ich möchte mein Manuskript über eine Literaturagentur an einen Verlag vermitteln lassen. Ich habe soeben mit zwei Agenten telefoniert. Sie sind beide interessiert und wollen, dass ich ihnen das Manuskript mit Exposé und Vita schicke.
Aus meiner Sicht ist es sinnvoll, mehrere Agenturen gleichzeitig in Anspruch zu nehmen, aber vielleicht gibt es Gründe, aus denen ich dies nicht tun sollte.
Aus meiner Sicht ist es sinnvoll, mehrere Agenturen
gleichzeitig in Anspruch zu nehmen, aber vielleicht gibt es
Gründe, aus denen ich dies nicht tun sollte.
aber sicher!
Kann mir jemand diese Gründe nennen?
ja, zum beispiel ein normaler agenturvertrag, der genau dieses ausschließt.
was wäre, wenn beide agenten dein manuskript zeitgleich verkaufen? nachdem beide wochenlange arbeit invertiert haben? die fertige leistung einer agentur ist zwar der unterschriebene verlagsvertrag, aber die vorarbeiten dazu sind doch immens!
ja, das verstehe ich. Im Idealfall entwickelt sich ein Vertrauensverhältnis und eine jahrelange Zusammenarbeit.
Wenn ich mich wahllos an viele wende, dann ist das wohl kaum möglich.
Darf man den Agenten fragen, mit welchen Verlagen er zusammenarbeitet oder ist diese Frage zu indiskret? Ich würde denen, die große Verlage als Partner haben, den Vorzug geben, weil ich glaube, dass deren Marketing und Marktpräsenz größer ist. Wie kann ich mir ein Bild von der Arbeit des Agenten machen? Ich meine, er bekommt einen lückenlosen Einblick in meine Arbeit, dann ist es doch nur fair, wenn ich auch eine Basis dafür habe, ihm zu vertrauen.
ich war vor Jahren zeitweise als Immobilienmakler tätig.
In dieser Branche haben wir doch eine vergleichbare Aufgabenstellung für den Makler wie für den Literaturagenten: einen Käufer finden im Auftrag.
Man muss für den Kunden Exposees anfertigen, inserieren, Interessenten kontaktieren, das Objekt vorführen, überzeugen, fährt sich den Arsch ab, leiert den Notartermin an und muss am Schluss noch eine Finanzierung durchdrücken, weil die Bank dem Kunden die Immobilie madig macht und ihm ein eigenes Objekt andrehen will.
Das ist ein erheblicher Aufwand, dauert oft Monate und geht gewaltig an die Nerven. Trotzdem haben wir mit unseren Kunden NIE Alleinverkaufsaufträge abgeschlossen und ihnen das Recht eingeräumt, eigene Verkaufsanstrengungen zu unternehmen. Dieses Recht schloss sogar den Verkauf mithilfe anderer Makler ein.
In diesem Fall, oder sobald der Kunde einen Exklusivvertrag mit einem anderen Makler abschloss, beendeten wir unsere Tätigkeiten sofort und verlangten auch kein Geld, die Sache war eben erledigt.
Ich führe dazu noch an, dass ich mit einem Alleinverkaufsauftrag mir selbst schon die Finger verbrannt habe (bzw. es waren die Finger meiner Frau, die damals noch meine Freundin war … ):
Wir wollten unsere Wohnung loswerden und beauftragten einen Makler, der keinen Erfolg hatte und genüsslich abwartete, wie uns die Zeit davon lief, denn wir mussten die neue Immobilie aus dem Verkaufserlös finanzieren. Am Schluss mussten wir einge Hundert DM bezahlen, um aus dem Vertrag zu kommen. Ein Makler OHNE Alleinverkaufsauftrag hatte dann Erfolg.
Wo liegen hier Deiner Ansicht nach die branchenspezifischen Unterschiede, die gerade beim Literaturagenten gegen den „freien Wettbewerb“ sprechen?
das ist keineswegs indiskret, sondern vertragsbestandteil. das
gehört zu den PFLICHTEN einer literaturagentur.
ich zitiere aus einem agenturvertrag, den ich mal
abgeschlossen habe. (@günter: und so ist es üblich. hat sich
wohl bewährt.)
_§2 Rechtseinräumungen
Der Autor überträgt der Agentur räumlich unbeschränkt das ausschließliche Recht zur Vermittlung seines Werkes
gemäß § 1 für alle Druckausgaben sowie für alle Auflagen ohne
Stückzahlbegrenzung für die deutsche Sprache.
Der Autor räumt der Agentur außerdem folgende ausschließliche
Nebenrechte ein: [blablasülz …] […]
§3 Agenturpflicht
Die Agentur ist verpflichtet, das Werk der Autorin geeigneten
Verlagen anzubieten und dafür angemessen zu werben. Von der
Vermittlung ausgeschlossen sind Druckkostenzuschussverlage und
sonstige Verlage, die Autoren keine angemessene Vergütung
anbieten.
Die Agentur hat die Vermittlertätigkeit angemessen zu dokumentieren.
[…]_
und angemessen heißt, dass aus der dokumentation hervorgeht,
wann und wo der agent mit wem in welchem verlag und mit
welchem ergebnis gesprochen hat. dass ihm soundsoviel verlage
einfallen und er die adressen auswendig schreiben kann, genügt
nicht.
wie gesagt, die seriösen verträge sind sich alle ziemlich
ähnlich. abweichungen ergeben sich allenfalls, was die
nebenrechte anbelangt. exklusiv ist wie gesagt normal, und
ebenso, dass die agentur ihre bemühungen schlüssig nachweist.
man kann den vertrag auch so gestalten, dass man eine frist
festsetzt, in der was passiert sein muss, ansonsten wird der
vertrag hinfällig. wird auch gern gemacht.
ich suche noch nach einem normvertrag, finde aber im moment
nix.
würde da gern was zwischenfragen, weil du dich damit gut auskennst (und ich leider kein bisschen): wie funktioniert das mit den agenturen? wie sieht es mit der bezahlung aus? stehen die chancen gut, mithilfe eines agenten einen verlag zu finden (also viel besser, als wenn man sich selbstständig an die verlage wendet)?
diese Auszüge sowie deine Erläuterungen sind sehr hilfreich. Vielen Dank und Sternchen dafür.
ich suche noch nach einem normvertrag, finde aber im moment
nix.
