Mehrsprachig aufwachsen

Ja aber
Hallo sin,

bei dir traf aber vermutlich genau das zu, was als wesentliches Kriterium für den erfolgreichen Erwerb einer Sprache gilt:

Jedes deiner Sprachvorbilder hatte eine eigene Bindung zu seiner Sprache und konnte diese auch weitergeben. Wenn - wie in der Frage der UP die Eltern im Gespräch mit dem Kind aber ständig zwischen Sprachen wechseln wollen, kann das nach meiner Überzeugung nur schief gehen.

Schöne Grüße,
Jule

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Hi Jule

Jedes deiner Sprachvorbilder hatte eine eigene Bindung zu
seiner Sprache und konnte diese auch weitergeben. Wenn - wie
in der Frage der UP die Eltern im Gespräch mit dem Kind aber
ständig zwischen Sprachen wechseln wollen, kann das nach
meiner Überzeugung nur schief gehen.

Da bin ich ganz Deiner Meinung.

Gruß
Sin

Hola Helena!

Helena
PS. 3 Sprachen finde ich fast unmöglich. 4 oder mehr völlig
utopisch (wenn wir von Muttersprachenniveau reden)

Eine Freundin von mir ist Japanerin, ihr Mann ist Amerikaner, ihr Kindermädchen ist eine Deutsche. Das Kind ist 5 Jahre und spricht perfekt englisch und deutsch, japanisch kann ich nicht beurteilen:wink:

Er ist zudem ein glückliches und lebhaftes Kind.

Die Mutter spricht nur japanisch mit ihm.
Der Vater nur englisch.
Das Kindermädchen nur deutsch.

Er besucht einen privaten Kindergarten, dort wird englisch (Erzieher (Muttersprachler) und deutsch (Erzieher Muttersprachler) gesprochen.

Ich sehe da keine Probleme. Wenn da keine Muttersprachler involviert wären, Eine Person(Muttersprachler) = eine Sprache da wäre ich ganz Deiner Meinung.

Liebe Grüße
Sin

Vor dem Hintergrund, dass der Mensch nur +/- 10% seines
geistigen Vermögens nutzt, ist diese Aussage nicht haltbar.

Vor dem Hintergrund, dass die 10%-Aussage wissenschaftlicher Unsinn ist, verstehe ich die Kritik nicht.

Gruß,
Sax

Hallo,

Eine Freundin von mir ist Japanerin, ihr Mann ist Amerikaner, ihr Kindermädchen ist eine Deutsche. Das Kind ist 5 Jahre und spricht perfekt englisch und deutsch, japanisch kann ich nicht beurteilen:wink:

Ich bin noch nie einem 5-Jährigen begegnet, der auch nur eine Sprache „perfekt“ beherrscht hätte. Ich vermute, das Kind spricht alle drei Sprachen so gut, wie ein 5-Jähriger üblicherweise seine Muttersprache beherrscht. Das ist gut möglich, so was habe ich auch schon erlebt. Höchst unwahrscheinlich ist, dass der/die Betreffende mit 20 immer noch alle drei Sprachen perfekt auf dem Niveau eines Erwachsenen sprechen wird.

Zu „perfekt“ gehört für mich insbesondere, dass man in der Lage ist, seine tiefsten Gefühle und innersten Empfindungen wie ein Muttersprachler vergleichbarer Intelligenz und Bildung zu artikulieren, unabhängig vom akuten Gemütszustand. Da hapert es bei vielen angeblich perfekt Zweisprachigen erheblich. Stolze Eltern lügen sich da gerne was in die Taschen.

Umgekehrt ist die Tatsache, dass man in einer Sprache denkt und träumt noch lange kein Gradmesser für die Beherrschung der Sprache. Das mache ich auch, sobald ich länger als drei Monate im Umfeld einer Sprache lebe, die ich zwar sehr gut aber eben nicht perfekt beherrsche.

Gruß
Axurit

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Es ist trotzdem nicht unmöglich, dass Kinder 2…4-sprachig erzogen werden, wie man sehen kann.

Aber du hast Recht 10% … ich glaube, soviel Hirn haben viele gar nicht.

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Servus,

Hey!

Sind wir hier bei IKEA? (:wink:

Ich würde gerne wissen, ob es möglich ist, dass Kinder mehr
als mit 2-3 Sprachen aufwachsen.
zB. mit 4 oder 5 Sprachen auf einmal.

Also Sprachwissenschaftler gehen von durchschnittlich 5-6 Sprachen aus, die ein Kind maximal parallel lernen kann. Dies hängt aber natürlich stark von der Sprachbegabung des Kindes und der Art der Sprachen ab. So sind sicherlich Deutsch, Dänisch, Holländisch und Schwedisch leichter parallel lernbar als Russisch, Arabisch, Chinesisch und Französisch.

Ist so etwas möglich oder eher nicht?

Gibt es bestimmte Regeln, die man zusammenfasst und wird es
für das Baby schwer? Wie lange würde das so dauern bis das
Kind dann anfängt zu reden?

Wichtig ist, dass es für jede Sprache eine Bezugsperson, idealerweise Muttersprachler, gibt, die ständig gegenüber dem Kind nur in dieser Sprache sprechen und regelmäßig üben. Weiterhin ist natürlich der spielerische Umgang mit der Sprache wichtig. Eine Vermischung der Sprachen und Bezugspersonen führt in der Regel zur Sprachverwirrung und kann im schlimmsten Fall zur Totalverweigerung führen.

Das Kind wird in der Regel später mit dem Reden anfangen, da das Kind natürlich erst einmal die verschiedenen Sprachen sortieren muss, angeblich ist die Verzögerung aber nicht länger als bei Kindern, die zwei bis drei Sprachen parallel lernten.

Bei all diesen Erziehungsansätzen sollte man aber nicht nur den späteren Nutzen beurteilen, sondern auch das Kindeswohl beachten.
Schließlich will man nicht nur Menschen, die in der „Geschäftswelt“ funktionieren, sondern auch mit sich und ihren Bedürfnissen im Reinen sind.

Auf 3-Sat (oder ZDF-Info?) gab es mal eine Dokumentation, bei der verschiedene dieser „Drill“-Eltern vorgestellt wurden. (Leider fällt mir der korrekte Name der Doku nicht mehr ein, war wirklich sehenswert)

Dort sprach z.B. eine Mutter mit ihrer zwei Jahre alten Tochter Deutsch, der Vater Französisch, die Nanny Chinesisch und das Kind ging in die englische KiTa. In der Tat konnte sie sich „fließend“ (so wie halt ein zweijähriges Kind spricht) in der jeweiligen Sprache unterhalten. Darüber hinaus besuchte es noch Kurse im „kreatives Malen“ und Kindersingen und hatte Geige-Stunden nach der Suzuki-Methode. Ich glaube Ballettstunden hatte das Kind auch, bin mir aber diesbezüglich nicht mehr sicher.

Auf die Frage, ob sie ihre Tochter nicht überfordere, meinte die Mutter nur, die Kleine mache das ja gerne und überhaupt mache sie ja noch! nicht sehr viel. Im Übrigen hielt sie Spielen im Park oder im Wald eher für überflüssig und den Nutzen hiervon „romantisch verklärt“.

Auf die Frage an die Tochter was sie denn am Liebsten mache, antwortete sie übrigens „auf dem Spielplatz spielen“…

Gruß,
Sax

Hi!

Ich vermute, das Kind spricht alle drei Sprachen so gut, wie ein 5-:Jähriger üblicherweise seine Muttersprache beherrscht.

Danke!

Genau, das meinte ich auch, perfekt war das falsche Wort.

Gruß