für meinen Teil sehe keinen Sinn darin, den Transport von 60-150 kg menschlichen Fleisches mittels eines durch Verbrennung von fossilen Brennstoffen mit einem Wirkungsgrad von 60% angetriebenen Haufens Blech mit einer Masse zwischen 900 und 2000 kg, zu subventionieren, wenn man ihn gleichzeitig als eines der größten Übel der Menschheit bezeichnet und mit jährlich steigenden Zusatzsteuern sanktioniert.

Der einzige Unteschied besteht darin, das die Kosten einmal
bei einem Arbeitnehmer und einmal bei einem Selbstständigem
entstehen. Das sollte aber im Hinblick auf eine gerechte
Besteuerung keinen Unterschied machen.

Das wäre genauso eine Begründung für die Abschaffung der Entfernungskostenpauschale bzw. der Absetzbarkeit von Fahrtkosten auch bei der Versteuerung von Einkommen aus selbständiger Tätigkeit.

Gruß,
Christian

Hallo,

Außerdem, woher weist Du das jemand freiwillig auf dem Land
wohnt?

Er hat sich aber schon so ausgesucht, oder? Zwangsumsiedlungen aufs Land sind mir eigentlich nur aus Kombodscha, China, der Sowjetunion und ähnlichen Staaten bekannt. Gibt es sowas in Bayern auch?

Vieleicht kann er sich eine für seine Familie geeignete
Wohnung in einem Ballungszentrum nicht leisten ?
Warum wohnst Du in der Stadt wenn es auf dem Land doch viel
günstiger ist ?
Es gibt ja noch mehr Aspekte als nur die Miete und
Fahrtkosten.

Die Sache ist doch eigentlich ganz eindeutig:

Entweder man wohnt in der Stadt, hat dann für eine kleinere und schlechter ausgestattete Wohnung mehr Miete zu zahlen. Im Gegenzug hat man einen kürzeren Arbeitsweg, kann vielleicht aufs Auto ganz verzichten, hat bessere Einkaufs- und Rausgehmöglichkeiten.

Oder aber man wohnt auf dem Land, hat einen weiteren Arbeitsweg, zusätzliche Kosten fürs Auto und schlechtere Einkaufsmöglichkeiten. Im Gegenzug zahlt man aber weniger Miete für eine größere und besser ausgestatte Wohnung.

Wo man sich nun genau niederläßt ist jedem seine freie Entscheidung und hängt mit den perösnlichen Vorlieben zusammen (wer z.B. Abends nicht weggeht, hat nichts davon, neben einer angesagten Kneipe zu wohnen) und den persönlichen Lebensumständen (Familie oder nicht).

Soweit so gut. Nicht jedoch in Deutschland.
In Deutschland hat der Gesetzgeber willkürlich festgelegt, daß die Kosten für die Fahrt zum Arbeitsplatz eine unzumutbare Belastung darstellen und dementsprechend steuerlich gefördert werden müssen. D.h. die Fahrten, die der eine vom Land in die Stadt unternimmt, muß der andere, der in der Stadt wohnt, mit seinen Steuergeldern mitfinanzieren. Ist das gerecht?

Grundsätzlich bin ich der Ansicht, das die Kilometerpauschale
keine Subvention darstellt, sie wird ja im Steuerrecht auch
als Werbungskosten bezeichnet.

Wer macht denn da für was Werbung? „Werbungskosten“ ist doch nur allgemeiner steuerlicher Ausdruck, unter dem ganzer Haufen Subventionen aus dem Bereich „sonstige Ausgaben“ zusammengefasst sind.

Wer einem Arbeitnehmer verweigert die Kosten die er hat, um
seiner Arbeit nachzugehen(und dazu gehören eben auch die
Kosten des Arbeitsweges), von der Steuer abzusetzen, der kann
mit der gleichen Begründung auch einem selbsständigen
Versicherungsvertreter die Geltendmachung seiner Fahrtkosten
verweigern.

Wenn Du so argumentierst, kannst Du gleich weiter gehen und fordern, die Händler dürften ihre Wareneinkäufe nicht mehr geltend machen, weil die Einkäufe der Privatleute ja auch nicht absetzbar sind.

