Mehrfamilienhaus kaufen

Liebe/-r Experte/-in,
Ich habe ein Angebot eines Achtfamilienhauses bzw zwei Vierfamilienhäuser. Eine Gemeinde will es verkaufen. Der erstere Bewerber der dieses Haus fast schon in seinem Besitz hatte, hat sein Gebot zurückgenommen.
Ich stehe jetzt an erster Stelle als Käufer. Obwohl ich nach einem heutigen Gespräch, die Mieter in Kürze kennen lerne usw. alles lief positiv, bin ich irgendwie mißtrauisch. Mir sind die Leute zu nett.
Es gibt keinen Energipass, es gibt bis heute keine zuverlässigen Daten zu diesem Haus, womit ich zur Bank gehen kann. Soll die nächsten Tage kommen.
Diese fast schon überschwengliche Freude, einen Käufer gefunden zu haben in mir, macht mich noch misstrauischer. Eine Wirtschaftltichkeitsberechnung von 2009 habe ich bekommen. Damit kann ich doch gar nicht rechnen? Und die Bank scho gar nicht. Sie haben mir versichert das ich per email noch alles bekomme.
Meine Frage ist jetzt, worauf sollte ich besonders achten? Die wollen die beidenHäuser loswerden, das merkt man.Ich bekomme sie auch zum Grundstückspreis, doch warum verkauft eine Gemeinde, sie könnte ja auch investieren? Ich werde das Gefühl nicht los, das ich da in eine Falle tappe. Vielleicht unbegründet.

Hallo Sigrid,

schwer zu sagen was los ist, ohne Details zu kennen.
Warum läßt die Gemeinde kein Gutachten machen?
Sie sind sich hoffentlich bewußt, daß keine Bank Ihnen das Risiko abnimmt - diese will halt Zinsen kassieren und leitet ggf. die Zwangsversteigerung ein.

Ich würde versuchen, an so viele Infos wie möglich zu kommen: Warum springt der Vor-Bieter ab? Warum sollen Sie nur den angeblichen Grundstückswert (woher wissen Sie den?) zahlen? Was muß zur Sanierung investiert werden? Warum wird kein Energieausweis vorgelegt, der - außer im Denkmalschutz - Vorschrift ist?

Keinesfalls unter Zeitdruck setzen lassen!

Mit freundlichen Ostergrüßen

Bernd

Hallo Frau Dethloff,

eine pauschale Aussage ist natürlich schwierig.
Grundsätzlich muß ein Energieausweis vorgelegt werden, spätestens der Notar wird das fordern, sie können das auch einfordern.
Bzgl. der Kommune würde ich mir da weniger Sorgen machen.
Eigentlich kann die Kommune es sich nicht erlauben irgendwelche Spielchen zu spielen. Ich könnte mir vorstellen dass diese einfach den Aufwand reduzieren will und Barvermögen generieren.

Wie gesagt ist das ganze von der Ferne schwer einzuschätzen.
Ich wünsche ihnen viel Erfolg und verbleibe mit freundlichen Grüßen

Hallo Sigrid,

warum die Gemeinde verkaufen will, muss Dich nicht besonders interessieren - auch nicht, dass die Leute alle so nett sind. Ganz wichtig ist ein aktueller Grundbuchauszug (alle Abteilungen)und ein Auszug aus dem Baulastenverzeichnis. Weiterhin Kopien aller Mietverträge mit Informationen, ob die Mieter regelmäßig zahlen. Für fehlende Daten (Baujahr, Grundstücksfläche, Wohnflächen etc.) kann die Bauakte Aufschluss geben, die oftmals noch vorhanden ist. Da die Gemeinde selbst verkaufen will, sollte diese Dir Einsicht gewähren. Banken entsenden manchmal selbst einen Mitarbeiter, der eine Schätzung für die Finanzierung anfertigt.
Du solltest so gründlich wie möglich, Dir das Haus ansehen - vom Dach (Zustand) bis zum Keller (Feuchtigkeit?) und alle Haustechnik (Heizung, Elektroinstallationen und Verrohrungen)- ggf. hierzu einen Handwerker mitnehmen, dem Du vertraust.
Das Vertragliche macht der Notar.
Ansonsten wird es gutgehen, wenn die mtl. Summe der Nettomieten deutlich über der mtl. Rate für die Bank liegt - es müssen Reserven für Reparaturen und Mietausfälle gebildet werden.

Viele Grüße

Roland Angermüller

Herzlichen Dank für Ihre Antwort, diese hat mir jetzt sehr weiter geholfen, ich kann jetzt besser planen. Dankeschön Lg Susanne