So einer wäre tatsächlich sehr nützlich.
Ich würde nun so vorgehen, dass ich meine Unterlagen zunächst 3 oder 4 Agenturen schicke. Darunter sind dann vielleicht 2, die mir einen Vertrag anbieten. Erst jetzt lege ich mich auf eine fest und gehe den Exklusivvertrag ein. Solange es nur um die Durchsicht der Unterlagen geht, kann ich ja noch mehrere Agenten gleichzeitig beschäftigen, anstatt jeweils wochenlang zu warten bis eine Ablehnung kommt und dann erst zum nächsten zu gehen.
du kannst dein manuskript natürlich mehreren agenturen anbieten.
wenn sich mehrere für dein werk interessieren, schließt du den vertrag aber mit der, die dir am meisten zusagt, und nur mit der. die bedingungen sind bei den meisten seriösen agenturen gleich.
tipp: guck dir an, welche autoren die jeweilige agentur vertritt und wie die z.b. bei amazon gelistet sind.
agenturen nehmen natürlich möglichst nur manuskripte, die sie auch an verlage vermitteln können - klar, davon leben sie -, d.h. sie filtern schon mal vor. das wissen natürlich die verlage und nutzen das auch. andererseits wissen die agenten, was die verlage haben wollen (genre, thema usw.).
seriöse agenturen bekommen ihre 15 - 20 % erst, wenn auch wirklich geld in richtung autor geflossen ist. kein autor muss also vorkasse leisten. ein seriöser agent, der seine provision verlangt, hat also seine geld bereits „eingespielt“. wer etwas anderes erzählt, lügt. absolut nicht unüblich ist es allerdings, dass die verlage das gesamte honorar an den agenten zahlt, dieser seine provision einbehält und den rest (mit abrechnung natürlich) an den autor weitergibt.
als unerfahrener autor, der noch niemand im verlagsgeschäft kennt, sind agenturen oft eine gute lösung, genauso aber auch für alte hasen, die keine lust haben, verträge auszuhandeln oder darin kein geschick haben.
sich selbstständig an verlage zu wenden, kann erfolg haben, wenn man genau weiß, wie es geht und wen man ansprechen muss. garantien gibt es eh nicht - auch nicht MIT agenten. der stoff muss schon entsprechend sein, der „markt“ muss bedarf für das thema haben und ein wenig glück gehört auch immer dazu.
nix gegen freien wettbewerb, aber der findet vor
vertragsabschluss statt. es hat sich eben so bewährt. (siehe
meine 2. antwort an tychi.)
ja nicht gerade.
wenn das alles war, macht man das halt so, weil das jeder so macht und weil man sich das den neulingen gegenüber so erlauben kann und denkt nicht darüber nach. das wäre schlecht, so ein hohes ross.
gruß
angelrun
lass mal stecken …
Nach ausreichend Schlaf und Gehirnzellen anregender Dusche kam ich darauf, dass es wohl auch nicht gerade der Sache dient, wenn die doch relativ begrenzte Zahl der Verleger von mehreren Seiten immer mit demselben Manuskript bombardiert wird. Das törnt eher ab.
Man muss wohl gewisse Zugeständnisse machen und in den sauren Apfel beißen - aber wichtig ist auf jeden Fall die genaue Recherche vorher, und das Vertrauen in den Agenten muss unbedingt da sein.
hi ann,
deine antwort bestätigt meine annahme.
und du hast recht. die rösser, auf denen die agenten sitzen, sind weit weniger hoch, als es den anschein hat oder haben soll.
gruß
a.
ich glaube du hast ein verständnisproblem, anders kann ich mir deine antwort nicht erklären.
wenn du etwas konstruktives beizutragen hast oder eventuell deine vorwürfe gegen mich konkretisieren möchtest, damit deine kritik auch ein ziel findet, schreibe hier/mir ruhig. ich bin für vorschläge immer offen.
@MOD - HELP!
Das ist doch wieder zum junge Hunde Kriegen, diesmal ohne Sternchen für einen Lachkrampf!
Da stelle ich eine Frage, bekomme eine halblebige Antwort, beantworte mir meine Frage schließlich selbst und trete dabei einen Rattenschwanz von Hickhack los, in den die Eine die/den Anderen nicht verstehen kann oder will.
Man kann wirklich den Eindruck bekommen, dieses Forum dient zum größten Teil der Selbstinszenierung.
Wird wohl auch so sein.
Für mich ist dieser Zweig erledigt, ich brauche keine Unterstützer, und möge sich ein MOD erbarmen und den Thread abschließen.
@MOD - HELP!
Das ist doch wieder zum junge Hunde Kriegen!
Da stelle ich eine Frage, bekomme eine halblebige Antwort, beantworte mir meine Frage schließlich selbst und trete dabei einen Rattenschwanz von Hickhack los, in den die Eine die/den Anderen nicht verstehen kann oder will.
Man kann wirklich den Eindruck bekommen, dieses Forum dient zum größten Teil der Selbstinszenierung.
Wird wohl auch so sein.
Für mich ist dieser Zweig erledigt, ich brauche keine Unterstützer, und möge sich ein MOD erbarmen und den Thread abschließen.