In beiden Fällen handelt es sich um Kosten die entstehen, um
das Einkommen zu erreichen.
Der einzige Unteschied besteht darin, das die Kosten einmal
bei einem Arbeitnehmer und einmal bei einem Selbstständigem
entstehen.

Nein. Der Unterschied besteht darin, daß das eine Kosten sind, die durch die Arbeit entstehen und das andere Kosten, die durch die Entfernung zwischen Arbeitsplatz und Wohnort entstehen.

Der Arbeitnehmer hat diese Kosten, weil er freiwillig da wohnt, wo er keine Arbeit findet und deshalb zu der Arbeitsstelle fahren muß. Der Vertreter hat diese Kosten, weil es sein Job ist, die Kunden zu besuchen; und die können ja schlecht alle bei ihm zu Hause wohnen. Würde der Arbeitnehmer näher an seine Arbeit ziehen, hätte er keine Fahrtkosten mehr und bekäme auch keine Steuergeschenke mehr.

Und bevor jetzt irgendwelche Spekulationen aufkommen nur, weil ich selber in der Stadt wohne: Wir haben jahrelang reichlich entfernt gewohnt (ich hatte zeitweilig einen Weg von über 90 Km) und dabei kräftig von der Kilometerpauschale profitiert und wir wollen auch wieder aus der Stadt wegziehen (

Hallo,

Außerdem, woher weist Du das jemand freiwillig auf dem Land
wohnt?

Er hat sich aber schon so ausgesucht, oder? Zwangsumsiedlungen
aufs Land sind mir eigentlich nur aus Kombodscha, China, der
Sowjetunion und ähnlichen Staaten bekannt. Gibt es sowas in
Bayern auch?

Habt ihr Tagebaus? In Sachsen gibts sowas. Stichwort zum googeln: Heuersdorf, 15 km entfernt

Gruß
Frank

Mir geht es darum, dass propagiert wird,
Ihr habt jetzt alle mehr Geld am Ende des Monats,
jetzt rennt schön los und kauft euch was dafür.

Man konnte aber in der zeitung Ende letzten Jahres lesen, wie die Steuersenkung finanziert wird. Wer von Vergünstigungen wie der Pendlerpauschale oder der Eigenheimzulage profitieren wollte, konnte sich damals schon informieren was er mehr oder weniger bekommt.

Und auf den ersten Blick ist es ja auch so,
aber am Ende ist es eben ganz anders!!!

Mit dem ersten Blick erwischt man leider nur das Fettgedruckte einer Zeitung.

Übrigens, wer z.B. in München wohnt und arbeitet, der kann
auch ewig unterwegs sein, auch wenn sein Arbeitsplatz nur 5 KM
entfernt ist!?
Ist es jetzt gerechter dafür Nichts zu zahlen und dem anderen,
der 40 KM in 10 Minuten fahren kann etwas zu zahlen?

Nein ist es nicht. Deswegen bin ja auch dafür, das die Pendlerpauschale komplett gestrichen wird. Dann ist es gerecht.
Wer in München 5km in die Arbeit hat braucht entweder 10 min mit der U-bahn oder 15 min mit dem Fahrrad.

Aber wie gesagt, dass war nicht das ursprüngliche Thema…

Grüße
Caro

Hi,

Habt ihr Tagebaus? In Sachsen gibts sowas. Stichwort zum
googeln: Heuersdorf, 15 km entfernt

natürlich, hier hat Rheinbraun schon reichlich Dörfer weggebaggert.

Allerdings ging es in dem Posting, auf das ich geantwortet hatte um München. Ich denke mal nicht, daß München eines Tages einer Tagebaustätte weichen muß und die Leute alle aufs Land ziehen müssen? Und selbst wenn, würde damit ja auch niemand mehr dort arbeiten (außer den Baggerfahrern) und damit wäre auch keine Kilometerpauschale für diese Pendler mehr fällig.

Grüße,

Ralf

wie das Steuerrecht das Ding auf der Einnahmenseite
bezeichnet, ist für die Beurteilung des Sachverhaltes
sekundär.

Das ist prinipiell richtig, aber die Nomenklatur innerhalb der Steuergesetzgebung gibt einem schon einen Hinweis, wo der Gesetzgeber bei der Einführung die steuerliche Relevanz gesehen hat. Und hier eben zusammen mit den Aufwendungen für Arbeitskleidung, Arbeitsmaterialien, Fortbildungskosten und ähnlichen Aufwendungen, die nötig sind um das Einkommen zu erzielen.

