Hallo, ich kann hier kein Urteil oder Tipps zu deinem Sohn abgeben. Ich nehme mal an, dass dun getrennt von deiner Frau lebst. Ich kenne eine Freundin, die alleinerziehend ist. Und die Kinder bekommen vom Vater krass teure Geschenke. Die Mutter hat gar kein Geld. Deshalb mögen sie den Vater aber nicht mehr.
Mein Tipp: Vergiss das mal mit dem verzogen und verwöhnt, das kann man auf die schnelle eh nicht ändern. Versuche irgendwie für dein Sohn da zu sein, sei nett zu ihm, auch wenn er mal ätzend ist. Vermeide lauten Streit und Kräfte messen. Das führt zu nix. Interessiere dich für seine Sorgen und Ängste. Nimm ihn ernst, auch wenn er komische Sachen sagt, denkt oder tut. Lies dir mal was im Netz durch, was mit pupertierenden Kindern abgeht. Da gibt es eine Gehirnumstellung (hormonbedingt) die einschneidende Verhaltensfolgen hat.
Was dir aber immer bleibt: Du hast die Möglichkeit, dass dein Sohn dich mag, kämpf dafür! Auch wenn euer Verhältnis gerade schlecht ist, gib nicht auf, sei ein liebenswerter Mensch. Irgendwann entdeckt er das, auch wenn er jetzt andere Sachen im Kopf hat, z.B. dass Hartz 4 peinlich ist. Irgendwann versteht er, dass es peinlich war sich wegen Hartz 4 oder Arbeitslosigkeit aufzuregen.
Klar würde er gerne behaupten, dass du Chefarzt im Klinikum bist. Aber auf so etwas kommt es nicht an. Du kannst besser sein als jeder Chefarzt!
Dann ist es wirklich toll, dass du dir Hilfe holen möchtest. Das zeichnet starke Menschen aus; sie holen sich Hilfe bei Problemen.
Es gibt Erziehungsberatungsstellen, nutze sie. Geh hin, die beraten dich anonym und wahrscheinlich besser als ich.
Wir haben vier Kinder und sind schon lange von Hartz 4 abhängig, fühlen uns deshalb aber nicht schlecht (na ja …nicht so sehr). Es gibt wichtigere Dinge, Z.B. Gesundheit. Ich habe mein Studium komplett verbockt und kann meine Familie nicht ernähren. Dafür kümmern wir uns um die Kinder, das ist auch Arbeit.
Zusammenfassung: Versuche nicht, dein Sohn zu ändern, streite nicht so viel mit ihm. Versuche nicht, deine Frau zu ändern oder deine Eltern, geht nicht! Trotzdem kannst du natürlich deine Meinung sagen, aber ruhig und sachlich.
Hol dir weiter Hilfe und fühle dich wegen der Arbeitslosigkeit nicht minderwertig. Irgendwann versteht dein Sohn alles (vielleicht erst wenn er 25 ist, aber er wird einiges nachträglich verstehen).
Wenn dir das alles zu wirr ist, frag mich ruhig noch einmal. Wenn du mir dein Wohnort nennst, kann ich vielleicht Beratungsstellen herausfinden.
Deine Situation ist scheiße, aber beklag sie nicht, es bringt nichts.
Ich habe von einer Therapeuten gelernt, dass es schlimm ist, wenn die Patienten wollen, dass es so wie früher sein soll. Schau in die Zukunft und plane Schritt für Schritt, kleine Schritte, erreichbare Ziele!
Deinen Sohn umzuerziehen ist kein erreichbares Ziel, da kannst du nur frustriert werden.
Du kannst was! Gruß Christian