Subvention ist eine Leistung oder Vergünstigung ohne
Gegenleistung.

Da hast Du wohl Recht.

Damit ist die Entfernungspauschale eine
Subvention, die einem bestimmten Zweck dient: Der Verbilligung
des täglichen Pendelns zwischen Arbeitsplatz und Wohnsitz.

Sie mindert die Belastung des Arbeitnehmers durch Aufwendungen für den Arbeitsweg, deshalb ist es noch keine Subvention.
Die Absetzbarkeit von Sozialversicherungsbeiträgen verbilligt auch die Kranken- und Rentenversicherung, ist sie deshalb auch eine Subvention ?
Wie ist es mit der Absetzbarkeit von Fort- oder Weiterbildungskosten, alles Subventionen ?
Dein Arbeitgeber setzt Deine Lohn- und Lohnnebenkosten ebenfalls ab, ist das auch eine Vergünstigung ohne Gegenleistung, also eine Subvention ? Oder was ist die Gegenleistung ?

Je nach Betrachtungsweise macht dieser Wunsch Sinn oder nicht.
Ich für meinen Teil sehe keinen Sinn darin, den Transport von
60-150 kg menschlichen Fleisches mittels eines durch
Verbrennung von fossilen Brennstoffen mit einem Wirkungsgrad
von 60% angetriebenen Haufens Blech mit einer Masse zwischen
900 und 2000 kg, zu subventionieren, wenn man ihn gleichzeitig
als eines der größten Übel der Menschheit bezeichnet und mit
jährlich steigenden Zusatzsteuern sanktioniert.

Wenn Du mit Autos ein Problem hast, o.k., war aber nicht der Punkt. Fahrtkosten entstehen auch im ÖPNV

Das wäre genauso eine Begründung für die Abschaffung der
Entfernungskostenpauschale bzw. der Absetzbarkeit von
Fahrtkosten auch bei der Versteuerung von Einkommen aus
selbständiger Tätigkeit.

Und das kann ja wohl nicht sein. Um ein Einkommen zu erzielen verursache ich Kosten, die in unmittelbarem Zusammenhang damit stehen. Das zu versteuernde Einkommen kann nur das nach Abzug der entstandenen Kosten sein. Das können Telefon-, Reise-, Material- oder weiß-der-Teufel-für-Kosten sein.

Gruß,
Christian

auch Grüsse

Waldi05

Hallo,

also gut :

Er hat sich aber schon so ausgesucht, oder? Zwangsumsiedlungen
aufs Land sind mir eigentlich nur aus Kombodscha, China, der
Sowjetunion und ähnlichen Staaten bekannt. Gibt es sowas in
Bayern auch?

Noch nicht, aber vieleicht gibt es ja einen Partner, der am Wohnort arbeitet oder der in entgegengesetzter Richtung arbeitet. Möglicherweise wohnt er im Elternhaus, oder er möchte seine Kinder nicht aus Ihrer Schule nehmen, oder . . . .
Es gibt also viele Gründe nicht umzuziehen, nicht wahr ?

Die Sache ist doch eigentlich ganz eindeutig:

Entweder man wohnt in der Stadt, hat dann für eine kleinere
und schlechter ausgestattete Wohnung mehr Miete zu zahlen. Im
Gegenzug hat man einen kürzeren Arbeitsweg, kann vielleicht
aufs Auto ganz verzichten, hat bessere Einkaufs- und
Rausgehmöglichkeiten.

Oder aber man wohnt auf dem Land, hat einen weiteren
Arbeitsweg, zusätzliche Kosten fürs Auto und schlechtere
Einkaufsmöglichkeiten. Im Gegenzug zahlt man aber weniger
Miete für eine größere und besser ausgestatte Wohnung.

Naja, es gibt auch auf dem Land teure Wohnungen oder Häuser in Neubaugebieten, genauso wie es günstige Altbauwohnungen in den Städten gibt. Du machst hier ein bisschen schwarz/weiß-Malerei, nicht ?

Wo man sich nun genau niederläßt ist jedem seine freie
Entscheidung und hängt mit den perösnlichen Vorlieben zusammen
(wer z.B. Abends nicht weggeht, hat nichts davon, neben einer
angesagten Kneipe zu wohnen) und den persönlichen
Lebensumständen (Familie oder nicht).

Was macht unser braver Arbeitnehmer denn, wenn er mal den Job wechseln muß. Soll er dann jedesmal umziehen ? Was ist mit dem vieleicht ebenfalls berufstätigem Ehe-/Lebenspartner, soll sich der dann einen neuen Job suchen ? Jedesmal die Kinder aus der Schule nehmen, und aus dem Freundeskreis ?
Du hast keine Familie , oder ?

Soweit so gut. Nicht jedoch in Deutschland.
In Deutschland hat der Gesetzgeber willkürlich festgelegt, daß
die Kosten für die Fahrt zum Arbeitsplatz eine unzumutbare
Belastung darstellen und dementsprechend steuerlich gefördert
werden müssen. D.h. die Fahrten, die der eine vom Land in die
Stadt unternimmt, muß der andere, der in der Stadt wohnt, mit
seinen Steuergeldern mitfinanzieren. Ist das gerecht?

Ich denke der Gesetzgeber hat es nicht willkürlich festgelegt. Er hat nur festgestellt, das ein Arbeitnehmer mit einem langen Arbeitsweg stärker belastet ist als sein Kollege, der neben der Firma wohnt. Das hat erst einmal nichts mit Stadt oder Land zu tun. Es soll auch noch Arbeitsplätze außerhalb der Städte geben.

Und gerecht ? Deiner Vika nach vertreibst Du Bücher im I-net, Du wirst dazu mindestens einen PC von der Steuer absetzen, ja ? Ist ja auch in Ordnung, aber den finanziere auch ich mit meinen Steuergeldern.
Meinen PC kann ich nicht absetzen, ist das gerecht ?
Ja, denn mein PC hat nichts mit der Sicherstellung meines Einkommens zu tun. Aber meine Fahrtkosten zum Arbeitsplatz.

Wer macht denn da für was Werbung? „Werbungskosten“ ist doch
nur allgemeiner steuerlicher Ausdruck, unter dem ganzer Haufen
Subventionen aus dem Bereich „sonstige Ausgaben“
zusammengefasst sind.

Das ist kein Haufen „sonstiger Ausgaben“ sondern Kosten die zur Erzielung des Einkommens nötig sind.

Wenn Du so argumentierst, kannst Du gleich weiter gehen und
fordern, die Händler dürften ihre Wareneinkäufe nicht mehr
geltend machen, weil die Einkäufe der Privatleute ja auch
nicht absetzbar sind.

Unsinn, die Einkäufe der Privatleute dienen nicht der Erzielung eines Einkommens.
Aber merkst Du was ? Bei einem Selbstständigen hat man überhaupt keinen Zweifel, das alles was an Kosten entsteht um das Einkommen zu erreichen, steuermindernd zu berücksichtigen ist.
Bei einem Arbeitnehner spricht man sofort von Subvention wenn der gleiche Tatbestand auch gleich bewertet werden soll.
Ist das Steuergerechtigkeit ?

Nein. Der Unterschied besteht darin, daß das eine Kosten sind,
die durch die Arbeit entstehen und das andere Kosten, die
durch die Entfernung zwischen Arbeitsplatz und Wohnort
entstehen.

Nun, die Kosten entstehen nicht durch die Entfernung, sondern weil der Arbeitnehmer an seinem Arbeitplatz erwartet wird.

Der Arbeitnehmer hat diese Kosten, weil er freiwillig da
wohnt, wo er keine Arbeit findet und deshalb zu der
Arbeitsstelle fahren muß.

Oder weil er da keine Arbeit findet, wo er wohnt. Soll jeder umziehen, der seinen Job verliert und einen neuen Arbeitgeber bekommt ? Falls er Glück hat . …

Der Vertreter hat diese Kosten, weil
es sein Job ist, die Kunden zu besuchen; und die können ja
schlecht alle bei ihm zu Hause wohnen.

Er könnte doch auch ein Niederlassung in seinem Wohnort eröffnen und seine Kunden mit einzigartigen Produkten und erstklassiger Beratung zu sich locken. Ach, Du meinst man kann Ihm nicht vorschreiben wie er sein Gewerbe führen soll ? Aja, aber dem Arbeitnehmer willst Du vorschreiben, wo er wohnen soll.

Würde der Arbeitnehmer
näher an seine Arbeit ziehen, hätte er keine Fahrtkosten mehr
und bekäme auch keine Steuergeschenke mehr.

Wie stellst Du ir den Arbeitnehmer in Deutschland vor, als Wanderarbeiter wie im letzten Jahrhundert ?

Und bevor jetzt irgendwelche Spekulationen aufkommen nur, weil
ich selber in der Stadt wohne: Wir haben jahrelang reichlich
entfernt gewohnt (ich hatte zeitweilig einen Weg von über 90
Km) und dabei kräftig von der Kilometerpauschale profitiert
und wir wollen auch wieder aus der Stadt wegziehen (

Hallo Waldi,

Noch nicht, aber vieleicht gibt es ja einen Partner, der am
Wohnort arbeitet oder der in entgegengesetzter Richtung
arbeitet. Möglicherweise wohnt er im Elternhaus, oder er
möchte seine Kinder nicht aus Ihrer Schule nehmen, oder . . .
.
Es gibt also viele Gründe nicht umzuziehen, nicht wahr ?

Klar gibt es viele Gründe umzuziehen. Aber die Entscheidung, ob man umzieht oder nicht, darf niemals von einer steuerlichen Begünstigung beeinflusst werden.

Naja, es gibt auch auf dem Land teure Wohnungen oder Häuser in
Neubaugebieten, genauso wie es günstige Altbauwohnungen in den
Städten gibt. Du machst hier ein bisschen
schwarz/weiß-Malerei, nicht ?

Ich dachte, dass im Durchschnitt die Mieten in der Stadt höher sind als auf dem Lande. Aussnahmen gibt es natürich immer. Wenn man aber ein Steuersystem ändern will, kann es nicht nur Gewinner geben.

Ich bin für die Einführung einer Flat-tax oder zumindest eines einfacheren Steuersystems wie es Merz vorgeschlagen hat. Die Einführung einer Flat-tax muss natürlich erst mal finanziert, und zwar durch Abbau von Subventionen.
Wenn du gegen das Streichen der Pendlerpauschale bist, siehst du dann andere Möglichkeiten für Einsparungen in unserem Steuersystem?

Grüße,

Jan

Hallo Jan,

Klar gibt es viele Gründe umzuziehen. Aber die Entscheidung,
ob man umzieht oder nicht, darf niemals von einer steuerlichen
Begünstigung beeinflusst werden.

Is schon klar, aber ich denke, es ist noch niemand weiter von seinem Arbeitsplatz weggezogen um anschließend die Pendlerpauschale geltend zu machen.

Wenn man aber ein Steuersystem ändern will, kann es nicht nur
Gewinner geben.

Dem ist nichts hinzuzufügen.

Ich bin für die Einführung einer Flat-tax oder zumindest eines
einfacheren Steuersystems wie es Merz vorgeschlagen hat. Die
Einführung einer Flat-tax muss natürlich erst mal finanziert,
und zwar durch Abbau von Subventionen.

Nun, eine Flat-tax halte ich in einem Sozialstaat für nicht praktikabel. Wenn der Staat und seine Gemeinschaft für die Schwachen sorgen soll, dann muß ich „von den starken Schultern“ mehr einfordern als von den Leuten mit weniger Einkommen.
Beim „einfachen System“ von Merz sind ohne Zweifel die unteren und mittleren Einkommensschichten die Verlierer. Nebenbei erschließt sich mir nicht, wo der Vorteil eines Stufenmodells gegenüber einem linearen oder linear-progressiven Tarifs liegen soll. Wer heute nicht mit einer Liste und seinem zVE seine Steuerlast berechnen kann, der kann es auch bei einem Stufentarif nicht.

Wenn du gegen das Streichen der Pendlerpauschale bist, siehst
du dann andere Möglichkeiten für Einsparungen in unserem
Steuersystem?

Nun, die Abzugsfähigkeit von Spenden an Parteien und soz. und mildtätige Einrichtungen z.B. Wer hier etwas helfen will, soll das tun, aber warum werden alle Steuerzahler daran beteiligt ?
Aber wer glaubt tatsächlich, das in unserem System tatsächlich etwas bewegt werden kann ?

Grüße,

Jan

schönen Tag

Waldi05